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Warum werden wir krank?

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Der Mensch wird krank, wenn er raucht. Der Mensch wird krank, wenn er nicht raucht. Der Mensch wird krank, wenn er schlank ist. Der Mensch wird krank, wenn er Übergewicht hat. Ich hatte im Frühjahr das erste mal seit 2009 mal wieder Physiotherapie, fand es sehr interessant, dort ausschließlich schlanke Patienten zu sehen, wobei es fast nur Patientinnen waren, meist sehr attraktive Frauen. Vielleicht bekommen die ihr Fitnesscenter auch kostenlos auf Rezept. Wer weiß das schon?
 
Ist Kranksein ein künstlich herbeigeführtes Fehler-System, welches erst die Psyche, und dann den Körper ansteckt?

Weil seit Jahrhunderten die Devise der Geschäftemacher und Vortäuscher?
Deswegen auch die ständige Propaganda in Schule, Zeitung, Medien etc.?

Wer gesund und zufrieden ist, braucht (die Umwelt) viel weniger.
 
Es gab noch keinen Menschen, der in einem längeren Leben nie krank war. Kranksein gehört zum Leben dazu wie das Atmen. Die Vorstellung eines gesunden Lebens, das Krankheit verhindern könnte, ist deshalb esoterischer Mumpitz, die vor allem auch in der wissenschaftlichen Medizin weit verbreitet ist. Ich lebte als Jugendlicher mehrere Jahre vegetarisch. Damals drängten mich Ärzte, wieder Fleisch zu essen, weil sie vegetarische Ernährung für gesundheitsschädlich hielten. Was gesunde Lebensweise ist, ist keinen wissenschaftlichen Kriterien unterworfen, sondern dem Zeitgeist. Ich hatte etwa dreimal so häufig akute HNO Infekte, als ich mit dem ÖPNV zur Arbeit fuhr. Das ist auch verständlich, weil es im Bus und der Bahn meist sehr eng zugeht und man halt sehr viel stärker Ansteckungsrisiken ausgesetzt ist als dann, wenn man alleine im Auto sitzt. Mitarbeiter, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren, sind sehr viel häufiger krank als die Autofahrer. Das ist bestimmt nicht nur in meiner Firma so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein leichter Fließschnupfen,
der nach 8 Wochen noch da ist.

Den würde ich mal tendenziell für eine Allergie halten, Heuschnupfen.

Ich habe selten Schnupfen, treibe seit 2017 keinen Sport mehr. Bis 2017 hatte ich 4-5 mal pro Jahr Schnupfen.

Viele Menschen betreiben Sport falsch: Sie überfordern sich, dauerhaft, und auch das ist nicht gesund.

Vor einiger Zeit las ich ein Buch eines amerikanischen Mediziners. Es war verhältnismäßig uninteressant, bis auf ein Kapitel. Der Autor hatte die Biographien von rund 3.000 Profi-Sportlern untersucht, allesamt Spieler von American Football. Er fand heraus, dass von den Sportlern kaum jemand älter als Mitte 50 wurde, und sie starben hauptsächlich an Todesursachen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Man mag es kaum glauben, dass ausgerechnet Sportler an diesen Todesursachen sterben, noch dazu Profis, die sich gesund ernährt haben und sich ständig in Programmen und ärztlicher Überwachung befanden. Der Arzt führte es auf ständige (Mikro-)verletzungen zurück, die durch diesen taffen Sport entstehen, die laufend Entzündungen verursachen und das Immunsystem des Körpers in einem ständigen Alarmzustand halten: Und schließlich sterben sie auch daran.

Die gängige Anschauung ist die, dass das Verhalten und die Lebensweise des Menschen für seine Erkrankungen ursächlich verantwortlich sind. Man soll aus dem eigenen Umfeld keine allgemeingültigen Statistiken machen. Aber in meinem sind die früh gestorbenen Menschen diejenigen gewesenen, die am gesündesten gelebt hatten. Was ist das? Gesund leben.

In gewisser Weise stimmt das, man sollte aber nicht den Schluss daraus ziehen, dass jede Krankheit eine selbst geschaffene ist. Es kommen in jedem Fall auch genetische Dispositionen und nicht zuletzt auch das Schicksal hinzu.

