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Die Beraterflut

AW: Die Beraterflut

Ich liebe den Gedankenschweif; das Öffnen hin zur Vielfalt, von Krampfstrukturen abgewandt.

Schön, PilippP!

Aber im Beratungsgeschäft gibt's selbstverständlich
auch Wettbewerb (auf Neudeutsch: Konkurrenz) -
und dann jedenfalls Kampfstrukturen.

So ist unser Leben - eben ...
sieht
Reinhard70
(meistens trotzdem optimistisch)


Hallo Reinhard,

schau nochmal genauer hin, da steht nämlich "Krampfstrukturen" und nicht "Kampfstrukturen". ;)

Mit "Krampf" meine ich die gelegentlich auftretende Verbissenheit von Menschen, bestimmte Sichtweisen als absolute behaupten zu müssen. Auch eine rationale und tatsachenorientierte Sichtweise kann verkrampfen, etwa wenn sie Phänomene und Gedanken vorschnell verdrängt, obgleich sie als bloße Möglichkeit unabdingbare Voraussetzung für die Herausbildung vernunftbasierter (und somit auch tatsachenkompatibler) Sinnvorstellungen sind.

Es grüßt,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Die Beraterflut

schau nochmal genauer hin, da steht nämlich "Krampfstrukturen" und nicht "Kampfstrukturen".

Hab's doch gesehen, PhilippP!

Offenbar ging meine Power-Pointe völlig daneben.

Immer noch ein ziemlich genauer Leser
bleibt
Reinhard
(auch mit 70 Jahren.)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Beraterflut

Ein wirklich interessantes Thema.

Ich habe mir schon vor langer Zeit das Zitat "Eigensinn macht Spaß" (Hermann Hesse) zu einer Art Lebensmotto gewählt, und das war gut so.

Eigentlich bin ich ja ein toleranter Mensch, der gerne nach dem großzügigen Motto "Leben und leben lassen" agiert; aber ich wundere mich genauso wie Bernd, mit welcher Selbstverständlichkeit manche Menschen als Berater und "Helfer" auftreten. Meistens kann man zum Glück selbst entscheiden ob man solche Angebote annimmt oder nicht, es braucht dazu nur ein wenig Selbstbewusstsein und einen gesunden Hausverstand.
Anders sieht es bei Beratungen aus die man sich eigentlich nicht selbst aussucht. Mir sind einige seltsame Begebenheiten rund um das Thema "Arbeit" und die Suche nach derselben untergekommen. Mehr als einmal hatte ich dabei das Gefühl dass diese Beratungen eigentlich nur den Beratern zugute kommen, aber nicht den Teilnehmern an Kursen.

Man muss seine Erfahrungen im Leben ohnehin selbst machen, wer sollte mich dazu denn "beraten"? Ich lebe mein Leben, kein anderer kann das für mich tun.
Das soll auch so sein, denn mein Motto lautet....(siehe oben). Und ein wenig Mut gehört auch dazu, gegen den Strom zu schwimmen.

Grüße von FirstDay.
 
AW: Die Beraterflut

An alle!
Von solchen Klageliedern halte ich absolut nichts!
Es hat mich schon immer im Denkforum ein wenig sauer aufgestoßen, wenn erwachsene Denker offenbar ihre eigenen Probleme auf andere abladen und diesen stets Belehrung und Missionierung unterstellen. Vor allem dann, wenn sich der/die betreffende Schreiber/in nicht geschickt genug ausdrückt und wenn dadurch seine/ihre Meinung, Einstellung, Überzeugung nicht so höflich und bescheiden rüberkommt, wie man es gerne hätte.
Wenn es aber nicht gerade persönliche Angriffe sind, dann sollte jeder für sich selber Verantwortung tragen können und genug Entscheidungsvermögen besitzen, was er/sie annehmen will oder nicht!

Wer das nicht aushält, ist meiner bescheidenen Meinung nach in einem öffentlichen Forum fehl am Platz (wozu gibt es Blogs?).
Ein öffentliches Forum hat sowieso seine Regeln und damit basta!
Mir sind Menschen in ihrer Vielfalt und (tw. auch sehr schwierigen!) Gegensätzlichkeit viel lieber als die intoleranten, manipulativen Lamentos, durch die erst die andauernden Verletzungen und persönlichen Angriffe vorbereitet werden! Es wird dadurch immer wieder Stimmung gemacht, bis durch verschiedene ungeschickte Reaktionen nicht mehr so leicht erkennbar ist, wie dieses Streitklima sich tatsächlich entwickelt hat.
Wer sich nicht so geschickt ausdrücken und wehren kann, ist dann im entscheidenden Nachteil, weil ausgehend von sachlichen Gegensätzen das Ganze bald in Rechthaberei überschwappt, wenn der andere sich nicht unterkriegen lassen will und nicht einsehen will, wie dumm er/sie ist. Mit Hohn und Spott will man dann Überlegenheit demonstrieren - bis man sich vielleicht tatsächlich bestätigt fühlt, wenn der andere in die Falle der Sticheleien und Provokationen tappt und sich in seinen Reaktionen immer mehr angreifbar macht.

