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Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

mwirthgen

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Ausgangspunkt ist Rortys erworbene Gründlichkeit philosophischen Problemen nachzuspüren: „Ein »philosophisches Problem« war das Produkt gewisser in die Terminologie der Problemformulierung eingebauter unbewußter Voraussetzungen, die man zu hinterfragen hatte, bevor man die eigentliche Problematik ernst nehmen durfte.“ (Rorty: Spiegel der Natur,S.9) so erläutert Rorty die Quintessenz seiner philosophischen Studien.

Der Kontext, in den Rorty seinen Ausgangspunkt setzt, ist der jahrhundertalte Wunsch der traditionellen Philosophie, ewige Fundamente fürs Wahrnehmen und Handeln im Mentalen zu finden. Dieser Wunsch manifestiert sich auch in den Problemen, die sich ihr stellen: „Die Philosophen meinen gewöhnlich, ihr Fach handle von zeitlosen, ewigen Problemen - Problemen, die aufkommen, sobald wir zu reflektieren beginnen.“ ( ebd. S.10.)

Zu nennen wären da z.B. erkenntnistheoretische Probleme. Die Frage nach dem Ding an sich.

Mit 'eingebauten unbewussten Voraussetzungen' bezieht sich Rorty u.a. auf kulturelle Vorraussetzungen, und insbesondere auf die, die durch Sprache impliziert werden.

Schon Augustinus hatte in seinem Dialog 'Über den Lehrer' seinen Sohn Adeatus davor gewarnt, Wörtern mehr zuzutrauen, als sie zu leisten in der Lage sind. „Sie können nichts lehren!“, meinte Augustinus damals und fuhr sinngemäß fort: 'Denn das, was sie bezeichnen, muss jeder selber bereits kennen.' Nicht thematisiert hat Augustinus, dass Menschen Wörter, die bereits bekanntes bezeichnen, auf anderes übertragen. So wurde z.B. 'psyche' aus seiner ursprünglichen Bezeichnung für Atem bzw. Blut als dem Lebensprinzip unserers Körpers übertragen auf die Vorstellung eines immaterielles Lebensprinzipes. Dies ist ein üblicher Umgang mit Sprache. In Fritz Mauthners „Philosophischem Wörterbuch“ finden sich weitere zahlreiche Beispiele dafür und jedes Wörterbuch, insbesondere Herkunftswörterbücher sind voll mit diesen Phänomenen. 'Übertragen' ist eigentlich nur fast zutreffend, setzt es doch voraus, als gäbe es da etwas, auf das ein Wort übertragen werden könne. Diese weit verbreiteten implitziten Voraussetzungen haben weitreichende Konsequenzen. Aus übertragenen Bezeichnungen werden – vermutlich in Folge der Gewöhnung an den übertragenden Gebrauch – Entitäten z.B. wie die Vernunft, die dann wieder Begründungen für sensuierbare Phänomene liefern sollen. Spürt man dieser historischen Entwicklung nach, werden nicht nur diese Begriffe, sondern gar das ganze Projekt der traditionellen Philosophie fragwürdig.

„Wir werden uns damit abfinden müssen,“ so fasst Rorty daher das Ergebnis detaillierter Erläuterungen zu dieser Frage unter der Überschrift „Referenz“ im VI. Kapitel zusammen, „daß der Begriff des »Begriffsschemas« einfach nicht leisten kann, was sich die Philosophen der Tradition von ihm erhofft hatten - die Klärung gewisser spezieller Adäquatheitsbedingungen, die die »Vernunft« an unsere Theorien stellt, und die erklären, warum unsere idealen Theorien »der Wirklichkeit zu korrespondieren haben«. (Putnam, »Realism and Reason«, 5.486 (S. 126 in Meaning and the Moral Sciences).“ Kurz gesagt, „...eine Theorie, die sich die Sprache als ein Abbild der Welt denkt - ein System von Darstellungen, ... ist für die Erklärung des Erwerbs und Verstehens von Sprache nicht brauchbar.“ (Rorty, Spiegel der Natur, S. 323f)

