• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

BlaiseP

Member
Registriert
23. September 2012
Beiträge
53
Buchtitel: Der Mensch im Augenblick
Autor: Stefan Dehn
http://www.amazon.de/Der-Mensch-Augenblick-Stefan-Dehn/dp/3848202735/
und www.deraugenblick.org

Der folgende Text ist nichts für lesefaule Menschen, wie das ganze Buch nichts für lesefaule Menschen ist :) Es ist für denkfreudige Menschen.

Egal welche Kommentare hier noch folgen sollten, jeder selbstständige Mensch wird versuchen sich sein eigenes Bild zu machen und sich nicht von der Meinung anderer verführen zu lassen. Gadamer hat es sehr schön ausgedrückt, um zu wissen welchen Weg ein Denker gegangen ist, muss der Denkweg schon ein Stück mitgegangen werden. Wer sich für das Denken interessiert wird es tun. Und was ein 644 Seiten Buch an Denkanregungen zu liefern hat, steht nicht auf der ersten Seite, sondern kann erst gewusst werden, wenn alle Seiten gelesen wurden.

Ich bin mir bewusst, dass ich nur wenige Menschen ansprechen werde (aus Gründen, die auch im Buch erläutert werden). Aber jene die sich bisher darauf eingelassen haben, haben davon aus unterschiedlichen Gründen profitiert (So lautet das Feedback bisher).

Nun, das hier ist nur ein Buchhinweis. Durch längeres mitlesen kenne ich etwas den Ton des Forums. Kritik im Sinne von Denkanregungen sind natürlich gewünscht. Aber dazu müsste erst jemand das Buch als Einheit gelesen haben. Solange das keiner getan hat, versteht es sich von selbst, dass voreilige Kommentare fehl am Platz sind. Ich gehe davon aus, dass sie dennoch kommen.

Ich tausche mich gerne mit Menschen aus, denen wie mir das Denken ans Herz gewachsen ist. Aber ich tue das lieber per PN oder E-Mail, da sich dort bewusster auf die andere Person eingelassen werden kann, ohne dass sinnlos reinegequatschte Kommentare (mit aufgewärmten Witzchen) die Gespräche stören. Daher: Wer sich mit mir austauschen möchte bitte per PN.

Ich mache nicht aus Geldgründen auf mein Buch aufmerksam. Auf meiner Homepage kann jeder den Buchinhalt umsonst einsehen. Ich habe viel von anderen Menschen gelernt (natürlich viele tote, aber in ihren Texten noch lebendige Philosophen) und einige lebende Menschen. Und so sucht man weiterhin nach Menschen mit denen sich ausgetauscht werden kann und die nicht bei der erstbesten Antwort stehen bleiben. Solche Menschen sind nicht immer leicht zu finden. Um solche Menschen zu finden, muss man ja selber anzeigen, wo im Denken man steht, dies hier ist folglich ein Versuch.
Ich habe auf meiner Homepage die Kategorie „Hinwendung zum Denken“, wo ich empfehlenswerte Bücher und deren (oft kostenlosen) Bezugsquellen genannt habe. Es kommt darauf an, sich für das Denken einzusetzen, egal wer es voranbringt und erweitert.

Nun zum Buchinhalt:
Das Buch beschäftigt sich mit den entscheidenden Daseinsthemen. Gleichzeitig ist der Titel "Der Mensch im Augenblick" ein Verweis darauf, wie sehr diese Themen an den Menschen gebunden sind. Es sind entscheidende Daseinsthemen für den Menschen, es sind seine Probleme, Sorgen und Fragestellungen. Andere Seinsmitglieder berühren diese Fragestellungen vielleicht gar nicht. Der Mensch kann nur Bezug nehmen auf den Menschen, sein Denken ist an das Menschsein gebunden. Jeder Mensch ist ein Mensch im Augenblick. Er benötigt den Augenblick, um existieren zu können. Die Zahl der Augenblicke ist für den Menschen begrenzt. Diese Begrenzung strukturiert ihn. Er muss sich nun entscheiden, welche Wertsetzungen er vornimmt, was für ein Mensch er in seiner kurzen Spanne des Menschseins sein möchte. Der Augenblick ist alles was der Mensch hat und er hat ihn nicht sehr lange. Der Mensch im Augenblick.

