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Wann ist ein Mensch gut?

Edel sei der Mensch hilfreich und gut

Diesen Spruch kennt jeder, ebenso den Autor.
Hat er noch seine Gültigkeit oder liegt da mittlerweile etwas Staub drauf?
Naja das ´edelˋ ist wohl ein wenig aus dem Zeitgeschmack gerutscht, aber was ist mit dem Rest?
Wenn ich für ´hilfreichˋ das ähnlich klingende ˋhilfsbereitˋ nehme, passt das schon ganz gut.
Wenn ich unter ˋgutˋ : nicht egoistisch, nicht gierig, nicht neidisch, nicht unehrlich, nicht zynisch verstehe, ist ja schon ein Mensch beschrieben, der der Welt durchaus gut tut (aber eben nicht die Masse beschreibt).
Das bei uns typische Leben in einer Konkurrenzsituation (in der Schule, Berufswahl, Karriere, Status) lässt den Nebenmann schnell zum Gegner werden und verleitet zu „unsauberen“ denken und handeln.
Das ˋAusklinkenˋ aus diesem Spiel durch massiven Verzicht, Enthaltsamkeit und Minimalismus ist eine Möglichkeit, wird aber oft falsch verstanden oder auch übertrieben.
Wenn ich mich radikal, und mit einem gewissen Heiligenschein, bewusst neben die Gesellschaft stelle und (unabhängig davon, ob ich einem Trend folge oder der eigenen Idee) in ein gewisses Sektierertum verfalle, laufe ich Gefahr (vielleicht sogar mit Recht) als Kauz wahrgenommen zu werden. Ich bin der Meinung, Radikalismus ist nicht unbedingt der beste Weg.
Nicht abseits der Gesellschaft, sondern in der Gesellschaft, sollte der, der gutes im Sinn hat, für ein ausgewogenes, wohlwollendes Miteinander wirken. Nicht der ist gut, der enthaltsam lebt; gut ist – in allererster Linie – der, der liebevoll mit sich und anderen umgeht. Mit dieser Grundhaltung kommen auch die restlichen Dinge in die Balance.
Helmfried
 
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Wenn ich unter ˋgutˋ : nicht egoistisch, nicht gierig, nicht neidisch, nicht unehrlich, nicht zynisch verstehe, ist ja schon ein Mensch beschrieben, der der Welt durchaus gut tut (aber eben nicht die Masse beschreibt)
Ich würde argumentieren, dass alle Worte die Menschen beschreiben existieren, weil sie oft anwendbar sind.
Außerdem würde ich argumentieren, dass negative Eigentschaften hervorstechen, weil man es sich wohl doch eher merkt wenn jemand vordrängelt, als wenn sich jemand hinten anstellt.
Letztenendes ordnet sich die Masse den Idealen unter, mit denen man am leichtesten Erfolg hat. Deshalb gab es im WW2 auch so viele Nazi.
Ich würde argumentieren, dass es ja auch soetwas wie den Buddhismus gibt und das Menschen letztenendes eine Religion nur dann akzeptieren, wenn die guten Anteile hervorgehoben werden.
Letztenendes haben alle Menschen gute und schlechte Anteile und im Momenet wird den Leuten eben eingeredet, dass Geld mit dem man sich schöne aber leider nutzlose Luxusartikel kaufen kann wichtiger sei, als die eigenen guten Seiten zu kultivieren.
Ich denke mir, dass sich eine Gesellschaft die im Frieden lebt, sich immer weiter zivilisieren wird. Man muss ja dazusagen, dass der kalte Krieg erst 30 Jahre oder so her ist.

LG Hiha
 
Menstream, oder auch Zeitgeist genannt, war und ist leider bis heute das Problem in fast allen Gesellschaftsordnungen... ich bemühe mich, wo immer es irgendwie geht, als Außenseiter ein wenig gegen den Strom zu schwimmen:) Dazu bedarf es, neben einem dicken 'Fell' eine gute Portion Selbstbewusstsein!!
 
