DerAufklaerer
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Diese Annahme leite ich aus dem folgenden Gedankengang über Glaubenssysteme ab:
Anfangs war der PAN-THEISMUS, d.h. die Lehre, nach der Gott, Göttliches in allen Dingen der Welt existiert bzw. nach der kein persönl. Gott außerhalb der Welt existiert. Zum PANTHEISMUS gehören meiner Zuordnung nach auch die ersten "Naturreligionen", wie auch der Animismus (Glaube, dass die Dinge der Natur beseelt oder von Geistern belebt sind).
Dann folgte der POLY-THEISMUS, d.h. der Glaube an eine Vielzahl von Göttern, u. a. in den antiken Religionen, dem Hinduismus und auch in den verschiedenen Naturreligionen. Im POLYTHEISMUS hat sich das "Göttliche" (oder Jenseitige), das sich seit jeher in der Wirklichkeit der Menschen angedeutet hatte auf verschiedene "Gottheiten" reduziert. Ein paar Gottheiten gerecht zu werden ist einfacher und "berechenbarer" als allem Möglichen, das den Menschen in der Natur umgibt, Rechnung tragen zu müssen. Der POLYTHEISMUS bedeutete für die Menschen also schlichtweg "Befreiung".
Der POLYTHEISMUS ist die Befreiung vom PANTHEISMUS.
Nach dem POLYTHEISMUS folgte der MONO-THEISMUS. Die Konzentration auf einen Gott war wiederum ein großer Schritt in die Freiheit des Menschen. Nun brauchte der Mensch sich nur mehr auf eine Gottheit konzentrieren. Er musste also nur mehr einer Gottheit gerecht werden und sich keine Sorgen mehr machen, der einen Gottheit unter anderen Gottheiten vielleicht zu wenig geopfert oder zu wenig verehrt zu haben.
Der Mensch befreite sich also mittels des MONOTHEISMUS von der Rache der vielen Gottheiten eines POLYTHEISMUS. Im MONOTHEISMUS sagt schließlich ja nur mehr ein einziger Gott: Die Rache ist mein! Sowas ist ja im Vergleich zu mehreren Gottheiten, von denen jeder sagen würde: "Die Rache ist mein!", richtig entspannend - denn dann gibt es nur mehr einen "eifersüchtigen Gott" und nicht gleich mehrere auf einander "eifersüchtige Gottheiten". Das kann man als Mensch mit der Zeit doch besser einordnen und verkraften. Irgendwie wird dann diese eine Gottheit, auf die sich nun der Mensch konzentriert, "vertrauter", "berechenbarer" irgendwie auch "persönlicher"!
Der MONOTHEISMUS ist die Befreiung vom POLYTHEISMUS!
Wenn jetzt JESUS, der im Glaubenssystem des Christentums ja ganz MENSCH und ganz GOTT ist, sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,6), dann befreit ER den Menschen letzten Endes von der Last des MONOTHEISMUS. Aus diesem Grunde sagt JESUS auch: "Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht." (Mt 11,30) Wenn JESUS also ein neues Glaubenssystem begründet hat, dann kann dies nur eine Befreiung vom MONOTHEISMUS sein und dies kann nur ein richtig verstandener A-THEISMUS sein. In diesem Glaubenssystem des richtigen ATHEISMUS, gibt es also keine "Gottheit" mehr, die noch Rache am Menschen nehmen könnte, denn es geht um einen personalisierten VATER-MUTTER-GOTT, der den MENSCHEN geschaffen hat und liebt. Dieser GOTT ist als PERSONHEIT ganz MENSCH geworden - verkörpert sozusagen die MENSCHHEIT: Gott ist die Liebe! (vgl. dazu 1Joh 4,7-21)
ATHEISMUS und MENSCHHEIT bilden eine untrennbare Einheit! Darauf verweist uns auch letztlich das folgende Wort JESU: "Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?" (Joh 10,34-36)
Die MENSCHWERDUNG GOTTES, der ATHEISMUS ist die Befreiung vom MONOTHEISMUS.
So gesehen ist Weihnachten also ein Fest des ATHEISMUS - Weihnachten ist also nicht das Fest einer GOTTHEIT, sondern das Fest der MENSCHHEIT!
Die Glaubenssysteme des PANTHEISMUS, POLYTHEISMUS und MONOTHESIMUS suchen nämlich GOTT, die GOTTHEITEN oder die EINE GOTTHEIT auf eine bestimmte Weise. Dagegen der wahre ATHEIST, der MYSTIKER, sucht GOTT auf keine bestimmte Weise ...
... denn wie sagt schon Meister Eckhart: "Denn wahrlich, wenn einer wähnt, in Innerlichkeit, Andacht, süßer Verzücktheit und in besonderer Begnadung Gottes mehr zu bekommen als beim Herdfeuer oder im Stalle, so tust du nichts anders, als ob du Gott nähmest, wändest ihm einen Mantel um das Haupt und schöbest ihn unter eine Bank. Denn wer Gott in einer (bestimmten) Weise sucht, der nimmt die Weise und verfehlt Gott, der in der Weise verborgen ist. Wer aber Gott ohne Weise sucht, der erfaßt ihn, wie er in sich selbst ist; und ein solcher Mensch lebt mit dem Sohne, und er ist das Leben selbst."
(Meister Eckhart: Werke I, hg. u. kom. v. Niklaus Largier, in: Haug, Walter (Hg.), Bibliothek des Mittelalters, Bd. 20+21, Frankfurt a.M.1993. Predigt 5B, 22-32.)
Also allen Gott-losen (in dem Sinne, dass man endlich diese monotheistische Gottheit los ist)
eine frohe und friedvolle Weihnacht!
