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Amaterialismus statt Atheismus

Chris M

Well-Known Member
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2. November 2014
Beiträge
3.728
So wie sich dereinst der Atheismus entwickelt hat, um den Theismus aus der Welt zu schaffen, so brauchen wir heute einen Amaterialismus, um den Materialismus zu überwinden.

Der Materialismus ist ein Dogma mit verschiedenen Glaubenssätzen, zum Beispiel:

- Bewusstsein wird vom Gehirn erzeugt (nicht beweisbar)
- Es gibt nur die physische Welt, keine geistige Welt (reduktionistisch und voreilig)
- Nur was sich messen lässt, ist real (was, wenn unsere Messgeräte beschränkt sind?)
- Religiöse Überlieferungen und Geisteswissenschaft haben keinerlei Wert (Übermütige Anmaßung, weil der rationale Verstand als das Maß aller Dinge gesetzt wird)

Dieses Denken gilt es meiner Meinung nach zu überwinden, und zwar durch eine zweite Aufklärung! Aber diesmal darf nicht der gleiche Fehler gemacht werden wie bei der ersten, wo nämlich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde. Es war gerechtfertigt den blinden Glauben und die Kirchenhörigkeit des Mittelalters zu überwinden, nicht gerechtfertigt war es jedoch alles Feinstoffliche und nicht materielle zu leugnen. Genau so geht es beim von mir postulierten Amaterialismus nicht darum, Wissenschaftsfeindlichkeit zu verbreiten, sondern die Wissenschaft auf ihren Platz zu verweisen. Die Wissenschaft hat uns die Hochtechnologie gegeben, aber sie ist das falsche Instrument zur Wahrheitssuche. Diese kann nur auf der subjektiv-individuellen Ebene stattfinden. Es geht daher nicht darum, die Wissenschaft zu verteufeln, sondern sie ihrer eigentlichen Funktion zu überführen, nämlich dem technologischen und medizinischen Forstschritt. Aufhören muss sie damit, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen und angebliche Fakten über die Realität zu verbreiten, die nichts weiter sind als reduktionistische Verdrängungsmythen, um von der Wahrheit abzulenken, dass wir geistige Wesen sind und es nach dem Tod weiter geht. Es ist nicht egal, was wir hier auf der Erde tun, es wird Auswirkungen haben, die über die derzeitige Inkarnation hinausgehen.

Wer sich hier auf der Erde noch zu Hause fühlt, der kann die spirituelle Ebene ignorieren, das ist dann aber kein dogmatischer Materialismus, sondern eine individuelle Entscheidung. Wer aber raus aus dem Prozess der Wiedergeburten will, für den ist das Leugnen der höheren Welten Gift. Man muss sich in diesem Falle aus dem uns antrainierten reduktionistischen Denken herausarbeiten und dies ist ein aktiver Prozess, der viel Energie verbraucht und bei dem es auch Rückschläge gibt. Verabschieden sollte man sich ebenfalls vom klischeehaften Bild der Spiritualität, welches vorbeladen ist mit diversen Stereotypen, warum ich es mir abgewöhnen will, diesen Begriff zu verwenden. Amaterialismus trifft es besser, weil es ein viel präziserer Begriff ist. Es gilt sich von einer Weltanschauung zu lösen, die derzeit das kollektive Unterbewusstsein dominiert und somit auf jeden einzelnen von uns wirkt. Ich möchte zum Schluss noch einmal betonen, dass dies keine Predigt war, sondern ein inspirativer Vorschlag. Ich sehe, dass viele Menschen unter dem dominanten Weltbild des Materialismus, Reduktionismus und Rationalismus leiden. Viele wissen gar nicht, dass auch der Materialismus im Grunde ein Glaubenssystem ist und noch dazu ein sehr fundamentalistisches. Dieses Glaubenssystem wurde der neutralen Wissenschaft übergestülpt, was nicht hätte passieren müssen und daher auch rückgängig gemacht werden kann. Ebenfalls muss betont werden, dass Menschen, die mit den geistigen Themen nichts anfangen können, deshalb nicht weniger wichtig oder liebenswert wären. Auch hier soll nicht der selbe Fehler gemacht werden, den der Materialismus gemacht hat, nämlich eine überhebliche, arrogante Position einzunehmen. Hochmut kommt immer vor dem Fall, wieder einmal eine klasse Binsenweisheit noch zum Schluss.
 