Natürlich gegen den Strom, das ist dem Individualisten liebstes Kind, nur seit dem mir jemand erklärt hat, dass das nur geht, wenn es einen Hauptstrom gibt, kritisiere ich den Mainstream nicht, im Gegenteil ich bejahe ihn um dagegen schwimmen zu können. Es braucht die Mehrheit, wenn man Minderheit sein möchte.
 
Wenn ich mich radikal, und mit einem gewissen Heiligenschein, bewusst neben die Gesellschaft stelle und (unabhängig davon, ob ich einem Trend folge oder der eigenen Idee) in ein gewisses Sektierertum verfalle, laufe ich Gefahr (vielleicht sogar mit Recht) als Kauz wahrgenommen zu werden. Ich bin der Meinung, Radikalismus ist nicht unbedingt der beste Weg.

Der Begriff Radikalismus wird heutzutage meistens falsch verwendet und verstanden und wird eigentlich nur noch im negativen Sinne benutzt. Häufig werden damit extreme Ansichten beschrieben, aber eigentlich geht die Definition in eine andere Richtung:
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Als Radikalismus bezeichnet man eine politische Einstellung, die grundlegende Veränderungen an einer herrschenden Gesellschaftsordnung anstrebt. Das Adjektiv „radikal“ ist vom lateinischen radix (Wurzel) abgeleitet und beschreibt das Bestreben, gesellschaftliche und politische Probleme „an der Wurzel“ zu greifen und von dort aus möglichst umfassend, vollständig und nachhaltig zu lösen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Radikalismus
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Daher werden die Akteure der alternativen Szene häufig falsch dargestellt. Es stimmt zwar, dass sie radikale Änderungen wollen, aber das bedeutet eben nur, dass man die Probleme an der Wurzel packen soll anstatt an den Symptomen herumzudoktern.

Was ist also ein guter Mensch?

Da wäre zunächst einmal die zeitlose Antwort auf diese Frage. Nämlich ein guter Mensch ist jemand, der dem Grundsatz folgt: Behandle andere so, wie du wünschst, dass sie dich behandeln.

Darüber hinaus ist es auch jemand, der sich ganz individuell bemüht, die Wahrheiten des Daseins zu erforschen und zwar sowohl auf der inneren als auch auf der äußeren Ebene.

Speziell in der heutigen, stark politisierten Zeit kommt noch dazu, dass man immer versuchen sollte, die Argumente der Gegenseite zu verstehen, auch wenn man sie überhaupt nicht nachvollziehen kann. Da muss ich mir auch an die eigene Nase fassen, da ich oft sehr pauschal vom Materialismus und vom Mainstream spreche. Aber es geht uns heute fast allen so. Man fühlt sich fast gezwungen, sich einem Lager anzuschließen und selbst wenn man, wie ich, immer versucht in der Mitte zu bleiben, um den Überblick zu behalten, kann man dazu tendieren, seine eigenen Wahrheiten für die Wahrheit zu halten. Und da sollte man immer aufpassen. Allerdings sollte man manchmal auch einfach etwas raushauen und schauen, was passiert. Das Netz ist in gewisser Weise auch ein Riesen Spielplatz und vieles hier ist mehr Theorie und Selbstzweck als echtes Projekt.

Vielleicht erfahren wir erst nach dem irdischen Tod, ob unsere Bemühungen etwas gebracht haben und wieviel.
 
