• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Was ist ein sinnerfülltes Leben?

bribli

Well-Known Member
Registriert
30. Juni 2022
Beiträge
675
In der neuen Nr. des Jung-Journals (Nr. 48) geht es um Sinn und Zweifel.
Da wir in einer Zeitenwende sind, suchen wir nach Orientierung.
Welche Qualitäten müsste der neue Mensch haben oder entwickeln, um in de Zukunft weniger Fehler zu machen?
Allgemein oder persönlich, Beides ist wichtig. Jeder input wiegt mit!
 
Werbung:
Da wir in einer Zeitenwende sind, suchen wir nach Orientierung.
Vielleicht sollten wir weniger nach Orientierung suchen, sondern das Leben so nehmen, wie es nun einmal ist. Erfahrungsgemäß kommt dann die Orientierung ganz von selbst.

Welche Qualitäten müsste der neue Mensch haben oder entwickeln, um in de Zukunft weniger Fehler zu machen?
Vor allem sollte er sich erlauben, auch einmal Fehler zu machen. Denn im Grunde lernt man nur aus seinen Fehlern.

Wer immer nur auf die Ratschläge anderer Leute hört, der macht schließlich anderer Leute Fehler. Auch ich habe in meinem Leben Fehler gemacht, manche grämen mich, andere nicht.
Wenn ich mir aber die Menschen anschaue, die mich auf meinem Lebensweg in der einen oder anderen Weise begleitet haben, dann waren meine Fehler offenbar nicht so gravierend. Denn da gab es so manchen Überflieger, Besserwisser und Selbstdarsteller ... dem am Ende nichts blieb und der heute eine im Grunde ganz arme Sau ist, ob nun selbstverschuldet oder durch die Wendungen des Schicksals oder Beides.

Es hat Menschen in meinem Leben gegeben, die haben mein Leben belächelt ... mich gefragt, warum ich nicht mehr aus meinem Leben mache, z.T. mit ihnen zusammen ... warum ich wieder (oder immer noch) koche, ich hätte doch viel mehr drauf, mit ihnen zusammen ... und wo sind sie heute?
Krank, pleite und verschuldet ... während ich mein bescheidenes Leben führe, das aber funktioniert. Und während ich mich langsam, aber sicher aus einem persönlichen Loch befreie, selbst wenn dies Jahre gedauert hat - steht ihnen ein um so größeres Loch kurz bevor, und dies haben sie dann auch noch krank zu meistern.
 
Vielleicht sollten wir weniger nach Orientierung suchen, sondern das Leben so nehmen, wie es nun einmal ist. Erfahrungsgemäß kommt dann die Orientierung ganz von selbst.
Aber ist diese Erzählung ...
Denn da gab es so manchen Überflieger, Besserwisser und Selbstdarsteller ... dem am Ende nichts blieb und der heute eine im Grunde ganz arme Sau ist, ob nun selbstverschuldet oder durch die Wendungen des Schicksals oder Beides.

Es hat Menschen in meinem Leben gegeben, die haben mein Leben belächelt ... mich gefragt, warum ich nicht mehr aus meinem Leben mache, z.T. mit ihnen zusammen ... warum ich wieder (oder immer noch) koche, ich hätte doch viel mehr drauf, mit ihnen zusammen ... und wo sind sie heute?
Krank, pleite und verschuldet ... während ich mein bescheidenes Leben führe, das aber funktioniert. Und während ich mich langsam, aber sicher aus einem persönlichen Loch befreie, selbst wenn dies Jahre gedauert hat - steht ihnen ein um so größeres Loch kurz bevor, und dies haben sie dann auch noch krank zu meistern.
... nicht der starke Hinweis darauf, dass die Orientierung eben nicht von selbst kommt?
 
Aber ist diese Erzählung ...

... nicht der starke Hinweis darauf, dass die Orientierung eben nicht von selbst kommt?

Oh doch, man muss nur auf seine innere Stimme hören. Diese Menschen sind irgend etwas wie Komparsen hinterher gerannt ... dabei war ihr Leben im eigentlichen Sinne nicht unbedingt "falsch".
 