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Es geht daher nicht darum, die Wissenschaft zu verteufeln, sondern sie ihrer eigentlichen Funktion zu überführen, nämlich dem technologischen und medizinischen Forstschritt. Aufhören muss sie damit, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen und angebliche Fakten über die Realität zu verbreiten, die nichts weiter sind als reduktionistische Verdrängungsmythen, um von der Wahrheit abzulenken, dass wir geistige Wesen sind und es nach dem Tod weiter geht. Es ist nicht egal, was wir hier auf der Erde tun, es wird Auswirkungen haben, die über die derzeitige Inkarnation hinausgehen.

Wer so über die Wissenschaften spricht, der hat sie nicht verstanden.
Es geht eben keineswegs nur allein um den technologischen und medizinischen Fortschritt. Der ist im Übrigen eine Anwendung des naturwissenschaftlichen Weltbildes, aber keineswegs ihr Ziel. Letzteres ist beschreibend, was auch viele andere nicht verstehen. Für manche Wissenschaften ist das in der Wahrnehmung so verwischt, dass die Leute schon die Hasskappe aufhaben, wenn man das Wort "Chemie" nur ausspricht - dabei ist die Chemie eine Naturwissenschaft, noch dazu eine der ältesten.

Ausgerechnet die beiden größten Physiker überhaupt - Newton, Einstein - standen im völligen Widerspruch zu ihren Zeitgenossen, verstanden hat es damals sowieso keiner. Und ihre Erkenntnisse sind vergleichsweise "weich" - die Einsteins sowieso. Letzterer wirft elementare Fragen auf über das Verständnis von Raum und Zeit - und schafft dabei eine Realität, die nach unserem Alltagsverständnis keine mehr ist.

Die Physik unserer Tage ist keineswegs der Mechanismus des 19. Jh. Die Einsteinschen Theorien - die besser und genauer belegt sind, als viele andere - und die Ergebnisse der Quantentheorie werfen merkwürdige philosophische Fragen im Bezug auf die Realität auf, die bis zum heutigen Tage ungelöst sind und sich unserem Alltagsverständnis entziehen. Und wie neueste Erkenntnisse zeigen, sind sie möglicherweise keineswegs auf das Subatomare beschränkt, sondern können Auswirkungen bis in die Makroskopie (= das "Grobstoffliche") haben.

Die Deutung solcher elementaren Fragestellungen haben die Philosophen den Naturwissenschaftlern überlassen. Stattdessen haben sie sich eingeschnappt in ihren Elfenbeinturm zurückgezogen - und schauen sich da ihren eigenen Bauchnabel an. Aber auch die Spiritualisten haben diese Herausforderung nicht aufgegriffen - oder sie machen die Begriffe zu Abziehbildern ihrer Poesiealben.

Man muss sich in diesem Falle aus dem uns antrainierten reduktionistischen Denken herausarbeiten und dies ist ein aktiver Prozess, der viel Energie verbraucht und bei dem es auch Rückschläge gibt. Verabschieden sollte man sich ebenfalls vom klischeehaften Bild der Spiritualität, welches vorbeladen ist mit diversen Stereotypen, warum ich es mir abgewöhnen will, diesen Begriff zu verwenden. Amaterialismus trifft es besser, weil es ein viel präziserer Begriff ist. Es gilt sich von einer Weltanschauung zu lösen, die derzeit das kollektive Unterbewusstsein dominiert und somit auf jeden einzelnen von uns wirkt.

Der Amaterialismus - um diesen Begriff zu verwenden (im Gegenzug möchte ich mir den Begriff Rationalismus vs. Materialismus ausbedingen) muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er uns den Beweis seiner Aussagen schuldig bleibt, ja auch nur Indizien. "Das ist bei uns alles anders"- das ist kein Argument. Denn das ist dann, so oder so, ein Schlag ins Gesicht der Logik, wahr, falsch, der Grundlage einer jeglichen Erkenntnis, egal aus welchem Bereich.
 

Ja, ich weiß, dass es unzählige Ismen gibt, die ohne das Wort Spiritualität auskommen und trotzdem nicht materialistisch sind. Mein Problem dabei ist folgendes: "Spiritualität" oder "spirituell" sind eigentlich die besten Worte, um das allumfassende innere Sein des Menschen zu beschreiben. Es muss ein Wort für die wichtigste und höchste Kategorie im Leben geben. Jedoch ist das Wort "Spiritualität" mittlerweile so abgenutzt, dass es eigentlich fast nichts mehr bedeutet oder eben alles bedeuten kann. Dazu kommt noch, dass es mit Klischees beladen ist aufgrund der modernen Esoterik. Deshalb sollte man sich wohl auf Dauer von diesem Begriff verabschieden.

