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Denkprinzipien: Bedeutung, Zweck, Funktion

spiegelfremd

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15. November 2016
Beiträge
85
Ich würde mit diesem Thread gerne ein "rundum Paket" von Denkprinzipien und Verhaltenscodices erstellen, diese dann auch bewerten und, sofern es tatsächlich so weit kommen sollte, wie diese beispielhaft Künstlerisch aufgewertet werden können, so dass andere die Synergie dieser Prinzipien evtl. auch für sich annehmen wollen/können. (nicht nur durch Logik und Redekunst) Anbei gehört dazu noch das Wesen des Prinzips.


Zu Beginn und Illustration


Dualistisches Denken vs. Universalität:
Die Natur sei weder Gut noch Böse als These für die Bewertung des Dualismus. Irgendwie musste der Dualismus Einzug in uns Menschen erhalten, gleichsam wie er durch "Mensch ist Teil der Natur und eine Abbildung von ihr" im Wesen des Seins verborgen scheint. Dualität ist also durchaus in der Natur vorhanden, aber sie präsentiert sich nur in der Daraufsicht als Dualistisch, abstrakt in einem "mehr oder weniger als". Alles ist einfach, braucht das Eine aber etwas vom Anderen, weil es nicht autark leben kann, so zeigt und/oder entsteht Dualismus. Der Dualismus entsteht also, auf der Suche zur Aufrechterhaltung und/oder Erhalt des Gleichgewichts. Er tritt dann zu Tage, wenn in seinem Selbsterhalt der Zustand der Harmonie abhanden kommt, woraus anbei bemerkt seien kann, dass die Zeitintervalle bis zum Ausbruch des Dualismus divergieren, und folglich in "mehr oder weniger" quantifiziert werden können. Vergleichbar mit Obstbäumen und Aktienspekulanten gibt es nun verschiedene Arten des Dualismus, zum Beispiel jener des Obstbaums, der Früchte abwirft und somit dem Ökosystem etwas zurückgibt, während der Aktienspekulant in seinem Drang nach Reichtum den Dualismus als Machtinstrument benutzt.

Fazit: Der Dualismus ist ein Stilmittel der Natur zur Regulation und Wahrung eines Gleichgewichtszustands. Aber warum ist die Natur aus dem Gleichgewicht? Diese Frage ist letztlich nur Synonym für die Frage: "Wie kann aus Nichts, etwas entstehen?", was sich völlig meiner Vorstellungswelt entzieht. Andererseits merkwürdig bei diesem Fazit: Der Dualismus selbst beinhaltet die Inhärenz des Gleichgewichts, oder etwa nicht? Sowohl als auch, einerseits als Hinweisschild, andererseits hat das Regelsystem allein durch das Wissen vom Anderen keine Ressource für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts erhalten, es muss also zur Beendigung des Dualismus ein systemeigenes Produkt erzeugt werden, was die Synergie in sich birgt, die fehlende Ressource ausreichend zu kompensieren. Bspw. ist die Behauptung Gesundheit sei das Gegenteil der Krankheit nur bedingt wahr, da die Gesundheit keinen Ausgleich der Krankheit schafft, sondern es müssen erst systemeigene Überschussressourcen innerviert werden. Die Bedeutung der Aussage liegt nun darin, dass das Relativieren eines Dualismus durch sein Antonym völlig an der Funktion des Dualismus vorbeigeht: Es muss eine andere Ressource sein, die durch das Antonym angezapft wird, als diejenige bei einer banalen Gegenüberstellung..

Liegt systemeigen keine Ressource zur Verfügung den Gleichgewichts- und/oder Selbsterhaltungszustand aufrechtzuerhalten, entsteht Dualismus. Demnach gibt es aber unterschiedliche Bedeutungsebenen von der Notwendigkeit des genannten: Jener Dualismus der aus systemeigenen oder jener, der aus systemfremden Ressourcen, harmonisiert werden kann/muss und jener, der erst noch in seiner Daseinsform evaluiert werden muss.. Was ein spannendes Thema wäre? Zum Beispiel würde das die Frage beantworten, ob Depressive sich nicht prinzipiell selbst heilen könnten bzw. zu welchen Teilen?! Oder gar, wozu das Selbst tatsächlich ist?

