Helmfried
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Eine Frage an R. Descartes
Für René Descartes war Materie reine Ausdehnung (Materie als Raumerfüllung), und die Naturwissenschaft war für ihn die mathematische, geometrische Beschreibung von Relationen im Raum.
Descartes’ Materiebegriff reduziert das Wesen materieller Körper allein auf ihre räumliche Ausdehnung nach Länge, Breite und Tiefe.
Dazu sagt er: “Denn nur diese Ausdehnung ist im Lichte der Vernunft klar und deutlich vorstellbar, wogegen andere Eigenschaften wie Härte, Gewicht oder Farbe nur auf Sinneswahrnehmungen beruhen, denen als Erkenntnisquelle grundsätzlich zu misstrauen ist”.
Das führt zu der Frage, die bereits G.W. Leibniz an Descartes stellte:
“Wenn Materie reine Ausdehnung ist, was ist es, das da ausgedehnt ist?”
Obwohl es keine befriedigende Antwort auf diese Frage gibt, definiert die Naturwissenschaft Ihre Forschungsgegenstände nach wie vor über das Netzwerk kausaler Beziehungen.
Das rechtfertigt man durch die Tatsache, dass sich die Beziehungen und Wechselwirkungen innerhalb des kartesischen Raumes gut durch mathematische Methoden darstellen lassen.
So beschreibt die Physik bevorzugt eine Entität, indem sie angibt, was sie tut, wie sie mit ihrer Umwelt in Wechselwirkung steht.
Das führt zu der nächsten interessanten Frage:
“Was ist es eigentlich, das da miteinander in Wechselwirkung steht?”
Wenn man nun annimmt (wie von einigen behauptet), das ganze Universum bestehe ausschließlich aus Beziehungen und Wechselwirkungen, ist es schwer einzusehen, dass es Beziehungen geben soll, wenn keiner sagen kann, was da in Beziehung steht.
Aus meiner Sicht, beschreibt die Physik nur die Außenseite der Materie, nicht aber ihre innere Natur. Es ist auch nicht zu erwarten, dass man, durch weiter verfeinerte Methodik, der Beobachtung und Vermessung der Wechselwirkungen und Relationen, der inneren Natur jener Dinge näher kommt, die sich in Wechselwirkungen und Relationen befinden.
Die Beschreibung der Welt, als ein Geflecht möglicher Wechselwirkungen oder als Netzwerk von Relationen lässt sich mathematisch präzise formulieren. Diese formale Struktur ist aber nicht schon die Sache selbst, denn eine Struktur ist immer die Struktur von etwas, das strukturiert wird.
Die Struktur steht nicht in sich selbst, sie braucht einen Träger.
Die Frage nach dem Träger ist auch wieder nicht so einfach, denn es ist die Frage nach der inneren (intrinsischen) Natur aller physikalischen Wechselwirkungen.
Vor allem muss das ja wohl etwas sein, das nicht schon wieder als Wechselwirkung beschrieben wird; sonst beißt sich die Katze tatsächlich in den Schwanz.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee.
LG * Helmfried
Für René Descartes war Materie reine Ausdehnung (Materie als Raumerfüllung), und die Naturwissenschaft war für ihn die mathematische, geometrische Beschreibung von Relationen im Raum.
Descartes’ Materiebegriff reduziert das Wesen materieller Körper allein auf ihre räumliche Ausdehnung nach Länge, Breite und Tiefe.
Dazu sagt er: “Denn nur diese Ausdehnung ist im Lichte der Vernunft klar und deutlich vorstellbar, wogegen andere Eigenschaften wie Härte, Gewicht oder Farbe nur auf Sinneswahrnehmungen beruhen, denen als Erkenntnisquelle grundsätzlich zu misstrauen ist”.
Das führt zu der Frage, die bereits G.W. Leibniz an Descartes stellte:
“Wenn Materie reine Ausdehnung ist, was ist es, das da ausgedehnt ist?”
Obwohl es keine befriedigende Antwort auf diese Frage gibt, definiert die Naturwissenschaft Ihre Forschungsgegenstände nach wie vor über das Netzwerk kausaler Beziehungen.
Das rechtfertigt man durch die Tatsache, dass sich die Beziehungen und Wechselwirkungen innerhalb des kartesischen Raumes gut durch mathematische Methoden darstellen lassen.
So beschreibt die Physik bevorzugt eine Entität, indem sie angibt, was sie tut, wie sie mit ihrer Umwelt in Wechselwirkung steht.
Das führt zu der nächsten interessanten Frage:
“Was ist es eigentlich, das da miteinander in Wechselwirkung steht?”
Wenn man nun annimmt (wie von einigen behauptet), das ganze Universum bestehe ausschließlich aus Beziehungen und Wechselwirkungen, ist es schwer einzusehen, dass es Beziehungen geben soll, wenn keiner sagen kann, was da in Beziehung steht.
Aus meiner Sicht, beschreibt die Physik nur die Außenseite der Materie, nicht aber ihre innere Natur. Es ist auch nicht zu erwarten, dass man, durch weiter verfeinerte Methodik, der Beobachtung und Vermessung der Wechselwirkungen und Relationen, der inneren Natur jener Dinge näher kommt, die sich in Wechselwirkungen und Relationen befinden.
Die Beschreibung der Welt, als ein Geflecht möglicher Wechselwirkungen oder als Netzwerk von Relationen lässt sich mathematisch präzise formulieren. Diese formale Struktur ist aber nicht schon die Sache selbst, denn eine Struktur ist immer die Struktur von etwas, das strukturiert wird.
Die Struktur steht nicht in sich selbst, sie braucht einen Träger.
Die Frage nach dem Träger ist auch wieder nicht so einfach, denn es ist die Frage nach der inneren (intrinsischen) Natur aller physikalischen Wechselwirkungen.
Vor allem muss das ja wohl etwas sein, das nicht schon wieder als Wechselwirkung beschrieben wird; sonst beißt sich die Katze tatsächlich in den Schwanz.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee.
LG * Helmfried