Die Wortschöpfung Amaterialismus ist deshalb gut, weil dieser Begriff viel präziser ist. Er soll sich wie der Atheismus mehr von etwas abgrenzen als selber etwas definieren. Es soll eben gerade darum gehen, keinen neuen Ismus zu schaffen, der wieder eine weitere Nuance darstellt, sondern es soll durch diesen Begriff lediglich ausgedrückt werden, dass man sich vom Materialismus distanziert, wie sich der Atheismus vom Theismus distanziert.

Wer so über die Wissenschaften spricht, der hat sie nicht verstanden.
Es geht eben keineswegs nur allein um den technologischen und medizinischen Fortschritt. Der ist im Übrigen eine Anwendung des naturwissenschaftlichen Weltbildes, aber keineswegs ihr Ziel. Letzteres ist beschreibend, was auch viele andere nicht verstehen. Für manche Wissenschaften ist das in der Wahrnehmung so verwischt, dass die Leute schon die Hasskappe aufhaben, wenn man das Wort "Chemie" nur ausspricht - dabei ist die Chemie eine Naturwissenschaft, noch dazu eine der ältesten.

Mit Chemie habe ich kein Problem, so wie auch mit allen anderen Naturwissenschaften nicht. Ein Problem habe ich nur mit den Materialisten, die sich die Chemie usw. vereinnahmen und sagen: Es gibt nur die Chemie, nur die Physik, nur die Biologie, weil wir nur das messen können. Eine ganz simple Erwiderung darauf habe ich ja schon gegeben: Was, wenn unsere Messgeräte beschränkt sind, und dies möglicherweise auch immer sein werden?

Die Physik unserer Tage ist keineswegs der Mechanismus des 19. Jh. Die Einsteinschen Theorien - die besser und genauer belegt sind, als viele andere - und die Ergebnisse der Quantentheorie werfen merkwürdige philosophische Fragen im Bezug auf die Realität auf, die bis zum heutigen Tage ungelöst sind und sich unserem Alltagsverständnis entziehen.

Ich verstehe die Quantenphysik schon immer als die tickende Zeitbombe innerhalb der Naturwissenschaft. Hier könnte die Vereinigung von Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft sich vollziehen, weil hier der Beobachter die entscheidende Rolle spielt. Wie schon Schopenhauer betonte, ist der Hauptfehler der materialistischen Wissenschaft, dass sie den subjektiven Ich-Beobachter überspringt. Er hätte sich mit Sicherheit über die Entstehung der Quantenphysik gefreut, wenn er sie noch miterlebt hätte. Würde er heute leben, wäre er vermutlich Quantenphysiker. Sein Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung war nebenbei bemerkt das Buch, das mich davon überzeugt hat, dass der Materialismus/Reduktionismus/Rationalismus auf Neudeutsch gesagt Bullshit ist. Er brachte dazu ein wunderbares Beispiel, das ich jetzt mal frei aus der Erinnerung heraus nacherzähle: Wenn man einem Naturwissenschaftler zuhört, der einem die Welt erklärt, dann fühlt man sich wie auf einer Party, auf der einem der Gastgeber nach und nach allen anderen Gästen vorstellt, aber man sich ständig fragt: Wie zum Teufel komme ich überhaupt auf diese Party und was habe ich hier zu suchen? Also: Wenn man das erkennende Subjekt, so nannte er es glaube ich wörtlich, überspringt, betrachtet man die Dinge und vor allem das Leben immer nur aus der Distanz. Mir ist im Übrigen durchaus bewusst, dass die Wissenschaft diese Distanziertheit sogar zugibt und sie als Objektivität bezeichnet und gutheißt, aber das Problem ist, dass sie sich dadurch vom Leben abschneidet. Und das wiederum bedeutet, dass sie nichts über das Leben sagen kann. Sie kann die Materie analysieren und sie kann wahre Wunder in der Medizin vollbringen, vor allem in der Chirurgie, wo es nur um die Materie, also den Körper und die Organe, geht. Aber sie kann nichts darüber hinaus sagen, was auch kein Problem wäre, wenn der Materialismus daraus nicht schlussfolgern würde: Es gibt nichts anderes! Das ist der Dreh und Angelpunkt dieser ganzen Geschichte. Aus der Unfähigkeit, etwas zu erkennen, schließt der Materialismus, dass es dieses nicht erkannte nicht gibt.
 
