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Hartnäckigkeit

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.501
Hallo alle Psychologen und psychologisch Interessierten !

Ist die Hartnäckigkeit ein absoluter Wert ?

Ist sie nur dann ein Wert, wenn wer eine Moral hat, er diese Moral hartnäckig vertritt und zumindest in seiner Beziehungskiste diese Moral von der Mehrheit vertreten wird ?

Sollten wir bei Widerstand unsere Meinungen und Auffassungen in Frage stellen, falls ja, ab wann ?

Gibt es einen Unterschied zwischen Hartnäckigkeit und Starrsinn ?

Hartnäckigkeit und Standhaftigkeit möchte ich in dieser Diskussion gleichsetzen.

Was denkt Ihr ?

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Hartnäckigkeit

Hallo Zeili,

nein, ich finde nicht, dass Hartnäckigkeit ein absoluter Wert ist.

Wenn du die Moral ansprichst, so glaube ich, dass es wohl keinen Menschen gibt, der für sich nicht eine moralische Haltung reklamiert, auch wenn sie vielleicht nicht in allen Dingen der zB christlichen Moral entspricht.

Für mich machen sich aber Menschen, die sehr hartnäckig an dieser (eigenen) Moralvorstellung festhalten und sich durch gar keinen Umstand davon auch nur centimeterweit abbringen lassen, oder auch nur darüber nachdenken wollen, ob ihre Sicht der Dinge vielleicht auch zwischendurch mal revidiert werden müsste, tatsächlich verdächtig, starrsinnig zu sein.

Ich finde es grundsätzlich richtig und wichtig, die eigenen Ansichten immer wieder in Frage zu stellen. Nur so ist es möglich, lebendig und offen zu bleiben und die Chance zu bekommen, den eigenen Horizont zu erweitern.

Ab wann? Weiss nicht. Bei mir geschieht das immer recht bald, wenn mir mein Gegenüber glaubwürdig erscheint. das heisst nicht, dass ich dann alles einfach übernehme, aber doch, dass ich mal einen Schritt neben mich trete und von einer anderen Perspektive aus versuche, die Dinge neu zu betrachten.

Liebe Grüsse
Ela
 
AW: Hartnäckigkeit

Hai Zaili.

Bevor ich mich in meinen üblichen Wahn reinsteiger, wollt ich gern noch von dir wissen, verstehst du unter Hartnäckigkeit das Verfolgen eines Zieles?...auch....mit Inkaufnahme gravierender Folgen für dein tägliches, spontanes Leben? Siehst du in diesem Wert, ein Ziel, einen Wunschzustand zu erreichen...koste es was es....
Erfolgreich zu sein? Oder R-Folg anzustreben?

Ich merke, dass Menschen mich nur ernst nehmen, ebenso wie ich mich selbst, wenn ich ihnen Pläne vorgaukle. Wie dumm diese auch immer sind. Wie dumm sie auch sind?

Sollte es so sein, so möcht ich dich fragen, woher ein Ziel denn kommen kann. kann ein Ziel je neu sein oder kann ein Ziel nur aus dem bekannten entstehen. Wenn es denn nur bekannt sein kann, wie sinnvoll ist es, das bekannte wiederzuerlangen? Willst du mit jeder Hartnäckigkeit das vergangene wiedererreichen? Wäre das ein Wert? Wäre das nicht schwachsinnig (wie meine Ziele)?

Kann man etwas hartnäckig anstreben, was man nicht kennt?

Soweit mit Grüßen über das Bömische hinweg
Fragenbernd
 
AW: Hartnäckigkeit

Hallo Zeili,

wie oben auch schon angeklungen ist:
Hartnäckigkeit ist wohl eher eine Sekundärtugend, die nötig ist, wenn man etwas Schwieriges erreichen will.
Gut oder schlecht ist sie nicht, weil einzig das angestrebte Ziel eine Wertung hergibt.

@Bernd:
Na ja, es gibt schon Ziele, die auch Neues beinhalten, denke ich. Wenn sich z.B. damals die Amis vorgenommen haben, zum Mond zu fliegen, oder die UdSSR in den 50ern einen Menschen ins All bringen wollte,dann waren das schon Ziele mit Neuigkeitswert. Und Hartnäckigkeit vieler tausend Beteiligter an diesen Proekten war allemal gefordert.

