Selbstbild und stabiles Gleichgewicht
Reinhard70 schrieb:
[...] Demnach wäre es auch schädlich, sich immer wieder zu fragen, WER BIN ICH? -
Oder ist das eine falsche (Schluss-)Folgerung?
Ob die häufig gestellte Frage "WER BIN ICH?" mit einer gesunden Psyche vereinbar ist,
erscheint mir auch zweifelhaft.
Jedoch können selbstreflektierende Fragen von der Sorte "aus welchem Holz bin ich nun eigentlich geschnitzt?",
oder "Wie, genau, bin ich denn eigentlich beschaffen?", durchaus sinnvoll sein, wenn es um die Festlegung
eigener Zielvorstellungen und Wege geht, die möglichst gut mit der eigenen Persönlichkeitsstruktur
harmonieren.
Unter dem Einfluss eines massiven Trommelfeuers zeitgeistiger Lifestyle-Medien ist es ja garnicht so einfach,
Klarheit darüber zu gewinnen, welche Ziele und Wege adäquat für die eigene Persönlichkeitsstruktur sind.
Auch ohne solchem Trommelfeuer wäre es schon schwer genug, die richtige Balance zwischen Veränderungswillen
einerseits, und Akzeptieren von praktisch Unabänderlichem andererseits, zu finden. Diese Schwierigkeit wird
obendrein noch durch die Ungewissheit darüber vergrößert, welche Merkmale der eigenen Persönlichkeit auf
Vererbung oder frühkindliche Prägung zurückzuführen (und somit praktisch unabänderlich) sind.
Und die Heerscharen von dilettierenden Seelenklempnern, von denen wohl nicht ganz zufällig ein beträchtlicher
Anteil ohne gesichertem Erwerbseinkommen ist, sind dabei auch eher ein Bestandteil des Problems, als ein
Bestandteil der Lösung.
Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.