Rezensionen werden meist von Menschen geschrieben, die dem Text fern stehen. Dieses Buch habe ich überwiegend für mich geschrieben. Ich bin der erste Empfänger, also sollt ich es auch selber kurz rezensieren. Ohnehin sind jene Bücher, die der Autor für sich selbst geschrieben hat, die Bücher von denen auch andere am meisten haben. Denn der Autor zielt nicht auf Wirkung, ist ehrlich mit sich selbst, er hätte keinen Grund zum Lügen, er muss niemand anderen verführen.
Wer ein Buch zum weglesen haben möchte, braucht dieses erst gar nicht in die Hände nehmen, es wird ihn nur unbefriedigt zurück lassen. Wer ein Buch möchte das ihn mit nimmt auf verschiedenen Denkwegen, der hält das richtige Buch in den Händen.
Ich muss dem Buch die volle Punktzahl geben, nicht weil es vollkommen ist, aber weil es sein Ziel erfüllt. Es stimuliert das Denken ungemein. Darum ist es ein Buch für wenige. Denn nur wer die aufgeworfenen Denkthemen auch lebt und sich nicht nur sporadisch mit ihnen beschäftigt, wird nachvollziehen können, was mit diesem Buch geglückt ist. Ich bin vermutlich vorm Missverstehen durch andere befreit. Denn zum Missverstehen gehört die Auseinandersetzung. Ich vermute nicht viele werden die Auseinandersetzung wagen. Denn es könnte passieren, dass ihre Weltwahrnehmung erschüttert wird. Das verkraftet nicht jeder. Aber jeder der diese Erosionen aushält, der wächst daran.
Es ist kein Buch der Antworten, auch kein Buch der Fragen, es ist ein Buch der Denkbewegungen. Meine Liebe zur Philosophie ist nicht an einzelne Denker oder Denksystemen gebunden. Ich liebe den anregenden Gedanken, egal wer ihn ausspricht. Ich habe der Philosophie einiges zu verdanken. Sie hat mich geweckt, getröstet und auch zum Denken gebracht. Jedes gute Buch vereint diese Elemente in sich. Es weckt auf, da es dem eingeschlafenen Denken zu Leibe rückt. Es tröstet, weil es ein Denkfreund ist, in einer Welt die dem Denken nicht zugetan ist. Es belebt, da es keine Antworten vorschreibt, sondern das eigenständige Denken fördert. Mein Buch leistet das für mich. Und wenn nur ein einzig anderer Mensch sich ebenso Anregungen aus dem Buch herausziehen kann, hat es auch seinen mitmenschlichen Zweck erfüllt. Schopenhauers Werke wurden von manchen gelesen, von wenigen verstanden, und nur wenige haben sie gelebt. Nietzsche hat sie gelebt. Er hat das übernommen, was ihn voranbrachte, anderes liegen lassen. Er hat Schopenhauer als Erzieher genutzt. Der gute Erzieher erzieht die Menschen nicht zu einer bestimmten Antwort hin, er erzieht die Menschen dazu, dass sie sich selbst erziehen. Schopenhauer bot dieses Denkpotential. Nietzsche hat es erkannt.
Heutzutage werden gewisse Bücher zigfach verkauft und nach ein paar Jahren kennt sie keiner mehr. Denn sie wurden nur weggelesen. Bei manchen Büchern stockt der Atem, lebt das Denken auf, diese Bücher können nicht einfach weggelesen werden. Diese Bücher sind rar. Sie sind selten populär, weil es Kraft benötigt sich zu ihnen hinzubewegen. Die meisten lesen aus Muse, zum abspannen, sie lesen nicht um das Denken anzuspannen. Wittgensteins sprachphilosophische Untersuchungen als Bettlektüre ist selten, ein Krimi Standard. Auch Wittgenstein hat begeistert Krimis gelesen, aber er hat auch andere Bücher aufmerksam gelesen, bis zum letzten Kräfteverschließ. Wer heute noch intensiv Blaise Pascal liest oder Kierkegaard wird kaum Menschen finden mit denen er sich austauschen kann. Diese Denker sind nicht überholt, aber das eindringliche Denken wird heutzutage für viele als überholt, überbewertet angesehen. Die Zerstreuung wird gelebt. Auch davon handelt dieses Buch. Dieses Buch ist nur für Menschen die schonungslos im Denken sein wollen.
Ich habe noch gar nichts über den Inhalt erzählt? Es geht um meine und deine Existenz. Du brauchst nicht mein Buch für deine Existenz. Ich habe dieses Buch für meine Weiterexistenz benötigt. Du brauchst auch nicht Nietzsche und Schopenhauer für deine Existenz. Dein Leben wird sich von alleine ableben. Aber vielleicht geht es dir um mehr als nur ein Leben abzuleben, womöglich noch vor dem Fernseher. Vielleicht möchtest du soviel wie möglich Leben ergreifen, denn du lebst nur für kurze Zeit und trotz Milliarden Menschen, ist es dennoch eine Seltenheit als Mensch durch das Leben wandern zu können. Das Denken hilft dir beim Ergreifen des Lebens. Wenn du lieber Blaise Pascal liest oder Schopenhauer. Schön. Sie werden dich weiter bringen. Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Wenn du aber noch ein bisschen Zeit über hast und noch andere Denkbewegungen vollführen möchtest, dann wird dir dieses Buch vom Nutzen sein. Es ist für denkende Menschen geschrieben. Das heißt nicht für Menschen die meinen feste Antworten zu haben. Es ist für Menschen geschrieben, die sich um Ehrlichkeit bemühen. Die aufrichtig gegen sich selbst sind, die es zulassen die Unsicherheit anzunehmen. Das Leben gesteht den Menschen nur wenige belegte Antworten zu. Auch ohne Antworten, die als Wahrheiten in die Welt posaunt werden können, bietet das Denken Anregung genug, um die eigene Existenz vielfältig zu bereichern. Dieses Buch ist ein möglicher Schritt. Ob mein Denkrhythmus zu deinem passt, musst du schon selbst herausfinden. Und auch wenn er nicht passt, hat er dir vielleicht etwas mitzugeben. Wer sehen möchte ob es mit dem Denken des Denkers etwas auf sich hat, der muss schon ein Stück Weg mit ihm mitgehen. Eine ganz andere Denklandschaft könnte sich auftun. Jeder Gedanke verbirgt ein Stück Welt. Vielleicht ist es eine Welt die du noch nicht kennst oder die du so noch nie gesehen hast. Oder die du einfach erneut durchwandern möchtest. Denn das Denken kennt keine Endpunkte, nur Anfänge. Dieses Buch ist ein Denkanfang. Das klingt wenig, ist aber soviel wert. Denn Bücher die ominöse Wahrheiten versprechen, würgen das Denken ab, sind ein Endpunkt. Statt das Ende des Denkens zu verkünden, wäre viel mehr damit getan, endlich einmal mit dem Denken anzufangen. Die Menschen haben noch einiges zu durchdenken. Ihr Denken ist noch lange nicht so ausgereift, wie sie selber glauben mögen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