Da wäre zudem nun also noch zu evaluieren, ob bspw. solche einseitigen Phänomene wie "Mechanisierung/Roboterisierung" nicht doch eher Rückschritt oder Nichts in der Evolution bedeuten, da sie keine systemeignen, selbstschöpfenden Ressourcen generieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:

Eulenspiegelfechtereien und Perivisionen.

spiegelfremd schrieb:
[...]
Liegt systemeigen keine Ressource zur Verfügung
den Gleichgewichts- und/oder Selbsterhaltungszustand
aufrechtzuerhalten, entsteht Dualismus.

Demnach gibt es aber unterschiedliche Bedeutungsebenen
von der Notwendigkeit des genannten:

Jener Dualismus der aus systemeigenen oder jener,
der aus systemfremden Ressourcen, harmonisiert werden kann/muss
und jener, der erst noch in seiner Daseinsform evaluiert werden muss.
[...]

spiegelfremder,
könntest du vorweg erläutern, was genau du mit "Dualismus" meinst?

Dieser Begriff wird mit so vielen verschiedenen Bedeutungen verwendet,
dass man ohne einer Festlegung auf eine ganz bestimmte Bedeutung
sehr schnell aneinander vorbeischreibt.

Ich könnte beispielsweise ohneweiteres schreiben:
"Ich bin kein Dualist, sondern ein Monist!"

Aber ungeachtet dessen bin ich dennoch
ein glühender Anhänger des "Sowohl als Auch".

In der lebendigen Natur finden sich eine Fülle von Beispielen,
in denen antagonistische Kräfte
durch negatives Feedback in einer Homöostase gehalten werden.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Dualistisches Denken vs. Universalität:


Zwei Möglichkeiten gegeneinander zu stellen folgt dann ja schon dem dualistischen Prinzip, oder?

Ich denke selbst nur erlebnisnah reflektierend und überhaupt nicht nicht abstrakt, auf dem Boden dieses Selbstverständnisses empfinde ich die beiden Prinzipien als Wahl zwischen Pest und Cholera: das universale Prinzip mündet bei mir immer in Trost, nie in Aufbruch, und bedient sich der reinen Symbolsprache, das dualistische führt zu moralischem Anspruchsdenken und drückt sich in technisch-funktionaler Sprache aus, und erst die Betrachtung des Zusammenwirkens d r e i e r Komponenten eröffnet mir die Möglichkeit neuer Perspektiven, die zu finden in den meisten Fällen wohl Anlass des bewussten Denkens sein dürften, dieses Denken hat neu ordnenden Charakter, befriedet innerlich und belebt die Strukturen im Außen kommunikativ.
 
Moin @Kaawi,

im Grunde ist die Gegenüberstellung durch meine Fixierung auf den gelebten Konflikt zwischen „Dualismus“ und „Universalität“ entstanden, was als Thematisierung dann einer Grundlage entbehrt. Letztlich weißt „Neugier“ mit seiner Frage nach einer Definition darauf hin: Ist der Dualismus notwendig an seinen Widersacher gebunden, sprich, muss zum einen das andere Gedacht sein, damit es dualistisch ist, oder ist es bereits dualistisch, wenn das Gegenteil (nicht) denkbar ist.

Der Unterschied ist: Das Erlebte hat für sich ja immer einen Anspruch auf Wahrheit, ob diese erlebte Wahrheit sich mit der ideellen Wahrheit verträgt, sei dahingestellt, eben im Beispiel einer zusätzlich denkbaren Wahrheit, die der Erlebten widerspricht. Allein Verstandesbezogen macht eine solche Wahrheit keinen Sinn, aber die Paradoxie in der Wahrheit erleben wir täglich, bspw. wenn wir uns grundsätzlich als Pazifist wahrnehmen wollen, nicht aber umhinkommen Hass/starke Provokation gegenüber Rassisten zu empfinden. Die Situation selbst zwingt uns aus der ideellen Wahrheit eine erlebbare Wahrheit zu machen und/oder umgekehrt. Natürlich sind auch beide zeitgleich – quasi als dritte Komponente – als ideell und erlebbar möglich: Und genau da ist ja nun der eigentliche Konflikt! Schon durch die Bedeutung des Begriffs Wahrheit einsehbar: Dualismus kann nicht nur horizontal, sondern auch vertikal gedacht werden. Der horizontale Dualismus beschreibt die Gegenüberstellung zweier Gegensatzpaare: Wahrheit und Falschheit/Unwahrheit. Der horizontale Dualismus ist also an eine unmittelbare Gegenüberstellung gekoppelt, die Physikalisch selbst aber immer nur positivistisch ODER negativistisch ist: Wahrheit muss erst existieren, damit Unwahrheit existiert. Das Positivistische – kann dann auch als Beispiel und/oder Synonym der obigen erlebbaren Wahrheit dienen – ist die Erkennung im Selbst als Wahrgenommen, die Negativistische – sozusagen ideelle Wahrheit -, jene die im Positivistischen den Gegenpart erkennen kann und daher an der Erkennung des Selbst zweifelt bzw. eine Paradoxie wahrnimmt und ausgleichen will. (reflexartig?)