kann man dazu tendieren, seine eigenen Wahrheiten für die Wahrheit zu halten.
Ich definiere Intelligenz so:
Ein intelligenter Mensch kann zwischen Wissen und Glaube unterscheiden.
Ich würde argumentieren, dass man gar nicht vermeiden kann zu glauben, dass man die Wahrheit glaubt, weil man ja an etwas anderes glauben würde, wenn dem nicht so wäre.
Wenn man jetzt allerdings weiß, dass dieser Glaube auf der Informationsgrundlage basiert über die man verfügt und dass sie anders aussehen würde, wenn man andere Informationen hätte, kommt man unter Umständen auf die Idee seine Ansichten ins Netz zu schreiben, weil eine andere Sichtweise meine Fehler hervorheben und als solche brandmarken kann. Und dabei stelle ich im grunde eine Form von intellektuellem Grundinteresse unter Beweis, was als Beweis dafür stehen soll, dass man dann auch nach meiner Definition intelligent ist. Wenn man jetzt nur Bewunderung ernten will, sollte man besser iwas studieren, anderen Leuten den Zettel unter die Nase reiben und unverständliche Fachbegriffe verwenden, die dazu erfunden wurden, die eigene Inkompetenz zu tarnen. Denn je unverständlciher etwas formuliert wird, desto schwerer ist es Fehler zu finden, weil ja die ganze Logik darauf optimiert ist beim Leser eine Art Konfusion hervorzurufen.

Letztenendes gibt es immer mehrere Sichtweisen, mit denen man sich gut orientieren kann, die alle berechtigt sind.

Und wenn jetzt irgendwer entgegenhält, dass man eben außerhalb der eigenen Box denken soll, will ich vorbeugend darauf hinweisen, dass man lediglich eine Box innerhalb der Box erschaffen kann die Teilbereiche ausgrenzt, aber man kann die Box nicht verlassen, weil man ohne Informationsaufnahme keinen Informationsgewinn erzielen kann. Man kann lediglich einen Erkenntnissgewinn erzielen.
 
Der Begriff Radikalismus wird heutzutage meistens falsch verwendet und verstanden und wird eigentlich nur noch im negativen Sinne benutzt. Häufig werden damit extreme Ansichten beschrieben, aber eigentlich geht die Definition in eine andere Richtung:
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Als Radikalismus bezeichnet man eine politische Einstellung, die grundlegende Veränderungen an einer herrschenden Gesellschaftsordnung anstrebt. Das Adjektiv „radikal“ ist vom lateinischen radix (Wurzel) abgeleitet und beschreibt das Bestreben, gesellschaftliche und politische Probleme „an der Wurzel“ zu greifen und von dort aus möglichst umfassend, vollständig und nachhaltig zu lösen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Radikalismus
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Daher werden die Akteure der alternativen Szene häufig falsch dargestellt. Es stimmt zwar, dass sie radikale Änderungen wollen, aber das bedeutet eben nur, dass man die Probleme an der Wurzel packen soll anstatt an den Symptomen herumzudoktern.

Was ist also ein guter Mensch?

Da wäre zunächst einmal die zeitlose Antwort auf diese Frage. Nämlich ein guter Mensch ist jemand, der dem Grundsatz folgt: Behandle andere so, wie du wünschst, dass sie dich behandeln.

Darüber hinaus ist es auch jemand, der sich ganz individuell bemüht, die Wahrheiten des Daseins zu erforschen und zwar sowohl auf der inneren als auch auf der äußeren Ebene.

Speziell in der heutigen, stark politisierten Zeit kommt noch dazu, dass man immer versuchen sollte, die Argumente der Gegenseite zu verstehen, auch wenn man sie überhaupt nicht nachvollziehen kann. Da muss ich mir auch an die eigene Nase fassen, da ich oft sehr pauschal vom Materialismus und vom Mainstream spreche. Aber es geht uns heute fast allen so. Man fühlt sich fast gezwungen, sich einem Lager anzuschließen und selbst wenn man, wie ich, immer versucht in der Mitte zu bleiben, um den Überblick zu behalten, kann man dazu tendieren, seine eigenen Wahrheiten für die Wahrheit zu halten. Und da sollte man immer aufpassen. Allerdings sollte man manchmal auch einfach etwas raushauen und schauen, was passiert. Das Netz ist in gewisser Weise auch ein Riesen Spielplatz und vieles hier ist mehr Theorie und Selbstzweck als echtes Projekt.

Vielleicht erfahren wir erst nach dem irdischen Tod, ob unsere Bemühungen etwas gebracht haben und wieviel.

