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Wann sind wir friedfertig ?

AW: Wann sind wir friedfertig ? - unbeantwortete Überlegungen dazu

Darf ich Gewalt anwenden, wenn dies der einzige Weg ist um das zu erreichen? zB Unverletzlichkeit, also ich darf mich gewaltvoll wehren, wenn es mir an den Kragen geht? Und ist das dann friedfertig?

Du darfst alles tun. (In bestimmten Fällen wirst du halt mit dem Gesetz in Konflikt kommen, aber das kommt ja auch darauf an, wo du lebst. Die Gesetze und die Sicherstellung ihrer Einhaltung sind ja sehr unterschiedlich über die Welt verstreut.)

Willst du überhaupt friedfertig sein? Also friedlicher als das Gesetz erlaubt, meine ich. Und warum?

Lg Frankie
 
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AW: Wann sind wir friedfertig ?

Hallo Zeili.
Eine schöne Theorie! Aber eben nur eine! Jeder wünscht sich insgeheim eine heile Welt, so wie du sie beschreibst. Sie wird in dieser Zeit nicht Realität werden können:
Du sagst schon richtig, es geht um den einzelnen Menschen. Um diese Verhaltensweisen der Menschen für eine bessere Welt zu realisieren, werden andere Werte benötigt, als diese welche zur Zeit vorherrschen (Gewalt, Herrschsucht, Gier etc.). Diese Werte, welche das Verhalten eines Menschen bestimmen, befinden sich in der Seele. Sie sind in jeder menschlichen Seele vorhanden, sind aber gegenwärtig dort unbewußt abgespeichert. Sie könnten wieder ins Bewußtsein gerufen werden, wenn dort nicht solche Schwierigkeiten der Gewohnheit und der Zeit bestünden. Die Gewohnheit und die Zeit (Zeit heißt hier auch, nach anderen zu schauen, was ankommt, um anerkannt zu werden) spielen eine große Rolle, wie die Menschen leben.

Das was du beschreibst - diese paradisischen Verhältnisse - ist erst wieder in der Neuen Welt möglich - diese Hoffnung kann ich jedem geben! Aber vorher muß diese alte Welt abgerissen werden, um für das neue, für die neue Welt Platz zu schaffen. Dieser Vorgang ist dabei zu entstehen, s. Finanzkrise, etc. . Aber diese Vorbereitung auf die Neue Welt wird für die meisten Menschen sehr schmerzhaft sein, weil sie alles materielle in dieser Welt zurücklassen müssen, es kann nicht mitgenommen werden. Dies ist gerade unter dem Gesichtspunkt des festhalten wollens von Beziehungen jeglicher Art, von materiellen Gütern, von Abhängkeiten an ihre Gewohnheiten, auch ihres eigenen Körpers, an ihre Laster, etc.. von Bedeutung. Diese inneren Bindungen bereiten dem Menschen schon zu Lebzeiten Probleme, weil sie nicht loslassen können! Und dies wirkt sich natürlich erst recht beim verlassen des physischen Körpers aus. Alle Menschen müssen bevor sie ihren Körper verlassen, ihre karmischen Konten hier begleichen - und das ist nun mal schmerzhaft, besser es geschieht schon hier vorher!

Es gibt keine Probleme in physischer Natur, daß diese Welt die Menschen nicht ernähren könnte. Dieses Problem liegt einzig und allein in der zur Zeit vorherrschenden menschlichen Natur begründet. Aber die läßt sich nicht mal eben so verändern, was in vielen Jahren der vielen Geburten der menschlichen Seele an geistigem Schmutz angesammelt wurde, beherrscht die Menschen vordergründig, obschon sie machmal ihre wahre Natur besser zum Vorschein bringen möchten, sie können einfach diese innere Kraft nicht aufbringen, um das was in ihnen im Inneren existiert praktisch zu leben. Vieles spricht bei ihnen dagegen: Die öffentliche Meinung, wie man zu leben (denken, fühlen, handeln) hat, was man haben sollte, etc. .

