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Die ewige Suche des Menschen

Jooo, rheinländische Frohnatur, neee *lach

Kaum einer glaubt mir, dass ich introvertiert, still und nachdenklich bin. Aber so isset!

Du wirkst sympathisch-offen, wacher Blick. Habe nichts anderes erwartet.
 
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karinamixipi schrieb:
Hallo Benjamin,

was würde passieren, wenn du alles Elend und Leid der Welt heilen könntest?

Würdest du dann nicht einem Größeren ins Werk pfuschen, weil Leid einen tieferen Sinn hat?

Ja, ich denke doch, dass Leid einen tieferen Sinn hat.
Aber genau deshalb bin ich wohl auch nicht fähig, alles Leid der Welt mit einem Schlag zu heilen. Jedoch bin ich fähig, Gutes zu bewirken.
Ich kann vielleicht nicht alles Leid der Welt heilen, aber ich kann dennoch Leid lindern und in einzelnen Fällen vielleicht sogar ganz heilen.

Ich meine, würde sich jeder einwenig mehr um das Glück anderer kümmern, dann würde unser Planet im Ganzen sehr viel glücklicher sein.

karinamixipi schrieb:
Manche menschlichen Eigenschaften kommen erst zu Tage in der Not. Kannst du es vielleicht auch so sehen, dass das Leid zu etwas gut und Nutze ist?

Wie schon gesagt denke ich, dass Leid einen Sinn hat, denn ohne Sinn könnte es meines Erachtens gar nicht sein.
Aber deshalb ist noch lange kein Grund für mich da, Leid zu verursachen. Wenn ich jedoch zum Beispiel Produkte kaufe, die so produziert werden, dass andere dafür unfair bezahlt werden, dann sehe ich mich für diese unfaire Bezahlung zum Teil verantwortlich.

Aber die meisten Menschen ignorieren diese Verantwortung. Sie kaufen, was ihnen gefällt und was sich kaufen lässt, ohne darüber nachzudenken, was sie damit bewirken. Durch dieses nur auf sich Schauen wird oft Leid verursacht und ich sehe darin eine Quelle des Unglücks.

Glück ist etwas, das sich vermehrt, umso öfter man es teilt. Deshalb ist es für mich erstrebenswert selbst Glück zu schaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Benjamin,

wenn du das tust, was du tun musst - dann ist es gut.

Die anderen Menschen tun auch das, was sie tun müssen - und es ist gut.

Bleib du bei deinem Anteil und trage deine eigene Verantwortung.

Kompliziert wird es, wenn du dich in die Dinge der anderen einmischt und Verantwortung für deren Anteil übernimmst. Ich glaube, dann mischt du dich in Dinge ein, die du nicht überblicken kannst.

Wenn du in deiner Umgebung Leid minderst oder nicht Schuld daran sein möchtest, dass andere leiden, dann gibst du damit sicher ein schönes Zeichen für andere, ebenso zu handeln. Nur müssen diese anderen von ganz allein auf diesen Trichter kommen, von innen heraus.

Mach dir mal nicht so viel Sorgen - lebe!
 
karinamixipi schrieb:
Nur müssen diese anderen von ganz allein auf diesen Trichter kommen, von innen heraus.

Mach dir mal nicht so viel Sorgen - lebe!

Hallo Karina!

Keine Angst, ich hab nicht vor, dass ich irgendwem meine Prinzipien aufzwinge. Wäre doch wirklich unschön, wenn ich völlig falsch liegen und alle in mein Boot treiben würde.
Im Übrigen ist die Vorbildrolle meines Erachtens die beste Art, die eigene Lebensphilosophie verständlich zu machen.

Aber wie kommst du darauf, dass ich mir Sorgen mache?
Ich denke, ich bin ein sehr optimistischer Mensch. Es lohnt sich nicht, sich Sorgen zu machen.

herzlichst
Ben
 
Hallo Benjamin,

wie bei allen 'einfachen' frage gibt es auch zu deiner keine klare antwort.
Wie du selbst sagst beschäftigt sie dich bereits seit du denken kannst.
Ich finde, das ist genau das, was die suche (nach glück ?) ausmacht.
du wirst das gesuchte nie finden, denn wenn du in die nähe kommst, verschiebt sich der grund deiner suche auf neue dinge.

Es kann auch gar nicht anders sein - sonst würde sich jeder irgendwann im wahrsten sinne des wortes niedersetzen und wunschlos zufrieden sein.
Und das ist mMn nicht erstrebenswert, weil damit die persönliche weiterentwicklung angehalten wird.