Dieser Sachverhalt kann als Bewegung des Denkens wahrgenommen werden: Entweder ich bewege mich sinnbildlich stets gerade aus und bleibe im positivistischen Wahrheitsbild, mit der Erfahrung, dass sich „die erlebbare Wahrheit“ an der Intuition orientiert und diese entfächert oder ich gehe über in das negativistische Wahrheitsbild, die aus dem Denkobjekt des denkbaren Gegenteils, sinnbildlich eine Regression verursacht. Denn eines ist logisch ja leicht nachzuvollziehen: Wenn es ein Gegenteil gibt, dann kann das Teil an sich nicht wahr sein. Und hier kommt das Vertikale zum Einsatz: Sie vollbringt den Drahtseilakt aus der Erlebbaren/Positivistischen das Denkobjekt „Teil an sich kann nicht wahr sein“ mit der negativistischen Wahrheit in Einklang zu bringen: Das Negativistische wird Erlebbar durch den Denkakt des Gegenteils, mit der Folge, dass sich nicht nur das negativistische und das positivistische Gegenüberstehen, sondern nun auch die Wahrheitsdefinitionen - vorher ging es sinnbildlich um die Eigenschaften, die den intuitiven Zugriff auf den Begriff erst zugelassen haben - an sich (bspw. Mathematik: Durch die Natürlichen Zahlen wurden Eigenschaften von Zahlen, wie bspw. Prim zu sein, erst möglich/einsehbar und dadurch erst die Primzahlen denkbar). Ferner ist Wahrheit damit auch als Objekt des Verstandes entlarvt, der seinerseits ein Konglomerat aus der Intuition ist.

Man könnte hier also eine Art Bewegung des Denkens skizzieren: Positivistisch ist rechtsorientiertes Denken, Negativistisch ist linksorientiertes Denken und das verursacht ein Synergieerlebnis dessen, auf was ich das negative und positive bezogen habe, mit der Folge, dass das "Darauf-Bezogene" eine vertikale Ebene dergestalt erhält, dass es eine Paradoxie der/seiner Eigenschaften versus Struktur offenlegt.


@Neugier
Ich halte die Art des Definitionsabgleichs für destruktiv, wir haben die selbe Definition oder wir werden ein lebenlang damit beschäftigt sein, die eigene zu behaupten, was am Ende nur dazu führt, dass ich permanent am Umformulieren, Uminterpretieren hocke und doch abhängig bleibe von deiner Zustimmung. Du sitzt eben am Hebel dich nicht erklären zu müssen, im Gegensatz zu mir tollpatsch, der mit diesem Thread in jedem Falle erklären muss, warum es überhaupt nötig war! Das heißt aber nicht, dass ich mich verschließe, ich denke nur, du erhälst ein besseres Bild meines Bildes, wenn die Pixelpünktchen weniger gezoomt an dich herankommen, als eine zentralisierte Definition, von der wir beide die sinnbildlichen Pixel-Brownschen-Bewegungen nicht wahrnehmen können und das Erlebbare damit zur Gänze abhanden kommt und/oder wir soviele falsche Interpretationen davon haben. Immerhin könnte es ja auch um den Spaß an sich gehen?!

Übrigens, das Prinzip der Schlaufe wäre in diesem Fall ja auch noch interessant zu erwähnen: Einerseits ist es immer, wie es scheint, andererseits, doch immer anders..