Buchtitel: Der Mensch im Augenblick
Autor: Stefan Dehn
http://www.amazon.de/Der-Mensch-Augenblick-Stefan-Dehn/dp/3848202735/
und www.deraugenblick.org

Der folgende Text ist nichts für lesefaule Menschen, wie das ganze Buch nichts für lesefaule Menschen ist :) Es ist für denkfreudige Menschen.

Egal welche Kommentare hier noch folgen sollten, jeder selbstständige Mensch wird versuchen sich sein eigenes Bild zu machen und sich nicht von der Meinung anderer verführen zu lassen. Gadamer hat es sehr schön ausgedrückt, um zu wissen welchen Weg ein Denker gegangen ist, muss der Denkweg schon ein Stück mitgegangen werden. Wer sich für das Denken interessiert wird es tun. Und was ein 644 Seiten Buch an Denkanregungen zu liefern hat, steht nicht auf der ersten Seite, sondern kann erst gewusst werden, wenn alle Seiten gelesen wurden.

Ich bin mir bewusst, dass ich nur wenige Menschen ansprechen werde (aus Gründen, die auch im Buch erläutert werden). Aber jene die sich bisher darauf eingelassen haben, haben davon aus unterschiedlichen Gründen profitiert (So lautet das Feedback bisher).

Nun, das hier ist nur ein Buchhinweis. Durch längeres mitlesen kenne ich etwas den Ton des Forums. Kritik im Sinne von Denkanregungen sind natürlich gewünscht. Aber dazu müsste erst jemand das Buch als Einheit gelesen haben. Solange das keiner getan hat, versteht es sich von selbst, dass voreilige Kommentare fehl am Platz sind. Ich gehe davon aus, dass sie dennoch kommen.