Den Weg zu dieser Einsicht beschreibt Rorty u.a. an der Frage: "Warum soll man sich das Phänomenale als etwas Immaterielles denken?« (ebd. 39)

Nachdem R. darüber hinaus noch weitere 8 Merkmale des Mentalen diskutiert hat, kommt er zu dem Schluss, dass alle Antworten bereits Mentales implizieren, ohne es beschreiben zu können: „wir haben nicht den leisesten Begriff davon, was das Mentale ist; ...“ (ebd.43)

Für Rorty ergab sich außerdem aus der Beschäftigung mit der Geschichte des 'Problems des Geistigen bzw. des Geistes', dass Geist, Bewusstsein, Vernunft, Verstand durch Hypostasierung von Eigenschaften entstanden sein könnten. Diese Hypostasierungen wurden schließlich wie etwas „Seiendes“ (Entität) angesehen. (Vgl. vor allem die Kapitel III und IV in seinem 'Spiegel der Natur) Daran hätte die Metaphorik der Griechen genauso mitgewirkt, wie die Unterscheidung Descartes zwischen res extensa und res cogitans.

Geist, Bewusstsein und Verstand, als 'Metaphorik', d.h. als Bezeichnung für etwas, das wir nicht kennen, aufzufassen, führt zu einer im Grundsatz von der Tradition abweichenden philosophischen Auffassung. Ist nämlich Mentales letztlich nichts anderes als möglicherweise ein physikalische Eigenschaft, dann hat Mentales seine verlässliche Funktion – wie sie Kant und heute moderne Vertreter der 'Philosophie des Geistes' annehmen - als Begründung für unsere Schlussfolgerungen verloren. „Philosophen .. wie ich ... müssen das traditionelle philosophische Projekt aufgeben, nämlich die Suche nach etwas Stabilem, das als Beurteilungskriterium für die vergänglichen Erzeugnisse unserer vergänglichen Bedürfnisse und Interessen dienen könnte...“ (Richard Rorty: Relativismus – Entdecken und Erfinden. In: Antje Gimmler/Mike Sandbothe/Walther Ch. Zimmerli (Hrsg.), Die Wiederentdeckung der Zeit, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt. http://www.information-philosophie.de/?a=1&t=563&n=2&y=1&c=1#)

Diese endgültige Absage an jedwede kantianische Transzendentalphilosophie, jede Art von Ontologie des Geistes ist zugleich eine Absage an jedes Wissenschaftsverständnis das davon ausgeht, es gäbe Kriterien, die eine verlässliche und dauerhafte Bewertungen von Forschungsergebnissen möglich machen bzw. quasi von oben herab, Forschungsergebnisse entsprechend dieser Kriterien in eine ganz bestimmte Ordnung zu bringen seien.

D.h., es gibt keine Letztbegründungen und auch keine (sinnvolle) Theorie ohne Praxisbezug. „Wir können die Wahrheit nicht als Ziel einer Untersuchung betrachten. Zweck einer Untersuchung ist vielmehr, eine Übereinkunft zwischen Menschen ... darüber zu erzielen, ...“ (Rorty: Relativismus, ebd.)

Dieses Übereinkommen wird aber nicht mehr wie zu Kants Zeiten von irgendwelchen ewigen Aprioris gesteuert, sondern einzig und allein durch sachbezogene Verständigung über die jeweiligen Forschungsergebnisse. Sie ist von der Autonomie der Beteiligten, ihren Kenntnissen und ihrer Fähigkeit gemeinsam Bedeutungsvolles finden zu wollen, abhängig.

