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Was ist ein sinnerfülltes Leben?

In meinen Augen habt ihr beide recht.
Ich sehe auch beide Seiten.
Seinen Lebenssinn muss jeder selbst finden, dazu ist man ein Stück weit verdammt. (Gelingen muss das nicht.)
Ich glaube aber, dass die privaten Geschichten gar nicht so privat sind, wie sie zunächst zu sein scheinen. Vielmehr bewegen sie sich vertikal und horiziontal anhand bestimmter Einstellungen, die man ganz gut beschreiben und erfassen kann und die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie um die Relevanz bestimmter Themen kreisen.

Heißt, das zerfällt in eine Vielzahl von inzwischen eher kleineren, in der Reichweite begrenzten Erzählungen, die zwar hier und da für sich einen imperialistischen oder allumfassenden Anspruch haben, aber außerhalb der Communitiy im Grunde schon nicht mehr groß interessieren.
Eine Metaerzählung die gelingen könnte, muss daher m.E. die Vielfalt dieser Erzählungen berücksichtigen und ihre jeweils starken Seiten integrieren und würdigen, zugleich ihre Übertreibungen zurückweisen.

Ich habe mich da unter anderem auch an Habermas angelehnt, der die Auffassung vertritt, dass es nicht die eine Erzählung für alle in inhaltlicher Art geben wird, sondern viel mehr kurz- und mittelfristige Bündnisse und Koalititonen von Partnern, die aus ideologisch durchaus unterschiedlichen Gründen ähnliche Ziele verfolgen. Die Metaerzählung würde dann, betont weit, so was wie eine bessere Welt sein, dies wäre ein übergeordnetes Konzept, was spezifischer Facharbeiter ebenso bedarf, wie Menschen, die den Überblick behalten und koordinieren und es spricht manches dafür, dass immer mehr Menschen den Durchbruch zu einer Bewusstseinsebene oder einem Organisationsgrad schaffen, auf denen ihnen beides klar wird. D.h. sie verstehen das Ganze, sehen sich als qualifizierten und wichtigen Teil an, der etwas zum Gelingen des Ganzen beitragen kann und (an)erkennen, dass die Aufgabe anderer ebenfalls bedeutsam ist.

Dass man intuitiv fühlt, wenn man (zumindest zwischenzeitlich) seinen Weg gefunden hat, ist mir klar. Ob man dann seine Neigungen und Fähigkeiten optimal einbringt oder seinen zugeschriebenen Platz gefunden hat und einnimmt, sind zwei mögliche Sichtweisen. Von beiden Seiten wird dieser Erlangung ein Gefühl des Wohlbefindens zugeschrieben. Es sollte in die Rechnung dessen, was wir unter Wohlstand vielleicht demnächst verstehen unbedingt mit einfließen.
 
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Ich sehe alle drei Seiten:
These, Antithese, Synthese.
Die abiturentische Sicht auf ein Thema.
Darinnen sich ein Weisheitssinn nicht erfüllt.
Ein Sinn erfüllt sich dort in einer Art Strebertum, dass seine Weisheit nicht gefunden hat.
 
Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.
Ich stimme, wie glaube ich schon mal erwähnt, in diesem Punkt vollkommen mit Dir überein.
Ich glaube, dass Menschen die das vollständig erfasst haben und in ihr Leben integrieren können Mystiker sind.
Eine Vielzahl anderer Menschen reagiert allerdings schon auf das Ankratzen ihrer Komfortzone hoch allergisch bis panisch. Aus Gründen, die man empathisch nachvollziehen kann, die man aber trotz allem überwinden muss, einfach weil Dein von mir zitierter Satz stimmt.
Für müssen also Menschen in die Lage versetzen, diesen Satz akzeptieren zu können. Da muss man jeden abholen, wo er steht und damit man das erkennt, braucht man so eine Art Landkarte des Inneren.

Die sich vermutlich intuitiv von selbst schreibt, wenn man Themen, Beschreibungen und Reiseberichte des Inneren einfach öfter ventiliert, wie in der Kunst, auch der der Geschmäcker, da tut sich das Wesentliche auch innen, wie in der Psychologie, wie in der Philosophie und der Mystik.
 
Ich sehe alle drei Seiten:
These, Antithese, Synthese.
Die abiturentische Sicht auf ein Thema.
Darinnen sich ein Weisheitssinn nicht erfüllt.
Ein Sinn erfüllt sich dort in einer Art Strebertum, dass seine Weisheit nicht gefunden hat.

