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Wie kommt der Freie Wille zu Entscheidungen?

So was aber auch: Der freie Wille gibt sich keinerlei Mühe, um zu Entscheidungen zu gelangen!? :) :)

Erinnert mich spontan zusammen an Alexander der Große (in der Vergangenheit) und an Alexa, die Kleine aus Amazonien (in der Gegenwart). :lachen:
Die Mühe einer Antworterstellung ohne es zu wagen die simple Frage zu beantworten.
Alles klar.
Alles klar bedeutet 'durchsichtig' . Zur Erkennung einer Durchsichtigkeit bedarf es keiner simplen Frage im Simplex-Verfahren zur Feststellung von Unbeschränktheit von "line-aren" beziehungsweise sogar im Adjektivum steigerungsfähigen "line-arischen" Bahnübergängen"... ;)
........passen nicht gut zusammen.
Köstlich...köstlich......diese *DIS-KUSS-IONEN* im passenden Austausch!.... :sabber:
......passen nicht gut zusammen.
Natürlich gibt es Dinge im Leben, die nicht gut zusammenpassen aber noch lange nicht deshalb >> "ähnlich absurd" << sind.
zwingende Notwendigkeit ist freier Wille ist sehr ähnlich absurd wie schwarz ist weiß.
Schlechtes Beispiel: Schatten (=schwarz) und Licht (=weiß) sind sich aber sehr unähnlich absurd.
Schwarz und weiß sind keine Farben, können aber ähnliche Gefühle bedingen, die keiner absurden Erklärung zuträglich sein müssen.

Nur meine eigene Meinung: Auf dem Begriff 'Kausalität' lässt sich wunderbar linguistisch link herumkauen, insbesondere vor allem wenn 'causa sui = Causa Pfui' zusammen oder gar zu Samen treffen und irrig mit einem bewertenden 'UN-ION' als Ladungsträger zum Beispiel in einer 'künstlichen Werteunion' zu einem wörtlichen wie örtlichen Strickmuster sinnlich verknüpft werden.

Ist die verblüffendste Form von Kausalität etwa nicht die *EIN-BILDUNG*, die alles andere subsummiert(1), konsumiert (2), egalisiert(3) und deklassiert(4)?

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
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glaubst Du, dass ein Gefühl, Grund oder Motiv einfach so entsteht, ohne Ursache?
Ich habe in diesem Zusammenhang, wie schon mehrfach erwähnt, Probleme mit dem Begriff 'Ursache'. Gründe sind keine Ursachen und Ursachen sind keine Gründe. Ich sage also: ja, dergleichen entsteht ohne Ursache - sofern wir den Begriff 'Ursache' nicht nur metaphorisch auf Inneres anwenden, sondern diesen im Sinne einer Ereigniskausalität auf Inneres übertragen. Der Begriff taugt schon außen wenig, innen noch weniger.
 
Gründe sind keine Ursachen und Ursachen sind keine Gründe.
Meinst Du nicht, dass sie ineinander über gehen?
Der primäre Grund etwas zu tun, ist doch es zu machen, weil man es so will.
Warum man es so will (also der wirkliche Grund für den Grund) weiß man eigentlich auch nicht (in diesem ersten Fall), aber man verspürt dieses Motiv. Der Grund für den Grund kann in dem Fall auch eine Hormonausschüttung sein. Das wäre in dem Fall die (hypothetische) Ursache für den Grund.
Später, wenn man seine Gründe oder Motive wirklich begründen kann, reichen bestimmte Neurotransmitteraktivitäten nicht mehr hin, um hinreichend überzeugend das zu erklären, was jemand selbst als Grund für sein Handeln oder seine Einstellung angibt.
Oder?
 