Das was uns voranbringt ist eine Kultur „... in welcher im Vergleich untereinander weder Priester noch Physiker noch Poeten noch die Partei als 'rationaler', als 'wissenschaftlicher' oder als 'tiefer' denkend gelten. Kein Teilbereich dieser Kultur kann für sich alleine beanspruchen, exemplarische Bedingungen (bzw. solche die nicht exemplarisch sind) zu kennen, nach denen sich der Rest zu richten habe. Es würde keinen Sinn machen, davon auszugehen, dass jenseits aller momentan akzeptierten interdisziplinären Kriterien, denen einerseits gute Priester und auch gute Physiker folgen, diese sich noch an darüber hinaus gehende gebunden fühlen, d.h. also weder interdisziplinäre, noch intrakulturelle, noch historisch akzeptierte Kriterien außerdem gelten ließen.“ (Rorty, Consequences of Pragmatism. Minnesota Press 1982)

Gemeinschaftlich geteilte Überzeugungen statt Wissen.
„Hat man verstanden, daß das Erkennen nicht ein Wesen hat, das von den Wissenschaftlern oder den Philosophen beschrieben werden könnte, sondern daß es die Berechtigung ist, kraft momen*tan gültiger Maßstäbe etwas zu glauben, so ist man ein gutes Stück in die Richtung der Auffassung weitergekommen, für die das Gespräch der unhintergehbare Kontext ist, ...“ (Spiegel der Natur, 421f)

manni :)
 
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AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Richard Rorty: Relativismus – Entdecken und Erfinden. In: Antje Gimmler/Mike Sandbothe/Walther Ch. Zimmerli (Hrsg.), Die Wiederentdeckung der Zeit, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt.

mein Exemplar ist in den Altpapiercontainer gewandert
ich empfand den text von Rorty als substanzlose Provokation

vielleicht wollte er ja das trockene Philosophieren kritisieren
welches sich in vielen Büchern wiederfindet,
bei denen selbst jemand,
der sich mit den Themen der Bücher beschäftigt,
nicht erkennen kann,
was die Autoren ihm zu sagen gedenken



wenn ich mich in einem Thema auskenne und mein Wissen verbreiten will,
  • a) dann plappere ich fröhlich darauf los,
    um plötzlich ins Tiefgründige zu wechseln
    (weil gerade einer der fünf wichtigen Punkte genannt wurde)
  • b) dann stelle ich eine zunächst durchgeknallt wirkende Theorie vor,
    mit der ich anschließend (fast) alles erklären kann
  • c) dann schreibe ich Unterhaltungliteratur oder drehe einen Unterhaltungsfilm
    um am Beispielen zeigen zu können, was ich meine
  • d) dann wechsele ich in die Kunst
    (da dort die Sprache eine andere ist)
was ich aber nicht machen sollte,
ist ein trockenes Lehrbuch zu schreiben,
mit dem dann Generationen von Schülern gefoltert werden
 
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AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Rorty stellt Fundamente der philosophischen Tradition in Frage:

1. Wie kommen wir auf die Idee unsere Wahrnehmungen für etwas Immaterielles zu halten?
2. Woran erkennt man Immaterielles?
3. Wenn Mentales nicht begreifbar ist, worüber reden wir dann, wenn wir 'mental' sagen?
4. Sprache ist u.a. kontigent. D.h. Terminologie enthält implizite, kulturelle Voraussetzungen, die je nach Epoche varriieren. D.h. wir sollten sie auf diese Voraussetzungen hin untersuchen, wenn wir eine Vorstellung von dem bekommen wollen, was Wörter bezeichnen.
5. Probleme der traditionellen Philosophie sind bedingt durch die Cartesianische Erfindung eines Menschenbildes, in dem Körper und Geist zwei verschiedene Seinsbereiche darstellen.