Leider hat sich unsere Gesellschaft zu einer haltung hin entwickelt, in der einzig der materielle wert und das streben nach macht zählt
(wobei ich hier nicht so weit gehe wie du und ein dach über dem kopf als materiellen wert - sondern als grundbedürfnis des menschen definiere)
Da ist es nicht mehr verwunderlich, dass uns nur noch diese dinge 'glücklich' machen.

Aber schau einmal welche positive Ausstrahlung die meisten leute in sozialen berufen haben (obwohl diese sicher nicht materiell begünstigt sind)

Abschliessend: Für mich ist die 'suche des menschen' ein rein geistiger fortlaufender entwicklungsprozess, bei dem der dzt. gegenstand der suche immer nur eine momentaufnahme des aktuellen entwicklunsstadiums darstellt

lg eines suchenden,
 
Jeder Erleuchtete, jeder Buddha, hat zum Beispiel gefunden, was er suchte. Es gibt nichts mehr zu tun für den, der gefunden hat, weil er erkennt, dass alles bereits vorhanden und vollkommen ist. Die Suche hat ein Ende.

Der Suchende ist noch auf dem Weg und macht einen Lernprozess durch. Die Suche in der Welt ist endlos, dem kann ich voll zustimmen. Dort geht es von einem Objekt der Begierde zum nächsten, womit auch Wissen un Religion gemeint ist. Ich kann dem zustimmen, dass diese Reise ein Entwicklungsprozess ist. Jedoch ist die ganze Außenwelt ein hermetisch abgeriegelter Raum ohne Ausgang, die niemand lebend verlassen kann.

Wenn der Suchende stattdessen in sich selber sucht, wird er finden und seine Suche enden.

(Meine Gedanken dazu, für einen anderen erscheinen die Dinge vielleicht aus seiner momentanen Sicht ganz anders.)
 
Hallo Karina!

du wirst das gesuchte nie finden, denn wenn du in die nähe kommst, verschiebt sich der grund deiner suche auf neue dinge.

Darum heißt der Thread auch "Die ewige Suche des Menschen".

Es kann auch gar nicht anders sein - sonst würde sich jeder irgendwann im wahrsten sinne des wortes niedersetzen und wunschlos zufrieden sein.

So ist es. Es gibt in dem Sinne kein endgültiges Ziel, das wir erreichen und dann auf alle Zeit glücklich sind, ohne noch irgendetwas dafür tun zu müssen. Deshalb denke ich, ist der richtige (glücklichmachende) Weg das Ziel. Und ich denke, dieses Ziel haben alle Menschen gemeinsam, auch wenn dieser Weg bei jedem anders aussehen mag.

(wobei ich hier nicht so weit gehe wie du und ein dach über dem kopf als materiellen wert - sondern als grundbedürfnis des menschen definiere)

Ich definiere ein "Dach über dem Kopf" zwar als materiellen Wert, jedoch sehe ich darin ebenso ein natürliches Grundbedürfnis. Ich bin der Meinung, dass materielle Dinge sehr wohl zu unserem Glücklichsein beitragen. Jedoch sehe ich den Beitrag des Materiellen an unserem Glück nur so weit für gewichtig an, wie damit unsere Grundbedürfnisse gestillt werden.
Materieller Wohlstand in unserer Gesellschaft geht aber meist schon weit über unsere Grundbedürfnisse hinaus. Und all dieser Überfluss trägt meines Erachtens absolut nichts mehr zu unserem Glück bei. Ganz im Gegenteil, fast immer entwickelt sich daraus Unglück.

Aber schau einmal welche positive Ausstrahlung die meisten leute in sozialen berufen haben (obwohl diese sicher nicht materiell begünstigt sind)

Ja, dem bin ich mir bewusst.
Noch weit positiver erscheint mir oft die Ausstrahlung von Menschen aus so genannten Dritte Welt Länder. Wie ich schon einmal sagte, denke ich, dass es uns Mitteleuropäer so viel an geistiger Freude fehlt, was es den armen Ländern an materieller Freude fehlt.

Jeder Erleuchtete, jeder Buddha, hat zum Beispiel gefunden, was er suchte. Es gibt nichts mehr zu tun für den, der gefunden hat, weil er erkennt, dass alles bereits vorhanden und vollkommen ist. Die Suche hat ein Ende.