Die Quantenphysik hat gezeigt - das sagst du ja selber - dass sich die Realität unserem Alltagsverständnis entzieht. Zu diesem Thema gibt es übrigens einen weiteren Ismus, nämlich diesen hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Irrationalismus

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Mit dem Begriff Irrationalismus (von irrational = „unvernünftig“) bezeichnet man eine Lehre oder Weltanschauung, die die Überzeugung ablehnt, dass die menschliche Vernunft (lateinisch ratio) eine hinreichende Erkenntnis der Welt erwerben kann.

Der Begriff „Irrationalismus“ bezeichnet keine selbständige philosophische Strömung, sondern ist Moment und Bestandteil verschiedener philosophischer Strömungen und Systeme. Von Irrationalismus im eigentlichen Sinne spricht man bei Weltanschauungen, denen das Moment der Irrationalität in besonders starkem Maße eigentümlich ist und die darüber hinaus das rationale Denken zugunsten alternativer höherer Erkenntnisfunktionen hintenanstellen, oft zugunsten einer bestimmten Form der Intuition.

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Gefällt mir sehr gut, nur leider ist der Begriff irrational komplett negativ belegt, weshalb auch dieser Ismus missverständlich ist. Aber egal, es ging mir nur darum, wieder einmal diese wichtige Tatsache in Erinnerung zu rufen: Der menschliche Verstand ist beschränkt. Du kannst versuchen, deiner Hauskatze die Quantenphysik zu erklären, aber sie wird dich nur verträumt anschauen und Miau dazu sagen, das kann ich dir garantieren, ohne Hellseher zu sein. Und genau so sicher bin ich mir, dass der menschliche Verstand und das, was wir Rationalität nennen, von höheren Ebenen aus betrachtet genau so beschränkt ist wie der Verstand deiner Katze aus unserer Sicht.

Terence McKenna (nein, nicht Jed, sondern Terence, es gibt zwei wichtige McKennas ;) ) hat mit bewusstseinserweiternden Substanzen experimentiert und von äußerst interessanten Erlebnissen berichtet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Terence_McKenna

Wenn schon die Einnahme einer Droge dafür sorgen kann, dass der menschliche Alltagsverstand sich komplett auflöst, was sagt uns das über dessen objektiven Wert? Er ist ja schon von der materiellen Ebene aus, durch das Einnehmen bestimmter Substanzen, komplett manipulierbar. Und etwas so fragiles und manipulierbares haben wir zur obersten Instanz erklärt. Nein, wir sind im universellen Maßstab nicht besser als die Katzen. Wir blicken staunend auf einen völlig mysteriösen Kosmos und sagen Miau! :katze3:

Der Amaterialismus - um diesen Begriff zu verwenden (im Gegenzug möchte ich mir den Begriff Rationalismus vs. Materialismus ausbedingen) muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er uns den Beweis seiner Aussagen schuldig bleibt, ja auch nur Indizien. "Das ist bei uns alles anders"- das ist kein Argument. Denn das ist dann, so oder so, ein Schlag ins Gesicht der Logik, wahr, falsch, der Grundlage einer jeglichen Erkenntnis, egal aus welchem Bereich.

Im geisteswissenschaftlichen Bereich ist ein Beweis etwas anderes als im naturwissenschaftlichen Bereich. Ein Beispiel: Beweise mir, dass der Mond existiert. Aus naturwissenschaftlicher Sicht kein Problem, man kann den Mond mit einem Teleskop beobachten, seine Umlaufbahn um die Erde berechnen, das Licht wahrnehmen, dass er reflektiert usw. Im amaterialistischen Denken spielt als dies keine Rolle. Nichts und niemand kann mir beweisen, dass der Mond tatsächlich existiert, niemand der mir die Existenz des Mondes beweisen will, kann mir beweisen, dass er/sie selber existiert. Das einzige, was ich zweifelsfrei weiß, wissen kann, ist dass ich selber existiere, als bewusstes Wesen, das wars. Alles andere ist nur in Graden zu beweisen durch Indizien. So gibt es zum Beispiel eine ungeheure Anzahl an Indizien, die darauf hindeuten, dass es außer mir noch andere bewusste Wesen gibt und dass diese bewussten Wesen sich derzeit als Menschen auf einem Planeten namens Erde befinden und um diese Erde kreist der Mond. Okay, klingt alles sehr plausibel und ist ziemlich sicher wahr, lässt sich aber niemals in der selben Form Beweisen wie das Ich bin.

