Wenn es dem Ende zugeht oder man sich zumindest dem Ende nahe fühlt oder gefühlt hat, sind manche Menschen dem Glauben eher zugetan, auch wenn sie es zu früheren Lebzeiten nie waren. Ob aus plötzlicher, tiefer Überzeugung oder eher aus Angst und dem Bestreben, sich mit "seinem" Gott gut zu stellen, für den Fall, dass es ihn doch geben sollte. Und da wäre es doch tröstlich, wenn man dem Tod nahe war und da "etwas war" anzunehmen, dass nach dem Tod auch etwas sein müsste. So wie man nicht nur in die Sahara fahren muss, um es wärmer zu haben, es reicht auch schon sich nur in Richtung der Sahara (ausgehend von Europa) zu begeben um es etwas wärmer zu haben. Aber, die Menschen vergessen dabei, dass sich "dem Tod nahe sein" zu "tot sein" nicht quantitativ, sondern qualitativ unterscheiden. So wie "sehr groß" und "unendlich groß" sich ebenso weniger quantitativ als qualitativ unterscheiden, auch wenn man sagen kann, dass "unendlich groß" größer sei als "sehr groß". Aber, so wie "unendlich" keine Zahl ist, ist der Tod bzw "tot sein" nichtnur faktisch kein Teil des Lebens, sondern schon per Definition.
Der Zustand, den man nach seinem Leben einnimmt (etwas paradox, denn schon alleine diese Formulierung setzt voraus, dass man nach dem Tod noch existierte) kommt rational betrachtet wohl dem am Nächsten, den man vor seiner Erschaffung hatte. Und, wie haben wird jene Zeit zwischen Urknall (oder was auch immer) bist zu unserer Bewusstwerdung erlebt ?
Insofern wäre die naheliegendste Vermutung, dass die Zeitspanne nach seinem Tod gleichartig "erlebt" wird. Diverse Theorien und Philosophien stoßen natürlich ebenso an dieses Problem und fabrizieren dann mehr oder weniger abstruse Geschichten, um irgendeine Antwort zu geben - denn ein einfachen "keine Ahnung" befriedigt den Gläubigen nicht und könnte dessen Zuspruch kosten.