Ich tausche mich gerne mit Menschen aus, denen wie mir das Denken ans Herz gewachsen ist. Aber ich tue das lieber per PN oder E-Mail, da sich dort bewusster auf die andere Person eingelassen werden kann, ohne dass sinnlos reinegequatschte Kommentare (mit aufgewärmten Witzchen) die Gespräche stören. Daher: Wer sich mit mir austauschen möchte bitte per PN.

Ich mache nicht aus Geldgründen auf mein Buch aufmerksam. Auf meiner Homepage kann jeder den Buchinhalt umsonst einsehen. Ich habe viel von anderen Menschen gelernt (natürlich viele tote, aber in ihren Texten noch lebendige Philosophen) und einige lebende Menschen. Und so sucht man weiterhin nach Menschen mit denen sich ausgetauscht werden kann und die nicht bei der erstbesten Antwort stehen bleiben. Solche Menschen sind nicht immer leicht zu finden. Um solche Menschen zu finden, muss man ja selber anzeigen, wo im Denken man steht, dies hier ist folglich ein Versuch.
Ich habe auf meiner Homepage die Kategorie „Hinwendung zum Denken“, wo ich empfehlenswerte Bücher und deren (oft kostenlosen) Bezugsquellen genannt habe. Es kommt darauf an, sich für das Denken einzusetzen, egal wer es voranbringt und erweitert.

Nun zum Buchinhalt:
Das Buch beschäftigt sich mit den entscheidenden Daseinsthemen. Gleichzeitig ist der Titel "Der Mensch im Augenblick" ein Verweis darauf, wie sehr diese Themen an den Menschen gebunden sind. Es sind entscheidende Daseinsthemen für den Menschen, es sind seine Probleme, Sorgen und Fragestellungen. Andere Seinsmitglieder berühren diese Fragestellungen vielleicht gar nicht. Der Mensch kann nur Bezug nehmen auf den Menschen, sein Denken ist an das Menschsein gebunden. Jeder Mensch ist ein Mensch im Augenblick. Er benötigt den Augenblick, um existieren zu können. Die Zahl der Augenblicke ist für den Menschen begrenzt. Diese Begrenzung strukturiert ihn. Er muss sich nun entscheiden, welche Wertsetzungen er vornimmt, was für ein Mensch er in seiner kurzen Spanne des Menschseins sein möchte. Der Augenblick ist alles was der Mensch hat und er hat ihn nicht sehr lange. Der Mensch im Augenblick.