Gesund leben: Für die Meisten dürfte dies, neben anderen Faktoren, vor allem heissen: Sich gesund zu ernähren.
Was es allerdings genau bedeutet, sich gesund zu ernähren, das kann bis zum heutigen Tage nicht abschließend feststellen. Mit Ernährungswissenschaft beschäftige ich mich nunmehr 30 Jahre, und in den letzten Jahren auch wieder mehr. Das Studium dieser Wissenschaft lässt einen immer wieder einigermaßen ratlos zurück.

Denn zum Einen ist in diesen komplexen Prozessen gar nicht so viel bekannt. Zum Anderen wird der Faktor Ernährung überschätzt und von den Medien oft in oberflächlicher Weise aufgebauscht. Im Grunde ernährt sich bereits derjenige "gesund", der eine moderne, bürgerliche Ernährung zu sich nimmt. Man sollte auch nicht vergessen: In unserer Zeit ernährt sich in der industrialisierten Welt selbst der Ärmste besser, als früher die Könige.

Sollte ich eine "gesunde" Ernährung auf wenige, einfache Aussagen zu reduzieren haben, dann würde ich Folgendes raten:

1. Wer keine ernährungsrelevanten gesundheitlichen Einschränkungen benötigt (z.B. Diabetes, Cholesterin), der sollte auch keine Spezialdiäten betreiben. Denn gesünder ist das keineswegs, unbewiesen oder unbelegt.

2. Was unsere Oma schon wusste: Einmal die Woche Fleisch (der Sonntagsbraten o.ä., dann aber auch ordentlich!), einmal die Woche (See-)fisch und den Rest der Woche mehr oder weniger vegetarisch (mal ein bissl Speck oder Wurst darin ist aber erlaubt).

3. Kein Junkfood, keine degenerierte Nahrung (Snacks wie Chips etwa), keine Limonaden. Keine Fruchtsmoothies. Keine Süßigkeiten.

4. Ausnahmen machen: Genuß gehört zum Leben und hält Leib & Seele zusammen. Verbote wie die unter 3. sind nicht im absoluten Sinne zu verstehen. Man darf sich das durchaus mal geben - aber eben mal, und nicht jeden Tag. Eine Limonade ist nicht dafür gedacht, jeden Tag 2 Liter davon zu trinken (solche Menschen kenne ich tatsächlich). Sich aber mal eine Limo geben, weil man gerade Bock darauf hat: Das ist absolut okay.

5. Spaß am Leben haben und ordentliche Sachen essen! Wer sich ständig alles verkneift, der wird auch nicht alt. Der Punkt liegt nicht im Verzicht, sondern in der Mäßigung.

6. Viel Wasser trinken - aber nach dem Durstgefühl und nicht den Körper zum Trinken zwingen. Leitungswasser ist besser als Mineralwasser - bei uns jedenfalls, denn in Deutschland (und Österreich sicher auch) haben wir gutes Trinkwasser.
 
Das liest sich alles ganz schön und gut, lieber Giacomo, tausendmal gelesen, nichts Neues. Das steht sinngemäß in der Medizinecke einer jeden Frauenzeitschrift, erklärt aber nicht, warum diejenigen, die nicht nach solchen Regeln leben, im Schnitt seltener krank sind als diejenigen, die sozusagen gesund leben. In meinem Büroflur arbeiten etwa 20 Leute. Einer war wenigstens in den letzten 5 Jahren nie krank. Er wiegt ca. drei Zentner, ist bei weitem der dickste und auch einer der wenigen Raucher. Ich muss jetzt nicht mit Altkanzler Helmut Schmidt und seiner Frau Loki ankommen, die beide eine neue Zigarette anzündeten, kurz nachdem sie die letzte ausmachten. Wie alt wurden sie? Das sind keine seltenen Ausnahmen, sondern statistisch eher die Regel. Ich fragte meinen sehr dicken Raucherkollegen einmal, wie viele Krankentage er in seinem Leben bisher dienstlich hatte. Seine Antwort war: 0. Er ist ca. 60 und hat über 40 Arbeitsjahre. Die meisten Menschen verwechseln Ästhetik mit Gesundheit. Raucher stinken und Dicke wirken auch nicht anziehend. Ich hatte vor 20-25 Jahren Lohnbuchhaltung und Einsatzplanung für über 100 Mitarbeiter, d.h. ich machte ihre täglichen Einsatzpläne, ihre Lohnabrechnungen und genehmigte deren Urlaub und kurzfristige Auszeiten oder lehnte ab. Ich kannte alle. Nichtraucher waren 30% häufiger krank als Raucher. Deine Vorstellung von gesundem Leben, die du in jeder Esoterikecke von Lifestylemagazinen findest, gehen im real life nicht auf.
 
