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Geboren um zu Sterben - Warum unser Dasein so paradox ist

Chris M

Well-Known Member
Registriert
2. November 2014
Beiträge
3.728
Das Ziel des Lebens ist der Tod. Und deshalb sind alle unsere Lebensziele hinfällig, weil das wahre Ziel jenseits des Lebens liegt. Sind aus dieser Intuition heraus die Religionen mit ihren Jenseitslehren entsprungen? Ich kann aus der Religion heraus Hoffnungen auf das Jenseits gewinnen, die Schattenseite davon sind jedoch auch entsprechende Ängste bezüglich des Jenseits. Aber darum soll es hier nicht gehen.

Vielmehr frage ich mich, wie es sowohl atheistische als auch gläubige Menschen schaffen, dem irdischen Leben als solches etwas positives abzugewinnen. Gut, das ist natürlich verallgemeinernd ausgedrückt. Denn es gibt sowohl Atheisten als auch Gläubige, die mit dem irdischen Leben rein gar nichts anzufangen wissen. Unter den Atheisten sind das dann die Pessimisten und die Antinatalisten während es bei den Gläubigen die Asketen sind, die sich vom Leben abwenden.

Doch gerade heutzutage sind wohl die meisten Menschen sehr stark in das irdische Leben integriert, also sie haben durchaus Lebensziele, die sie mit Leidenschaft verfolgen, obwohl sie, je nach Einstellung, als wahres Ziel des Lebens entweder ein kaltes Grab erwartet oder ein jenseitiges Dasein, gegen welches das derzeitige absolut erbärmlich ist. Mir hingegen gelingt es nicht einmal für eine Minute, die Hinfälligkeit des irdischen Lebens zu verdrängen.

Ich habe hier schon viel über Schopenhauers Philosophie geschrieben, doch beim Thema Tod kommt mir eher dessen geistiger Nachfolger Philipp Mainländer in den Sinn. Dieser entwickelte die Philosophie seines "Meisters" dahingehend weiter, dass er davon ausging, dass der Wille zum Leben in Wirklichkeit nur eine Maske des wahren Antriebs des Menschen sei - nämlich des Willens zum Tode. Zunächst klingt das vielleicht abwegig, aber andererseits:

Wozu sind wir denn letztgültig geboren worden? Um zu sterben. Diese Aussage ist so offensichtlich wahr, dass man sie eigentlich gar nicht aussprechen muss. Und dennoch wird diese Wahrheit verdrängt wie keine andere. All unsere Lebensziele verblassen, wenn man sie dem einen wirklichen Lebensziel vergleicht: dem Tod. Laut Mainländer ist der gesamte Kosmos in einer Bewegung vom Sein in das Nichtsein begriffen, und erstaunlicherweise schrieb er sein Werk, die Philosophie der Erlösung, noch bevor in der Physik der zweite Hauptsatz der Thermodynamik entdeckt wurde, welcher das Konzept der Entropie ins Spiel brachte, welche besagt, dass die Unordnung im Kosmos immer zunimmt und letztlich alles zerfällt (Wärmetod des Universums). Mainländers Philosophie ist also eine Art Metaphysik der Entropie.

Im Angesicht der Ewigkeit ist die einzige relevante Frage: Was geschieht beim Sterben und was kommt nach dem Tod? Ich glaube, dass die Menschen früher noch viel mehr mit diesem Thema verbunden waren und dass es mittlerweile einfach so ist, dass es auf der einen Seite die Tradition der Religionen gibt, die dieses Thema durch gewisse Glaubenssätze einfach abgehakt haben und auf der anderen Seite die Verdrängung des gesamten Themas. Ich jedoch kann mich weder mit Glaubenssätzen noch mit der Verdrängung zufrieden geben.

Unser Dasein ist so paradox, weil ein Leben, dass dem Tod geweiht ist, kein wirkliches Leben ist. Das Leben ist die Anomalie, der Tod die Norm, denn das Leben ist endlich und der Tod ist unendlich. Ich weiß nicht wieso, aber ich wusste das schon als Kind ganz genau. In diesem irdischen Leben ist alles falsch, weil immer etwas fehlt, nämlich die Unsterblichkeit. Wir sind hier auf Erden weder lebendig noch tot, sondern in einem Zwischenzustand gefangen. Denn echtes Leben kann nicht endlich sein. Und vielleicht kommt hier eben gerade wieder die Religion und auch gewisse Philosophien ins Spiel, die uns hartnäckigerweise beibringen wollen, dass der Tod eine Illusion ist. Andererseits ist er aber auch das realste, was es überhaupt gibt, aus oben genannten Gründen.
 