Friedfertig sein heißt ja auch, fertig für den Frieden zu sein, nicht wahr? Aber wo kommt der Friede her? Das ist die entscheidende Frage in unserer Zeit. Allerdings verstehen die meisten Menschen nicht, wo der Friede zu suchen ist. Sie suchen an der falschen Stelle! Alle Bemühungen, Menschen friedfertig zu machen, fruchten nicht, so gut sie auch manchmal gemeint sind. Bevor nicht jemand erkennt, daß diese Chance nur von ihm alleine, in seinem Inneren wahrgenommen werden kann, um für andere ev. ein Beispiel zu sein, solange wird es in dieser momentanen Welt keinen wirklichen Frieden geben können. Bherka
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

Die Schriftsteller George Bernard Shaw und Lew Nikolajewitsch Tolstoi vertraten beide die Meinung, daß solange es Schlachthäuser gibt, es auch Schlachtfelder geben würde.
Auch Pythagoras, Da Vinci, Einstein, Gandhi, Wilhelm Busch, Humboldt und noch einige andere, haben sich dahingehend geäußert.

Wäre vielleicht ein Ansatz!
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

Hallo Zeili.
Eine schöne Theorie! Aber eben nur eine! Jeder wünscht sich insgeheim eine heile Welt, so wie du sie beschreibst. Sie wird in dieser Zeit nicht Realität werden können:
Du sagst schon richtig, es geht um den einzelnen Menschen. Um diese Verhaltensweisen der Menschen für eine bessere Welt zu realisieren, werden andere Werte benötigt, als diese welche zur Zeit vorherrschen (Gewalt, Herrschsucht, Gier etc.).
Ich würde Gewalt, Herrschsucht, Gier etc. nicht als Werte, sondern höchstens als (destruktive) Kräfte bezeichnen.

Friedfertig sein heißt ja auch, fertig für den Frieden zu sein, nicht wahr?
Ja.

Aber wo kommt der Friede her?
Aus dem Inneren jedes einzelnen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Wann sind wir friedfertig ? - unbeantwortete Überlegungen dazu

Darf ich Gewalt anwenden, wenn dies der einzige Weg ist um das zu erreichen? zB Unverletzlichkeit, also ich darf mich gewaltvoll wehren, wenn es mir an den Kragen geht?
Und ist das dann friedfertig?
Ich denke, es gibt eine
offensive Gewalt und eine
defensive Gewalt.​
Ein Beispiel für offensive Gewalt:
Einem körperlich überlegenen 18-Jährigem gefällt ein Ball, mit dem körperlich unterlegener 11-Jähriger spielt. Der 18-Jährige schlägt den 11-Jährigen nieder und nimmt sich den Ball. Der 18-Jährige hat Gewalt angewendet, um sich einen Wunsch zu erfüllen, er war offensiv gewalttätig.

Beispiel für defensive Gewalt:
Gleicher Werdegang wie oben; der 11-Jährige verteidigt seinen Besitz damit, dass er dem 18-Jährigen in die Hoden tritt. Diese (defensive) Gewalt halte ich für gerechtfertigt. Der 11-Jährige ist insofern friedfertig, weil er ja ohne den Angriff des 18-Jährigen gar nicht gewalttätig geworden wäre (sich nicht dazu gezwungen gefühlt hätte).

Wie und wo ich in diesem Zusammenhang die von Dir eingeworfene "Unverletzlichkeit" unterbringen soll, weiß ich nicht.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Wann sind wir friedfertig ? - unbeantwortete Überlegungen dazu

Wie und wo ich in diesem Zusammenhang die von Dir eingeworfene "Unverletzlichkeit" unterbringen soll, weiß ich nicht.

Wenn mich jemand schlägt ("verletzt"!!!!!) darf ich mich ja wohl wehren. Wurde inzwische auch oftmals bestätigt. Nur wollte ich wissen, ob auch für euch die dabei angewandte Gewalt noch friedfertig ist. Weil es sich - von den Worten her, nicht von der Situation - eigentlich widerspricht.

Aber es ist ja wie du gesagt hast. Von selbst wäre der Junge in deinem Beispiel ja gar nicht gewalttätig geworden.
Und Friedfertigkeit darf nicht in Wehrlosigkeit enden.
Das war genau das was ich klar machen wollte.
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

Ich würde Gewalt, Herrschsucht, Gier etc. nicht als Werte, sondern höchstens als (destruktive) Kräfte bezeichnen.

