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das Sein und die Triebe

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.927
ein Philosoph geht vom Sein aus

nun hat es sich hier im Forum zugetragen,
daß eine geistige Differenzierung des menschlichen Seins
mit der Behauptung weggewischt wurde,
der Mensch müsse prinzipiell alle seine Triebe befriedigen
es gäbe eigentlich auch gar nichts anderes außer Triebe

mit anderen Worten
jeder, der das Sein geistig zu differenzieren versucht,
liegt von vorneherein daneben
weil die Triebe unser Sein ausmachen
(und da Triebe nun mal nicht geistiger Natur sind,
kann man die auch nicht weiter differenzieren)
kurz
das Philosophieren über das Sein ist doppelt sinnlos

der User der diesen Standpunkt vertreten hat
und dies hier hoffentlich weiter tut
heisst ...
 
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Hallo Scilla, ist doch egal, was andere behaupten. Hauptsache, Du weißt für Dich selbst, was "Sein" ist. Aus Standpunkten Anderer kann man entweder lernen, oder sich in seinem Wissen noch bestärkter fühlen, wie vorher, wenn man dessen Argumente hört :p

lieben Gruß
lacu:kuss2:
 
Original geschrieben von scilla
ein Philosoph geht vom Sein aus

nun hat es sich hier im Forum zugetragen,
daß eine geistige Differenzierung des menschlichen Seins
mit der Behauptung weggewischt wurde,
der Mensch müsse prinzipiell alle seine Triebe befriedigen
es gäbe eigentlich auch gar nichts anderes außer Triebe

Scilla, lass dich trösten. Es gibt Leute - nicht nur hier im Forum -, die schütten gerne das Kind mit dem Bade aus. Eine geistige Differenzierung kann nicht durch solche Behauptungen weggewischt werden. Sie geht vielleicht unter, bleibt unbeachtet. Das ist schmerzlich, aber unnötig ist sie deshalb nicht.

Ohne Geist, ohne dass man nicht entschlossen ist, diesen Geist gegen alles zu verteidigen, was ihn niedermachen möchte, wäre nicht nur die Philosophie, sondern auch der Mensch selbst und schließlich seine Welt am Ende. Es ist gar keine Frage, dass der Geist das Animalische beherrschen muss, d.h. nicht Verdrängung, sondern Herrschaft. Ich bestimme über meine Triebe, Neigungen Wünsche. Darüber wie und wann sie befriedigt werden. Das wäre ja noch schöner!

herzlichst
manni:winken1:
 
Original geschrieben von scilla
das Philosophieren über das Sein ist doppelt sinnlos

der User der diesen Standpunkt vertreten hat
und dies hier hoffentlich weiter tut
heisst ...
Gisbert Zalich. Was ist das nur für ein Ton, Scilla? Was hätten Leute deines Schlages mit Leuten wie mir vor 300 Jahren gemacht?

1. Ich vertrete NICHT den Standpunkt, "das Philosophieren über das Sein (sei) doppelt sinnlos".

2. Auch der menschliche Verstand folgt einem Trieb. Dem ERKENNTNISTRIEB.

3. Der Mensch ist naturbestimmter als die Diskutanten, die den Geist vom Körper separieren, meinen. Warum so nervös? Was habt ihr nur gegen die Natur? :confused:

4. Es ist richtig: was der materialistische User hier herum kräht, sollte euch egal sein. Wichtig ist doch, was WIRKLICH ist! ;)

Gysi
 
hallo gysi ...

du hast genauso recht wie scilla ...

finde ich ... ;)

schlecht ist es, wenn man seinen trieben haltlos ausgeliefert ist. wenn der trieb so stark ist, dass man ihn nicht "auch" kontrollieren kann ...

schlecht ist aber auch, wenn man seine triebe so sehr beherrscht, dass man unnatürlich wird... und sich von der natur abschneidet ...

wichtig ist mE beides... die triebe erkennen und steuern/beherrschen können und zu gg zeit auch mal loslassen können, sich fallen lassen können und den trieben nachgeben ...

alles liebe euch

mara
 
Original geschrieben von Mara
schlecht ist es, wenn man seinen trieben haltlos ausgeliefert ist. wenn der trieb so stark ist, dass man ihn nicht "auch" kontrollieren kann ...
Scilla separiert den Geist als was edles gegenüber dem Fleisch mit seinen niederen Trieben. Das halte ich für naturverachtend. Und wir kommen aus ihr!
Wir können und müssen alle unsere Handlungseigenschaften und Triebe organisieren, jeder der Triebe fordert sein Lebensrecht! Du nennst das "Steuerung".
Triebe müssen insoweit gesteuert werden, dass sie nicht geben das Triebleben anderer angehen - und dass sie andere Triebe in dir nicht unterdrücken. Wenn euch das Wort "Trieb" nicht gefällt, nehmt ein anderes Wort dafür.
Aber die Niedrigsetzung des "Fleisches" halte ich für naturlästerlich, naturfeindlich, arrogant (gegenüber der Allmutter Natur), schlichtweg teuflisch und fatal!