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.............Mir hingegen gelingt es nicht einmal für eine Minute, die Hinfälligkeit des irdischen Lebens zu verdrängen.................
.............Wozu sind wir denn letztgültig geboren worden? Um zu sterben..................
......................denn das Leben ist endlich und der Tod ist unendlich................

Hallo Chris,
wenn du schreibst:
"Wir sind hier auf Erden weder lebendig noch tot, sondern in einem Zwischenzustand gefangen."
klingt das schon etwas verzweifelt und verdreht die Dinge auch ziemlich.
Wir sind nicht geboren um zu sterben.
Wir sind geboren, um den SEIN eine Form zu geben.
Nach der Geburt vergisst der Mensch naturgemäß, dass er aus dem SEIN kommt.
Deshalb ist es die Aufgabe des Menschen, sich dem Doppelcharakter seiner Existenz bewusst zu werden. Er ist einerseits Körper und Geist und ist andererseits ein spirituelles (seelisches) Wesen.
Wenn diese Erkenntnis nicht kommt, nicht in sein Bewusstsein einfließt, kann der Mensch seine innere Balance (seinen Frieden) nicht finden.
LEBEN und SEIN müssen zusammengebracht werden, dadurch werden auch Denken und Fühlen zu einer Einheit.
Wenn diese Einheit nicht erreicht wird, kommt es idR dazu, dass der Mensch versucht, über die Ratio (also über das Denken) sein Leben zu erfassen und zu meistern und das geht nie gut.
Gerade auch bei Männern "kränkelt" die Gefühswelt oft; das akzeptieren von Gefühlen und das reagieren auf Gefühle wird oft als Gefühlsduselei von Weicheiern abgetan (da der Indianer ja keinen Schmerz kennt).
Die Aussage: ˋDas Leben ist endlichˋ ist zweifellos richtig.
Die Aussage: ˋDer Tod ist unendlichˋ ist jedoch falsch.
Das SEIN ist unendlich, der Tod ist nur die finale Phase des Lebens.
Im SEIN (in der körperlosen Existenz) ist dieses (nun vergangene) Leben nur eine Episode.
Dennoch kann jegliches Leben (in der Form) nie als sinnlos oder Selbstzweck betrachtet werden, da alle Entwicklung und Entfaltung nur in der Form (im körperlichen Dasein) geschehen kann.
Warum willst du die ˋHinfälligkeit des irdischen Lebensˋ verdrängen ?
Ich finde es gut, dass dieses Leben zu gegebener Zeit sein Ende findet.
Wenn die Zusammenhänge begriffen und das Leben nicht nur ˋbedachtˋ sondern auch ´erfühlt´ wird, ist auch die Angst vor dem Tod verschwunden.
Das Leben hat einen Sinn.
Diese Erkenntnis ist sehr wichtig. Bleibt die Frage, warum dem Einen das Leben mehr oder weniger zufällt und der Andere doch mehr Probleme damit hat.
Ich empfinde dieses ´mehr an Problemen´ nicht als Nachteil; verlangt es mir doch ab, mich eingehender und tiefer mit vielen Dingen zu beschäftigen. Da ich auch so meine Probleme hatte, bin ich heute (fast) froh, dass es sie gab. Es bringt festen Boden unter die Füße, wenn den Stürmen lange genug getrotzt wurde und die vielen Irrwege im Nachhinein auch noch ihren Sinn bekommen.
Das Leben kann schön sein:
- wenn ich es in seinem Wesen erst einmal richtig erkannt habe
- wenn ich es (zu-)lasse (und der Kampf gegen Windmühlen immer weniger wird)

