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wie lebt man?

AW: wie lebt man?

ich glaube eher, dass manche menschen den eindruck haben, sich eher im schmerz zu spüren, als im glück oder in der stetigen zufriedenheit. ich hingegen empfinde es genau umgekehrt, der schmerz betäubt und stumpft ab, das glück öffnet.

ich meine dass unser empfinden eher differentiell geprägt ist: das was wir wahrnehmen ist primär die änderung unserer emotionalen zustandes und weniger die absolute grösse.... leid, bedürfnisse, glück ,schwermut und deren erfüllungen sind ohne ihren ständigen wechsel schwer zu erfassen..... was zählt ist die tendenz nicht die absolute grösse
 
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AW: wie lebt man?

das empfinden ist dann auch sehr davon abhängig ob das perfektionsbedürfnis der eigenen lust zur kreation entspringt oder eher fremdbesteht und aus angst entstanden ist...

Lust zur Kreation und Fremdbestimmung sind unvereinbar.
Und Perfektionsbedürfnis ist vermutlich eine der Trennwände.
 
AW: wie lebt man?

Es hängt von der Biografie und der Vorgeschichte ab ob jemand besser den Schmerz spüren und aushalten kann oder
ob jemand immer eitel Sonnenschein braucht und umhüllende Zuwendung um sich wohl zu fühlen.
Das Problem beim Ersten ist er nimmt weniger Rücksicht ist aber in sich stabil und das Problem beim Zweiten ist seine Abhängigkeit zu Dingen die schmeicheln und liebkosen.
Es gibt viele verschiedene Menschen und alle haben sie eine Berechtigung und erfüllen einen tieferen Sinn im Dasein.
 
AW: wie lebt man?

ich sehe in perfektion keine ödnis, ... ich hätte keine probleme damit, gäbe es das eine ewigkeit. :)
Ich hätte auch keine damit.
Warum auch sollte langweilen,
was fühlbar beglückt?
Solche Befürchtung klang mir
immer schon arg puristisch intendiert.
das empfinden ist dann auch sehr davon abhängig ob das perfektionsbedürfnis der eigenen lust zur kreation entspringt oder eher fremdbesteht und aus angst entstanden ist...
ich meine das unser empfinden eher differentiell geprägt ist: das was wir wahrnehmen ist primär die änderung unserer emotionalen zustandes und weniger die absolute grösse.... leid, bedürfnisse, glück ,schwermut und deren erfüllungen sind ohne ihren ständigen wechsel schwer zu erfassen..... was zählt ist die tendenz nicht die absolute grösse

ich stimme dir zu EarlGrey, in meiner erfahrung & aufgrund des durchdenkens bin ich zu derselben ansicht gelangt,
der unterschied zählt, der zwischen dem vorher & nachher & damit die tendenz des wechsels
habe ich das empfinden, dass sich die dinge verschlechtern, dann ist dies die falsche tendenz, die richtige im umgekehrten fall

aber diese notwendigkeit des wechsels als die basis für eine tendenz,
ich würde gar sagen, für empfindung, für realisation, für gegenwärtigkeit, für bewusste anwesenheit überhaupt erst,
verglichen & rückgefolgert auf den anfang dieses gedankens hier von etcetera(ödnis) & nandu(langweilen),
dass eine fortbestehende perfektion keine ödnis sein & nicht langweilen kann
& dass es besser wäre, wenn sie in die ewigkeit hinein fortbestehen würde
kollidiert mit gerade dieser notwendigkeit zum wechsel

fortbestehen könnte es demnach nur, wenn die dinge spürbar ausschliesslich besser werden würden

aber

ist eine realisation des besser überhaupt möglich, wenn nach generationen von menschen keine praktische kenntnis mehr bestehen würde von dem was schlechter ist, was verschlechterung bedeutet ?

dazu fällt mir ein anime ein, der exakt auf diesem gedanken aufgebaut ist
von Mamoru Oshii - Sky Crawlers
dort wird ein ewiger krieg inszeniert, um den menschen die kenntnis des schlechter begreifbar zu machen, im wachen bewusstsein zu halten
weil diese gesellschaft eine friedliche, eine in ewiger harmonie verharrende ist & so zu bleiben hat
für diesen zweck wird natürlich ein krieg gebraucht & ein starker gegner, der unbesiegbar ist & es werden auch natürlich krieger gebraucht, die sterben müssen, damit die echtheit der bedrohung aufrechterhalten bleibt
diese krieger werden geklont
es ist ein sehr beunruhigender film, weil er die tiefe der problematik in diesen gedankengängen erfasst

der alternative gedanke wäre, dass perfektion ohne diese realisation & damit ohne tendenz & ohne empfindung möglich wäre
& ich denke, dass genau das ist, was die ödnis & die langeweile ausmacht
die abwesenheit des unterschiedes

dazu fällt mir noch ein anderer film ein, in dem eine perfekte rasse der menschen & eine perfekte gesellschaft in langeweile geradezu verzweifelt nach einer lösung durstet - Zardoz von John Boorman

@etcetera
@nandu
hast du dir gedanken darüber gemacht, wie du etwas empfinden kannst ohne einen unterschied zu etwas anderem ?
würdest du dieses schaffen, die abwesenheit der notwendigkeit zum unterschied, dann wäre eine fortbestehende & unveränderliche perfekte glückseligkeit möglich
weil was nützt dir eine perfektion, die du nicht empfindest ?

zudem
ein anderer gedanke, dass möglicherweise, aufgrund der eigenen unfähigkeit zu einer konstruktiven interpretation, man die dinge wie sie sind als nicht perfekt empfindet
würde man diese fähigkeit des wechsels immer als auf perfektion hin deuten können, & ich meine hier nicht die lüge!, dann würde die perfektion IMMER & BEREITS JETZT SCHON vorhanden sein
wem diese gedanken bekannt vorkommen, der hat sich vermutlich bereits mit einigen religiös-philosophischen lehren ausseinander gesetzt, die genau dieses lehren

ich werfe hier auch noch einen begriff hinein, den ich als passend zur thematik der perfektion empfinde
der Lischni Tschelowek / "Überflüssiger Mensch" v.a. in Russland des 19ten Jhs
 
AW: wie lebt man?