Nun bin ich aber trotz all dem Gesagten kein Solipsist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Solipsismus
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Als Solipsismus (lateinisch sōlus ‚allein‘ und ipse ‚selbst‘) wird in der Philosophie die These bezeichnet, dass nur das eigene Ich existiert. Häufiger Ausgangspunkt solcher Bedenken ist die Auffassung, dass es unmöglich sei, Gewissheit über eine Realität außerhalb des eigenen Bewusstseins zu erlangen.
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Aber man sollte sich immer wieder mal in Erinnerung rufen, dass sicheres Wissen jenseits des Ich bin nicht möglich ist. Die Naturwissenschaft spielt sich deshalb in einer Art luftleeren Raum ab. Sie stellt selber Regeln auf, was als Beweis gilt und was nicht und folgt dann diesen Regeln, gleichzeitig schließt sie alle anderen Formen des Beweises aus, etwa die intuitive Erkenntnis. Ich vertraue meiner Intuition mehr als wissenschaftlichen Angaben, zum Beispiel was die Gefährlichkeit gewisser Viren angeht. Ich ordne mein Denken insgesamt nicht einem von oben (ob dies nun Universitäten oder Regierungsgremien sind) vorgegebenen Rahmen unter, sondern bleibe im Denken frei. Mir ist der Wert der Naturwissenschaft auch jenseits von Technologie und Medizin durchaus klar, aber sie kann, wie gesagt, nichts über das Leben sagen. Leben und Wissenschaft schließen sich kategorisch aus, aber die Wissenschaft will uns etwas über das Leben erzählen. Das kann nicht funktionieren.
 
Mir ist klar, dass der Standpunkt der Naturwissenschaftler – in der überwiegenden Zahl – zu deiner Thematik ein anderer ist. Die Erkenntnisse der Naturwissenschaften haben den Faktor Gott, für einst schwer zu erklärenden Phänomene, mehr oder weniger aus der Welt geschafft. Nur haben die Wissenschaftler nun ein neues Problem und das heißt Bewusstsein. Mit diesem Problem umzugehen tut man sich schwer. Die Kernfrage ist, gibt es ein allgegenwärtiges Bewusstsein, durch das ´alles mit allem´ verbunden ist, oder entsteht Bewusstsein ausschließlich durch Gehirntätigkeit? Das würde im Umkehrschluss heißen, alles was kein (oder zu wenig) Gehirn hat, hat auch kein Bewusstsein, ist somit nicht beseelt und kann uns nicht überraschen. Was in der Quantenphysik zu beobachten ist, ist aber voller Überraschungen. Wie völlig gehirnlose Partikel auf menschliches Bewusstsein reagieren, gibt Rätsel auf. Das Phänomen der Verschränkung mach deutlich, dass Entfernung keine Rolle spielt, wenn Bewusstsein im Spiel ist. Nur um alles einordnen zu können, muss ich erst einmal akzeptieren, dass es um Bewusstsein geht. Es ist ja für „ernstzunehmende“ Wissenschaftler auch nicht so einfach dieser Problematik unvoreingenommen zu begegnen, ohne den festen Platz in der wissenschaftlichen Elite zu gefährden. So bleiben wohl eigene Zweifel gerne unerwähnt. Ich betrachte es immer schon recht mutig, wenn einer von ihnen sagt, dass er das eine oder andere nicht gänzlich ausschließen will. Es würde ja auch bedeuten, dass jeder einzelne Mensch und jede Gruppe von Menschen einen – wenn auch begrenzten – Einfluss auf Zeitgeist und die planetare Grundstimmung hat. Eine persönliche Entwicklung werde ich aus diesem Umstand nur generieren können, solange mein eigenes Denken mir eine solche Erkenntnis ermöglicht und ich demzufolge die Notwendigkeit ableite, mich in diese Richtung zu öffnen. Wenn der Mensch auch keine Macht über ein freies (existentes, nicht im Hirn erdachtes) Bewusstsein hat, so kann er aber – durch diesbezügliches Wissen – Zugang erlangen und sich und die Welt viel besser verstehen.
 