Hierzu noch ein spannender Link zum Thema "Was eine tiefere Wahrnehmung so alles vermag..":

Wahl zwischen Cholera und..
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh Mann, warum verirre ich mich ständig in Welten, in denen ich kein zu Hause habe....? :D

Mich beeindruckt Deine komplexe DenkArt schon sehr, @spiegelfremd, und trotzdem fahre ich mit meiner lebensgestalterischen besser, zur Wahrheitsanalyse würde ich Dir einfach zwei Zitate entgegenhalten und mit der durch sie vermittelten Einsicht antworten: ich verzichte einfach auf den Wahrheitsanspruch (nicht auf die Wahrheitsliebe!!!!) begnüge mich mit der Stimmigkeit in der Auswirkung auf meine Lebenswelt und der scheinbar unbegrenzten Möglichkeit, Resonanz auf der Beziehungsebene zu erzeugen, wodurch Inhalte kommuniziert werden und Perspektivwechsel oder das Aufbrechen von Bewertungsgewohnheiten ermöglicht.

Hier die Zitate:

"Gott hat die Wirklichkeit erfunden, der Mensch die Wahrheit." (Michael Richter)
"Die Wahrheit ist unteilbar, kann sich also selbst nicht erkennen. Wer sie erkennen will muss Lüge sein." (Franz Kafka)

Zum Parzifismus: Wenn Hass als Paradox zur Friedensliebe empfunden wird, kann das ja auch seinen Ursprung in ungeeigneten Methoden der Wertevermittlung haben (falsche Vorbilder, moralingetränkte Strafandrohungen, Unterdrückung von Kritik). Um den Hass von sadistisch motivierter Gewalttätigkeit abzugrenzen, nenne ich ihn lieber Zerstörungswut, und die steht für mich nicht unbedingt im Widerspruch zur Friedensliebe: die Kunst besteht eben darin, die Wut auf die tatsächlichen Ursachen zu beziehen, und das sind mMn in erster Linie überkommene Gewohnheiten, die nicht mehr auf die aktuelle Lebensrealität abgestimmt sind. Dies führt zur Dysfunktionalität in allen Bereichen, welche mit dem Gefühl einhergeht, Welt und Individuum würden einander nicht (mehr) gerecht.
 
1. Sein als Entjekt und, höchstes Objekt, zu dem sich das Subjekt gemäß paradoxer Sprachwahl verhält, ist identisch mit dem Bewusstsein, bei der einfachen Logik bleibend, dass es für uns Menschen kein Sein ohne Bewusstheit vom Gleichen geben kann.

2. Das Sein/Bewusstsein kann zwar durch sich selbst ganzheitlich bezeichnet werden, es besitzt dabei aber weder Ausdehnung noch Tiefe. Um sowohl der Ausdehnung als auch Tiefe, die wir in unserem individuellen Dasein von uns und der Menschheitsgeschichte angehäuft haben, gerecht zu werden, ist es notwendig integrativ die einzelnen Bausteine des Bewusstseins so zusammenzuführen, dass eine möglichst hohe Dichte an Bewusst/Sein gespiegelt wird. Wir existieren ja nicht nur in der Zeit, sondern auch im Raum. Darum sind bspw. unsere Sinnesorgane, die zur entsprechenden Wahrnehmung führen selbst Ausdruck der Ausdehnung und Tiefe des Bewusst/Seins in uns.

3. Wir können uns zu Punkt 2 folglich in zwei Bewegungsrichtungen verhalten: Entweder wir versuchen die Dichte des Seins zu erhöhen, was in der Folge als Bewegung hin zur Einheit und/oder Objektbezogenheit definiert ist oder wir entfernen uns von dieser Dichte, was in der Folge als Bewegung hin zur Vielheit oder Subjektbezogenheit definiert ist.

Die Vorstellung, das eine große Dichte an Sein als erstrebenswert gilt, ist Prämisse und Ziel zugleich.