dir liebe Grüße * Helmfried

P.S.: Die Entfaltung der Liebe zu allen und zu allem (die wohl wichtigste Aufgabe) muss bei alldem wichtigstes Ziel bleiben. Ohne Liebe bleibt das Leben immer arm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Chris,
wenn du schreibst:
"Wir sind hier auf Erden weder lebendig noch tot, sondern in einem Zwischenzustand gefangen."
klingt das schon etwas verzweifelt und verdreht die Dinge auch ziemlich.
Wir sind nicht geboren um zu sterben.
Wir sind geboren, um den SEIN eine Form zu geben.
Nach der Geburt vergisst der Mensch naturgemäß, dass er aus dem SEIN kommt.
Deshalb ist es die Aufgabe des Menschen, sich dem Doppelcharakter seiner Existenz bewusst zu werden. Er ist einerseits Körper und Geist und ist andererseits ein spirituelles (seelisches) Wesen.
Wenn diese Erkenntnis nicht kommt, nicht in sein Bewusstsein einfließt, kann der Mensch seine innere Balance (seinen Frieden) nicht finden.
LEBEN und SEIN müssen zusammengebracht werden, dadurch werden auch Denken und Fühlen zu einer Einheit.
Wenn diese Einheit nicht erreicht wird, kommt es idR dazu, dass der Mensch versucht, über die Ratio (also über das Denken) sein Leben zu erfassen und zu meistern und das geht nie gut.
Gerade auch bei Männern "kränkelt" die Gefühswelt oft; das akzeptieren von Gefühlen und das reagieren auf Gefühle wird oft als Gefühlsduselei von Weicheiern abgetan (da der Indianer ja keinen Schmerz kennt).
Die Aussage: ˋDas Leben ist endlichˋ ist zweifellos richtig.
Die Aussage: ˋDer Tod ist unendlichˋ ist jedoch falsch.
Das SEIN ist unendlich, der Tod ist nur die finale Phase des Lebens.
Im SEIN (in der körperlosen Existenz) ist dieses (nun vergangene) Leben nur eine Episode.
Dennoch kann jegliches Leben (in der Form) nie als sinnlos oder Selbstzweck betrachtet werden, da alle Entwicklung und Entfaltung nur in der Form (im körperlichen Dasein) geschehen kann.
Warum willst du die ˋHinfälligkeit des irdischen Lebensˋ verdrängen ?
Ich finde es gut, dass dieses Leben zu gegebener Zeit sein Ende findet.
Wenn die Zusammenhänge begriffen und das Leben nicht nur ˋbedachtˋ sondern auch ´erfühlt´ wird, ist auch die Angst vor dem Tod verschwunden.
Das Leben hat einen Sinn.
Diese Erkenntnis ist sehr wichtig. Bleibt die Frage, warum dem Einen das Leben mehr oder weniger zufällt und der Andere doch mehr Probleme damit hat.
Ich empfinde dieses ´mehr an Problemen´ nicht als Nachteil; verlangt es mir doch ab, mich eingehender und tiefer mit vielen Dingen zu beschäftigen. Da ich auch so meine Probleme hatte, bin ich heute (fast) froh, dass es sie gab. Es bringt festen Boden unter die Füße, wenn den Stürmen lange genug getrotzt wurde und die vielen Irrwege im Nachhinein auch noch ihren Sinn bekommen.
Das Leben kann schön sein:
- wenn ich es in seinem Wesen erst einmal richtig erkannt habe
- wenn ich es (zu-)lasse (und der Kampf gegen Windmühlen immer weniger wird)

dir liebe Grüße * Helmfried

P.S.: Die Entfaltung der Liebe zu allen und zu allem (die wohl wichtigste Aufgabe) muss bei alldem wichtigstes Ziel bleiben. Ohne Liebe bleibt das Leben immer arm.

MMn helfen sämtliche Erklärungen kaum bis nicht, wenn
eine Prägung eher zum "Todestrieb" Schicksal hat werden
müssen!
 
Unser Dasein ist so paradox, weil ein Leben, dass dem Tod geweiht ist, kein wirkliches Leben ist.
Vieles ist paradox in der Natur, man selbst auch, damit sollte man leben lernen bevor man stirbt. Viele Menschen haben solche Ansichten wie Du, die meinen da fehlt etwas und sie erwarten, dass jemand kommt der das Defizit auffüllt.
Wenn ich mir überlege, wie lang so ein Menschenleben sein kann, vom sich bewusst machen, vom des Selbst bewusst werden (Selbstbewusstsein) bis zum Tod, in meinen Augen eine ewig lange Zeit, wenn man aktiv ist, das alles sinnvoll
füllen ist eine Herausforderung, die sich lohnt. Nur ein Moment in diesem langen Leben mit guten Ende ist eine Erfüllung, die das gesamte Dasein rechtfertigt. Wer jedoch auf Garantien, Gerechtigkeit, Verheißung und Versprechen fürs
Glück hereinfällt und daran glaubt, quält sich ewig. Ein Orgasmus ist ein sehr schöner Moment mit Erfüllung, aber er ist vergänglich und schnell vorbei, wer das Leben mit orgastischen Gefühlen verbringen will hat große Probleme
im Alltag, denn ohne Risiko, dieses gerade so überleben, kein Glücksgefühl, es ist die Überwindung zu schwierigen Taten, die dem langen Leben einen Inhalt geben und den Mut das Leben auf Spiel zu setzen, um entweder zu verlieren
und damit umgehen zu können oder zu gewinnen und trotzdem auf dem Boden zu bleiben. Jedoch man sollte es selber merken, wenn man etwas für das eigene Leben gewinnt, um es genießen zu können.
Ich mag das Paradoxe, denn es ist eine Antwort auf das festgeschriebene Gesetz, an das man sich halten muss, will man überleben bis das Ziel erreicht ist.
 