..man sollte sich immer wieder mal in Erinnerung rufen, dass sicheres Wissen jenseits des Ich bin nicht möglich ist.
Ich vertrete die Gegenposition, die ich mir hiermit mal wieder in Erinnerung rufe: "Jenseits des Ich bin ist alles möglich ausgenommen Ich". Die Naturwissenschaft spielt sich in einer Art "Luft-und Lust-Raum-Gemisch" ab.
Die Naturwissenschaft spielt sich deshalb in einer Art luftleeren Raum ab.
Ich vertrete die Gegenposition: Die Naturwissenschaft kann mit einer Art luftleeren Raum und damit "gänzlich fehlender Grenz-Materie an sich" nichts anfangen.
Sie stellt selber Regeln auf, was als Beweis gilt und was nicht und folgt dann diesen Regeln, gleichzeitig schließt sie alle anderen Formen des Beweises aus, etwa die intuitive Erkenntnis
Regeln bedürfen der Einhaltungsmöglichkeit polarisationsfähiger Verhaltensgrundlagen, die sich im Laufe einer unendlichen Zeit in einem unendlichen Raum durch Zufall und Abfall, durch Zustand und Abstand in einem Grundmuster finden lassen, welches im Kern einer (platonischen) Einheitsraumvorstellung RKHS (= Reproducing Kernel Hilbert Space) genügt (RKHS deutsch: Hilbertraum mit reproduzierendem Kern).

Jede Wissenschaft benötigt zuerst eine Wissensgrundlage, aber diese ist nicht automatisch gleichsetzbar mit der Ausführung durch aktives erstes Tun mittels eines ersten Beobachters, der erstmals Einfluss auf ein Geschehen nimmt (siehe Heisenberg-Theorem)
Ich vertraue meiner Intuition mehr als wissenschaftlichen Angaben, zum Beispiel was die Gefährlichkeit gewisser Viren angeht. Ich ordne mein Denken insgesamt nicht einem von oben vorgegebenen Rahmen unter, sondern bleibe ich Denken frei.
Das ist sehr mutig, könnte aber auch als "bodenloser" Leichtsinn (fehl-)gedeutet werden.
Mir ist der Wert der Naturwissenschaft auch jenseits von Technologie und Medizin durchaus klar, aber sie kann, wie gesagt, nichts über das Leben sagen. Leben und Wissenschaft schließen sich kategorisch aus, aber die Wissenschaft will uns etwas über das Leben erzählen. Das kann nicht funktionieren.
Ich vertrete die Gegenposition: Die Wissenschaft, die uns etwas über das Leben erzählen will, die gibt es längst - und sie funktioniert auch. Natürlich nicht immer so, wie sich der "gemeine" Mensch dies vorstellt.

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Die Kernfrage ist, gibt es ein allgegenwärtiges Bewusstsein, durch das ´alles mit allem´ verbunden ist, oder entsteht Bewusstsein ausschließlich durch Gehirntätigkeit? Das würde im Umkehrschluss heißen, alles was kein (oder zu wenig) Gehirn hat, hat auch kein Bewusstsein, ist somit nicht beseelt und kann uns nicht überraschen.
Ich stimme Dir in vielen Dingen zu, Gott spielt in der Wissenschaft keine große Rolle aber das Bewusstsein schon. Es ist jedoch noch verschachtelter, denn es ist möglich kein Bewusstsein zu haben aber beseelt zu sein. Der Mensch kann mit seinem Bewusstsein, mit seinem Geist und seiner Seele andere Dinge beseelen wie Kunstwerke z.B. gute Werke haben eine Seele aber kein Bewusstsein, in wieweit Tiere ein Bewusstsein haben wird noch gestritten, man kann es nicht messen. Das ist ein Problem der Wissenschaft, es tut sich mit allem schwer, was sich nicht durch Messung beweisen lässt, was in meinen Augen nicht heißt, dass es das nicht trotzdem gibt. Es ist nicht leicht mit dem Bewusstsein, wie mit Geist und Seele auch, es lässt sich materiell nicht verorten denn das Gehirn ist ein unzureichender Ort für diese Phänomene, es geht weit darüber hinaus. So kommt man eher in den philosophischen Bereich, um diese menschlichen durchaus vorhandenen Zustände zu erfassen und zu begreifen. Es ist wohl zumindest auf der Erde alles mit allem verbunden, ob das über ein Bewusstsein passiert oder über eine andere Struktur bleibt noch offen aber das schließt die Verantwortung des Einzelnen für die Taten über sein Bewusstsein nicht aus. Das Individuum ist ein geschlossenes System und so ist die Steuerung eher im Inneren zu suchen als im Außen, sich dabei des Seins bewusst machen ist hilfreich.
 
