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Was ist ein sinnerfülltes Leben?

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Wenn das Innere Leere ist, gibt es keine Landkarte des Inneren.
Richtige Leere ist das glaube ich nicht, weil wir ja schon zu Empfindungen fähig sind, aber es sieht wirklich so aus, dass umfangreiche Selbstkonzepte erst nach der Geburt, dann aber rasend schnell, erworben werden.

Die dann in rascher Folge sich abwechselnden Entwicklingsdrehpunkte haben Blanck & Blanck eingeführt, Ken Wilber hat den Begriff übernommen und er lässt sich gut mit anderen Stufentheorien in Einklang bringen.
Wenn das emotionale Ich dann in der Lage ist Begriffe zu verstehen, kommt Wittgenstein ins Spiel und man erschließt sich die Innenwelt in weiteren Stufen höherer Komplexität oder eines höheren Organisationsgrades. Hier gibt es eine Verbindung von Wittgenstein, Austin und Habermas auf der philosophischen Seite und den Objektbeziehungstheoretikern und ihren Nachfolgern, wie etwa Melanie Klein, Winnicott und Otto Kernberg.

Am anderen Ende des Spektrums stößt man dann wieder auf eine Leere, die aber mit der des Anfangs wohl eher nichts zu tun hat.
 
Ich stimme, wie glaube ich schon mal erwähnt, in diesem Punkt vollkommen mit Dir überein.
Ich glaube, dass Menschen die das vollständig erfasst haben und in ihr Leben integrieren können Mystiker sind.

Die meisten hier würden mich nach meinen Äußerungen hier als Lichtjahre entfernt davon ansehen, ein Mystiker zu sein. Persönlich sehe ich mich eher als Pragmatiker. Lieber suche ich Lösungen, anstatt Probleme und sinnvolle Ansätze, statt Theorien (wobei auch eine Theorie der Ansatz zur Lösung eines Problems sein kann).

Eine Vielzahl anderer Menschen reagiert allerdings schon auf das Ankratzen ihrer Komfortzone hoch allergisch bis panisch. Aus Gründen, die man empathisch nachvollziehen kann, die man aber trotz allem überwinden muss, einfach weil Dein von mir zitierter Satz stimmt.

Die Menschen schaffen sich ihre künstliche Komfortzone, um sich von dem unglücklichen Leben abzulenken, dass sie führen und sei es nur hin und wieder. Sie belohnen sich mit sinnlosen Gimmicks, die sie besitzen meinen zu müssen, worfür sie wie die Ackergäule schuften ... um dann frustriert zu sein, wenn ihre Spielzeuge kaputt gehen, was unweigerlich passieren wird.
Sie tragen dieselben, überteuerten Turnschuhe, weil alle sie tragen und verachten jene, die anders sind. Dann laufen sie in denselben Plastikwurstpellen-Jacken herum und nicht einmal die Farben sind anders, und belächeln jene, die ihnen es nicht gleichtun. Im Urlaub fahren sie dann an immer dieselben Urlaubsorte, manche viele Jahre lang, und richten sich da dann möglichst so ein, wie sie es von Daheim kennen. Und hängen mit den Menschen ab, die sie von daheim mitgebracht haben.
Da kann ich nur feststellen: Sie haben den Sinn des Reisens nicht verstanden und den von Mode auch nicht.

Auch wenn ich mittlerweile z.T. auch Aspekte eines solchen Konsumlebens wieder angenommen habe, so versuche ich bereits seit etlichen Jahren, mich von dieser Mühle zu trennen. Manchmal gelingt es mir, manchmal nicht.

Ein sinnerfülltes Leben:
Es gab Zeiten in meinem Leben, rückblickend betrachtet, in denen ich in einem ziemlichen Loch war und wenig erfolgreich. Es gab Zeiten, in denen das anders war, aber von denen nichts übrig blieb, außer den Erinnerungen an sie. Von den Menschen, mit denen ich damals zu tun hatte sind mir nur wenige übrig geblieben, sie sind ihrer Wege oder von uns gegangen. Bemerkenswerterweise sind diejenigen, die am Ende übrig blieben, diejenigen, die ein eher unkonventionelles Leben geführt haben, schon immer, und obwohl sie ruhiger geworden sind, leben sie noch immer vergleichsweise unkonventionell, vor allem aber kreativ.

