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Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

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AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Mit welchem Philosophen bist Du denn "gut Freund":dontknow:
Gruß, moebius

Hatten wir nicht schon mal die Liste, aber im Zusammenhang der Denkthese mit dem persönlichen Leben???

Paracelsus, Hegel, Wittgenstein, Wilbert, Fromm ...
In den Zeiten, wo ich sehr intensiv gelesen habe, habe ich teils davon geträumt. Bei Hegel war dies so, als würde er mir selbst im Traum seine Werke vorlesen, aber mit richtiger Betonung, sodass die langen verschachtelten Sätze auf einmal einen Sinn ergaben.

Mit Habermas habe ich derweil Probleme. Sein Sprachniveau ist EXTREM anstrengend, da braucht man erstmal eine Eingewöhnungsphase, aber die dauert auch schon Wochen...

:bier:
Lieben Gruß
und Prosit
Axl
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Okay!
Dann fange ich mal mit HEGEL an - und zitiere die Sätze, die mir am liebsten sind (aus der "Wissenschaft der Logik"):
"A. Sein.
Sein, reines Sein, - ohne alle weitere Bestimmung. In seiner unbestimmten Unmittelbarkeit ist es nur sich selbst gleich und auch nicht ungleich gegen Anderes, (...)
....
B. Nichts
Nichts, das reine Nichts;es ist einfache Gleichheit mit sich selbst, vollkommene Leerheit, Bestimmungs- und Inhaltslosigkeit; Ununtercshiedenheit in ihm selbst. -(...)
...
C. Werden.
1. Einheit des Seins und Nichts

Das reine Sein und das reine Nichts ist also dasselbe. (...)"
.............

Etwa noch Fragen ...:confused::verwirrt1
Gruß, moebius :blume2:
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass dieses denken ein wirksames Gegenkonzept zur hermeneutischen Philosophie eines Habermas oder der Bewusstseinsphilosophie des Wilber oder der Philosophie des Geistes von Metzinger sein soll. ...Wäre nett - wenn man mir erklären könnte - was an Rorty so begeistert.

Ich möchte Dir als Idee weitergeben, wie Habermas - der seit 1972 mit 'Dick' freundschaftlich verbunden war - sich seinen Zugang zu Rortys Philosophie ermöglichte: "Ich begriff das Ausmaß und die Bedeutung von Rorty's Projekt erst, als ich die Einleitung zu seiner Aufsatzsammlung Consequences of Pragmatism (1982) las."
Jürgen Habermas: And to define America, her athletic democracy. The Philosopher and the Language Shaper: In Memory of Richard Rorty.

Das Projekt schildert Rorty im "Spiegel der Natur" und nennt es "Edifying Philosophy". Dahinter verbirgt sich in der Tat ein Projekt riesigen Ausmaßes, das einer allein nicht bewältigen kann. Rorty war deshalb zeitlebens auf der Suche nach Leuten, die dabei mitmachen.

gruß manni :)
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Ich möchte Dir als Idee weitergeben, wie Habermas - der seit 1972 mit 'Dick' freundschaftlich verbunden war - sich seinen Zugang zu Rortys Philosophie ermöglichte: "Ich begriff das Ausmaß und die Bedeutung von Rorty's Projekt erst, als ich die Einleitung zu seiner Aufsatzsammlung Consequences of Pragmatism (1982) las."
Jürgen Habermas: And to define America, her athletic democracy. The Philosopher and the Language Shaper: In Memory of Richard Rorty.

Das Projekt schildert Rorty im "Spiegel der Natur" und nennt es "Edifying Philosophy". Dahinter verbirgt sich in der Tat ein Projekt riesigen Ausmaßes, das einer allein nicht bewältigen kann. Rorty war deshalb zeitlebens auf der Suche nach Leuten, die dabei mitmachen.

gruß manni :)

Hallo Manni,

Danke für den Tipp.
Allerdings ist mein Englisch dafür mich gut genug.
Habermas reicht mir derzeit zur sprachlichen Analyse - er ist anstrengend genug.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Rorty war deshalb zeitlebens auf der Suche nach Leuten, die dabei mitmachen.

gruß manni :)

Es ist eine Binsenweisheit, wer sucht, der findet nicht. Aber die Idee vom Denken zum Handeln zu kommen ist schon gut.

Ich gehe noch einen Schritt zurück. Vom Beobachten zum Denken zum Handeln kommen.
Ein ganz natürlicher Vorgang der zwischen einer natürlichen Mutter und ihrem Kind ganz selbstverständlich abläuft. Bis irgend jemand daher gelatscht kommt und dummes Zeug erzählt, dass das falsch ist.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Zum Projekt "Edifying Philosophy" gehört folgendes:

1. Das Verständnis für den Irrtum zu wecken, es sei Aufgabe der Philosophie, Probleme zu lösen, die dadurch entstanden sind, weil man glaubt, die Bedingungen herausfinden zu können, die wahre Erkenntnisse, wahre Tugend, wahres Wissen garantieren. Insofern erfüllt Philosophie eine "soziale Funktion, ... sie versucht zu verhindern, daß der Mensch sich selbst täuscht und glaubt, er kenne sich oder das andere anders als jeweils unter einer fakultativen Beschreibung" (Spiegel der Natur, 410.).