Giacomo sprach von der inneren Stimme! Sie ist wichtig, sie zeigt die generelle Richtung (Orientierung) an, aber sie braucht die Korrektur des Denkens, damit sie angemessen und detaillierter in die Realität passt. Momentan habe ich das Gefühl, wir brauchen wieder mehr "innere Stimmen", denn wir haben sie zu lange unterdrückt.

Mehr Zeit und mehr Freude würden uns mehr Kraft geben, um zu Handeln und zu Schützen (z.B.die Umwelt).
Werte wie Ehrlichkeit, Vertrauen in sich selbst und andere, Kommunikation auf Augenhöhe, weniger Egoismus und weniger Merkantilismus würdem
m.M.n. auch helfen, eine friedlichere und glücklichere Welt zu schaffen. Nicht zuletzt finde ich die Verantwortung für unser eigenes Leben notwendig. Wir kommen oft genug in kritische Situationen und können uns entscheiden, ob wir den einen oder anderen Weg gehen.
Es scheint so, dass wir langsam merken, dass wir etwas ändern müssen.

Symbole und Symptome sind auch Sinn-trächtig ! Wir können uns an den Sinn dahinter interessieren und neue Welten entdecken.
 
Giacomo sprach von der inneren Stimme!
Klingt aber so ein wenig nach Kalenderspruch. So ne innere Stimme hat ja jeder, ob ich der von Putin folgen möchte, weiß ich gerade nicht.
Ist wie der gesunde Menschenverstand, jeder vermeint ihn zu besitzen.
Das ist halt das Problem, man muss die Stimmchen eben auch einordnen, sie weisen nicht automatisch den richtigen Weg (was auch immer das ist).
Und meine Diagnose ist ein eklatanter Orientierungsmagel.
Darum sitzen so viele in ihren Wagenburgen mit platten Deutungen und beschießen einander verbal.
 
Vielleicht sollten wir weniger nach Orientierung suchen, sondern das Leben so nehmen, wie es nun einmal ist. Erfahrungsgemäß kommt dann die Orientierung ganz von selbst.

Und meine Diagnose ist ein eklatanter Orientierungsmangel.

In meinen Augen habt ihr beide recht. Ich sehe auch keinen Widerspruch zwischen diesen beiden Aussagen. Wo @Giacomo_S für die persönliche Art, mit der Sinnfrage umzugehen, zu Recht eine gewisse Gelassenheit verweist, geht es dir, @CarlMoor, um die große, verbindende Erzählung, die Orientierung bietet. Und da besteht in der Tat ein Defizit. Diese neue Unübersichtlichkeit hat Habermas schon in den 80-ern konstatiert. Es gibt ja auch die These, dass Orientierungslosigkeit der Preis ist, denn man für die individuelle Freiheit zu zahlen hat.
 
Man muss m.E. bei eigener Orientierungslosigkeit nicht nach Ordnung rufen und anderen Orientierungslosigkeit unterstellen damit die eigene nicht so auffällt.
 
Werbung:
Ist halt nur scheiße gelaufen?

Eher die Zeichen der Zeit nicht erkannt und falsch reagiert.
Besonders dann, wenn die Menschen gerade einen guten Run haben, dann denken sie: Das geht schon immer so weiter. Dann machen sie Anleihen auf eine erfolgreiche Zukunft - und wenn die Situation sich verändert, dann bricht ihr Kartenhaus zusammen: Besonders anfällig sind kleine, selbstständige Unternehmer ...

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Im Vergleich zu früher haben sich die Zyklen der Veränderung verkürzt, sehr sogar. Was gestern noch galt, kann morgen schon überholt, veraltet und Schnee von gestern sein. Schon bald werden es nicht mehr nur allein die Deppenjobs sein, die auf der Strecke bleiben. Die Fortschritte in der KI werden schon in naher Zukunft Jobs überflüssig machen, die heute noch Menschen ausführen.
 
Zurück
Oben