Rezensionen werden meist von Menschen geschrieben, die dem Text fern stehen. Dieses Buch habe ich überwiegend für mich geschrieben. Ich bin der erste Empfänger, also sollt ich es auch selber kurz rezensieren. Ohnehin sind jene Bücher, die der Autor für sich selbst geschrieben hat, die Bücher von denen auch andere am meisten haben. Denn der Autor zielt nicht auf Wirkung, ist ehrlich mit sich selbst, er hätte keinen Grund zum Lügen, er muss niemand anderen verführen.
Wer ein Buch zum weglesen haben möchte, braucht dieses erst gar nicht in die Hände nehmen, es wird ihn nur unbefriedigt zurück lassen. Wer ein Buch möchte das ihn mit nimmt auf verschiedenen Denkwegen, der hält das richtige Buch in den Händen.
Ich muss dem Buch die volle Punktzahl geben, nicht weil es vollkommen ist, aber weil es sein Ziel erfüllt. Es stimuliert das Denken ungemein. Darum ist es ein Buch für wenige. Denn nur wer die aufgeworfenen Denkthemen auch lebt und sich nicht nur sporadisch mit ihnen beschäftigt, wird nachvollziehen können, was mit diesem Buch geglückt ist. Ich bin vermutlich vorm Missverstehen durch andere befreit. Denn zum Missverstehen gehört die Auseinandersetzung. Ich vermute nicht viele werden die Auseinandersetzung wagen. Denn es könnte passieren, dass ihre Weltwahrnehmung erschüttert wird. Das verkraftet nicht jeder. Aber jeder der diese Erosionen aushält, der wächst daran.
Es ist kein Buch der Antworten, auch kein Buch der Fragen, es ist ein Buch der Denkbewegungen. Meine Liebe zur Philosophie ist nicht an einzelne Denker oder Denksystemen gebunden. Ich liebe den anregenden Gedanken, egal wer ihn ausspricht. Ich habe der Philosophie einiges zu verdanken. Sie hat mich geweckt, getröstet und auch zum Denken gebracht. Jedes gute Buch vereint diese Elemente in sich. Es weckt auf, da es dem eingeschlafenen Denken zu Leibe rückt. Es tröstet, weil es ein Denkfreund ist, in einer Welt die dem Denken nicht zugetan ist. Es belebt, da es keine Antworten vorschreibt, sondern das eigenständige Denken fördert. Mein Buch leistet das für mich. Und wenn nur ein einzig anderer Mensch sich ebenso Anregungen aus dem Buch herausziehen kann, hat es auch seinen mitmenschlichen Zweck erfüllt. Schopenhauers Werke wurden von manchen gelesen, von wenigen verstanden, und nur wenige haben sie gelebt. Nietzsche hat sie gelebt. Er hat das übernommen, was ihn voranbrachte, anderes liegen lassen. Er hat Schopenhauer als Erzieher genutzt. Der gute Erzieher erzieht die Menschen nicht zu einer bestimmten Antwort hin, er erzieht die Menschen dazu, dass sie sich selbst erziehen. Schopenhauer bot dieses Denkpotential. Nietzsche hat es erkannt.
Heutzutage werden gewisse Bücher zigfach verkauft und nach ein paar Jahren kennt sie keiner mehr. Denn sie wurden nur weggelesen. Bei manchen Büchern stockt der Atem, lebt das Denken auf, diese Bücher können nicht einfach weggelesen werden. Diese Bücher sind rar. Sie sind selten populär, weil es Kraft benötigt sich zu ihnen hinzubewegen. Die meisten lesen aus Muse, zum abspannen, sie lesen nicht um das Denken anzuspannen. Wittgensteins sprachphilosophische Untersuchungen als Bettlektüre ist selten, ein Krimi Standard. Auch Wittgenstein hat begeistert Krimis gelesen, aber er hat auch andere Bücher aufmerksam gelesen, bis zum letzten Kräfteverschließ. Wer heute noch intensiv Blaise Pascal liest oder Kierkegaard wird kaum Menschen finden mit denen er sich austauschen kann. Diese Denker sind nicht überholt, aber das eindringliche Denken wird heutzutage für viele als überholt, überbewertet angesehen. Die Zerstreuung wird gelebt. Auch davon handelt dieses Buch. Dieses Buch ist nur für Menschen die schonungslos im Denken sein wollen.
Ich habe noch gar nichts über den Inhalt erzählt? Es geht um meine und deine Existenz. Du brauchst nicht mein Buch für deine Existenz. Ich habe dieses Buch für meine Weiterexistenz benötigt. Du brauchst auch nicht Nietzsche und Schopenhauer für deine Existenz. Dein Leben wird sich von alleine ableben. Aber vielleicht geht es dir um mehr als nur ein Leben abzuleben, womöglich noch vor dem Fernseher. Vielleicht möchtest du soviel wie möglich Leben ergreifen, denn du lebst nur für kurze Zeit und trotz Milliarden Menschen, ist es dennoch eine Seltenheit als Mensch durch das Leben wandern zu können. Das Denken hilft dir beim Ergreifen des Lebens. Wenn du lieber Blaise Pascal liest oder Schopenhauer. Schön. Sie werden dich weiter bringen. Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Wenn du aber noch ein bisschen Zeit über hast und noch andere Denkbewegungen vollführen möchtest, dann wird dir dieses Buch vom Nutzen sein. Es ist für denkende Menschen geschrieben. Das heißt nicht für Menschen die meinen feste Antworten zu haben. Es ist für Menschen geschrieben, die sich um Ehrlichkeit bemühen. Die aufrichtig gegen sich selbst sind, die es zulassen die Unsicherheit anzunehmen. Das Leben gesteht den Menschen nur wenige belegte Antworten zu. Auch ohne Antworten, die als Wahrheiten in die Welt posaunt werden können, bietet das Denken Anregung genug, um die eigene Existenz vielfältig zu bereichern. Dieses Buch ist ein möglicher Schritt. Ob mein Denkrhythmus zu deinem passt, musst du schon selbst herausfinden. Und auch wenn er nicht passt, hat er dir vielleicht etwas mitzugeben. Wer sehen möchte ob es mit dem Denken des Denkers etwas auf sich hat, der muss schon ein Stück Weg mit ihm mitgehen. Eine ganz andere Denklandschaft könnte sich auftun. Jeder Gedanke verbirgt ein Stück Welt. Vielleicht ist es eine Welt die du noch nicht kennst oder die du so noch nie gesehen hast. Oder die du einfach erneut durchwandern möchtest. Denn das Denken kennt keine Endpunkte, nur Anfänge. Dieses Buch ist ein Denkanfang. Das klingt wenig, ist aber soviel wert. Denn Bücher die ominöse Wahrheiten versprechen, würgen das Denken ab, sind ein Endpunkt. Statt das Ende des Denkens zu verkünden, wäre viel mehr damit getan, endlich einmal mit dem Denken anzufangen. Die Menschen haben noch einiges zu durchdenken. Ihr Denken ist noch lange nicht so ausgereift, wie sie selber glauben mögen.