Das liest sich alles ganz schön und gut, lieber Giacomo, tausendmal gelesen, nichts Neues. Das steht sinngemäß in der Medizinecke einer jeden Frauenzeitschrift, erklärt aber nicht, warum diejenigen, die nicht nach solchen Regeln leben, im Schnitt seltener krank sind als diejenigen, die sozusagen gesund leben. In meinem Büroflur arbeiten etwa 20 Leute. Einer war wenigstens in den letzten 5 Jahren nie krank. Er wiegt ca. drei Zentner, ist bei weitem der dickste und auch einer der wenigen Raucher. Ich muss jetzt nicht mit Altkanzler Helmut Schmidt und seiner Frau Loki ankommen, die beide eine neue Zigarette anzündeten, kurz nachdem sie die letzte ausmachten. Wie alt wurden sie? Das sind keine seltenen Ausnahmen, sondern statistisch eher die Regel. Ich fragte meinen sehr dicken Raucherkollegen einmal, wie viele Krankentage er in seinem Leben bisher dienstlich hatte. Seine Antwort war: 0. Er ist ca. 60 und hat über 40 Arbeitsjahre. Die meisten Menschen verwechseln Ästhetik mit Gesundheit. Raucher stinken und Dicke wirken auch nicht anziehend. Ich hatte vor 20-25 Jahren Lohnbuchhaltung und Einsatzplanung für über 100 Mitarbeiter, d.h. ich machte ihre täglichen Einsatzpläne, ihre Lohnabrechnungen und genehmigte deren Urlaub und kurzfristige Auszeiten oder lehnte ab. Ich kannte alle. Nichtraucher waren 30% häufiger krank als Raucher. Deine Vorstellung von gesundem Leben, die du in jeder Esoterikecke von Lifestylemagazinen findest, gehen im real life nicht auf.

Im Übrigen: Als Koch bin ich Hedonist, rauche und saufe ...
Möglicherweise sind die Hedonisten die Ausnahme, die nur deshalb überleben, weil sie es sowieso tun, ob mit sumpfen oder ohne.

Warum rauchen Raucher? Weil es ihnen nur schlecht dabei ergeht? Möglicherweise kann es auch positive Effekte des Rauchens geben. Es ist ein wenig wie mit einem schlechten Drogen-Film: Da fragt man sich dann auch irgendwann - warum nehmen Menschen überhaupt Drogen, wenn (wie in diesen Filmen dargestellt) - es den Menschen dabei immer nur so schlecht geht? Denn schließlich wird niemand auf Dauer etwas tun, was ihm nur schlecht tut.
Was der Drogen-Spielfilm nicht darstellt: Dass der Rausch dem Menschen einen Thrill verpasst, wie gesundheitsschädlich dieser auch immer sein mag, aber ja: Du fühlst Dich gut unter Drogen, denn anderenfalls würdest Du es nicht tun.

Vielleicht werden Nichtraucher einfach deshalb häufiger krank, weil sie Mimosen und Hypochonder sind, während die Raucher- und Säuferfraktion sich nichts scheisst und sich standhaft ihrem Schicksal stellt? Der gelbe Urlaubsschein muss nicht bedeuten, dass die Leute real tatsächlich krank sind, vllt. melden sie sich nur krank (weil sie in Wahrheit psychisch krank sind).
 
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Vielleicht werden Nichtraucher einfach deshalb häufiger krank, weil sie Mimosen und Hypochonder sind, während die Raucher- und Säuferfraktion sich nichts scheisst und sich standhaft ihrem Schicksal stellt? Der gelbe Urlaubsschein muss nicht bedeuten, dass die Leute real tatsächlich krank sind, vllt. melden sie sich nur krank (weil sie in Wahrheit psychisch krank sind).

Dass der Pykniker fleißiger sein soll - oder, dass der Athlet fauler ("psychisch krank") sein soll,
ist ein unsinniges Vorurteil!

Was jedoch verwunderlich scheint, ist, dass auch falsch ernährte Menschen oft Jahre bis kaum
erkranken.

Vielleicht wäre es vernünftiger, darauf zu achten "wie wir sterben wollen" denn, was grausam
sein kann, ist ein Dahinsiechen wegen jahrzehntelanger Mangelernährung!
 
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