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Wann sind wir friedfertig ?

AW: Wann sind wir friedfertig ?

hallo zeili

also ich finde das friedfertigkeit absolut nichts mit gewalt zutun hat.
friedfertig war jesus der bei einem schlag auch die andere wange noch hingehalten hat!
jesus hat dem angreifer nicht in die hoden geschlagen!
Nach Deiner Auffassung sind nur die Menschen friedfertig, die auch keine defensive Gewalt ausüben; das ist mir, binchen - und das meine ich weder ironisch noch sarkastisch - zu hoch. Wozu hätte mir Gott meinen Selbsterhaltungstrieb gegeben, wenn ich ihn nicht ausleben dürfte ? Ich soll meinen "Nächsten lieben wie mich selbst" - nicht mehr. Offensive Gewalttäter können auch krank sein - und sind es mMn auch meistens - das heißt, bzw. schließt nicht sicher aus, dass sie sich in ihrem Treiben bestätigt fühlen, wenn man es unbeantwortet hinnimmt.

ein wirklich friedfertiger mensch tut einem anderen menschen nicht weh.
denn wenn doch, dann ist er nicht friedfertig.
Dazu hast Du meine Zustimmung, möchte aber auch hier strikt zwischen offensiver (kühler, strategisch berechneter) und defensiver (= sein eigenes Leben erhalten) Gewalt unterscheiden.

>fluu:
Dein Zitat:
Frieden ist eine gute Sache weil man die Lebensproduktivität frei entfalten kann, jedoch nur so lange bis ein Konflikt auftaucht, dann ist es vorbei mit dem Frieden als gegebene Sache und man muss dafür kämpfen. Man muss Energie aufbringen um den Frieden zu erhalten. Das Verb für diesen Prozess heißt nicht friedfertig, sondern konfliktfähig. Friedfertig klingt wie ein Dasein zum gefressen werden, wie bei Friedfischen z.B. sie werden von den Raubfischen gefressen.
Konfliktfähigkeit ist ein - realistisch gesehen nicht umgehbarer - Weg zur Friedfertigkeit.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Wann sind wir friedfertig ?

Was wollte Jesus mit Mt. 10.34-38 ausdrücken? Ich bin nicht gekommen den Frieden zu bringen sondern das Schwert (der Erkenntnis)?
Was ist der Ursprung von Krieg? Gruß Luis

hallo luis carlos

tut mir leid ich bin nicht alzu bibel fest, jedoch möchte ich mal behaupten das vieles was jesus sagte gerne falsch interpretiert wird.
wenn jesus von schwert redet meint er es wohl nur sinnbildlich weil es sonst die menschen nicht verstehen würden.

lg binchen
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

hallo zeili

nun du fragtest wann sind wir friedfertig und ich habe darauf geantwortet das wenn du gewaltausübst du nicht friedfertig bist.

du unterscheidest zwischen offensiver (kühler, strategisch berechneter) und defensiver (= sein eigenes Leben erhalten) gewalt und ich sage es ist egal gewalt ist gewalt.

denk nur mal an gandhi der gewaltfrei sein schicksal ausharrte oder jesus der sich gewaltfrei ans kreuz nageln ließ.

gewalt ist gewalt es ist egal aus welchen motiven heraus du sie betreibst.

was nicht heisst das ich dich nicht verstehe, ich bin auch kein gandhi oder jesus, sprich bei einem angriff würde ich mich wohl auch wehren.
daher würde ich mich wohl nie als absolut friedfertig bezeichnen, habe aber die tendenz dazu.