Es ist ermüdend zu lesen, wie Beleidigungen auf der einen Seite entschuldigt werden (still akzeptiert oder offen "gelobt") und auf der anderen Seite (oft sogar geringere!) für hellste Aufregung und Empörung sorgen können!
Keine Seilschaften?
So ein Quatsch...!

Was ist denn da heutzutage so Besonderes dran, wenn es dieses Überangebot an Büchern, Filmen oder Kursen gibt? Habt ihr noch nie bei Amazon oder bei A&M (Weltbild) gestöbert, wo es massenweise diese Angebote gibt? Soll man die Verlage boykottieren, klagen?
Es kann genauso als Belehrung und Besserwisserei gesehen werden, wenn erwachsene Menschen (bei Kindern und Jugendlichen wäre das etwas anders) immer wieder angeleitet oder fast schon bekniet werden, nur ja nicht den falschen Belehrungen auf den Leim zu gehen.
Von eigenen schlechten Erfahrungen zu berichten und vergleichen zu können, das kann interessant und ev. auch hilfreich sein. Obwohl ich da aber in der Regel nicht unbedingt anonymen Usern vertraue sondern eher Quellen, wo ich weiß, woran ich bin (z.B. Qualitätszeitungen oder andere seriöse Medien). Aber gleich konkrete Unterstellungen und Behauptungen zu machen über Menschen, die man gar nicht kennt (auch wenn man es glaubt), ist offenbar eine Forumskrankheit.

Was mir in unserem Land viel mehr auf die Eier geht ist die politische Landschaft, die sich noch nie so primitiv populistisch präsentiert hat wie jetzt.
Das ist das wahre traurige Kasperltheater, von dem jeder von uns entscheidend betroffen ist und sich nicht wehren kann!
Das kam nicht so plötzlich und von ungefähr, sondern wurde jahrzehntelang manipulativ vorbereitet (durch „begnadete“ Populisten und mit enormer Unterstützung einflussreichster Boulevard-Medien)!
Unsere Politiker haben jahrelang immer mehr nachgegeben und haben sich immer mehr angepasst, sie wurden immer polemischer und populistischer: Und heute weint und lamentiert das Volk, weil ein Schüssel (VP) oder Faymann (SP) ebenso verlogen und primitiv daherredet und argumentiert und uns für blöd verkauft wie ein Haider oder Strache es schon immer gemacht haben: Groß- und Kleinparteien sind endlich „gleich“ geworden im Sinn von fehlendem Verantwortungsbewusstsein, das ist das Dilemma!

Nur um zu zeigen, wo wirklich die Probleme liegen.
Von unserem globalen Umweltproblem ganz zu schweigen, angesichts dessen das Haxlausreißen in einem Forum vielen nur ein müdes Lächeln kostet.
Aber Letztere sind ja sowieso meist anderweitig beschäftigt, wenn ich an die vielen Flüchtigen hier denke…
 
AW: Die Beraterflut

Hallo Bernd!

Ich hatte selbst vor, die Lebensberater- Ausbildung zu machen. Meine Zielgruppe war klar definiert- Eltern von jungen Kindern- deren Problem sind mir einfach vertraut.
Da mich diese Idee sehr lange begleitete (10 Jahre) beobachtete ich die Form und die Preise der Ausbildung.
Die Qualifikation wurde erhöht, die Preise der Ausbildung stiegen um etwa 40- 50% an!
Auch die Anzahl diverser Berater.
Allerdings sind mir "solide" ausgebildete Menschen noch lieber als selbst ernannte Wunderwuzis!

Der Lebensberater soll dem Menschen dienen, der sehen kann, dass er Begleitung braucht.
Niederschwelliger als die Psychotherapie.

Ich würde trotzdem nicht hingehen.
Ich pfeife auf die Ausbildung- ich werde jetzt EINGEBILDET!
Natürlich- sei zuletzt gesagt- ist die Frage legitim, wer von dem Boom am meisten hat!
Ich glaube- Die Leut, die diese Kurse abhalten!!!

Lieber Andreas!

Wo du recht hast, hast du recht!

Liebe Grüße
WW
 
AW: Die Beraterflut

Lieber Andreas,

kann deine Entrüstung nicht nachvollziehen.
Und übrigens:
Wer das nicht aushält, ist meiner bescheidenen Meinung nach in einem öffentlichen Forum fehl am Platz (wozu gibt es Blogs?).

Wer die Worte "meiner bescheidenen Meinung nach" benutzt, ist in der Regel alles andere als bescheiden. ;)

Auch Bernd Themen tragen hier zur Forumsvielfalt bei.
Finde ich zumindest.
 
AW: Die Beraterflut

Liebe Ela,
weil das offenbar nicht deutlich genug ausgedrückt war:
Die "bescheidene Meinung" sollte ein wenig Ironie sein auf scheinheilige Höflichkeiten!
Zu Bernds Meinung: Zustimmung, sonst wären kaum brauchbare Diskussionen möglich, die von Argument und Gegenargument leben.
 