Ja.

Aus dem Inneren jedes einzelnen.

Liebe Grüße

Zeili

Da mußt du mich total falsch verstanden haben, wenn du meinst, ich kenne keine Werte der Seele?! Bherka
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

hallo zeili

also ich finde das friedfertigkeit absolut nichts mit gewalt zutun hat.
friedfertig war jesus der bei einem schlag auch die andere wange noch hingehalten hat!
jesus hat dem angreifer nicht in die hoden geschlagen!

daher hat friedfertigkeit für mich auch was mit "ja" sagen zu tun.
ein wirklich friedfertiger mensch tut einem anderen menschen nicht weh.
denn wenn doch, dann ist er nicht friedfertig.

lg binchen
 
AW: Wann sind wir friedfertig ?

Hallo,
Frieden ist eine gute Sache weil man die Lebensproduktivität frei entfalten kann, jedoch nur so lange bis ein Konflikt auftaucht, dann ist es vorbei mit dem Frieden als gegebene Sache und man muss dafür kämpfen. Man muss Energie aufbringen um den Frieden zu erhalten. Das Verb für diesen Prozess heißt nicht friedfertig, sondern konfliktfähig. Friedfertig klingt wie ein Dasein zum gefressen werden, wie bei Friedfischen z.B. sie werden von den Raubfischen gefressen.

Zufrieden ist auch eine schöne Sache aber es liegt in der Natur des Menschen, dass der Zustand oft nur von kurzer Dauer ist, muss er auch sonst geht die Entwicklung nicht weiter. (Es wäre gut für alle wenn wir uns mit weniger materiellen Gütern zufrieden gäben.) So ist auch dieses sich zufrieden stellen eine Konfliktbewältigung.

Dann kommt dazu, dass es Friedfertigkeit nur geben kann wenn keinerlei Bedrohung vorliegt ohne sich der Selbstaufgabe hinzugeben. Das kommt fast nie vor, irgendeine Bedrohung gibt es immer und die Situation muss bewältigt werden.

Auf Menschengruppen bezogen wirkt sich so eine Bedrohung eventuell existenziell auf das ganze Volk aus und es kommt zum Widerstand.
Bei dem Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis ist es besonders schwierig weil die Bedrohung mehrfach verschachtelt ist. Die Bedrohung der Juden in der Geschichte ist ausreichend bekannt, sie stellen in Israel die Mehrheit und die Großmacht dar. Die Palästinenser sind nur noch eine kleine Minderheit auf wenig Fläche obwohl Palästina mal ihr Land war. Sie fühlen sich von Israel und den Juden zu Recht massiv bedroht in ihrer Existenz und versuchen mit Gewaltakten einen Befreiungsschlag. Der wird von Israel und den Juden die sich natürlich in ihrer Existenz grundlegend aus der Geschichte bedroht fühlen, mit einem vernichtenden Schlag beantwortet. Das gesamte jüdische Israel ist vom Islam umgeben zu denen auch die Palästinenser gehören. Wer soll so einen Konflikt lösen, weglaufen ist bei Ländern nicht möglich und Friedfertigkeit allein nutzt da wenig.
Wer sich bedroht fühlt wehrt sich seiner Haut oder gibt sich auf. Beim Ersten besteht eine Chance beim Zweiten ist alles Vorbei. Eine Bedrohung mit Friedfertigkeit zu beantworten bedeutet sicherlich immer der Untergang der Souveränität.

gruß fluuu
 
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AW: Wann sind wir friedfertig ?

hallo zeili

also ich finde das friedfertigkeit absolut nichts mit gewalt zutun hat.
friedfertig war jesus der bei einem schlag auch die andere wange noch hingehalten hat!
jesus hat dem angreifer nicht in die hoden geschlagen!

daher hat friedfertigkeit für mich auch was mit "ja" sagen zu tun.
ein wirklich friedfertiger mensch tut einem anderen menschen nicht weh.
denn wenn doch, dann ist er nicht friedfertig.

lg binchen
Was wollte Jesus mit Mt. 10.34-38 ausdrücken? Ich bin nicht gekommen den Frieden zu bringen sondern das Schwert (der Erkenntnis)?
Was ist der Ursprung von Krieg? Gruß Luis
 
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