Es ist eine Sicht auf einen Diskurs als stünde man drüber und wäre mit seinem Drüberstehen nicht selbst Teil des Diskurses.
Man kennt schon immer alle Positionen und erwägt sie.
 
Dass man intuitiv fühlt, wenn man (zumindest zwischenzeitlich) seinen Weg gefunden hat, ist mir klar. Ob man dann seine Neigungen und Fähigkeiten optimal einbringt oder seinen zugeschriebenen Platz gefunden hat und einnimmt, sind zwei mögliche Sichtweisen. Von beiden Seiten wird dieser Erlangung ein Gefühl des Wohlbefindens zugeschrieben. Es sollte in die Rechnung dessen, was wir unter Wohlstand vielleicht demnächst verstehen unbedingt mit einfließen.
Wohlbefinden als Wohlstand !!! 🌟🌟🌟🌟🌟🌟🌟🌟
Das finde ich Klasse!
 
Bei mir ist ein sinnerfülltes Leben, dass mit Sinn gefüllt ist. Das heißt, ich kann für mein Verhalten einen Sinn erkennen, der für meine Persönlichkeit eine Lebensqualität ermöglicht und somit auch auf andere positiv wirkt. Manchmal ist es sinnvoll, die Klappe zu halten und manchmal das Maul aufzureißen, es kommt stets darauf an, welche inneren Werte man für sich als sinnvoll erlebt hat und welche für das Überleben förderlich sind. Putin zu verstehen als Führer der Russen und ihn nicht als Feind zu verdammen macht Sinn. Die deutsche Haltung in der westlichen Allianz ist leicht zu verstehen, wenn man mittendrin ist und davon ausgeht, dass sie sich als größte Weltmacht empfindet. Putin soll, mit der Ukraine in der NATO und EU politisch und wirtschaftlich in die Knie gezwungen werden. Warum? Was haben sie verbrochen? Weil sie das größte Land der Erde ist und wirtschaftlich weitestgehend autonom existieren können? Ist es wirklich ein sinnerfülltes Leben, wenn ich mich als stärkster fühle und alle anderen platt machen oder unterwerfen kann? Auf das Leben bezogen, macht das keinen Sinn. Viel sinnvoller ist es, wenn die Stärke schon groß ist, sie für eine Vielfalt einzusetzen und dort aktiv werden, wo es Probleme gibt, mit einer sinnvollen Konsequenz.
 
Bei mir ist ein sinnerfülltes Leben, dass mit Sinn gefüllt ist. Das heißt, ich kann für mein Verhalten einen Sinn erkennen, der für meine Persönlichkeit eine Lebensqualität ermöglicht und somit auch auf andere positiv wirkt. Manchmal ist es sinnvoll, die Klappe zu halten und manchmal das Maul aufzureißen, es kommt stets darauf an, welche inneren Werte man für sich als sinnvoll erlebt hat und welche für das Überleben förderlich sind.
Der Sinn ist also zu überleben, der Rest Zufall?
 
Es gibt ja auch die These, dass Orientierungslosigkeit der Preis ist, denn man für die individuelle Freiheit zu zahlen hat.
Ich denke nicht, dass man das so sehen kann. Individuelle Freiheit (wenn ich damit nicht gerade Maßlosigkeit meine) ist ein wertvolles Gut, das in erster Linie Unabhängigkeit bedeutet (abseits vom Haben, Status, Image). Gefundene individuelle Freiheit läuft fast immer parallel mit gefundener Orientierung.
Orientierungslosigkeit und Freiheit trifft man selten beieinander an (wobei sich mancher auch frei fühlt, der auf der Straße lebt).
LG * Helmfried
 
Victor Frankl schrieb über den Sinn im Leben: Sinn kann nicht gegeben, sondern muss gefunden werden.
Er meinte auch, diejenigen werden überleben, die eine Ausrichtung auf die Zukunft haben, auf eine Aufgabe, die auf sie wartet
und auf einen Sinn, den sie erfüllen wollen. Das Leben behält auch seinen Sinn, unter allen Bedingungen und Umständen, dank
der Möglichkeit, noch im Leiden einen Sinn zu finden. (Victor E.Frankl, "Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn")
 
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