Lust zur Kreation und Fremdbestimmung sind unvereinbar.
Und Perfektionsbedürfnis ist vermutlich eine der Trennwände.

eher die "Perfektion" selbst ;-)
..oder was man unter Perfektion versteht.

Perfekt in Bezug auf was ?
auf das eigene ästhetische Empfinden in Hinblick auf die Form, Farbe, Klang, Geschmack.....
auf kognitive Orientierung zur gewollten "Funktion"....
auf emotionale Erwartung zur Reaktion der sozialen Umgebung..
auf kognitiven Vergleich gemäß der erhaltenen "Aufgabenbeschreibung"

die Anwendung des Perfektionsbegriffes absolut auf das Produkt macht keinen Sinn ..... es kann immer nur in der Verwendung eines Kontextes stehen und hier können unterschiedliche Kontexte sich ziemlich in ihren Anforderungen widersprechen.
 
AW: wie lebt man?

....


die Anwendung des Perfektionsbegriffes absolut auf das Produkt macht keinen Sinn ..... es kann immer nur in der Verwendung eines Kontextes stehen und hier können unterschiedliche Kontexte sich ziemlich in ihren Anforderungen widersprechen.

:ironie: Das soll ich im Auftrag des Sprachphilosophen Ludwig WITTGENSTEIN und des Kommunikationswissenschaftlers Paul WATZLAWICK bestätigen ...:schnl:
 
AW: wie lebt man?

ich meine dass unser empfinden eher differentiell geprägt ist: das was wir wahrnehmen ist primär die änderung unserer emotionalen zustandes und weniger die absolute grösse.... leid, bedürfnisse, glück ,schwermut und deren erfüllungen sind ohne ihren ständigen wechsel schwer zu erfassen..... was zählt ist die tendenz nicht die absolute grösse

da kann ich nur zustimmen.
 
AW: wie lebt man?

@etcetera
@nandu
hast du dir gedanken darüber gemacht, wie du etwas empfinden kannst ohne einen unterschied zu etwas anderem ?
würdest du dieses schaffen, die abwesenheit der notwendigkeit zum unterschied, dann wäre eine fortbestehende & unveränderliche perfekte glückseligkeit möglich
weil was nützt dir eine perfektion, die du nicht empfindest ?

zudem
ein anderer gedanke, dass möglicherweise, aufgrund der eigenen unfähigkeit zu einer konstruktiven interpretation, man die dinge wie sie sind als nicht perfekt empfindet
würde man diese fähigkeit des wechsels immer als auf perfektion hin deuten können, & ich meine hier nicht die lüge!, dann würde die perfektion IMMER & BEREITS JETZT SCHON vorhanden sein
wem diese gedanken bekannt vorkommen, der hat sich vermutlich bereits mit einigen religiös-philosophischen lehren ausseinander gesetzt, die genau dieses lehren

ich werfe hier auch noch einen begriff hinein, den ich als passend zur thematik der perfektion empfinde
der Lischni Tschelowek / "Überflüssiger Mensch" v.a. in Russland des 19ten Jhs

es würde die (gefühls)erfahrung genügen, das wissen - es ist einmal (früher) anders gewesen. an dieses wissen könnte theoretisch durchaus das ewig-gleiche glück anschließen und man würde es schätzen, so lange man eine art erinnerung an den zustand hat der davor gewesen ist.
somit wäre kontinuierliches glück etwas für ein alter ab...30 aufwärts.
 
AW: wie lebt man?

es würde die (gefühls)erfahrung genügen, das wissen - es ist einmal (früher) anders gewesen. an dieses wissen könnte theoretisch durchaus das ewig-gleiche glück anschließen und man würde es schätzen, so lange man eine art erinnerung an den zustand hat der davor gewesen ist.
somit wäre kontinuierliches glück etwas für ein alter ab...30 aufwärts.


Das habe ich dann wohl verpasst! :schmollen

Ich kenne aber niemanden, der schon mal kontinuierlich über einen längeren Zeitraum glücklich war....
Ist wohl für die meisten Menschen eher eine Utopie!
 
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AW: wie lebt man?

hast du dir gedanken darüber gemacht, wie du etwas empfinden kannst ohne einen unterschied zu etwas anderem ?
würdest du dieses schaffen, die abwesenheit der notwendigkeit zum unterschied,
dann wäre eine fortbestehende & unveränderliche perfekte glückseligkeit möglich
es würde die (gefühls)erfahrung genügen, das wissen - es ist einmal (früher) anders gewesen. an dieses wissen könnte theoretisch durchaus das ewig-gleiche glück anschließen und man würde es schätzen, so lange man eine art erinnerung an den zustand hat der davor gewesen ist.
somit wäre kontinuierliches glück etwas für ein alter ab...30 aufwärts.
auch ein kleiner unterschied ist immer noch ein unterschied
auch eine theorie
auch ein gefühl
auch eine erfahrung
auch eine erinnerung
auch ein wissen

"ein alter ab...30 aufwärts"
ein erleben eines unglücks wäre damit auf jeden fall nach wie vor voraussetzung & notwendigkeit
& damit wäre das perfekte fortdauernde glück nicht mehr gegeben,
sondern dieses wäre durch das unglück unterbrochen, oder ?
 
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