...........................Das Individuum ist ein geschlossenes System und so ist die Steuerung eher im Inneren zu suchen als im Außen, sich dabei des Seins bewusst machen ist hilfreich.

Hi Ewaldt,
wenn Du schreibst, dass der Mensch ein geschlossenes System ist, entsteht bei mir der Reiz, es etwas anders zu formulieren. Ich würde es so sagen:
Es besteht die Gefahr, dass der Mensch zum geschlossenen System verkommt, wenn er nicht aufpasst.
Der Mensch ist von Anfang neugierig. Schon mit der Geburt fängt er an zu erkunden, wer er ist und wo er da wohl hingeraten ist. Nach und nach entsteht ein Bild über sich und die Welt. Dieses Bild hat einen Rahmen und in diesem Rahmen bewegt er sich. Wenn sich das Selbstbild und das Bild über die Welt mit der Zeit verhärtet, kann es geschehen, dass sich der Kreis schließt und er dreht – für den Rest seines Lebens – eine Runde nach der anderen, auf immer dem gleichen Karussell (er ist zum geschlossenen System verkommen). Wenn er das Licht der Welt auf der Sonnenseite erblickte, kann er vielleicht damit ganz gut zurechtkommen und es wird ihm, bis zum letzten Tage, möglicherweise gar nicht bewusst. Wird er in den Schatten hineingeboren (erstmal egal welche Umstände den Schatten werfen), hat er ein größeres Problem. Im ungünstigsten Fall wird er depressiv oder zum Trinker. Egal ob so oder so, beides taugt nichts. Ich, der Mensch muss lebenslang neugierig und offen bleiben. Die Lust am Erkennen, die ständige „Arbeit“ an der eigenen Wirklichkeit, die Fähigkeit zur Selbstreflektion, die Bemühung um eine Sicht von oben (anstatt parteilicher Positionierungen) sind Dinge, die das lebendige Leben ausmachen. Nichts solte ein für allemal als abgeschlossen betrachtet werden. Bedauerlicherweise sind viele Menschen ganz anders unterwegs und eigentlich klinisch tot. Da passiert nichts mehr. Die empfundene Leere wird versucht über Karriere und Status (oder auch in der action) zu überdecken. Sie sind zum geschlossenen System verkommen.
Ich wünsche uns allen, dass es uns gelingt, am Ball zu bleiben * Helmfried
 
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...Das Individuum ist ein geschlossenes System.....
Wichtiger Einwand: Geschlossene Systeme sind weder energetisch noch informativ zu einem völlig austauschlosen Überleben geeignet und deshalb langfristig "so gut wie tot" . Totale Isolierung ist im Kern absolut nicht möglich, höchstens vorübergehende Konservierung bei Kälte. In diesem Sinne ist auch Nietzsche's "unmöglicher" Ausspruch: "Gott ist tot" zu verstehen, nämlich als "geschlossenes bzw. verschlossenes System im Totpunkt eines Höchststandes von Zeit" (im Zenit energetischer Informationstensoren).

Einfach gesagt:
Offene Systeme werden von weißen Löchern mit Licht "gespeist"
und schwarze Löcher werden in geschlossenen Systemen von schwarzen Löchern "verspeist".
Das Individuum als geschlossenes System trifft nur auf 99,9% des genetischen Fingerabdrucks prädestinierter "Ahnung über Vorahnen" in schlummernder Bewusstheit von fehlender Wahrheit zu.

" Entscheidend für die Lichtspeisung durch den obersten Herrn
sind 0,1% Wahrheit und diese geringste Wahrheit hat m-ich gern".

Also darf man - in geringster Wahrheit - sagen:
Ein A-Materialismus schließt einen A-Theismus
aus a-biotischer Sichtweise als Amateurrealismus
-
pseudo-quasi als Liebhaberei - gewiss nicht aus. ;)
Bernies Sage (Bernhard Layer) geschrieben am 22. Mai 2021 für die Leser des Denkforums.
 
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