Blicke ich zurück - und die Frage nach einem sinnerfüllten Leben ist ja genau das - dann waren meine besten Zeiten in diesem Sinne eigentlich immer die, in denen ich sozial für die Menschen tätig war. Das waren nicht wenige, ich habe in meinem Leben so manche soziale Arbeit gemacht, über Jahre. Dabei waren gerade diese Zeiten für mich persönlich oft die schwersten, weil ich selbst in sozialen Schwierigkeiten war, und vielleicht kann man nur dann sozial agieren, wenn man die soziale Hilfe selbst benötigt. Und dabei war ich währenddessen manchmal selbst ein wütender Kerl, manchmal sogar gegenüber eigentlich Betroffenen ... damit hadere ich manchmal mit mir in sinnigen Stunden. Andererseits habe ich es wenigstens versucht, mich selbst in Frage zu stellen und fragte andere Weggenossen, "reagiere ich über?" ... aber treffe ich die Weggenossen von damals einmal wieder, so sagt mir ein jeder: Ach was passt schon ... und wenn Du ein Arsch gewesen wärst, dann säßen wir hier erst gar nicht.

Läge ich heute im Sterben, so würde ich keinen Tag meines Lebens bereuen. Es war alles so wie es war, und in keiner Situation konnte ich anders reagieren: Ich bin eben ich. Es hat Entwicklungen in meinem Leben gegeben, von denen ich jahrelang gedacht habe: Was für eine verschwendete Zeit, und die dann erst viele Jahre später plötzlich wieder ihren Sinn ergaben.
Es hat mich irgendwann zu der Erkenntnis gebracht, nicht zurück zu schauen, sondern nach vorn - aber nicht in dem Sinne einer ehrgeizigen "Karriere" auf der Überholspur, sondern in Ruhe, was sich verändert, was kann ich verändern, wie verändere ich mich selbst?

Mein jetziges Leben ist nicht ideal, aber wann ist es dann denn auch schon? Ich mag die Art, wie ich lebe, wie ich arbeite, und übe eine Art soziale Tätigkeit aus ... die mich fordert (und manchmal über meine Grenzen hinaus), aber die Beteiligten mögen mich. Und wenn ich etwas Luft in der Maschinerie habe, dann mache ich Faxen. Darüber mögen dann manche die Nase rümpfen, aber die Kinder, die mögen die Faxen. Und Kinder sind sie letztlich alle, und wenn nicht ... nun, dann können mich die Spiesser eben im Pompsgreben suchen.

Für müssen also Menschen in die Lage versetzen, diesen Satz akzeptieren zu können. Da muss man jeden abholen, wo er steht und damit man das erkennt, braucht man so eine Art Landkarte des Inneren.

"Landkarte des Inneren" - das hört sich für mich viel zu geplant an, fast wie aus einem Vortrag eines NLP-Wichtigtuers, der einem für teures Geld seine Verkäufer-Psychologie-Ideologie verkaufen will.
Mit meinen Kandidaten funktioniert das aber überhaupt nicht und außerdem verfüge ich über keine Spezialausbildung. Mittlerweile bezweifle ich auch, dass eine solche etwas bewirken würde, denn ihre Absolventen wissen letztlich auch nicht mehr als ich.

Vor allem aber stehen sie mir nicht zur Verfügung, die "Experten", wenn ich sie denn bräuchte. Also gesellt man die Azubine, die still ist und die nicht sprechen kann oder will, zu mir ... und am Ende bin ich es, der sie ausbildet, mit mir verbringt sie die meiste Zeit.
Anfangs ist das für einen so extrovertierten Menschen wie mich, der laut spricht und laut denkt natürlich schwierig ... andererseits ist sie so ein braves Mädchen, fast schon zu brav, und auch talentiert. Also raufte ich mich mit ihr zusammen und fand andere Wege, mit ihr zu kommunizieren.

Vor einigen Wochen fragte mich der Küchenchef dann - ein sehr sozialer Mensch im Übrigen - wie ich denn mit ihr, einem so stillen Mädchen klar käme ... und ich sagte zu ihm: Ach weisst Du, mit ihr, da kommuniziere ich mittlerweile telepathisch. Wir brauchen nicht mehr reden, sie weiß, was ich von ihr möchte, und ich weiß, was sie denkt.
"Du machst mir Angst", war seine nicht ganz ernst gemeinte Antwort ... denn auch ich bin eine Art Mutant, wenn auch nur einer der kleinsten Stufe.
 
Ich gestehe es, i mog den Frankl net!
Warum mogst Du ihn denn net?

Es gibt auch noch andere , die nach einem sinnerfüllten Leben suchen: Carl Rogers:
Er erwähnt die Merkmale eines zukünftigen Menschen: Offenheit, Authentizität, Skepsis in Bezug auf Wissenschaft und Technologie, Verlangen nach Ganzheit, Wunsch nach Nähe, etc.

Tatjana Schnell zählt auf: Kohärenz, Bedeutsamkeit, Orientierung und Zugehörigkeit.