LG, pispezi
 
AW: Hartnäckigkeit

Hallo Zeili,

nein, ich finde nicht, dass Hartnäckigkeit ein absoluter Wert ist.

Wenn du die Moral ansprichst, so glaube ich, dass es wohl keinen Menschen gibt, der für sich nicht eine moralische Haltung reklamiert, auch wenn sie vielleicht nicht in allen Dingen der zB christlichen Moral entspricht.

Für mich machen sich aber Menschen, die sehr hartnäckig an dieser (eigenen) Moralvorstellung festhalten und sich durch gar keinen Umstand davon auch nur centimeterweit abbringen lassen, oder auch nur darüber nachdenken wollen, ob ihre Sicht der Dinge vielleicht auch zwischendurch mal revidiert werden müsste, tatsächlich verdächtig, starrsinnig zu sein.

Ich finde es grundsätzlich richtig und wichtig, die eigenen Ansichten immer wieder in Frage zu stellen. Nur so ist es möglich, lebendig und offen zu bleiben und die Chance zu bekommen, den eigenen Horizont zu erweitern.
Bin ich bei Dir.

Ab wann? Weiss nicht. Bei mir geschieht das immer recht bald, wenn mir mein Gegenüber glaubwürdig erscheint. das heisst nicht, dass ich dann alles einfach übernehme, aber doch, dass ich mal einen Schritt neben mich trete und von einer anderen Perspektive aus versuche, die Dinge neu zu betrachten.
Das wollte ich eigentlich dahingehend verstanden wissen, wo jetzt eine Grenze zwischen gesunder Zielstrebig- und Standhaftigkeit und eher krankhafter Starrsinnig- und Fixiertheit zu ziehen wäre. Das hängt wohl von spezifischen Erfahrungen und den jeweiligen Machtverhältnissen ab.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Hartnäckigkeit

Hai Bärnd (um auch ein bisschen mee(äh)risch zu schreiben) !

Bevor ich mich in meinen üblichen Wahn reinsteiger, wollt ich gern noch von dir wissen, verstehst du unter Hartnäckigkeit das Verfolgen eines Zieles?
Ja-

...auch....mit Inkaufnahme gravierender Folgen für dein tägliches, spontanes Leben?
Nein, wobei wir gravierend erst definieren müssen.

Siehst du in diesem Wert, ein Ziel, einen Wunschzustand zu erreichen...koste es was es....
Es ist ein relativer Wert, wie mich Pispezi überzeugte.

Erfolgreich zu sein? Oder R-Folg anzustreben?
Das Wort "erfolgreich" halte ich einmal für wertfrei. "R-Folg" ist wohl eine neue (in diesem Fall mMn leicht ausgeflippte) Schreibweise !?

Ich merke, dass Menschen mich nur ernst nehmen, ebenso wie ich mich selbst, wenn ich ihnen Pläne vorgaukle. Wie dumm diese auch immer sind. Wie dumm sie auch sind?
Solche Menschen wird es, auch nach meiner Meinung, nicht so selten geben. Die wesentliche Frage in diesem Zusammenhang ist für mich aber: Wie viele Menschen gibt es, den man seine Pläne tatsächlich anvertrauen kann ?

Sollte es so sein, so möcht ich dich fragen, woher ein Ziel denn kommen kann. kann ein Ziel je neu sein oder kann ein Ziel nur aus dem bekannten entstehen.
Ziele können neu sein, müssen aber nicht, desgleichen mit den Wünschen; alte Wünsche könnte man auch mit (liebgewordenen) Gewohnheiten gleichsetzen.

Wenn es denn nur bekannt sein kann, wie sinnvoll ist es, das bekannte wiederzuerlangen?
Ein schwieriger Satz, liest man ihn nur mit dem Verstand. Ich denke (eigentlich fühle ich mehr), die Gewohnheit hat eine große Macht, die Wunsch nach einem verträglichen Partner und einem schmackhaften Essen ist wohl so alt wie die Menschheit, existiert immer noch und wird wohl auch in Zukunft mit Hartnäckigkeit verfolgt werden.