Gysi
 
hallo gysi ...

du kannst so herrlich vehement "dagegen" sein ... ich mag solche menschen ;)

Scilla separiert den Geist als was edles gegenüber dem Fleisch mit seinen niederen Trieben. Das halte ich für naturverachtend. Und wir kommen aus ihr!

nein - nicht nur ...

unser körper kommt aus der "natur" sprich aus der materie, der erde ... wie auch immer ...

aber so wie du scilla vorwirfst den geist als was edleres als das fleisch zu separieren, machst du es anders herum mit dem fleisch, dass du über den geist stellt, gysi..

ich sage, dass beides nicht funktionieren wird.

beides ist gleichwertig. geist und materie ... den wir sind beides und wenn wir den geist niedrig achten, verachten wir den vater ... und überbetonen die mutter - die materie ...

Wir können und müssen alle unsere Handlungseigenschaften und Triebe organisieren, jeder der Triebe fordert sein Lebensrecht! Du nennst das "Steuerung". Triebe müssen insoweit gesteuert werden, dass sie nicht geben das Triebleben anderer angehen - und dass sie andere Triebe in dir nicht unterdrücken. Wenn euch das Wort "Trieb" nicht gefällt, nehmt ein anderes Wort dafür

ja - das würde mich auch mal interessieren - wie definierst du denn das wort "triebe" ... ?

:winken1: mara
 
Triebe die wir Seuern können?

Hallo an alle!

Die Triebe sind wohl die Ursache unserer Lebens! Wenn man bedenkt wie konnte man sich fortpflanzen ohne die Triebe -mit positiver Empfindung.

Jedoch ist nach der Verfolgung der Debatte zu erkennen; Sich über die Natur zu stellen ist vielleicht von Ästhetik im Sinne des Verstandes.

(Nach Kant währe wohl der Verstand etwas was nach Erfahrung lechzt, was aber sich hinzupaart zu der empirischen Erfahrung ist die Erkenntnis a priori.)

Wenn nun Dinge sind die a priori da sind, so ist auch die Erkenntnis a priori nur ein Trieb aus uns selbst heraus.

Gisbert ich denke du hast recht mit der Verbindung von Materie u. Geist.


Aber um nochmal auf den Trieb als solches zurückzukommen.::

Siegmund Freud hat mit dem Begriff "Libido" etwas definiert was sich auf die Sexuelle Energie eins jeden bezieht.

Freud meint der Mensch ist eine Geisel seiner Triebe.

Er definiert das unaussprechliche Unbewusste (Trieb) mit den Worten ""ES"".

Wie auch immer man könnte wohl sagen ---Es denkt in mir----

Auch Nietzsche sprach von dem Trieb in einen mit dem Wort "Leben".

Was denkt ihr nun? Was mich eher Interessieren würde, warum denken wir was wir denken? Besser gesagt in einem Beispiel:

"Ein jeder findet Dinge schön, denn dieses liegt in der Natur des Menschen Dinge schön zu finden. Jedoch ist die Definition für schön immer anders, denn jeder sieht schön anders! Was aber immer bleibt ist die Erkenntnis a priori (die Vorstellung von schön bleibt immer) die da ist.

Fazit: Es ist unser Trieb Dinge für schön oder für......nicht schön zu halten.

Liebe Grüße

Hermeneutiker
 
hallo hermeneutiker

stell Dir vor,
ich würde apriori mit vorher übersetzen
und aposteriori mit nachher

ich würde feststellen,
daß bei aposteriori und apriori die Zeit eine Rolle spielt
und würde mich dann ganz doof fragen:
was ist mit dem JETZT?

eine Philosophie des JETZT müsste doch dann etwas anderes sein
als die Philosophie des VORHER und des NACHHER

......................................

wenn ich noch ein Schritt weiter gehe
und sage,
das Apriori sind die angeboren Ideen
das Aposteriori sind die Erfahrungen im Leben

dann wäre ich doch bei Platon angelangt
Ideenwelt VERSUS Sinneswelt

in der Philosophie des Jetzt müsste es demnach um etwas anderes
als um das Geistige (das Pefekte, das Erhabene, das Reine ...)
bzw.
als um das Fleischliche (das Unperfekte, das Profane, das Unreine ...)
gehen
oder?

........................................

was findet im Jetzt statt?

zum Beispiel die Tugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung)

die Tugenden sagen nicht,
welches Ziel (~ von Vorneherein) man erreichen soll (~ ethisch)
und auch nicht
was (~ im Nachhinein) Sitte ist (~ moralisch)

.............................................

wer die Tugenden lebt,
befindet sich im Sein (~ bei Gott)

am Sein zweifeln nur die Nihilisten
deren 'Sein' (Trieb?) ist zweifaltig,
nämlich
SOSEIN (ideell, Essenz)
versus
DASEIN (materiell, Existenz)
 
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Original geschrieben von Gisbert Zalich Aber die Niedrigsetzung des "Fleisches" halte ich für naturlästerlich, naturfeindlich, arrogant (gegenüber der Allmutter Natur), schlichtweg teuflisch und fatal!

:(

Ich möchte das nicht so drastisch sehen.

Wenn wir uns die Evolution ansehen, finden wir Lebewesen aller Entwicklungsstufen und Menschen in einer Vielzahl an Entwicklungsstufen. Zweifellos sind viele darunter, die den "Naturgesetzen" samt ihren Trieben und deren Befriedigung huldigen. Aber es gibt auch eine Unzahl Leute, für die diese Triebbefriedigung nicht mehr an erster Stelle steht, sondern die dem Geist den Vorzug geben.

Es sind lediglich 2 Stufen auf der langen Treppe der Evolution.

Konfuzi
 
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