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Dummheit ein Tabu?

Marianne schrieb:
( Der Artikel ist sehr aufschlussreich und ironisch, also ein Fressen für mich.)
Dachte ich mir...;)
Du hast aber in gewisser Hinsicht Recht,ich hätte noch etwas kommentierendes dazuschreiben können...als faule Ausrede dient mir akkute Zeitnot,trotzdem wollte ich gerne dieses "Kabinettstückchen" bissiger Literatur (auch ich liebe so etwas) euch nicht vorenthalten...
 
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von Robin: Ich behaupte...wir haben uns mit dem Thema schon mal beschäftigt.
Ihr lest meine Texte nicht, ihr antwortet irgendwas, was euch bei dem Thema wieder in den Kopf kommt....möglichst gleich mit Zitat von einem anderen Thread oder eine Quelle von irgendwo.

Viele säuerliche Grüße
Bernd
 
Aus einem baseldeutschen Bänkelsang:

«I kaa doch scho uff siibe zelle
drum gheer i zue de Intelelle!»

(Auf Schriftdeutsch übersetzt wirds mit Versmass und Reim leider etwas kritisch:
«Ich kann doch schon auf sieben zählen
drum gehör ich zu den Intellelen.»)

Zum Thema Dummheit war der entsprechende Abschnitt aus einem Büchlein hilfreich für mich:
Josef Rattner, Der schwierige Mitmensch, Fischer Taschenbuch Verlag Nr. 6186, ab Seite 72: Psychologie der Dummheit

Zitat daraus: Der Ängstliche erscheint immer dümmer als er ist.

Rolf
 
Wie sieht es mit der sogenannten "Bauernschläue" aus, der einzigen Form von "Schläue", die wir den vermeintlich Dummen zugestehen? Vielleicht sind diese "Dummen" gar nicht so dumm, wie wir annahmen, was wiederum einzugestehen uns nicht passt.
Gelingt ihnen etwas, was uns nicht gelang - sie erreichen oder bekommen etwas, was wir nicht erreichten oder bekamen, bleibt uns vermeintlich "Klugen" in unserer Arroganz nichts anderes übrig, als diesen Erfolg/unseren Misserfolg mit "Bauernschläue" zu erklären.

Es gibt da einen Zitat von Schiller, das mir gerade spontan einfiel:

Willst du, Freund, die erhabenen Höhen der Weisheit erfliegen, wag es auf die Gefahr, dass dich die Klugheit verlacht.

Und noch eines von Schopenhauer, das ich mir rausgesucht habe:

Dumm ist nicht, wer Dummes begeht, sondern wer seine Dummheit nachher nicht zu bedecken versteht.


Rhona
 
Hallo Bernd,

nicht zum ersten Mal verstehe ich dich nicht.

Man könnte als überheblich gelten.
Genau so ist es doch, niemand kann alles wissen, aber wenn man in einem Thema wirklich drin ist und Ahnung davon hat, dann tut man gut daran dies nicht rumzuposaunen. Denn tut man dies dennoch, so ist man der Klugscheißer, für die, die es meinen besser zu wissen. Und die die dies meinen, fürchten um ihre "Scheinkompetenz" und deshalb kommen von ihnen die üblen Kommentare "Der ist aber eingebildet/überheblich/hochnäsig"
Wer ist da wohl der dumme?

Würdet ihr öffentlich oder im Bekanntenkreis zugeben, dass Millionen von Bundesbürgern offensichtlich recht dumm sind?
Wenn ich nicht irre, ist das die einzige Frage in deinem Startbeitrag.
Die Antwort: Ja, ich würde es hier und überall in der Gesellschaft zugeben.
Und ja besonders die jungen Leute, werden somit auch zum Problem.


Und ich möchte herausfinden, ob ihr meinen offensichtlich hier auch erkennbaren Hass auf Dummheit relativieren könnt, bzw. mir dazu Anregungen geben könnt, dessen Ursachen in mir zu ergründen.
Wenn ich wie in meinem ersten Beitrag bereits erwähnt, auch nur den Ansatz eines Hasses auf Dummheit entdecken könnte, dann könnte ich den Relativierungsversuch wagen und auch die Ursachen versuchen zu ergründen. Das könnte jeder hier. Aber es wird nicht deutlich wo dein Problem mit den Dummen liegt, nur -ich wiederhole mich nochmals- wo dein Unmut gegenüber denen liegt, die von der Dummheit profitieren.