Hallo Chris,
du gehst da aus politischer Sicht auf den Begriff Radikalismus ein. Ich bezog mich mehr auf die Texte, die hier schon geschrieben wurden. Der Themensteller Hihahoppela schrieb im Eröffnungspost:

Ich behaupte, dass ein Mensch solange böse ist, bis er sich zum Wohle der Allgemeinheit, der Wahrung des Gleichgewichts unterordnet.
Jeder Konsum ist in Wahrheit schon ein Akt der Zerstörung. Ich glaube, dass fast jeder Mensch mit der Illusion lebt gut zu sein aber tatsächlich das Gegenteil davon ist. Ich denke gut ist ein Mensch erst dann, wenn er auf alles verzichtet was er entbehren kann.

Dieses und ähnlich radikales Herangehen schien mir wenig erfolgversprechend. Ich sollte den Menschen einen Weg aufzeigen, den sie auch -ohne Angstträume - gehen können. Auch konsequente Veränderungen beginnen zunächst mit kleinen Schritten. Als Pionier voran zu gehen, macht nur Sinn, wenn mir auch ein paar Menschen bereitwillig folgen.
Gruß * Helmfried
 
Der Themensteller Hihahoppela schrieb im Eröffnungspost:
Im Grunde habe ich mein radikales Denken im Laufe der Zeit soweit abgschwächt, dass ich heute der Ansicht bin, dass es vernünftig ist Sichtweisen zu opfern, wenn sie auf zu viel Gegenwehr stoßen und so anzupassen, dass sie gesellschaftskonformer sind. Selbst wenn ich mich in der Grundannahme befinde, dass meine Sichtweise korrekt ist, würde ich argumentieren, dass die Gesellschaft eine Art Zug ist, den ich mit einer kleinen Kurve in bessere Bahnen lenken kann, aber bei einer zu großen Veränderung wird er entgleisen. Das bedeutet so viel wie, dass man den Berg nicht mit einem einzigen Schritt bezwingen kann und ich war damals 22 Jahre alt, also ist es wohl doch zu erwarten, dass ich im Laufe des erwachsenwerdens eine Form von gemäßigter Vernunft angenommen habe.

LG Hiha
 
Ich behaupte, dass ein Mensch solange böse ist, bis er sich zum Wohle der Allgemeinheit, der Wahrung des Gleichgewichts unterordnet.
Jeder Konsum ist in Wahrheit schon ein Akt der Zerstörung. Ich glaube, dass fast jeder Mensch mit der Illusion lebt gut zu sein aber tatsächlich das Gegenteil davon ist. Ich denke gut ist ein Mensch erst dann, wenn er auf alles verzichtet was er entbehren kann.

Ich würde die Wurzel dieses Gedankengangs von mir heute so darstellen:
Wenn ich schon kein Gewinn für die Welt sein kann, dann will ich wenigstens ein Möglichst kleiner Verlust für die Welt sein. Überhaupt ist es grundsätzlich vernünftig, wenn alle Menschen ein möglichst kleiner Verlust für die Welt sein wollen.

Fundamental ist es natürlich so, dass im Moment gar kein Mensch ein Gewinn für die Welt ist, weil die Menschheit eine gewaltige Last für den Planeten ist.
 
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Ich würde die Wurzel dieses Gedankengangs von mir heute so darstellen:
Wenn ich schon kein Gewinn für die Welt sein kann, dann will ich wenigstens ein Möglichst kleiner Verlust für die Welt sein. Überhaupt ist es grundsätzlich vernünftig, wenn alle Menschen ein möglichst kleiner Verlust für die Welt sein wollen.

Fundamental ist es natürlich so, dass im Moment gar kein Mensch ein Gewinn für die Welt ist, weil die Menschheit eine gewaltige Last für den Planeten ist.

Hallo Hiha,
was du meinst, verstehe ich.
Deine Formulierungen (bzl. Gewinn und Verlust) finde ich jedoch köstlich. Nichts, von dem, was ich in diesem Forum gelesen habe, hat mich so zum Lachen gebracht, wie diese deine Zeilen.
Danke dafür.
Gruß * Helmfried
 
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