Natürlich ist mir dein Hang zum Buddhismus schon vor diesem Beitrag aufgefallen.
Aber ich sehe das ein wenig anders wie du. Ein Erleuchteter ist für mich kein Mensch, der sich gemütlich zurücklehnt und meint, er habe sein Glück in sich gefunden und es gibt nichts mehr, was er jetzt noch tun könnte oder gar wolle, weil er ja nun sein Glück endgültig gefunden hat.

Ich denke, die Welt ist zwar vollkommen, aber sie ist nicht vollendet.

herzlichst Ben
 
Hallo Benjamin,

du hast zwar die meisten Zitate von ESchantl und nicht von mir kopiert, doch ich antworte mal trotzdem.

Wenn du selbst erleuchtet bist, dann wirst du wissen, was ich mit Ruhen in sich selbst und abwarten, bis die anderen ganz von selbst nachkommen, meine.

Du willst die Welt vollenden? Wie darf ich das verstehen, was willst du tun? Es läuft doch bereits alles und zwar Bestens, so wie es vor deiner Zeit gelaufen ist und auch nach deiner Zeit laufen wird. Sicher, kannst du Gutes tun und beispielhaft leben. Aber du kannst niemanden ändern oder seine Einstellung. Das muss jeder selbst tun. Und das Gute ist manchmal nicht nützlich für die Erkenntnis. Wenn du also jemandem ein angenehmes Leben bereitest und ihm viel Gutes angedeihen lässt, dann fragt er vielleicht gar nicht nach Gott, weil ihm nichts fehlt?

Was ist an der Vorstellung, erleuchtet zu sein und zu erkennen, dass es nichts zu tun gibt, für dich der Stein des Anstoßes?

Kennst du einen Erleuchteten, der etwas tut, außer Fragen Unerleuchteter zu beantworten?
 
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du hast zwar die meisten Zitate von ESchantl und nicht von mir kopiert, doch ich antworte mal trotzdem.

Oh, tut mir Leid, das war ein Versehen.

Du willst die Welt vollenden? Wie darf ich das verstehen, was willst du tun? Es läuft doch bereits alles und zwar Bestens, so wie es vor deiner Zeit gelaufen ist und auch nach deiner Zeit laufen wird.

Diese Art von Lebenseinstellung ist sehr typisch für den Buddhismus, zu sagen alles ist gut, so wie es ist.
Ich habe mich selbst eine Zeitlang mit dem Buddhismus beschäftigt. Die Lehre selbst gefällt mir ja ganz gut und ich konnte ihr auch von Anbeginn etwas abgewinnen. Aber glücklich bin ich letztlich nicht geworden.

Ich denke nicht, dass es gut so ist, dass wahrscheinlich gerade in dieser Sekunde Menschen gefoltert werden, dass Tiere misshandelt werden und unsere Erde verdreckt wird.
Sich zurücklehnen, abschalten und das Glück in sich suchen, ist in meinen Augen egoistisch. Weil ich damit der Welt zeigen würde, dass sie mir egal ist und dass ich mich nur um mein Glück kümmere. Daher denke ich nicht, dass sich Erleuchtung aus dieser Lebenseinstellung ergeben kann.

Egoismus ist meiner Definition nach der krasse Gegensatz zur Erleuchtung. Will ich den Egoismus überwinden, gilt es, mich um andere zu kümmern. Um andere Menschen, Tiere und überhaupt den ganzen Planeten. Ich denke, dass man, indem man sein Bewusstsein auf das Wohl anderer richtet, die Grenzen des Egos sprengt.
Wer jedoch ein wenig darüber nachdenkt oder wer sich etwas genauer damit beschäftigt, was eigentlich andere glücklich macht, wird bald erkennen, dass die Menschheit zur Zeit in Gewohnheiten verstrickt ist, die andere unglücklich machen. Die Menschheit macht sich sozusagen selbst unglücklich.

Ich habe es mir nicht zum Lebensziel gemacht, die Menschheit soweit zu ändern, dass das ein Ende hat. Damit würde ich praktisch gegen ihren Willen arbeiten. Aber ich habe es mir zum Lebensziel gemacht, da nicht mitzumachen.
Ich strebe in erster Linie zwar mein eigenes Glück an. Ich bin jedoch der Meinung, dass dieses Streben nur dann ein Ende haben kann, wenn ich damit aufhöre andere unglücklich zu machen. Und weiters denke ich, dass dieses Streben noch schneller zu einem Ende kommen wird, wenn ich andere glücklich mache, weil ich gerade dadurch mein beschränktes Egodenken abstreife.
 
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