Ich selber finde: kein Massenmensch sein, mit Gleichgesinnten Kohärenz bilden, sein Unbewusstes mitleben lassen, weniger Egoismus, weniger
Misstrauen
 
Die meisten hier würden mich nach meinen Äußerungen hier als Lichtjahre entfernt davon ansehen, ein Mystiker zu sein. Persönlich sehe ich mich eher als Pragmatiker. Lieber suche ich Lösungen, anstatt Probleme und sinnvolle Ansätze, statt Theorien (wobei auch eine Theorie der Ansatz zur Lösung eines Problems sein kann).
Mystik hat für mich nichts Kitischiges und ist ja selber zum großen Teil atheoretisch. Das entscheidende Element ist die Kontinuität der Veränderung, einerseits ist das ne Binse, aber damit wirklich ausgesöhnt zu sein, ist der schwierige Punkt.
"Landkarte des Inneren" - das hört sich für mich viel zu geplant an
Das kommt darauf an, wie eng oder breit so eine Landkarte angelegt ist.
Sie muss schon die wesentlichen Aspekte des Menschseins abdecken, in all ihrer Unterschiedlichkeit.
Vor allem aber stehen sie mir nicht zur Verfügung, die "Experten", wenn ich sie denn bräuchte. Also gesellt man die Azubine, die still ist und die nicht sprechen kann oder will, zu mir ... und am Ende bin ich es, der sie ausbildet, mit mir verbringt sie die meiste Zeit.
Ist doch super. Eine Theorie zu haben, heißt ja nicht emotional blind oder intuitiv unfähig zu sein.
Also raufte ich mich mit ihr zusammen und fand andere Wege, mit ihr zu kommunizieren.
So was Ähnliches erlebe ich gerade auch. Und es ist beglückend. Ich bin wahrscheinlich nur etwas weniger extrovertiert, aber mehr als meine schlaue 'Azubine'. Da stimmt es dann nicht mehr ganz.
Ach weisst Du, mit ihr, da kommuniziere ich mittlerweile telepathisch. Wir brauchen nicht mehr reden, sie weiß, was ich von ihr möchte, und ich weiß, was sie denkt.
Wir sind noch nicht so weit, aber immerhin tauschen wir uns angeregt aus, während sie sagt, dass die anderen nicht mit ihr reden und sie weitgehend ignorieren. Übrigens arbeiten wir in gar nicht sooo unähnlichen Branchen.
 
Es gibt auch noch andere , die nach einem sinnerfüllten Leben suchen: Carl Rogers:
Er erwähnt die Merkmale eines zukünftigen Menschen: Offenheit, Authentizität, Skepsis in Bezug auf Wissenschaft und Technologie, Verlangen nach Ganzheit, Wunsch nach Nähe, etc.

Tatjana Schnell zählt auf: Kohärenz, Bedeutsamkeit, Orientierung und Zugehörigkeit.

Ich selber finde: kein Massenmensch sein, mit Gleichgesinnten Kohärenz bilden, sein Unbewusstes mitleben lassen, weniger Egoismus, weniger
Misstrauen
Meine Punkte sind: tiefe Beziehungen, Sinn, Werte (inklusive Hierarchien) und vermutlich ist Spiritualität eine Frage der Neigung oder des Karma.
Für mich sind das die Komponenten des Glücks.
 
Wir sind noch nicht so weit, aber immerhin tauschen wir uns angeregt aus, während sie sagt, dass die anderen nicht mit ihr reden und sie weitgehend ignorieren. Übrigens arbeiten wir in gar nicht sooo unähnlichen Branchen.

Die besagte Azubine ist so still wie kein anderer Mensch, der mir jemals begegnet ist. Und wenn sie mit mir spricht, was selten vorkommt, dann kommt nur ein Piepsen dabei heraus. Anfangs wusste ich nicht, wie ich damit klar kommen soll, mittlerweile akzeptiere ich es.
Sie weiß, dass sie mit ihrer Stimme nur piepsen kann und schämt sich in gewisser Weise dafür - und das ist nicht in Ordnung!

Also finde ich andere Wege, mit ihr zu kommunizieren, i.d.R. visueller Natur.
Manchmal denke ich, es sollte eine Art medizinische Lösung für ihr Problem geben, chirurgisch, aber solange dies nicht so ist ... verkehren wir empathisch oder telepatisch.
 
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Frankel ist ein intelligenter Psychiater und die dritte Wiener Schule bahnbrechend, ich achte ihn, jedoch seine Worte einfach wiederholen ist für eine Debatte ohne ihn kein Mehrwert. Nicht sein Sinn steht zur Debatte, sondern unserer als User im Forum. Du hast ein gutes Thema eröffnet, nun sollte es nicht verwässert werden in die Beliebigkeit.
 
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