lg binchen
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

...ja, ja Jesus, Engel, Heilige oder vielleicht noch Micky Maus, alles liebe friedliche Figuren.
Warum wird Gewalt nur immer als bedrohliche Vernichtung gesehen, ohne Gewalt würden wir noch als Amöbe im Meer schwimmen denn das Erheben zum aufrechten Gang ist ein enormer Gewaltackt in der Natur.
Natürlich ist ein gezieltes sich gegenseitig Verletzen zu verurteilen bzw. ein Umgang damit zu Lernen denn vermeiden lässt sich dieses Verletzen untereinander nie und wenn es nur unbewusst und ungewollt passiert.
Männer sind da als Jäger grundsätzlich etwas kriegerischer veranlagt aber Frauen können sich sehr gut schützen indem sie sich vom Mann unabhängig machen und ansonsten haben sie ihre eigenen Waffen, weniger Fäuste aber nicht minder wirkungsvoll und verletzend.
Friedfertig kann man meiner Ansicht nach nur sein wenn man so stark ist, dass jeder Angriff von einem abprallt ohne aktiv einzugreifen aber ob das dann noch ein Mensch ist oder nicht eher ein Fabelwesen bleibt dahingestellt.
Oder, wenn er diese Stärke nicht hat kann man friedfertig immer der Verlierer sein, duldet alles, lässt jeden Angriff geschehen und lebt damit.
Vor allem wenn man den Kampf gegen den eigenen Schweinehund im Innersten friedfertig führen will hat man auf jeden Fall verloren. Da braucht es die Gewalt zur Überwindung sonst rührt sich nichts. Besonders die Menschen die Gewalt und Verletzung erlebt haben, traumatisiert sind, brauchen einen inneren Schutz der sich mit Friedfertigkeit kaum selbstständig realisieren lässt, sie müssen die Gewalt als Schutz anerkennen, jedoch nicht unbedingt einsetzen.
Das ist das alte Prinzip in der Natur, wenn man einen Feind abschrecken kann kommt er einem nicht zu nahe. Das geht mit Dornen, Giften oder Härte genauso gut wie mit Tarnen, Verbergen oder Tot stellen.
Wenn man nun jedoch meint, man muss liebe Menschen mit großen Netzen einholen um ganz viele zu erreichen, ja dann hat man einen Konflikt...
Feinde abwehren, Liebe zulassen und das alles friedfertig, schwierige Vorstellung aber nicht unmöglich.

gruß fluuu
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

hallo zeili

nun du fragtest wann sind wir friedfertig und ich habe darauf geantwortet das wenn du gewaltausübst du nicht friedfertig bist.

du unterscheidest zwischen offensiver (kühler, strategisch berechneter) und defensiver (= sein eigenes Leben erhalten) gewalt und ich sage es ist egal gewalt ist gewalt.
Gratuliere zu Deiner hohen Moral, binchen; einen Verzicht auf Verteidigung kann ich nicht versprechen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

...ja, ja Jesus, Engel, Heilige oder vielleicht noch Micky Maus, alles liebe friedliche Figuren.
Warum wird Gewalt nur immer als bedrohliche Vernichtung gesehen, ohne Gewalt würden wir noch als Amöbe im Meer schwimmen denn das Erheben zum aufrechten Gang ist ein enormer Gewaltackt in der Natur.
Natürlich ist ein gezieltes sich gegenseitig Verletzen zu verurteilen bzw. ein Umgang damit zu Lernen denn vermeiden lässt sich dieses Verletzen untereinander nie und wenn es nur unbewusst und ungewollt passiert.
Männer sind da als Jäger grundsätzlich etwas kriegerischer veranlagt aber Frauen können sich sehr gut schützen indem sie sich vom Mann unabhängig machen und ansonsten haben sie ihre eigenen Waffen, weniger Fäuste aber nicht minder wirkungsvoll und verletzend.
Friedfertig kann man meiner Ansicht nach nur sein wenn man so stark ist, dass jeder Angriff von einem abprallt ohne aktiv einzugreifen aber ob das dann noch ein Mensch ist oder nicht eher ein Fabelwesen bleibt dahingestellt.
Oder, wenn er diese Stärke nicht hat kann man friedfertig immer der Verlierer sein, duldet alles, lässt jeden Angriff geschehen und lebt damit.
Vor allem wenn man den Kampf gegen den eigenen Schweinehund im Innersten friedfertig führen will hat man auf jeden Fall verloren. Da braucht es die Gewalt zur Überwindung sonst rührt sich nichts. Besonders die Menschen die Gewalt und Verletzung erlebt haben, traumatisiert sind, brauchen einen inneren Schutz der sich mit Friedfertigkeit kaum selbstständig realisieren lässt, sie müssen die Gewalt als Schutz anerkennen, jedoch nicht unbedingt einsetzen.
Das ist das alte Prinzip in der Natur, wenn man einen Feind abschrecken kann kommt er einem nicht zu nahe. Das geht mit Dornen, Giften oder Härte genauso gut wie mit Tarnen, Verbergen oder Tot stellen.
Wenn man nun jedoch meint, man muss liebe Menschen mit großen Netzen einholen um ganz viele zu erreichen, ja dann hat man einen Konflikt...
Feinde abwehren, Liebe zulassen und das alles friedfertig, schwierige Vorstellung aber nicht unmöglich.