Meinst Du nicht, dass sie ineinander über gehen?
Ja, das meine ich: dass sie nicht ineinander über gehen. Wie sollten Ursachen und Gründe ineinander übergehen können? Sie gehören unterschiedlichen Sphären an. So wenig wie eine Form zur Farbe und eine Farbe zur Form werden kann, so wenig, eigentlich noch viel weniger, kann eine Ursache zu einem Grund und ein Grund zu einer Ursache werden.
Der primäre Grund etwas zu tun, ist doch es zu machen, weil man es so will.
Ja. OK.
Warum man es so will (also der wirkliche Grund für den Grund) weiß man eigentlich auch nicht (in diesem ersten Fall), aber man verspürt dieses Motiv.
Wieso braucht es einen Grund für den Grund? Und warum soll der Grund für den Grund ausgerechnet eine Ursache sein?
Der Grund für den Grund kann in dem Fall auch eine Hormonausschüttung sein.
Nein.
Das wäre in dem Fall die (hypothetische) Ursache für den Grund.
Nein.
Warum man es so will (also der wirkliche Grund für den Grund) weiß man eigentlich auch nicht (in diesem ersten Fall), aber man verspürt dieses Motiv.
Das würde ich anders formulieren. Etwa so: es gibt körperliche Vorgänge, die wir als Gefühle wahrnehmen (Hunger, Angst etc). Schon hier besteht eine abgrundtiefe Kluft. Ein Gefühl ist aber noch lange kein Motiv. Erst wenn ich mich entscheide, dem Gefühl, Drang, Impuls zu folgen, dann habe ich ein Motiv für eine Handlung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso braucht es einen Grund für den Grund? Und warum soll der Grund für den Grund ausgerechnet eine Ursache sein?
Okay, dann setzt der Grund für Dich in diesem primärem Wollen ein.
Ein Grund zu haben, heißt aber allgemein, etwas begründen zu können. Also, ich tue dies, aus den und den Gründen.
Weil ich das so will, ist zwar irgendwie auch ein Grund - jemand will es ja so - aber es klingt, wie die trotzige Begründung von etwas, bei dem man im Grunde selbst nicht genau weiß, warum man es will.

Brandom greift in 'Expressive Vernunft' Dennetts Unterscheidung zwischen physikalischen und intentionalen Systemen auf (eine Katze wäre ein intentionales System), aber er führt zusätzlich noch diskursive Systeme ein, solche, die einander Gründe geben und sie verlangen.
Die Katze hat Intentionen, aber keinen Grund. Wenn wir sagen: "Weil ich es eben will" sind wir näher beim intentionalen als beim diskursiven System (obwohl wir natürlich die Frage verstanden haben).
 
Ein Grund zu haben, heißt aber allgemein, etwas begründen zu können. Also, ich tue dies, aus den und den Gründen.
Das sehe ich genauso.
Weil ich das so will, ist zwar irgendwie auch ein Grund - jemand will es ja so - aber es klingt, wie die trotzige Begründung von etwas, bei dem man im Grunde selbst nicht genau weiß, warum man es will.
Das sehe ich genauso. Einfach nur zu sagen: "Weil ich es halt so will", ist unzureichend. Ich habe immer meine Gründe. Weit und breit ist hier keine Ursache vonnöten.
 
