Bernd
Well-Known Member
- Registriert
- 3. Mai 2004
- Beiträge
- 8.618
Liebes Forum,
ich möchte mich mal in die Nesseln setzen.
Wir sind alles aufgeklärte und gebildete, vernünftige und gut erzogene Menschen. Ich hab es noch nie erlebt, dass sich jemand traut auszusprechen, dass eine riesige Zahl von Menschen mitten unter uns offensichtlich ziemlich dämlich ist. Wir scheinen hier einerseits ein gewisses Mitleid mit den anderen zu haben, andererseits sind wir unsicher, nicht selbst in einigen Bereichen recht unreflektiert zu leben und weiterhin vermute ich, die Menschen haben eine gewisse Scham, sich selbst hier zu erhöhen. Man tut das nicht. Man könnte als überheblich gelten.
Würdet ihr öffentlich oder im Bekanntenkreis zugeben, dass Millionen von Bundesbürgern offensichtlich recht dumm sind? Ich verwende diesen Begriff absichtlich so umgangssprachlich-schwammig, weil ich ihn NICHT zerlegt haben möchte. Ich möchte hier eine Verbindung herstellen, zwischen eigener Dummheit und fremder Dummheit. Und ich möchte herausfinden, ob es auch von euch als Tabu empfunden wird, sich selbst als „nicht dumm“ hinzustellen...andere damit abzuwerten. Und ich möchte herausfinden, ob ihr meinen offensichtlich hier auch erkennbaren Hass auf Dummheit relativieren könnt, bzw. mir dazu Anregungen geben könnt, dessen Ursachen in mir zu ergründen.
Ich behaupte...wir haben ein riesengroßes Problem mit diesem Thema.
Wir nutzen lieber scheinheilig und in unserer bekannten Saubermannmanier die Dummheit der Menschen aus, um an ihnen Geld zu verdienen und sie auf sämtlichen Gebieten auszubeuten. Ich behaupte, wir sind miese hinterhältige Feiglinge, wenn wir unser Gewissen beruhigen und unser Ansehen in der Öffentlichkeit mit Bescheidenheit und Demut schmücken, hintenherum aber austrixen und ausnutzen, dass es raucht.
Ich will die Dummen nicht ändern, weil ich es nicht kann, und für mich ist Dummheit ein ganz anderer Begriff als für mein Umfeld, aber ich möchte den Heiligenschein der „Klugen“ nutzen, um ihre Heuchelei zu beleuchten.
Viele Grüße
Bernd
PS: die interessantesten Heuchler finde ich unter den Fernsehmachern oder Politikern, die gebetsmühlenartig wiederholen, dass der Bürger gar nicht so unmündig sei und selbst entscheiden könne, was er kuckt, kauft und wählt. Manchmal hab ich den Eindruck, unter der Maske der Selbsttäuschung glauben einige von ihnen inzwischen selber, was für einen Schwachsinn sie da reden und wie nützlich ihre Arbeit sei.
ich möchte mich mal in die Nesseln setzen.
Wir sind alles aufgeklärte und gebildete, vernünftige und gut erzogene Menschen. Ich hab es noch nie erlebt, dass sich jemand traut auszusprechen, dass eine riesige Zahl von Menschen mitten unter uns offensichtlich ziemlich dämlich ist. Wir scheinen hier einerseits ein gewisses Mitleid mit den anderen zu haben, andererseits sind wir unsicher, nicht selbst in einigen Bereichen recht unreflektiert zu leben und weiterhin vermute ich, die Menschen haben eine gewisse Scham, sich selbst hier zu erhöhen. Man tut das nicht. Man könnte als überheblich gelten.
Würdet ihr öffentlich oder im Bekanntenkreis zugeben, dass Millionen von Bundesbürgern offensichtlich recht dumm sind? Ich verwende diesen Begriff absichtlich so umgangssprachlich-schwammig, weil ich ihn NICHT zerlegt haben möchte. Ich möchte hier eine Verbindung herstellen, zwischen eigener Dummheit und fremder Dummheit. Und ich möchte herausfinden, ob es auch von euch als Tabu empfunden wird, sich selbst als „nicht dumm“ hinzustellen...andere damit abzuwerten. Und ich möchte herausfinden, ob ihr meinen offensichtlich hier auch erkennbaren Hass auf Dummheit relativieren könnt, bzw. mir dazu Anregungen geben könnt, dessen Ursachen in mir zu ergründen.
Ich behaupte...wir haben ein riesengroßes Problem mit diesem Thema.
Wir nutzen lieber scheinheilig und in unserer bekannten Saubermannmanier die Dummheit der Menschen aus, um an ihnen Geld zu verdienen und sie auf sämtlichen Gebieten auszubeuten. Ich behaupte, wir sind miese hinterhältige Feiglinge, wenn wir unser Gewissen beruhigen und unser Ansehen in der Öffentlichkeit mit Bescheidenheit und Demut schmücken, hintenherum aber austrixen und ausnutzen, dass es raucht.
Ich will die Dummen nicht ändern, weil ich es nicht kann, und für mich ist Dummheit ein ganz anderer Begriff als für mein Umfeld, aber ich möchte den Heiligenschein der „Klugen“ nutzen, um ihre Heuchelei zu beleuchten.
Viele Grüße
Bernd
PS: die interessantesten Heuchler finde ich unter den Fernsehmachern oder Politikern, die gebetsmühlenartig wiederholen, dass der Bürger gar nicht so unmündig sei und selbst entscheiden könne, was er kuckt, kauft und wählt. Manchmal hab ich den Eindruck, unter der Maske der Selbsttäuschung glauben einige von ihnen inzwischen selber, was für einen Schwachsinn sie da reden und wie nützlich ihre Arbeit sei.