gruß fluuu


Code:
Jesus, Engel, Heilige oder vielleicht noch Micky Maus, alles liebe friedliche Figuren.
Diese Begriffe sind dir fremd, nicht wahr? Dabei läßt sich definieren, was Reinheit ist. Du willst also nicht akzeptieren, daß Jesus gelebt hat, daß es Engel gibt? Diese Menschen waren nicht nur friedlich, sondern alle innerlich reine Wesen.
Code:
Warum wird Gewalt nur immer als bedrohliche Vernichtung gesehen, ohne Gewalt würden wir noch als Amöbe im Meer schwimmen denn das Erheben zum aufrechten Gang ist ein enormer Gewaltackt in der Natur.
Deine Auslegung von Gewalt ist eine eigenwille! Und deine Theorie von der Evolution ist deine eigene. Ich jedenfalls sehe mich nicht als Mensch, als höchstes Lebewesen der Schöpfung mit Geist und Verstand, so degradiert, daß ich aus dem niederen Wesen abstamme - daß ist geradezu absurd! Du scheinst nicht viel von deiner Art zu halten, daß du so eingestellt bist.
Code:
Friedfertig kann man meiner Ansicht nach nur sein wenn man so stark ist, dass jeder Angriff von einem abprallt ohne aktiv einzugreifen aber ob das dann noch ein Mensch ist oder nicht eher ein Fabelwesen bleibt dahingestellt.
Du siehst Gewalt nur äußerlich, aber Gewalt kommt nur von innen. Es gibt absolut gewaltfreie Menschen, auch wenn du nicht daran glauben magst. Das Mittel der Gewaltfreiheit ist die Liebe. Die wahre uneigennützige Liebe duldet keine Gewalt! Und mit Gewalt im Inneren, kannst du keine Gewalt im Äußeren bekämpfen, und umgekehrt auch nicht. Da hilft nur das Verständnis der wahren Liebe. Du lebt so sehr in deiner äußeren Welt, daß du keine Chance hast, ein Leben ohne Gewalt zu führen. Schade, da ist jedoch die Liebe viel wertvoller. Bherka
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

Gratuliere zu Deiner hohen Moral, binchen; einen Verzicht auf Verteidigung kann ich nicht versprechen.

Liebe Grüße

Zeili

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einen Verzicht auf Verteidigung kann ich nicht versprechen.
Wenn das nur die Menschen verstehen würden, dann hätten wir eine fast heile Welt, ohne Gewalt! Es ist ein Erfahrungsschatz, daß "Gewalt wieder Gewalt hervorruft!" Und so ist das in dieser Welt der Dummheit eine Schlange ohne Ende. Das verstehst du, nicht wahr? Du bist ein kluger Mensch! Wahre Klugheit ist, sich vor unnützen Problemen zu bewahren, oder nicht? Allerdings gehört ein wenig Überwindung dazu, um diese innere Einstellung und äußere Handlung zu ändern. Bherka
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

