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Die Beraterflut

AW: Die Beraterflut

Merke: es ist nicht immer ungefährlich mit allem in diesem Universum sich zu identifizieren, also so zu sagen Eins zu sein ...

Ja, Miriam, mit der Vorstellung habe ich auch
immer wieder Probleme. Das "Ego" jetzt schon ganz
aufgeben? Nur so soll es funktionieren. - Da warte
ich lieber noch eine Weile.

Aber ausgezeichnete Berater (große Meister und
Meisterinnen) können uns vielleicht ein bisschen
vorbereiten. - Was meinst Du dazu?

Hochinteressiert an mystischer Vereinigung
bleibt weiterhin
Reinhard70

Letztendlich ist es dieses absurde Eins-Sein welches mir am bedenklichsten erscheint. Denn es tritt anstelle von reellen Zusammenhängen wie Kausalität, Koinzidenz, Zufall - den man noch nicht ganz entziffern kann, aber mit dem man sich in der letzten Zeit häufig befasst. (Siehe dazu das sehr lesenswerte Werk von Stefan Klein: "Alles Zufall").

Dort wo eine Analyse die aber auch wissenschaftliche Ansätze beinhalten sollte angebracht wäre, fängt immer wieder so eine leere Phrasendrescherei über das Eins Sein an, oder über Psy-Phänomene.
Warum? Ich stelle fest, dass auch bei Menschen die durchaus fähig wären eine wissenschaftliche Basis sich anzueignen, ausgewichen wird auf allerhand irrationale, okkulte Erklärungen.

Und genau da haben die Berater ein wunderbares Tätigkeitsfeld.

Natürlich kennen auch Wissenschaftler oder wissenschaftlich geschulte Menschen eine Spiritualität. Oft ist sie sogar in der Wissenschaft selbst zu entdecken.

Wissenschaft und Spiritualität als Gegensätze zu betrachten, ist schon der erste irreführende Fehler.

Liebe Grüße

Miriam

 
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AW: Die Beraterflut

Natürlich kennen auch Wissenschaftler oder wissenschaftlich geschulte Menschen eine Spiritualität.

Und ob, Miriam!

Möglicherweise sind sie sogar die besten Berater ...

Mittagsgruß
von
Reinhard70
:schaukel:
 
AW: Die Beraterflut

Nur möchte ich die Spiritualität von der Beratung ausnehmen.
Lebensberater gibt es ausgebildete, dagegen habe ich nichts einzuwenden.

Hallo Raphael!

Warum möchtest du die Spiritualität - also die Sinnfragen - aus einer Beratung raushalten? Das halte ich für gar keine gute Idee. Der Sinn dessen, was man tut, ist ja immer wichtig - auch in so weltlichen Angelegenheiten wie zB einer Berufsberatung oder Budgetberatung.


Wer brennt vor mystischem Verlangen, braucht keine Beratung,
Die Unio Mystica findet man nicht auf den gelben Seiten.
Genug esoterischen Schmonzes schon.

Wer brennt vor mystischem Verlangen, hat vermutlich einen ziemlich grossen Bedarf an Beratung - um zu lernen, trotz allem die Füsse auf dem Boden zu behalten.

Ein mystsiches Erlebnis ist immer ein Geschenk, ich halte es meist auch für keine gute Idee, sie bewusst zu suchen, mal ganz unabhängig, ob man sie mit welcher Wahrscheinlichkeit in welchem Seminar abholen könnte. Aber wer mystische Erlebnisse hat, hat manchmal grösste Mühe, wieder auf die Erde zurück zu kommen. Und hier kann Beratung äusserst hilfreich sein. Gerade auch dann, wenn der Berater/die Beraterin schon selbst durch diese Erfahrung gegangen ist und ihre Tücken kennt - und soweit ist, das jenseitige und diesseitige sinnvoll unter einen Hut zu bringen.

grüsse, barbara
 
AW: Die Beraterflut

Hallo lilith

Es genügt, dass ich wahrgenommen werde, so wie ich bin.

Ja, das genügt. Doch wie viele Menschen nehmen mich wahr, wie ich bin? Das ist selten und kostbar, dass jemand die Fähigkeit hat, Menschen wahrzunehmen, wie sie sind. Die meisten Menschen - und gerade jene, die mich schon lange und gut kennen - nehmen mich so wahr, wie sie glauben, das ich sei. Was es ihnen sehr schwer machen kann zu akzeptieren, wenn ich mich verändern sollte.


Jeder Rat, wie ich aus meinem Elend wieder herauskommen könnte, lädt einem noch ein Problem auf, weil es damit noch schwieriger wird, zum Kern seiner eigenen Individualität zu kommen.

Das kommt doch sehr darauf an, wonach ich frage. Manchmal ist das Bedürfnis, dass da einfach jemand zuhört und da ist. Manchmal ist das Bedürfnis nach Information und konkreten Ratschlägen.


Die "Ratgeber", die sich auch selbst als Ratgeber verstehen und ihre Beratung professionell weitergeben, die haben mir am wenigsten helfen können. Denn die wissen meistens, wie man mit diesem oder jenem (mittlerweile nach Norm diagnostizierten) Problem umzugehen hat.

Das ist nicht, was ich unter sinnvollem Beraten verstehe.

grüsse, barbara
 
AW: Die Beraterflut

Obwohl ich doch vermute, dass hier die Angst vor dem Verlust der eigenen Schäfchen an einen anderen Hirten das Motiv ist, Warnungen auszusprechen. Oder wird hier auch dazu geraten, die Lehren des Papstes und der r.k. Kirche kritisch zu hinterfragen?