Ja ja, und immer wieder das Thema Zeit und Zeit, :ironie: soll ich im Auftrag von MOMO, Albert EINSTEIN, Ludwig WITTGENSTEIN, Martin HEIDEGGER und Carl Friedrich von WEIZSÄCKER mitteilen ...:lachen:
 
AW: Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

2 Fliegen auf einen Schlag sozusagen, schafft man mit dem Buch:
"GEHIRN & GEDICHT"
von Schrott/Jacobs
Es spricht den Germanisten/Sprachwissenschaftler genauso an, wie den Sprachpsychologen.:schleck:
 
AW: Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

2 Fliegen auf einen Schlag sozusagen, schafft man mit dem Buch:
"GEHIRN & GEDICHT"
von Schrott/Jacobs
Es spricht den Germanisten/Sprachwissenschaftler genauso an, wie den Sprachpsychologen.:schleck:

:ironie: Hoffentlich ist der Autoren-Name "Schrott" kein Programm ...:lachen:
 
AW: Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

Ich wollte mich nochmal bei jenen bedanken, mit denen ich mich per PN sachlich dazu austauschen konnte. War eine spannende Sache. Schön dass es noch möglich ist und es Menschen gibt, die sich intensiv mit etwas auseinandersetzen und nicht nach einem Buch das Denken einstellen.
 
AW: Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

Ich wollte mich nochmal bei jenen bedanken, mit denen ich mich per PN sachlich dazu austauschen konnte. War eine spannende Sache. Schön dass es noch möglich ist und es Menschen gibt, die sich intensiv mit etwas auseinandersetzen und nicht nach einem Buch das Denken einstellen.

Als ehemaliger Dozent an den Schulen des Deutschen Buchhandels dachte ich ohnehin immer, dass :buch::buch::buch::buch::buch: zum selbst- und weiter-fragenden Denken anregen würden ..., und gerade nicht zur Einstellung des Denkens ...​
 
AW: Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

So wäre es wünschenswert. Aber dem ist nicht immer so.
Im 19. Jahrhundert gab es eine Flut an Hegelianer. Und so gibt es zu jeder Philosophie Anhänger die aus der erwählten Philosophie ein Dogma machen und nicht mehr über den eigenen Bücherrand hinausschauen.
 
AW: Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

So wäre es wünschenswert. Aber dem ist nicht immer so.
Im 19. Jahrhundert gab es eine Flut an Hegelianer. Und so gibt es zu jeder Philosophie Anhänger die aus der erwählten Philosophie ein Dogma machen und nicht mehr über den eigenen Bücherrand hinausschauen.

Ja, was mich an meine Studenten-Zeit erinnert, als ich an der Tür einer Kommilitonin das Plakat mit der Frage las:

"Wo lassen Sie denken ?"

:rollen::rollen::rollen:
 
AW: Buchhinweis: Der Mensch im Augenblick

Blaise P schrieb:
Du brauchst nicht mein Buch für deine Existenz. Ich habe dieses Buch für meine Weiterexistenz benötigt. Du brauchst auch nicht Nietzsche und Schopenhauer für deine Existenz. Dein Leben wird sich von alleine ableben.

Aber dies sagte ja auch Nietzsche versteckt. ;) Ich bin leidenschaftliche Nietzscheanerin und habe ein intensives Studium privat absolviert. Nietzsche führte mich eine zeitlang und ließ mich plötzlich im Regen stehen. Deshalb machst du mich neugierig auf dieses Buch. Danke! Habe es in meine Wunschliste aufgenommen. Mal abwarten ob der Weihnachtsmann gnädig ist. :weihnacht
 
Werbung:
Zurück
Oben