Rorty steht damit außerhalb des üblichen philosophischen Denkens und entwickelt neue Wege zu einem neuen philosophieren, dass ohne diese traditionellen Implikationen auskommen möchte.

manni :)
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

1) Sprache

wir sprechen indogermanisch
die Indogermanen stammen aus der Steppe und haben Vieh gehütet
die Religion der Indogermanen bestand darin,
eine große Herde zu haben und weitere Tiere vom Nachbarn zu klauen

die Indogermanen konnten nichts mit den Gartenbau anfangen
die religiöse Idee, daß die Erde die Mutter allen Lebens ist,
stammt nicht von den Indogermanen

die Indogermanen haben das Patriarchat eingeführt
welches auf dem Befehlsprinzip (Militär) basiert
für die im Matriarchat bereits vorhandene Schrift hatten sie keine Verwendung

im philosophischen Sinne lebten die Indogermanen,
nicht im SEIN sondern im NOCH-MEHR-HABEN WOLLEN

und diese Eigenschaft findet sich auch in unserer Sprache,
wenn ein Philosoph etwas ausdrücken möchte,
was nicht dem indogermanischen Denken entspricht,
dann wird er bis heute nur schwer verstanden

2) Descartes

im historischen Kontext ist es sympathisch,
daß gebildete Leute gegen den klösterlichen Mief des späten Mittelalters protestierten,
indem sie selbstbewusste Schriften verfasst haben

aber eventuell waren es auch nur solche Grüne,
die mit besonders vielen Frauen ins Bett
und Diktator spielen wollten

3)
Sprache ist u.a. kontigent. D.h. Terminologie enthält implizite, kulturelle Voraussetzungen, die je nach Epoche varriieren. D.h. wir sollten sie auf diese Voraussetzungen hin untersuchen, wenn wir eine Vorstellung von dem bekommen wollen, was Wörter bezeichnen.

a) ich würde das umdrehen:
wer versteht, wie verschieden über ein Thema gedacht wird,
gelangt leichter zum Sein

b) obiges Anliegen ist wissenschaftlich schön längst verwirklicht

z. B.
der Enzian heißt botanisch GENTIANA
ursprünglich (bei den Griechen) ZENTAUR

mit dem Namen CENTAUREA ist aber die Flockenblume beglückt worden
allein CENTAURIUM bezeichnet ein Enziangewächs
das TAUSEND-GÜLDEN-BLATT,
weil der Namensgeber dachte:
Cent = 100
aureum = Gold​
 
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AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

http://www.heinrich-tischner.de/22-sp/8namen/1ort/berg/taurus.htm

Taurus, Tauern

griech. Ταῦρος Taûros, lat. Taurus, türk. Toros, Gebirge in Südanatolien

griech. Ταυρικὸς χερσόνησος Taurikòs kʰersónēsos 'Halbinsel Krim'

angeblich nach einem Volk, das dort wohnte. Im Süden der Krim ist ein Hochgebirge (bis 545 m), das den Namen Taur- getragen haben könnte und den Anwohnern den Namen gab.
griech. Ταῦρος Taûros, angeblich Gebirge in Armenien
> Stadt *Taurika, *Tauris, armen. Թավրիզ Tʰavrig, azeri تبریز Təbriz, pers. تبریز Tabriz , dt. Täbris

griech. Κένταυροι Kéntauroi als Name eines Bergvolks

griech. Ταῦρος Taûros, Berg in Sizilien

slowen. Túre, dt. Tauern, zentraler Gebirgszug in den Ostalpen
ursprünglich wohl ein Name des ganzen Gebirges. Es fällt auf, dass sie nicht "Taurischen Alpen" heißen.

Dazu das antike Alpenvolk der Ταυρίσκοι Taurískoi, lat. Taurisci, welche das gesamten Gebirge bewohnten und später in drei Gruppen zerfielen:

Taurini in den Westalpen
> Stadt Colonia Iulia Augusta Taurinorum > it. Torino, dt. Turin

Taurisci in den Ostalpen

Teurisci in Dakien​
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

1) wir sprechen indogermanisch ... nichts mit den Gartenbau anfangen ... das Patriarchat eingeführt ...... nicht im SEIN ...nur schwer verstanden

2) Descartes ... sympathisch, ...besonders vielen Frauen ins Bett
und Diktator ...

