Da ich mich seit geraumer Zeit als Stadteremit bezeichnet kann ich dazu etwas schreiben als Antwort auf den materiellen Wohlstand und Besitz in der westlichen Welt. Ein Eremit lebt abgeschieden von Menschen nur für sich in der Einöde unter kargen Bedingungen der Natur. Ich übertrage das in die Kleinstadt, in die ich aus Berlin gezogen bin und in der Provinz als Einöde gelandet bin. Meine Erfahrung zeigt, wenn man ein extrovertierter Mensch ist, der gerne über die Stränge schlägt, ein asketischer Weg ein Heilmittel ist. Jedoch wie bei allem, wenn das Verhalten krankhaft wird oder unter Zwang steht, wird sich das Empfinden negativ aus und es endet mit dem Tod. Deshalb Stadteremit, materiell was Shoppen angeht und Dienstleistung auf Sparflamme, wir machen das Meiste selber, es ist ein Garten angeschlossen, mit kreativen Ideen und Gefühlen bin ich Milliardär, aber was Konsum angeht kann man auch in der Kleinstadt ein Minimum leben.Wenn ich von mir ausgehe: Ich brauche Raum, ich brauche Freiheit und ich brauche absolut nichts was mich einengt.
dir liebe Grüße *Helmfried
Was Philosophen in ihren Büchern geschrieben haben, spielt dabei keine so große Rolle, man sollte kein Rezept fürs eigene Leben anwenden, sondern selbst seine Lebensphilosophie kreieren, da ist viel lesen zur Inspiration natürlich gut
aber nicht versuchen es 1:1 zu übernehmen. In der westlichen Welt ist eine materielle Askese dringend notwendig zugunsten der seelischen Empfindungen. Diese gesunde Askese betrifft alle Bereiche, auch die Quantität hier im Forum oder
im Netz überhaupt zu schreiben. Es geht ums rechte Maß und das ist für Menschen die sehr aufgeregt sind eindeutig weniger brauchen die wohltuendere Form und so ist Askese in Deutschland oder Österreich in einer gesunden Form ein
großer Fortschritt. Es gehört die Fähigkeit der Imagination dazu, mit dem Geist Dinge zu erschaffen, die sich in der Vorstellung genauso anfühlen wie real und viel Freude machen, auch im Bereich zwischenmenschlicher Kontakt.
Ich lebe heute als Eremit wesentlich angenehmer als mit jüngeren Jahren voller Power im hoffnungslosen Kampf gegen Windmühlen, um reich, berühmt und mächtig zu werden. Meine Macht über mich selbst ist heute so stark wie nie zuvor
weil ich mich mehr auf die inneren Befindlichkeiten konzentrieren und weniger auf die äußere Oberfläche. Als Eremit finde ich es gut, dass man mich für einen schrulligen Alten hält, das gibt mir Ruhe und Frieden, besser als würden viele
etwas von mir wollen z.B. Arbeitsleistung damit sie reicher werden. Ich arbeite viel ehrenamtlich, mit den Besitzansprüchen eines Eremiten kann ich mir das leisten, es bleibt trotzdem etwas übrig. Ich befürworte in der westlichen Welt
die Askese, aber man muss aufpassen, dass man nicht in den Sog der Sucht gerät, das kann Untergang bedeuten. Ich halte mit allen Sinnen genießen können für ein Lebenselixier.