Es grüßt Euch
der Aufklärer
Anfangs war der PAN-THEISMUS, d.h. die Lehre, nach der Gott, Göttliches in allen Dingen der Welt existiert bzw. nach der kein persönl. Gott außerhalb der Welt existiert. Zum PANTHEISMUS gehören meiner Zuordnung nach auch die ersten "Naturreligionen", wie auch der Animismus (Glaube, dass die Dinge der Natur beseelt oder von Geistern belebt sind).
Dann folgte der POLY-THEISMUS, d.h. der Glaube an eine Vielzahl von Göttern, u. a. in den antiken Religionen, dem Hinduismus und auch in den verschiedenen Naturreligionen. Im POLYTHEISMUS hat sich das "Göttliche" (oder Jenseitige), das sich seit jeher in der Wirklichkeit der Menschen angedeutet hatte auf verschiedene "Gottheiten" reduziert. Ein paar Gottheiten gerecht zu werden ist einfacher und "berechenbarer" als allem Möglichen, das den Menschen in der Natur umgibt, Rechnung tragen zu müssen. Der POLYTHEISMUS bedeutete für die Menschen also schlichtweg "Befreiung".
Der POLYTHEISMUS ist die Befreiung vom PANTHEISMUS.
Nach dem POLYTHEISMUS folgte der MONO-THEISMUS. Die Konzentration auf einen Gott war wiederum ein großer Schritt in die Freiheit des Menschen. Nun brauchte der Mensch sich nur mehr auf eine Gottheit konzentrieren. Er musste also nur mehr einer Gottheit gerecht werden und sich keine Sorgen mehr machen, der einen Gottheit unter anderen Gottheiten vielleicht zu wenig geopfert oder zu wenig verehrt zu haben.
Der Mensch befreite sich also mittels des MONOTHEISMUS von der Rache der vielen Gottheiten eines POLYTHEISMUS. Im MONOTHEISMUS sagt schließlich ja nur mehr ein einziger Gott: Die Rache ist mein! Sowas ist ja im Vergleich zu mehreren Gottheiten, von denen jeder sagen würde: "Die Rache ist mein!", richtig entspannend - denn dann gibt es nur mehr einen "eifersüchtigen Gott" und nicht gleich mehrere auf einander "eifersüchtige Gottheiten". Das kann man als Mensch mit der Zeit doch besser einordnen und verkraften. Irgendwie wird dann diese eine Gottheit, auf die sich nun der Mensch konzentriert, "vertrauter", "berechenbarer" irgendwie auch "persönlicher"!
Der MONOTHEISMUS ist die Befreiung vom POLYTHEISMUS!
Wenn jetzt JESUS, der im Glaubenssystem des Christentums ja ganz MENSCH und ganz GOTT ist, sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,6), dann befreit ER den Menschen letzten Endes von der Last des MONOTHEISMUS. Aus diesem Grunde sagt JESUS auch: "Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht." (Mt 11,30) Wenn JESUS also ein neues Glaubenssystem begründet hat, dann kann dies nur eine Befreiung vom MONOTHEISMUS sein und dies kann nur ein richtig verstandener A-THEISMUS sein. In diesem Glaubenssystem des richtigen ATHEISMUS, gibt es also keine "Gottheit" mehr, die noch Rache am Menschen nehmen könnte, denn es geht um einen personalisierten VATER-MUTTER-GOTT, der den MENSCHEN geschaffen hat und liebt. Dieser GOTT ist als PERSONHEIT ganz MENSCH geworden - verkörpert sozusagen die MENSCHHEIT: Gott ist die Liebe! (vgl. dazu 1Joh 4,7-21)
ATHEISMUS und MENSCHHEIT bilden eine untrennbare Einheit! Darauf verweist uns auch letztlich das folgende Wort JESU: "Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?" (Joh 10,34-36)
Die MENSCHWERDUNG GOTTES, der ATHEISMUS ist die Befreiung vom MONOTHEISMUS.
So gesehen ist Weihnachten also ein Fest des ATHEISMUS - Weihnachten ist also nicht das Fest einer GOTTHEIT, sondern das Fest der MENSCHHEIT!
Die Glaubenssysteme des PANTHEISMUS, POLYTHEISMUS und MONOTHESIMUS suchen nämlich GOTT, die GOTTHEITEN oder die EINE GOTTHEIT auf eine bestimmte Weise. Dagegen der wahre ATHEIST, der MYSTIKER, sucht GOTT auf keine bestimmte Weise ...
... denn wie sagt schon Meister Eckhart: "Denn wahrlich, wenn einer wähnt, in Innerlichkeit, Andacht, süßer Verzücktheit und in besonderer Begnadung Gottes mehr zu bekommen als beim Herdfeuer oder im Stalle, so tust du nichts anders, als ob du Gott nähmest, wändest ihm einen Mantel um das Haupt und schöbest ihn unter eine Bank. Denn wer Gott in einer (bestimmten) Weise sucht, der nimmt die Weise und verfehlt Gott, der in der Weise verborgen ist. Wer aber Gott ohne Weise sucht, der erfaßt ihn, wie er in sich selbst ist; und ein solcher Mensch lebt mit dem Sohne, und er ist das Leben selbst."
(Meister Eckhart: Werke I, hg. u. kom. v. Niklaus Largier, in: Haug, Walter (Hg.), Bibliothek des Mittelalters, Bd. 20+21, Frankfurt a.M.1993. Predigt 5B, 22-32.)
Also allen Gott-losen (in dem Sinne, dass man endlich diese monotheistische Gottheit los ist)
eine frohe und friedvolle Weihnacht!
Es grüßt Euch
der Aufklärer