3) ...umdrehen ...gelangt leichter zum Sein ... längst verwirklicht
:haare:

Offensichtlich gelingt es hier nicht, Bezüge zum Thema herzustellen. Es muss auch nicht jeder dies können. Doch dann wäre Schweigen 'Gold' oder ein Bad nehmen statt dessen? :baden:

manni :confused:
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

philosophisch relevant an meiner obigen Antwort ist,
daß es mit Sicherheit eine konkrete Möglichkeit gibt,
die Probleme.
die Rorty und mwirthgen zu diskutieren glauben,
zu erklären

mit anderen Worten:

was mwirthgen hier abzieht, ist eine Scheindiskussion

... und dagegen sind Studenten allergisch
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Wenn man davon ausgeht, bei Rorty herrsche ausschließlich "substanzlose Provokation", ist dieses Urteil verständlich.

Wenn man weiterhin glaubt, dass nach mehr als 1000jähriger ergebnisloser Forschungsarbeit darüber, was z.B. 'Geist' und 'Bewusstsein' sein könnten, irgendwo ein noch ungefundenes Konkretum dieses Namens der Entdeckung harrt, der muss schon sehr gläubig sein. Dagegen habe ich nichts. Doch beim 'philosophieren' geht es m.E. nicht ums 'glauben'. Das ist Sache der Theologie.

Wie gesagt: Keiner muss da posten, da wo er nichts findet!


manni :)
 
AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Hallo Monika,

ein bisschen Rorty habe ich auch schon gelesen, allerdings lange nicht genug, um ihn beurteilen zu können/wollen. Nur soviel in aller Kürze: Begeisterungsstürme überkamen mich bislang nicht, eher der ein oder andre Gähnschub. Außerdem habe ich nicht recht verstanden, was er an Heidegger nun so beachtenswert findet. Einerseits erwähnt er ihn häufiger, aber es bleibt - finde ich - einigermaßen dunkel, was ihn so erwähnenswert macht. Ein Meister intellektueller Redekunst ist - soviel kann ich vorab schon sagen - Rorty in jedem Fall.

Aber was ich Dich eigentlich fragen möchte: Du schreibst "nach mehr als 1000jähriger ergebnisloser Forschungsarbeit". Was macht Dich so sicher, dass das zutrifft und die Philosophie tatsächlich ein letztlich ergebnisloses Unterfangen darstellt?

Das interessierte mich in der Tat. :)

Beste Grüße,

Philipp
 
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AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus

Die Philosophie, die davon ausgeht, dass 'Geist', 'Bewusstein', 'Vernunft' ontologische Wesenheiten bezeichnet, ist am Ende.

'philosophieren' hat immer Konjunktur, solange sich Menschen finden, die sich nicht scheuen, nachzudenken. Wenn wir gemeinsam 'philosophieren' möchten, ist es wichtig sich über den Gegenstand des 'philosophieren' zu einigen. Dazu muss der Gegenstand allen gemeinsam zugänglich sein. Rorty meint, dass kontinentale Philosophie - er nennt sie auch 'systematische Philosophie' - diesen Zugang nicht ermöglicht, da ihr Selbstverständnis ein geschlossenes ist. Sie gehe von einem Primat der geistigen Erkenntnisse aus, mit denen sich die Philosophen angeblich am besten auskennen und deshalb anderen Ratschläge erteilen könne. Dies sei ein Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung.

Seine Sicht der geschichtlichen Entwicklung teile ich, ich habe ihre Konsequenzen an meinem eigenen Denken und Handeln erlebt. Ich denke, dass 'philosophieren' sich den menschlichen Aufgaben der Gegenwart zu stellen hat und Ideen produzieren sollte, wie menschliches Handeln gemeinsam in einer immer kleiner werdenden Welt möglich sein kann.

manni :)
 
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