4. Im Laufe der Menschheitsgeschichte hat sich zur Erweiterung des analytischen Verhältnisses zum Bewusst/Sein das Modell der Zeit herauskristallisiert. Das Bewusstsein und Sein ist nicht nur durch das Wort Sein, sondern nun auch durch die Einteilung von Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft vollständig erfasst. Alles was wir bewusst kennen, befindet sich innerhalb dieser "drei Zeiten", wobei aus der Gegenwart Vergangenheit und Zukunft entsteht bzw. umgekehrt definiert wird: Raum ist, was ohne Vergangenheit und Zukunft existiert. Aus diesem Entstehungsakt entstand die Vorstellung bewusst und/oder unbewusst, sowie Nicht-Sein. Was, Wie, Warum Raum und daraus Zeit wäre ein spannendes Thema?!

5. Je mehr wir unsere Individualiät im Muster und Verhältnis zu Bewusst/Sein und Zeit erkennen, desto dichter begreifen wir uns in ihm selbst. Begreifen wir etwas nicht einheitlich und/oder integrativ, im Verhältnis zum Sein, erkennen wir in der Gegenwart die Existenz von Zeit. Zeit, die in der Gegenwart (bewusst Sein) auf eine Vergangenheit und/oder Zukunft hindeutet deutet Subjektbezogenheit an. Zeit, die ohne Vergangenheit und/oder Zukunft auskommt, ist gleichbedeutend mit Raum (Gegenwart) und Objektbezogen.

6. Im Prozess des bewusst Werden, was der Raum als Ursache der Zeit steuert, ist die Wahrnehmung dessen was Subjekt- oder Objektbezogen ist, elementar und im Grunde geht es permanent um die Wahrnehmung dessen. Im bewusst Werden geht es folglich um die selektive Wahrnehmung und Finalisierung der Zielorientierheit in die jeweilige Richtung, mit dem Umstand, dass sich das Werden nicht dadurch auszeichnet etwas zu bekommen, sondern die Verhaltensweisen die das Bewusst/Sein verdecken, auszumerzen. Im Grunde - je nach Sichtweise - also ein destruktiver Prozess. Zeitlich nähern wir uns also mit dem Individuum dem Sein an, bis dieses sich sinnbildlich darin auflöst. Je größer dieser Rahmen und/oder je vielfältiger dieser ausgelegt und bewusst nachvollzogen werden kann, umso größer wird der Rahmen des Subjekts und damit die Existenz im Sein. Da sich das Subjekt auflöst, löst sich das Objekt ebenfalls auf und "beide" existieren als Entjekt. Dieses Entjekt kann als Projektionsfläche verwendet werden und nimmt so den Stellenwert eines Objekts für ein Subjekt ein, wo es selbst keine Ursache und Wirkung hat. Das ist die höchste Daseinsform des Menschen.

7. Ein weiterer Themenkomplex ist eine neue, autonome, integrative Systematik, die hierarchisch gleichbedeutend mit Bewusst/Sein und/oder Zeit/Raum/Bewusstsein ist, hierzu eignet sich m.E. Intuition/Verstand/Sinne/Wissen, allerdings bieten sich auch andere Kreisläufe/autonome Sprach- und/oder Denkkomplexe an, wie bspw. Geometrie, Farben, Formen, Bilder, Zahlen etc.. Die eben so oder so, zur Dichte des Bewusst/Seins gehören bzw. Teil von Bewusst/Sein sind.

8. Je hierarchisch höherwertiger die Sprache ist, desto integrativer und implizierter verhält sie sich zum Bewusst/Sein. Getreu dem Motto „Je breiter desto gescheiter“ ist diese Form der Unkonkretheit in Bezug auf das Selbst konkreter, wenngleich das Subjekt erst verstehen muss, damit umzugehen.

9. Der Dualismus entsteht wechselseitig, wo Zeit beginnt, manifestiert sich Raum als Ursache, Nullpunkt und Objekt und das Subjekt aus der Zeit: Einerseits "das Subjekt aus der Zeit" mit Bewegungsrichtung nach Rechts und subjektbezogen, andererseits "Raum" mit Bewegungsrichtung nach Links mit Einfaltung der Zeit durch das Objekt, was selbst den Status Entjekt hat (siehe Pkt. 6, Beitrag 3 dieses Threads) .