Und auch wenn du es nicht willst, meine Definition von dumm:
Dumm ist: Wer in der heutigen Zeit einen Furz auf die Schule gibt, sich nicht um Arbeit bemüht, wer mit 25 schon 6 Kinder von 6 Vätern hat, wer sich und sein schauriges Dasein in einer Talkshow breittritt, wer zu tausenden Themen eine Meinung hat und nicht bei einer Sache hinter die Fassade gucken will (siehe Cannabis-Thread, da gibts so ein Beispiel) eben wer Wissen und Meinungen von anderen nicht erlernen und annehmen will all diese Leute kategorisiere ich oberflächlich als dumm. Sie werden es nicht in jedem Bereich des Lebens sein, aber sie präsentieren sich so.
Nicht dumm: Wenn man etwas nicht weiß, dann ist man nicht dumm, sondern unwissend. Das ist ein Unterschied.

Verwirrte Grüße
Sal
 
Bernd schrieb:
Ihr lest meine Texte nicht, ihr antwortet irgendwas, was euch bei dem Thema wieder in den Kopf kommt....möglichst gleich mit Zitat von einem anderen Thread oder eine Quelle von irgendwo.

Viele säuerliche Grüße
Bernd

Ebenfalls säuerlich: ich habe Deinen Text zur Gänze gelesen, mich mit ihm auseinadergesetzt und das Ergebnis meines Verständnisses als zwei Fragenkomplexe so klug, wie es mir eben möglich ist, auseinander gestellt.

Darauf habe ich dann nach bestem Wissen und Gewissen geantwortet.
Es tut mir Leid :ironie: , wenn ich die Intentionen Deines Textes missverstanden habe.
Es könnte sein, dass es den anderen Selbstdenkern ebenso gegangen ist.

bissiger Vorschlag zur Güte:
Erstelle doch in Zukunft einen Fragenkatalog mit vorgefertigten Antworten ( solche halt, die Du hören und nicht hören willst) und uns lasse dann nur noch mit Ja oder Nein antworten.

Dann hättest Du beim Auswerten den schlagenden Beweis für Schillers kühnen Sager im "Demetrius" : Was ist die Mehrheit - die Mehrheit ist der Unsinn .( - oder so, ich habe aus dem Gedächtnis zitiert).
Und den Beweis für Deine Klugheit bekämst Du gleich mitgeliefert, denn nur Du weißt ja eigentlich genau, was Du hören willst. Und damit bist Du ( für Dich) der Allerklügste.


sauer - boshaft, halt das alte Forenuntier

Marianne
 
Bernd schrieb:
Ihr lest meine Texte nicht, ihr antwortet irgendwas, was euch bei dem Thema wieder in den Kopf kommt....möglichst gleich mit Zitat von einem anderen Thread oder eine Quelle von irgendwo.

Viele säuerliche Grüße
Bernd

Das muss ich dir zurückgeben, Berndchen. Du scheinst nicht gelesen zu haben.
Mit meinen Beiträgen versuchte ich zu belegen, dass man auch einen ganz anderen Eindruck bekommen kann: Dass nämlich extrem oft und pauschal über die Dummheit "der Masse" geurteilt wird.
Und zum zweiten, dass dieses Urteil sinnlos ist. Und für einen selbst peinlich ist.

Du stellst Dummheit wie ein objektivierbares DIng da, als ob man sagen könne: Die sind dumm, die nicht. Man kann aber auch fragen: Ist das klug zu sagen, was dumm ist oder was nicht? Und das ist m.E. die interessantere Frage.

Wenn wir uns nicht darüber einigen können, ob Dummheit eine objektiv bestimmbare Tatsache ist oder nur eine subjektive, selbstgerechte Aburteilung (die der eigenen Aufwertung dient), können wir wohl das Thema nicht vertiefen...
 
Nicht alles was sich nicht gut definieren lässt ist ein Tabu. Ich denke, dass bei der Dummheit jede Objektivierung sehr schwierig ist. Vielleicht kommt es bei wenig anderen Kategorien so sehr auf dem eigenen Standpunkt an, wie bei der Dummheit.
Auch scheint mir das Widerlegen einer Meinung mit dem Argument "das sei eine Dummheit" eine Art Verlegenheitserwiderung - also oft benutzt weil Gegenargumente einem fehlen, bzw. nicht einfallen.

Gerne hätte ich in Zusammenhang mit der Tabuisierung, die m.E. sehr gesellschaftsspezifisch ist, über Themen wie z.B. gewisse Krankheiten nachgedacht.
Vielleicht überwinde ich mich und traue mich an so einem Thema ran.

Miriam
 
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Würdet ihr so weit gehen, eure Eltern oder einige eurer besten Freunde als dumm zu bezeichnen? Vielleicht wird so mein Gedanke etwas klarer.

Viele Grüße
Bernd
 
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