Willst du mit jeder Hartnäckigkeit das vergangene wiedererreichen? Wäre das ein Wert? Wäre das nicht schwachsinnig (wie meine Ziele)?
Nein; ich halte mich nicht für ultrakonservativ; Deine Ziele kenne ich nicht.

Kann man etwas hartnäckig anstreben, was man nicht kennt?
Da fällt mir eine Vision ein; man wird sie wahrscheinlich so lange verfolgen, solange sie da ist.

Soweit mit Grüßen über das Bömische hinweg
:ironie: Ich denke, selbst, wenn man gerade in Böhmen ist, darf man es mit "h" schreiben; es sei denn, man ist dazu zu müde. Mein letzter Satz wird tiefenpsychologisch wohl darin begründet sein, dass ich 10 Jahre lang als Schriftsetzer arbeitete und jeder Rechtschreibfehler abseits eines kreativen Werkes wieder an meinen Schreibtisch zurückkam.

Durch Deine vielen Gegenfragen sah ich mich leider gezwungen, Deinen Beitrag, für den ich Dir allenfalls danke, total zu zerpflücken.

Liebe Grüße

Zeili
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Hartnäckigkeit

Lieber Zeilinger!

Ich habe oft Verspannungen und mein Therapeut meinte- dass Hart- Näckigkeit- einen harten Nacken- verspannte HWS macht( Halswirbelsäule).

Stand-Haftigkeit hat auch ein bißchen was von picken bleiben.

Meinst du vielleicht Aufrichtigkeit, einen Standpunkt haben...

Klare Positionen brauchts im Leben immer wieder, aber starres festhalten verhindert Entwicklung und kostet unnötig Energie- nämlich die, etwas fest zu halten.
Mir gefällt der Satz-"Wer was losläßt hat zwei Hände frei".

Kurz und gut- Kein Fähnchen im Wind sein und auch kein Betonpfeiler...
Liebe Grüße WW
 
AW: Hartnäckigkeit

Lieber Zeilinger!

Ich habe oft Verspannungen und mein Therapeut meinte- dass Hart- Näckigkeit- einen harten Nacken- verspannte HWS macht( Halswirbelsäule).

Stand-Haftigkeit hat auch ein bißchen was von picken bleiben.

Meinst du vielleicht Aufrichtigkeit, einen Standpunkt haben...

Klare Positionen brauchts im Leben immer wieder, aber starres festhalten verhindert Entwicklung und kostet unnötig Energie- nämlich die, etwas fest zu halten.
Mir gefällt der Satz-"Wer was losläßt hat zwei Hände frei".

Kurz und gut- Kein Fähnchen im Wind sein und auch kein Betonpfeiler...
Liebe Grüße WW

Ich habe oft Verspannungen und mein Therapeut meinte- dass Hart- Näckigkeit- einen harten Nacken- verspannte HWS macht( Halswirbelsäule).

Ja, das ist wirklich so. Und besonders schlimm, wenn man wirklich nicht
hartnäckig
sein will.

Nicht wahr, Westwind?

Ich versuche immer wieder, meine Arbeit loszulassen. Aber
das gelingt nicht mal am Wochenende. Freu mich auf meine
Enkelinnen - und bleibe wohl besser (hier) längere Zeit fern.

Herzliche Grüße
von
Reinhard
:):):)
 
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AW: Hartnäckigkeit

Nicht wahr, Westwind?

Ich versuche immer wieder, meine Arbeit loszulassen. Aber
das gelingt nicht mal am Wochenende. Freu mich auf meine
Enkelinnen - und bleibe wohl besser (hier) längere Zeit fern.

Herzliche Grüße
von
Reinhard
:):):)[/QUOTE]

Lieber Reinhard!

Kennst du das also auch !?:):):)

Ich geh in den Wald um Heidelbeeren zu pflücken und dann leckere Sachen damit zu kochen.
Es lebe der Genuß-das ist ein Standpunkt, der nicht weh tut!!

Liebe Grüße WW
 
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