R
Robin
Guest
Ick sach dir watt, Berlina: Konrad wäre schtolz uff dir!

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Na, ich weiß nicht, warum Du plötzlich vergisst, mich anzureden, Robin.Robin schrieb:"
Dazu habe ich bereits weiter oben die Begriffe Irritation und strukturelle Kopplung eingeführt.![]()
Wenn ein Künstler (in Interaktion mit seinem Kunstwerk) Kunst herstellt und jemand diese Kunst dann betrachtet, so ist dies Kommunikation im Sinne eines SUbsystems KUNST. Wenn er dann mit jemandem um den Preis des Bildes verhandelt, ist dies Kommunikation im Sinne des Subsystems Wirtschaft.
Wenn ich also sage: "Das Bild erinnert mich an Van Gogh - ob es wohl auch so teuer ist?", wechsle ich in der Kommunikation mitten im Satz von Kunst zu Wirtschaft. Das ist das Entscheidende, das Grenzen zwischen den sozialemn Systemen nicht entlang von Personen (Malern oder Bänkern) sondern von Codierungen laufen.
Dies Beispiel war aber eines auf der Ebene der Beobachtung zweiter Ordnung.
Eine Irritation auf der Ebene der Beobachtung erster Ordnung wäre, wenn in die Schaffung eines Kunstwerks schon kommerzielle Aspekte mit eingehen (was selbstverständlich ständig der Fall ist).
Robin schrieb:Kann mir bitte wer diesen Satz näher erklären oder - Robin - ist er etwa anders zu formulieren ?Er überführte Maturnas Vorstellungen von selbstreferentiellen, autonomen Systemen in die Soziologie ein und ging von insbesondere zwei wichtigen Systemen aus.
Nach Aufklärung lechzt
Zeili
Zeilinger schrieb:Kann mir bitte wer diesen Satz näher erklären oder - Robin - ist er etwa anders zu formulieren ?
Nach Aufklärung lechzt
Zeili
Nun zur zweiten Frage, nämlich nach der Verläßlichkeit der Funktion dieser intern generierten kognitiven Welt. Das Gehirn läßt sich als ein funktional und semantisch selbstreferentielles oder selbst-explikatives System auffassen. Unter funktionaler Selbstreferentialität eines Systems verstehe ich die Eigenschaft des Gehirns, mit den eigenen Zuständen rekursiv oder zirkulär zu interagieren, so daß jeder Zustand aus der Interaktion früherer Zustände resultiert. Selbstreferentielle Systeme sind in ihren Zustandssequenzen selbstbestimmt oder autonom. Ihre Zustandssequenzen sind nicht von außen steuerbar (wg. fehlender Umweltoffenheit. Heyer). Wichtig ist, daß Selbstreferentialität nicht Isoliertheit bedeutet: selbstreferentielle Systeme sind i. a. R. durchaus von außen beeinflussbar oder modulierbar. Die Wirkungen dieses Einflusses, seine Quantität und Qualität, sind aber vollständig durch das selbstreferentielle System bestimmt. D. h. ob ein externes Ereignis überhaupt auf das System einwirken kann und, wenn ja, in welcher Weise und Stärke, legt das System fest.“ (240/241)
Dann stellt Roth die Frage: "Wie kann aber ... ein derart selbstreferentielles und selbst-explikatives System überlebensfördernde Kenntnis über die Umwelt erlangen, in der sein Organismus und es selbst überleben müssen?" (241)
Roth fand drei Möglichkeiten:
1. Die Evolution hat eine Grobverdrahtung des Gehirns bewirkt, die das Überleben sichert.
2. Die parallele Konsistenzprüfung. Das Gehirn vergleicht die Informationen der unterschiedlichen Sinnesorgane und setzt aus ihnen eine plausible Welt zusammen. Abweichungen werden aus der Wahrnehmung herausgefiltert.
3. Die konsekutive Konsistenzprüfung: Prüfung der Sinneswahrnehmungen an den gespeicherten Erinnerungen.
Das Gehirn sei hier unglaublich flexibel; Widersprüche werden ausgeblendet oder geglättet. An Experimenten konnte gezeigt werden, dass das Gehirn beispielsweise über die räumliche Orientierung der visuellen Welt frei verfügen kann, um eine intern konsistente Wahrnehmung zu erlangen. (242-244)
"Warum aber, so müssen wir fragen, ist das Gehirn überhaupt ein selbstreferentielles System. Warum verschafft es sich nicht direkten Zugang zur Welt? Dann wären alle Probleme der Überprüfbarkeit gelöst." (245) Roths Antwort: "Bewußte Wahrnehmung, geplantes Handeln und erfolgreiche Bewältigung sehr komplexer Umwelten (auch sozialer Umwelten) sind nur durch ein semantisch selbstreferentielles und selbst-explikatives System möglich, wie es das menschliche Gehirn ist.
Betrachtet man die Evolution des Wirbeltiergehirns von den sogenannten 'primitiven' Wirbeltieren bis hin zum Menschen, so läßt sich feststellen, daß die Größe des Gehirns ziemlich streng mit der Fähigkeit zum Lernen und zu komplexem Handeln und damit zur Bewältigung einer immer komplexeren Umwelt korreliert ist. Ich möchte hier die Frage offenlassen, ob die Größenzunahme des Gehirns innerhalb der menschlichen Evolution das Produkt des Selektionsdrucks einer zunehmend komplexeren Umwelt war, oder ob, wofür es inzwischen viele Anhaltspunkte gibt, das Gehirn aus internen Wachstums- und Differenzierungsgründen größer und komplizierter wurde und der Mensch erst sekundär dadurch in die Lage versetzt wurde, immer komplexere Umwelten zu bewältigen." (246)
_its_not_me_ schrieb:Endlich einmal ein klarer, kurzer und trotzdem aussagekräftiger Satz, danke its-not-me.Nur nebenbei: Luhmann unterscheidet eigentlich drei Systemtypen: Physische Systeme, psychische Systeme und soziale Systeme.
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Leider ist der Satz:
Zitat Robin
noch immer nicht erklärt:Er überführte Maturnas Vorstellungen von selbstreferentiellen, autonomen Systemen in die Soziologie ein und ging von insbesondere zwei wichtigen Systemen aus.
Jemand überführt irgendjemanden eines Fehlers oder sonst etwas
oder
er (sie) führt irgendetwas ein
Beides ist wohl gleichzeitig nicht möglich.
Viele Grüße
Zeili
_its_not_me_ schrieb:Besonders das Autopoesiskonzept ist natürlich nicht unumstritten. Maturana, wenn ich mich recht entsinne, ist der Ansicht, es ließe sich nicht auf Gesellschaft übertragen (überführen). Habermas geht noch viel weiter. Er sagt: Alles Quatsch, aber auf hoehem Niveau (oder so ähnlich).