@Aporie

Hier entfaltet er das noch weiter, sogar ziemlich gut, wie ich finde:
„Der explanatorische Rahmen, in dem der Begriff des praktischen Begründens arbeiten soll, ist der Kantische, wonach einen Akt als eine Handlung zu behandeln heißt, ihn als etwas zu behandeln, für das es grundsätzlich angemessen ist, nach einem Grund zu fragen. Nicht alles, was jemand tut, ist eine Handlung. Wenn ich am Rand einer Klippe spazierengehe, stolpere und herunterfalle, dann ist das Stolpern wie auch das Fallen mit einer Beschleunigung von 9,8 m/s² etwas, was ich tue (in dem Sinne, dass es zu meinem Verhalten gehört), aber es sind keine Handlungen; das Gehen und das Greifen nach einem Busch, wenn ich über den Rand falle, schon. Handlungen sind Dinge, die intentional getan werden, oder in der hier eingesetzten Begrifflichkeit: Intentional zu handeln heißt, einen Akt nichtinferentiell hervorzubringen, der entweder die Anerkennung einer praktischen Festlegung darstellt (im Fall der Handlungsabsichten) oder einer verlässlichen unterscheidenden Reaktionsdisposition auf eine solche Anerkennung (bei vorgängigen Absichten) entspringt. Unter der Anerkennung der praktischen Festlegung kann man sich die Absicht vorstellen, mit der der Akt hervorgebracht wird.
Man kann mit einem Grund, aber ohne Absicht handeln (etwa wenn einem die Festlegungen nicht gegenwärtig sind, die in den Augen der Zuweisenden einen Grund liefern könnten). Doch aus einem Grund kann man nur intentional handeln – während man intentional, aber ohne einen Grund handeln kann. Nur rationale Wesen können Handelnde sein, aber es gibt so etwas wie irrationale Handlungen, etwa wenn jemand intentional, aber impulsiv und nicht entlang dessen, wofür man einen Grund hat, handelt. Aus deontischer Sicht sind solche irrationalen Handlungen insofern intentional, als sie Anerkennungen praktischer Festlegungen sind (oder aus der Ausübung verlässlicher nichtinferentieller Dispositionen, unterscheidend zu reagieren, hervorgehen), und irrational sind sie insofern, als die praktische Festlegung keine ist, zu der der Handelnde berechtigt ist durch eine ordnungemäße praktische Inferenz durch Prämissen, auf die er festgelegt und zu denen er berechtigt ist – sei es, weil er keinen Grund hat, etwas zu tun, was mit dem, was er tatsächlich tut, inkompatibel ist. Da diese Berechtigung einen Grund für den Vollzug einer Handlung voraussetzt, werden praktischen Festlegungen und somit Handlungen (intentionale Akte) nur denjenigen zuerkennt, die sich im Raum des Gebens und Verlangens von Gründen bewegen – das sind diejenigen, die rational sind (oder als solche behandelt werden).“
(Brandom, Expressive Vernunft, 1994, dt. Suhrkamp 2000, S.358 f)
 
Das sehe ich genauso. Weit und breit ist hier keine Ursache vonnöten.
Ich glaube, dass es nicht falsch ist, eine Ursache für ein Motiv anzunehmen. Der Magen könnte leer sein, der Blutzuckerspiegel abgesunken, es ist nicht irrsinnig anzunehmen, dass daraus das Gefühl des Hungers und das Motiv etwas essen zu wollen erwächst.
Hypothetisch, gewiss, aber auch nicht alle Gründe sind zutreffend (Freuds Rationalisierungen).
 
Brandom drückt das natürlich noch besser aus, als ich das könnte. Du verwechselst, wie auch @EinMensch, immer wieder das Handeln mit dem Geschehen. Bei Brandom liest sich das so:
Wenn ich am Rand einer Klippe spazierengehe, stolpere und herunterfalle, dann ist das Stolpern wie auch das Fallen mit einer Beschleunigung von 9,8 m/s² etwas, was ich tue ..., aber es sind keine Handlungen;
Das Stolpern hat Ursachen, das Handeln hat Gründe. Dieser Unterschied ist ganz wesentlich.
 
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Das Stolpern hat Ursachen, das Handeln hat Gründe.
Nein, verwechsle ich nicht. Ich will Dich fragend auf die Stelle aufmerksam machen, an der der Staffelstab übergeben werden könnte.
Aber Du meinst, dass es völlig getrennte Welten sind.
Ich nur insofern, als die eine eben nicht hinreicht um die andere (wenn Gründe wirklich vorgelegt werden) zu ersetzen. Es gibt keine neurobiologische Theorie der Entwicklung des Kunstgeschmacks. Aber dass evolutionär eingelötete Verhaltensdispositionen (die eine Ursache wären) dann irgendwann zum Motiv, zum Drang werden ... wieso sollte das nicht so sein?
 
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