Hallo lilith

ich habe schon erlebt, dass eine Frau im mittleren Kader der katholischen Kirche dazu aufrief, die nötige Kritikfähigkeit in Bezug auf die Lehren der Kirche zu bewahren. Da sie gewisse feministische Züge zeigte, nehme ich mal an, dass sie sich auf die ganzen Dinge rund um Beziehung und Sexualität bezog, die kritisch gesehen werden sollen.

grüsse, barbara
 
AW: Die Beraterflut

Letztendlich ist es dieses absurde Eins-Sein welches mir am bedenklichsten erscheint. Denn es tritt anstelle von reellen Zusammenhängen wie Kausalität, Koinzidenz, Zufall - den man noch nicht ganz entziffern kann, aber mit dem man sich in der letzten Zeit häufig befasst. (Siehe dazu das sehr lesenswerte Werk von Stefan Klein: "Alles Zufall").

Hallo Miriam

das sind doch zwei ganz verschiedene Ebenen. Das Eins-Sein des mystischen Erlebens ist gerade das, was mit Materie, menschlichem Körper und Ego-Identifikation gar nichts mehr zu tun hat. Andererseits haben wir die materielle Welt und die relative menschliche Wahrnehmung, wo selbstverständlich die Kausalität gilt, und wo sich ein Mensch mit seinem Körper identifiziert.


Dort wo eine Analyse die aber auch wissenschaftliche Ansätze beinhalten sollte angebracht wäre, fängt immer wieder so eine leere Phrasendrescherei über das Eins Sein an, oder über Psy-Phänomene.

Das ist leider wahr, dass diese beiden Ebenen immer wieder mal vermischt werden, und die Konzepte der einen Ebene der andern Ebene aufgedrückt werden sollen. Wobei natürlich nur Unsinn rauskommen kann.




Warum? Ich stelle fest, dass auch bei Menschen die durchaus fähig wären eine wissenschaftliche Basis sich anzueignen, ausgewichen wird auf allerhand irrationale, okkulte Erklärungen.

Es gibt nun mal Phänomene und Erlebnisse - und oft solche, die einen Menschen stark prägen - die sich mit wissenschaftlichen Modellen nicht oder nur ungenügend erklären und deuten lassen. Das muss aber nicht bedeuten, dass der Ratio der ihr gebührende Respekt verweigert wird. Es kann auch bedeuten, dass gewisse Phänomene allein mit rationalem Denken eben nicht zugänglich sind.

Wissenschaft und Spiritualität als Gegensätze zu betrachten, ist schon der erste irreführende Fehler.

stimmt, das wäre ein Fehler.

grüsse, barbara
 
AW: Die Beraterflut

*mich mit Knoblauch und Kreuzen behangen und nach Weihwasser duftend unter der Kanzel einfinde*
Ich wollte eigentlich nicht dieses übliche „es gibt gute (zertifizierte) und schlechte Berater“ wiederholen...und manchmal ist es auch notwendig, manchmal nicht, Amen.

Kurz und knapp:
Könnte man sagen, dass die Autoritätsgläubigkeit der Menschen heute insgesamt auffallend hoch ist? Und steht das im Zusammenhang mit Ehrgeiz?


[Es geht mir nicht nur um Berater, es geht allgemein um diesen A-Glauben. Man sieht heute junge Leute, die sich zu tausenden in Bewertungsshows beurteilen lassen, sie nehmen an Wettbewerten und Bewertungen jeglicher Art im Netz teil. Im TV treten zum Bankenchrash „Spezialisten“ auf, die die Lage beurteilen...ja waren die Spezialisten denn nicht IN den Banken? Ich dachte, die nehmen nur die besten? Was genau steht da jetzt vor der Kamera? Kompetenz?

Oder steht da einfach ein beliebig austauschbarer Stellvertreter für deine Autoritätsgläubigkeit.]

Fragt der
Bernd


vom Reinhard:
Ja, Miriam, mit der Vorstellung habe ich auch
immer wieder Probleme. Das "Ego" jetzt schon ganz
aufgeben? Nur so soll es funktionieren. - Da warte
ich lieber noch eine Weile.

Ramakrishna, der Buttergott, meinte, ein bisschen EGO solle bleiben, denn sonst kann man die Schöpfung ja nicht genießen. Garnicht dumm, soeine Autorität, hmm?

Zusatzbernd
 
AW: Die Beraterflut

Wer mystische Erlebnisse hat, hat manchmal grösste Mühe, wieder auf die Erde zurück zu kommen.

Ja, Barbara!

In diesem Kontext erinnere ich mich immer wieder
(beispielsweise) an die dramatischen Berichte von
Gopi Krishna. Meistens gehört wohl eine sehr starke
Psyche dazu, um diese Erlebnisse zu verkraften und
schließlich sogar (zeitlebens?) glückselig zu sein.

Grüße
von
Reinhard70
 
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AW: Die Beraterflut

Könnte man sagen, dass die Autoritätsgläubigkeit der Menschen heute insgesamt auffallend hoch ist? Und steht das im Zusammenhang mit Ehrgeiz?

Das sehe ich eher positiv, Bernd!

Jedenfalls geht die "Jugend" (bei uns) heute oft
sehr locker mit den sogenannten Autoritäten um.
Ist mein (subjektiver) Eindruck - nicht nur bei
meinen Töchtern.

Nachdenklich
Reinhard70
 
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