Helmfried, Freni und Ewaldt, danke für eure Kommentare.

Kantig hingegen:

Der Problematk solcher "Sätze" kommen Sie am besten aus, wenn Sie sich mit Gleicgesinten zusammentun

Wie so oft, ergibt dieser Einzeiler für mich keinen Sinn. Ich kann den Inhalt dieser Aussage nicht erfassen. Ist "kommen sie am besten aus" eine österreichische Redewendung, die man so im Deutschen nicht gebraucht? Das kommt hier manchmal vor. Andernfalls reden wir irgendwie aneinander vorbei. Zum Thema Gleichgesinnte kann ich nur sagen, dass ich seit Jahren in einem "Todes-Forum" aktiv bin und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es unter den Gleichgesinnten eigentlich fast nur ums Thema Suizid geht. Denn:

MMn helfen sämtliche Erklärungen kaum bis nicht, wenn
eine Prägung eher zum "Todestrieb" Schicksal hat werden
müssen!

Das bringt es sehr gut auf den Punkt. Früher war es dann eben so, dass man wie in so vielen anderen Bereichen auch, damit alleine war, weil die betroffenen Individuen zu weit auseinander leben, um sich je kennen zu lernen. Aber durch das Internet können heutzutage sogar Lebensmüde ihre "Community" haben, was allerdings ein zweischneidiges Schwert ist. Denn zum einen tut es natürlich gut, Leute kennen zu lernen, denen es ähnlich geht, zum anderen erfährt man dadurch aber, wie viele Menschen es gibt, die psychisch enorm leiden in diesem Leben. Und viele von denen wären vermutlich längst schon nicht mehr hier, wenn es den legalen Zugang zu einem unkomplizierten Ausgang gäbe. Gerade heute hat jemand im benannten Forum folgenden Satz geschrieben:

Wenn es wirklich sichere Methoden gäbe, 100% sicher und ohne Mist, dann wäre hier niemand mehr, weil eigentlich alle schon am Ende waren.

Die Diskussion unter den Gleichgesinnten läuft immer wieder darauf hinaus, dass es ein Recht auf den Tod geben sollte. Im englischsprachigen Raum gibt es mittlerweile sogar schon einen Podcast, der sich nur auf dieses Thema spezialisiert hat. Denn es ist einfach ein Fakt, dass sich jedes Jahr unzählige Menschen auf die grausamsten Arten das Leben nehmen, oft auch andere mit reinziehen, etwa den Lokführer des Zuges, vor den sie sich werfen oder einfach die Person, die die Leiche finden wird. Außerdem überleben viele Menschen den Versuch in einem schlimmeren Zustand als zuvor. All das könnte verhindert werden, gäbe es da unkomplizierte, legale Wege wie etwa in Belgien. Ich selber würde wegen spirituellen Bedenken nicht sofort diesen Weg wählen, selbst wenn es ihn in Deutschland geben würde. Aber alleine das Wissen, dass es möglich ist, wäre schon eine unendliche Erleichterung. Man kann das alles wahrscheinlich aber nicht verstehen, wenn man nicht selber unter dem Einfluss des benannten Todestriebes steht. (Übrigens, FreniIshtar, du hast dich doch auch schon mit Freuds Todestrieb befasst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er diese Idee von Philipp Mainländer übernommen hat, ohne ihn als Inspiration zu nennen. Mainländer hat sein Werk lange vor Freud verfasst und was er als den Willen zum Tode beschreibt ist schon sehr ähnlich dem Freudschen Todestrieb).

Hallo Chris,
wenn du schreibst:
"Wir sind hier auf Erden weder lebendig noch tot, sondern in einem Zwischenzustand gefangen."
klingt das schon etwas verzweifelt...

Es tut mir leid, wenn ich solch negative Gedanken äußere. Aber sie sind authentisch, ich schreibe nur was ich eh denke und es ist ja niemand gezwungen, das Geschriebene zu lesen und schon gar nicht vom Geschriebenen beeinflusst zu werden. Wenn jemand von solchen Texten runtergezogen wird, sollte er auf jeden Fall aufhören meine philosophischen Beiträge zu lesen. Depression kann ansteckend sein, das ist ein Fakt. Bei euch bin ich mir aber sicher, dass ihr genug Erdung habt, euch nicht negativ davon beeinflussen zu lassen. Ich muss über diese Dinge schreiben, weil es ansonsten noch viel schlimmer wäre, wenn ich sozusagen alleine mit meinen Gedanken wäre. Und ja, ich fühle mich hier auf Erden wie in einem Gefängnis und das Gefängnis ist mein Körper.