Wo Vergangenheit ist, ist auch Zukunft, d.h. die Analogie zum Zahlenstrahl ist omnipräsent, wo eine Trennung der Gegenwart (0) in die Vergangenheit, negative Zahlen, stattfindet, muss gleichzeitig eine Bewegung in die Zukunft aufgehen, positive Zahlen (im Verhältnis zum Objekt Gegenwart/Jetzt) Das heißt, wo Vergangenheit – Trennung der Einheit vorliegt, muss auch noch ein Weg zurück existieren. Da dieser Weg zurück quasi paradox durch die Trennung vom Jetzt in die Zukunft erfolgt, trennt sich das Jetzt als Objekt und simuliert die Entstehung vom Nullpunkt bis zur Trennung, damit diese Trennung sich dann Deckungsgleich auf die Vergangenheit stülpen und sinngemäß den Dualismus ausgleichen kann. Vielleicht haben wir ja deshalb „eine Kopie des Universums im Kopf“, wie @Bernies Sage schrieb. Die eigentliche Kunst ist, diesen Nullpunkt und dessen zeitlichen Fortgang bis zum Endpunkt exakt bewusst wahrnehmen und deuten zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bewusstsein ist ErzählerIn (s)einer Geschichte aus eigener Perspektive (Vergangenheitsbezug),

durch Entscheidung, Definition und Gewichtung von Werten BegleiterIn gesellschaftlicher Prozesse (Zukunftsbezug),

und durch Neugier, Lernfreude und Ordnungsliebe reflektiert Bewusstsein ständig subjektive Wahrnehmung und verarbeitet sie in Vorstellungsbildern bzw. gleicht seine Wahrnehmung mit bereits vorhandenen Bildern ab (Resonanz) um dann den Ergebnissen zu künstlerischem Selbstausdruck und/oder sozialer Wirksamkeit - in einer Demokratie in Form von Debatten und Gesetzesentwürfen zu verhelfen (Gegenwartsbezug).
 
Zuletzt bearbeitet:

Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
es müsste sich dabei auch etwas denken lassen !

Ja eh, aber was?

spiegelfremd schrieb:
[...]
9. Der Dualismus entsteht wechselseitig, wo Zeit beginnt,
manifestiert sich Raum als Ursache, Nullpunkt und Objekt
und das Subjekt aus der Zeit:

Einerseits "das Subjekt aus der Zeit"
mit Bewegungsrichtung nach Rechts und subjektbezogen,

andererseits "Raum" mit Bewegungsrichtung nach Links
mit Einfaltung der Zeit durch das Objekt,
was selbst den Status Entjekt hat
(siehe Pkt. 6, Beitrag 3 dieses Threads) .
Beitrag 3 dieses Threads enthält keinen Punkt 6.

Worauf beziehst du dich da?

Und weil ich grad wieder am Nörgeln bin:
Was meinst du eigentlich mit Tiefe als Gegensatz zu Ausdehnung?

Üblicherweise ist Tiefe eine der drei Dimensionen von Ausdehnung
(Länge, Breite, Tiefe).

Meinst du damit eine Dichte oder eine Intensität?


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden. <

 
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Vielleicht haben wir ja deshalb „eine Kopie des Universums im Kopf“, wie @Bernies Sage schrieb. Die eigentliche Kunst ist, diesen Nullpunkt und dessen zeitlichen Fortgang bis zum Endpunkt exakt bewusst wahrnehmen und deuten zu können.
Es ist heute schon - aus biotiver Sichtweise - möglich, diese "Kopie des Universums" über die Schleifenquantengravitation in (ideal) quantifizierten "Mengenpaketen" zu verstehen (lernen)......

Mich persönlich interessiert aber weniger die theoretische Quantifizierung von Raum und Zeit als vielmehr ihre praktische (neuro-)funktionssprachliche Qualifizierung im Rahmen einer wirtschaftsethisch steuerbaren Systemökonomie über die ortho-gen-ideal-paradoxierten Philosophien der kürzesten und längsten Wege im strategischen Begreifen, tatsächlichen Beschreiten und bewusstem Abstandnehmen.

Vor vielen Jahren habe ich mal in einem anderen Forum geschrieben:

" Erst wenn der Glaube intellektuell begreifbar ist, wird der Mensch sich anschicken, endlich zu begreifen, dass er seine Welt im Kopf genau so stabilisieren muss, wie die ‚Welt da draußen’."

Bernies Sage
 
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