2. Das Gespräch unter den Menschen in Gang zu halten, das Platon begonnen hat, "ohne die Themen zu diskutieren, die Platon diskutieren wollte" (Spiegel der Natur, 423) "Das moralische Interesse der Philosophen sollte sich auf die Fortsetzung des abendländischen Gespräches richten, nicht darauf, daß den traditionellen Problemen der modernen Philosophie ein Platz in diesem Gespräch reserviert bleibt." (ebd. 427) Dieses Gespräch solle dazu dienen Überzeugungen zu finden, die jeder intuitiv für plausibel halten kann. "Unter diesen wiederum würden sich moralische Überzeugungen finden, deren Implikationen, wenn sie klar eingesehen werden, uns sowohl tugendhaft als auch sachkundig machten." (Trotzki und die wilden Orchideen.)

3. 'Edifying Philosophers' "...sind nicht dazu da, um Prinzipien oder Begründungen oder tiefgehende theoretische Diagnosen oder umfängliche Visionen bereitzustellen. Werde ich gefragt (leider werde ich oft gefragt), was ich für den 'Auftrag' oder für die 'Aufgabe' der zeitgenössischen Philosophie halte, muss ich nach Worten suchen. Ich stottere herum und sage bestenfalls so etwas wie, dass wir Philosophieprofessoren Leute sind, die eine bestimmte Vertrautheit mit einer bestimmten intellektuellen Tradition haben, so wie Chemiker eine bestimmte Vertrautheit damit haben, was passiert, wenn man unterschiedliche Substanzen miteinander vermischt. Wir können auf der Basis unserer Kenntnisse der Ergebnisse früherer Experimente raten, was passieren wird, wenn man versucht, bestimmte Ideen zu kombinieren oder voneinander zu trennen. Während wir das tun, sind wir in der Lage jemandem zu helfen, die 'eigene Zeit im Denken zu tragen'. Aber wir sind nicht Leute, denen es gelingt, jemandem zu bestätigen, dass die Dinge, die er von ganzem Herzen liebt, von zentraler Bedeutung für die Struktur des Universums sind, oder dass sein Sinn für moralische Verantwortung 'rational und objektiv' sei, d.h. mehr als bloß das Ergebnis dessen, wie er aufgewachsen ist." Trotzky und die Wilden Orchideen (1992) In "Philosophie und Soziale Hoffnung" (1999)

manni :)
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Oh je manni,

das scheint mir doch sehr kompliziert ausgedrückt zu sein. Außerdem habe ich für mich den entgegen gesetzten Weg gefunden und gelebt.

Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.

Da die meisten Menschen vergessen haben wie die Selbstliebe geht. Setze ich da an.

meint :gitarre::schaf: rg
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

das scheint mir doch sehr kompliziert ausgedrückt zu sein. Außerdem habe ich für mich den entgegen gesetzten Weg gefunden und gelebt.
Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.
Da die meisten Menschen vergessen haben wie die Selbstliebe geht. Setze ich da an.

Rorty ist akademisch geschulter Philosoph und drückt seine Menschenliebe im Kontext seiner philosophischen Forschungen aus. Ohne sich in diesem Kontext etwas auszukennen, sind die vielen Aspekte, die er erwähnt, sicher kaum oder nur mit viel Phantasie nachvollziehbar. Die von mir angegebenen Quellentexte können bei Interesse zum Weiterstudium nützlich sein.

manni :)

PS. Vielleicht möchtest Du noch erläutern, wo Du den Gegensatz zu Deiner Auffassung von Nächstenliebe siehst.
 
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AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Rorty ist akademisch geschulter Philosoph und drückt seine Menschenliebe im Kontext seiner philosophischen Forschungen aus. Ohne sich in diesem Kontext etwas auszukennen, sind die vielen Aspekte, die er erwähnt, sicher kaum oder nur mit viel Phantasie nachvollziehbar. Die von mir angegebenen Quellentexte können bei Interesse zum Weiterstudium nützlich sein.

manni :)

PS. Vielleicht möchtest Du noch erläutern, wo Du den Gegensatz zu Deiner Auffassung von Nächstenliebe siehst.

Wenn ich mit Menschen diskutiere, ist das Thema worüber ich diskutiere ein Vehikel, um die Meinung dieses Menschen zu seiner Realität festzustellen und eventuell einen Anstoß zur Weiterentwicklung zu geben. Ich bin nicht daran interessiert, noch mehr Bücher über Pragmatismus oder sonst etwas zu lesen. Das gehört zu meinem Pragmatismus. Ich bin also daran interessiert, welche Gedanken Du Dir zu dem was Du gelesen hast machst und wie Du es versuchst in Deine Lebenspraxis einbindest. Denn da fängt es an spannend zu werden.

Ich sehe keinen Gegensatz. Nur erwarte ich eigentlich von gebildeten Leuten, die etwas über Pragmatismus schreiben, dass sie so schreiben, dass es auch einfach verständlich ist. Sonst bekomme ich Kopfschmerzen :confused: und da habe ich was dagegen.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
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