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Die Beraterflut

AW: Die Beraterflut

Könnte man sagen, dass die Autoritätsgläubigkeit der Menschen heute insgesamt auffallend hoch ist? Und steht das im Zusammenhang mit Ehrgeiz?

eine gute Frage! - aber eine. wozu mir alles mögliche zuerst einfällt, aber nicht der Esomarkt: je länger je mehr wird als Voraussetzung für das Lernen eines Berufs ein Abi verlangt - das war nicht immer so. In der Fülle an Bewerbungen auf eine Stelle sortieren die Personaler gleich jene unbesehen raus, die dieses oder jenes Diplom nicht vorweisen können - auch wenn diese Menschen vielleicht die perfekte Besetzung für die Stelle wären. Nahrungsmitteln und Kleidung und alle möglichen Konsumgegenstände werden mit zertifizierten Labels ausgezeichnet...

und auch wenn "zertifiziert = gut" garantiert nicht stimmt - es gibt solche Leute, die sehr gut Prüfungen bestehen, doch der Beruf verlangt nicht unbedingt jene Qualitäten, die an der Prüfung abgefragt wurden - dennoch, ich würde es schätzen, wenn es im Bereich von alternativer Heilkunde und Lebensberatung auch weithin akzeptierte Labels gibt. Ein Dr. med. mag mir unsäglich erscheinen, immerhin weiss ich, der hat ein paar Jahre in der Uni die Schulbank gedrückt... Für Lebensberatung fände ich sowas auch gut, sodass ein gewisser Ausbildungsstand nachgewiesen ist und das für KlientInnen einfach zu erkennen ist.


Ramakrishna, der Buttergott, meinte, ein bisschen EGO solle bleiben, denn sonst kann man die Schöpfung ja nicht genießen. Garnicht dumm, soeine Autorität, hmm?

Ich halte es hier mit David Hawkins, der meinte, das Ego sei sowas wie ein Haustier: es will gestreichelt und gefüttert und gelobt werden, aber dennoch: Es soll so sein, dass Herrchen mit dem Hund spazierengeht, und nicht umgekehrt.

Tatsache ist aber, dass es bei den meisten Menschen heute so ist, dass das Haustier Ego sein Herrchen nach Belieben durch die Gegend rumzerrt... was ja, laut Gautama Buddha, das ist, was Leid erzeugt.

grüsse, barbara
 
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AW: Die Beraterflut

Ramakrishna, der Buttergott, meinte, ein bisschen EGO solle bleiben, denn sonst kann man die Schöpfung ja nicht genießen. Garnicht dumm, soeine Autorität, hmm?

Ja, Bernd!

Und Ramana Maharshi sagte dazu:
Das Ich verschwindet zwar, aber irgendwie kommt's
dann doch wieder - als SELBST oder so ...

Kapieren kannst Du das erst, wenn Du's erlebt hast.
Aber "erleben" ist wohl auch nicht das richtige Wort.
Es soll ja auch kein ZUSTAND sein!

Was dann???

Fragt - gar nicht ironisch
Reinhard70
:verwirrt1
 
AW: Die Beraterflut

Es soll so sein, dass Herrchen mit dem Hund spazierengeht, und nicht umgekehrt.

Jetzt kommen wir zur Sache, Babara!

Wer wäre das HERRCHEN?

Warum kann's nicht ein FRAUCHEN sein?

Auch die zweite Frage ist nicht (nur) witzig gemeint

von
Reinhard70
(der dringend Beraterinnen braucht)
:verwirrt1:verwirrt1:verwirrt1
 
AW: Die Beraterflut

Na, natürlich die Seele ist das Herrchen... die ja zumindest in der deutschen Sprache eher ein Frauchen ist. In Realität aber androgyn.

grüsse, barbara
 
AW: Die Beraterflut

Ich glaube, wenn wir mit den sogenannten Weisen etwas entspannt umgehen und diese Sprüche nun nicht unbedingt in Beton eingießen, sondern nur für den Moment mal wirken lassen, wird’s schon gehen.

Entsprechend meiner Zitierabneigung möchte ich hier Nietzsche wiederholen, der meinte „mich zu finden war schwierig, mich zu verlieren wird schwieriger sein“...Barbara kann man nicht verlieren, die schwebt ja wie Konfuzius zu seinen Schülern nach einer Begegnung mit Laotse meinte „wie ein Drache hunderte Meter über“ mir.

So, nun haben wir alle durch, felt nunoch meine Omma:
„...da hilft kein beten und kein singen, da hilft nur Scheiße und gut düngen...“

In diesem Sinne, verbort und griesgrämig
Bernd


@Reinhard.
Wenn ich aus dem Wald kommen würde, völlig auf mich allein gestellt, kein Buch und keinen Heiligen kennen würde, nur ein Bärenfell um hätte, meine Keule und meine Nintendo Playstation dabei, ich glaube nicht, dass ich verbalisieren würde, dass ich „mein ICH verlieren möchte“...und so muss ich sagen, kann man sich doch neben den Flöhen auf dem Kopf, auch von diesem Floh in dem Kopf trennen.
 