Diese Begriffe sind dir fremd, nicht wahr? Dabei läßt sich definieren, was Reinheit ist. Du willst also nicht akzeptieren, daß Jesus gelebt hat, daß es Engel gibt? Diese Menschen waren nicht nur friedlich, sondern alle innerlich reine Wesen.
Du bist wohl einer von der ganz harten Sorte, schon lange kein Mensch mehr sondern der Perfektionismus in reinster Form.
Innerlich rein, so ein Quatsch, mit Persil gewaschen, nicht nur rein, sondern porentief sauber. Das ist die Werbung der westlichen Welt.
Ein Mensch ist ein lernendes Wesen, er macht Fehler, wäre es nicht so würde wir als Phantasiegeschöpfe schweben und das Erdenleben wäre sinnlos.
Die selben Figuren die mir nicht fremd sind sonst könnte ich sie nicht erwähnen in der Diskussion aber sie sind mir suspekt weil als Ideal aus dem menschlichen Gehirn entsprungen, kommen in meiner Überzeugung nicht vor.
Meine Figuren, sammle sie zum Teil aus der ganzen Welt, stellen dar vor dem man sich fürchten muss, die tiefsten seelischen Abgründe. Um die menschliche Schwäche die nun mal vorhanden ist im Universum ein wenig abzumildern gibt es Märchen. Die Bibel ist z.B. so ein wundervoll ausgedachtes Märchenbuch. Aber das ist hier nicht das Thema, hier geht es um Friedfertigkeit die meiner Ansicht nach nur von Opfern gelebt werden kann. Ein Mensch mit seiner Psyche und seinem Geist ist ein gequältes Tier denn er ist sich seines Schicksals bewusst und wenn er diesen Umstand im Laufe des Lebens lösen will hilft auch der Trost der Engel nichts, letztendlich muss er ganz allein den Atemzug tun der ihn in die Ewigkeit bringt. Dieser Moment ist eventuell friedfertig wenn man den Kampf ein Leben lang geführt hat und immer alles versucht hat was in der Kraft stand. Ich weiß um die lieben netten und reinen Figuren, sie sind auch immer willkommen aber sie sind nicht das Problem zwischen Leben und Tod. Die Figuren die das Problem darstellen sind genauso willkommen und mit einbezogen in den Alltag bis der Tod gewonnen hat.

gruß fluuu
 
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AW: Wann sind wir friedfertig ?

. Aber das ist hier nicht das Thema, hier geht es um Friedfertigkeit die meiner Ansicht nach nur von Opfern gelebt werden kann. Ein Mensch mit seiner Psyche und seinem Geist ist ein gequältes Tier denn er ist sich seines Schicksals bewusst und wenn er diesen Umstand im Laufe des Lebens lösen will hilft auch der Trost der Engel nichts, letztendlich muss er ganz allein den Atemzug tun der ihn in die Ewigkeit bringt.

gruß fluuu

Hallo Fluuu, du scheinst die Macht von Opfern nicht zu kennen. Sie können ihre Macht, wie jeder andere Mensch auch, mißbrauchen, oder sie können sie nutzen für sich selbst oder andere.
Opfer sind nicht unbedingt friedfertig, manche identifizieren sich sogar ganz mit ihrer Täterseite, aber sie haben, nach einem längeren Reifungsprozeß, die Fähigkeit, kampflos zu wirken.
Fähigkeiten wie Verständnis, Solidarität und Vergebung haben immer mit der eigenen verarbeiteten Opfergeschichte zu tun, und nicht mit den Kämpfen, die man mehr oder weniger erfolgreich geführt hat, und die meist das Unheil, auch das eigene, noch vergrößert haben.
Ich kenne Ohnmachtsgefühle nur zu gut und weiß wie schrecklich es ist, ausgeliefert zu sein, ich weiß aber auch, daß man diesen Zustand nicht kämpferisch überwinden kann. Damit erreicht man lediglich eine Umkehr der Machtverhältnisse. Für mich persönlich kein erstrebenswertes Ziel.
Es grüßt dich herzlich, Kaawi
 
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