Wir sind nicht geboren um zu sterben.
Wir sind geboren, um den SEIN eine Form zu geben.
Nach der Geburt vergisst der Mensch naturgemäß, dass er aus dem SEIN kommt.
Deshalb ist es die Aufgabe des Menschen, sich dem Doppelcharakter seiner Existenz bewusst zu werden. Er ist einerseits Körper und Geist und ist andererseits ein spirituelles (seelisches) Wesen.

Das ist mir in der Theorie alles klar. Ich hatte schon unzählige Diskussionen, in denen ich diesen Standpunkt leidenschaftlich verteidigt habe. Mir ist intuitiv klar, dass ich ein spirituelles Wesen in einem materiellen Körper bin - nur letzteres sehe ich als Problem an, und das ist noch ein Euphemismus. Dennoch habe ich keine Suizidabsichten, um das klar zu stellen, denn meine Intuition sagt mir ebenfalls, dass das falsch wäre, weil ich auf der Erde noch etwas zu tun habe, nur was das ist, das versuche ich seit Jahren herauszufinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
MMn helfen sämtliche Erklärungen kaum bis nicht, wenn
eine Prägung eher zum "Todestrieb" Schicksal hat werden
müssen!

Ich glaube, dass ein Todestrieb (oder eine suizidale Verfassung) sich vorwiegend aus einer schweren Depression heraus entwickelt.
Ich habe so meine Schwierigkeiten mit dem Begrifff Schicksal. Sicher gibt es Entwicklungen, die schicksalhaft anmuten; nur denke ich auch, dass sich - bei aller Schwere so mancher Situation - ich mich nicht einem Schicksal ausgeliefert fühlen sollte, denn somit wäre ich machtlos und es wäre auch der Versuch, die Verantwortung für mich auf eine höhere Macht abzuschieben.
Ich muss dazu sagen, dass ich alles andere als ein Experte bin und ich jedem, der sich getrieben fühlt, wünsche, dass er/sie die Stärke aufbringen mag, destruktiven Verlockungen zu widerstehen.
Helmfried
 
......................Ich muss über diese Dinge schreiben, weil es ansonsten noch viel schlimmer wäre, wenn ich sozusagen alleine mit meinen Gedanken wäre........................

Dann schreibe, wann immer dir so ist. Klarheit in der Schilderung, erhöht die Chancen zu verstehen.
dir liebe Grüße * Helmfried
 
Wie so oft, ergibt dieser Einzeiler für mich keinen Sinn. Ich kann den Inhalt dieser Aussage nicht erfassen. Ist "kommen sie am besten aus" eine österreichische Redewendung, die man so im Deutschen nicht gebraucht? Das kommt hier manchmal vor. Andernfalls reden wir irgendwie aneinander vorbei. Zum Thema Gleichgesinnte kann ich nur sagen, dass ich seit Jahren in einem "Todes-Forum" aktiv bin und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es unter den Gleichgesinnten eigentlich fast nur ums Thema Suizid geht. Denn:
Gleichgesinnte suchne nach Lösungen und da liegt es an Ihnen, für welche Sie sich entscheiden und welche Sie ausprobieren.
Vielleicht hilft Ihnen eine Gesinnunsgemeinschaft, was Sie zu KONKRET tun haben, tun können - Es ist an und für sich eine Aufwertung sich mit Ihren Frage zu beschäftigen - ich habe allerdings immer wieder den Verdacht, daß Themen für sich allein angesprochen werden.
In Österreich sagt man dazu: um den heißen Brei herumreden. Euphemismen sind ein bekanntes Stilmittel.
 
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Hallo @Chris M !
Diese, meine Stellungnahme:
MMn helfen sämtliche Erklärungen kaum bis nicht, wenn eine Prägung eher zum "Todestrieb" Schicksal hat werden
müssen!
-war eigentlich nur meine Antwort auf @Helmfried gut gemeinte
Aufklärungen! Aber ein Seelenhelfer wird seinem Schützling kaum
Deutungen oder Begründungen liefern.
Auch ein S.Freud ist nicht notwendig, um dessen!!! depressives Sein
zu erahnen!
Meiner Meinung nach "genügt" eine liebevolle Umarmung, und die
gebt es sowieso viel viel zu wenig unter uns Menschen!
(Es soll sogar welche geben, die diese wichtige Zuneigung ihren
Familienmitgliedern "Corona bedingt" verweigert haben - verweigern!)
 
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