AW: Die Beraterflut

Beitrag
Es ist ermüdend zu lesen, wie Beleidigungen auf der einen Seite entschuldigt werden (still akzeptiert oder offen "gelobt") und auf der anderen Seite (oft sogar geringere!) für hellste Aufregung und Empörung sorgen können!
Keine Seilschaften?
So ein Quatsch...!

Hallo Andreas,

es ist sehr bedenkenswert, was Du uns allen da aufs Butterbrot schmierst.
Ich habe darüber in Bezug auf mich selbst nachgedacht.

Hier eine Art Erlebnisbericht, insbesondere bzgl. Horstl, der da exemplarisch zu sehen ist:
Weißt Du, es ist fast nicht zu meistern, wenn man als Antwort auf einen argumentativ/logisch gemeinten Beitrag mit Texten konfrontiert wird, die man nicht versteht, da wo sie verstehbar aussehen, nicht akzeptieren kann und in denen man ggf. noch beleidigt wird.
Dann kommen diese Sachen auch noch in einem überwältigenden Volumenstrom daher, sodass man überhaupt keine Chance hat, darauf irgendwie adäquat zu reagieren.
Es sieht für mich aus wie der Versuch, solche Foren mit einer Mülllavine zu ersticken, analog zu Hackerangriffen, wo mit einer Flut sinnloser Anfragen die Server gewisser Websites lahmgelegt werden.

Die Leute, die der eigenen erleuchteten Sekte "als feindliche Kräfte" gegenüberstehen, sollen durch diese Müllflut einfach quantitativ erstickt werden. Vermutlich gibt es da Seminare/Lehrschriften, wie man soetwas zu machen hat.
Scientology lässt grüßen.
Na ja: Irgendwas muss ich ja dem entgegenhalten. Und wenn der Opponent ein brotkluges, hilfsbedürftiges Mitläuferlein ist, dann haue ich da eben zu, verdammt!

Diskutiere gerne mit Dir weiter, weil das ein sehr wichtiges Thema ist.

LG, pispezi :zauberer2
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Die Beraterflut

Dankeschön, soweit. Aber nun lasset uns bitte wieder zum Thema zurückkommen.
Ich mag dieses Gezänk nicht so sehr. Ich komm mir grad vor wie ein Walldorflehrer inmitten von Rabauken. „Kommt und lasst uns reden Kinder.“, und wumm, hab ich das Lineal im Kreuz, schwubs, den Schwamm im Genick.

Können wir eine Veränderung in unserem Zusammenleben ernsthaft erreichen, wenn wir nicht dieses „ich weiß was für dich gut ist“ in jedem Lebensbereich tatsächlich aufgeben?

Und müssen wir uns nicht von der gegenwärtigen Vorstellung trennen, dass man die Entwicklung eines Menschen forcieren könnte, und schlimmer noch, dass ich meine eigene Entwicklung überhaupt forcieren kann. Vielleicht kann ich das, aber das hat ein Motiv (z.B. Nutzen). Aber ist das nicht genau das Problem? Müsste man nicht auch das "erdachte" (alte) Motiv immer wieder erneuern oder gar weglassen? Möglicherweise ist Entwicklung etwas, was von unserem System vom Nachahmen, Anpassen und Streben verschieden ist. Aber. Was bliebe dann noch, wenn ich kein Motiv hätte, ist das die große Sorge?

So ganz einfach, wie man das jetzt beantworten mag, finde ich das garnicht, denn selbst der liebevollste baumwollene Seminarleiter würde dann möglicherweise sein Ziel, sein Lebensziel, seinen Lebenssinn verlieren...und sei es Erleuchtung, Reinheit oder Glückseligkeit, den Ehrgeiz...was ihn m.E. nicht vom Strebenden nach Geld unterscheidet.

Was bliebe von beiden Seiten des „spirituellen“ Bereiches übrig, wenn man ihm seine Autoritätsgläubigkeit nehmen würde und er nicht mehr meinte, er könne und müsse „sich entwickeln“? Deshalb bin ich mir heute rein vom nachdenken her unsicherer den je. Ich halte es jedoch nicht für spirituell oder wissenschaftlich, diese Unsicherheit mit einem Gedankenwerk zu verdecken. Das ist meine einzige Anregung dabei.

Viele Grüße
Bernd
 
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AW: Die Beraterflut

Lieber Kroko-Bernd,

finde auch, dass das Reden, ganz zu schweigen vom Gezänk, den Denkprozess hindern - und habe deswegen dafür gesorgt, dass alles etwas ruhiger abläuft.

Mit anderen Worten: erst nachdenken, und erst nach reiflicher Überlegung auch etwas sagen.

Wollte nur das noch mitteilen, jetzt lege ich mir auch die Mundbinde um.

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hmhmhmhmhm

Hmhmh
 
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