AW: Die Beraterflut

Na, natürlich die Seele ist das Herrchen... die ja zumindest in der deutschen Sprache eher ein Frauchen ist. In Realität aber androgyn.

Super! So kurz und knapp kann frau/mann 's mit dem
richtigen Fremd- oder Fachwort sagen, Barbara!

Mir gefällt diese Formulierung sehr.

Es macht sich auf die Suche
(in seinem neuen Wörterbuch)
Reinhard70
 
AW: Die Beraterflut

Ich glaube, wenn wir mit den sogenannten Weisen etwas entspannt umgehen und diese Sprüche nun nicht unbedingt in Beton eingießen, sondern nur für den Moment mal wirken lassen, wird’s schon gehen.

Genau das glaube ich auch, Bernd!

Aber: Wer mit den "Flöhen auf seinem Kopf"
fertig wird - oder sogar mit ihnen fröhlich
spielt, liebt wahrscheinlich auch dem "Foh im Kopf"
- und lässt ihn gerne dort.

Ist nur so 'ne Idee
von
Reinhard70
:verwirrt1
 
AW: Die Beraterflut

Liebe Barbara!

Ich breite nicht vor aller Öffentlichkeit mein spirituelles Leben aus.
Das ist ein Grundprinzip von mir.
Außerdem, was sollte ich da schon ausbreiten, wo ich doch das Gefühl habe, ich hätte auf diesem Gebiet retardiert und wäre als Dreijähriger näher dem Unbeschreibbaren gewesen als heute.

Dann stehe ich zu meiner Meinung, dass jeder findet, der nur wirklich sucht.
Dazu braucht es keine Berater, nur den intensiven Wunsch des Menschen nach dem Anderen.

Das habe ich immer so gehalten und ich würde nie jemanden von meinem Weg überzeugen wollen, eher schweige ich darüber.
Es heißt ja, an den Früchten werdet ihr sie erkennen und bei mir erkennt man höchstens ein paar Früchtchen, wenn überhaupt.
Deshalb halte ich die Werbung für Spirituelles, eben die Mission, für ganz und gar unpassend.

Das ist meine Meinung.
Dass andere mit ihrer Spiritualität hausieren gehen, siehe mein oft wiederholtes Beispiel vom Bauchladen, den manche vor sich hertragen, kann ich nicht beeinflussen, aber auch nicht gutheißen.

Übrigens, die Unio Mystica ist die Verschmelzung der Seele mit dem Großen Leben, nicht mit einem anderen Menschen. Letzteres geht in Richtung Tantra-Sex.
Mystiker gab es in allen Religionen und deren Erfahrungen beim Aufgehen im Größeren sind sehr ähnlich, sei es bei Hindus, Sufis, Rabbis oder Christen.

Von Chakraphonen, Aura-Spiegelungen und sonstigem aus der Überfülle des Angebotes von Esoterik-Märkten halte ich gar nichts.

Jeder Mensch kann, sofern er nur will, tiefe spirituelle Begegnungen haben.
Aber eine Gebrauchsanleitung dafür gibt es nicht.

Das ist, was ich sagen wollte.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Die Beraterflut

Hallo Bernd!

Der Markt ist groß- wieviele der ausgebildeten Berater davon leben können und qualifizierte Arbeit leisten, steht auf einem anderen Blatt und nicht überprüfbar.

Ich ging in Psychotherapie weil ich meine Kinder nicht so aufziehen wollte wie ich es erlebte, mußte aber viel aufarbeiten. Durch viel Schmerz durch.
Da war es gut kompetente Begleitung zu haben.

Ich gehe davon aus, dass viele Menschen ratlos bzw. auf der Suche sind, weil es nur so sprudelt von diversen Möglichkeiten.
Du schläfst schlecht: Rutengeher, Steckdosenentstörer, Energieumwandler...
handauflegende Schlafstörungsbefreier...
Oder vielleicht nur: zu lange gearbeitet, zuviel nachgegrübelt, zu wenig Kreativität im Leben....
Warum kommen wir selbst nicht drauf??

Weil Viele es sich nicht zutrauen, nie vermittelt bekommen haben, dass IHR EIGENES EMPFINDEN WICHTIGE INSTANZ ist! Und das verunsichert.
Aber- jeder soll doch Beratung annehmen soviel er mag und für brauchbar hält.

Es kann nicht schaden, es sei denn es entsteht Abhängigkeit.
Jeder muss seinen Weg gehen.
Manche wollen dabei Beratung!

Liebe Grüße
WW
 
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