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Nachgedanken zu den großen Fragen des Daseins

Ich meine damit nicht eine Geisteswissenschaft, sondern die Geisteswissenschaft. Sowie es die Naturwissenschaft gibt, gibt es auch die Geisteswissenschaft. Sie wurde von Rudolf Steiner gegründet.
Du willst das, was Rudolf Steiner gegründet hat auf eine Stufe mit "der Naturwissenschaft" stellen ?
 
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Hallo Helmfried,

es gehört auf jeden Fall hierher. Es gibt keine größere Frage des Daseins als die, was passiert, wenn wir sterben. Jedenfalls ist es für mich so. Nahtoderfahrungen gehören zu den faszinierendsten Themen überhaupt.

Über Nahtoderfahrungen auf das zu schließen, was nach dem Tod kommt oder passiert ist so wie über die Urknalltheorie heraus zu finden, was vor dem Urknall war.
Richtiger Weise weisen Vertreter der Urknalltheorie immer wieder darauf hin, dass man mit seinen Erkenntnissen dem Urknall bis auf eine gewisse Distanz annähern kann, es aber prinzipiell unmöglich ist, etwas über ein "davor" zu erfahren, falls es überhaupt so etwas gegeben hätte.
 
Ich halte die Lebensbewältigung für wesentlich spannender und schwieriger als das Sterben, aber vielleicht bin ich zu jung um das Sterben am Ende des Lebens vor Augen zu haben, mich beschäftigt der Alltag genug.
Natürlich darf man den Tod nicht vergessen als Finale des Lebens, das Thema Nahtoderfahrung ist fast schon esoterisch abgedroschen, es geht ums Leben vor dem Tod, das ist die Herausforderung.
 
Direkte Erfahrungsberichte von einzelnen Menschen, die in keiner Weise verifiziert werden können.
Wie will man da bloße Einbildung von objektiven Sachverhalten unterscheiden ?

Hallo Muzmuz,
ich stütze mich hierbei nicht auf Aussagen einzelner Patienten.
Es gibt genug Literetur international anerkannter Autoritäten. Eine Empfehling - in diesem Zusammenhang - wären die Bücher von Dr. Sam Parnia, ein weltweit bekannter Reanimationsarzt und Autor, dessen umfangreiche Erfahrungen sich aus tagtäglicher Praxis und der Arbeit mit reanimierten Patienten begründen.
LG * Helmfried
 
Die Anzahl von Berichten einzelner Patienten macht hier nur bedingt Unterschied.
Es geht ja nicht um die Frage, ob die Patienten das "Licht am Ende des Tunnels" erlebt haben oder nicht, sondern ob dieses Licht nun tatsächlich etwas mit dem Jenseits zu tun hat, oder ob es ein Erlebnis ist, das einfach eine Eigenschaft des lebenden Gehirns ist in einem Zustand der eben nicht alltäglich ist. Da das der Erlebende nicht im Geringsten selbst beantworten kann, macht es keinen Unterschied ob das nun einer nicht kann oder eine Million nicht kann.
 
Ich sag ja "Licht am Ende des Tunnels" ist für mich esoterische Verklärung, das kann auch von einem Arzt als Genie kommen, ist auch nur ein Mensch mit Verirrungen.
Denn die Nahtoderfahrung ist nicht so wesentlich für die Bewältigung des Lebens, es ist eine Erfahrung von vielen, aber nicht die einzig entscheidende.
Der Tod oder das Sterben am Ende ist auch eine Erfahrung, hat jedoch auf das Leben des Betreffenden gar keinen Einfluss mehr.
Deshalb halte ich die Philosophie zu Lebzeiten für so wichtig, in der auch das Sterben und der Tod beschrieben sind. Das lebendige Bewusstsein macht es aus.
Ob es am Ende des Tunnels ein Licht, eine Süßigkeit, ein Glas Bier oder einen Tritt in den Arsch gibt, ist eher nebensächlich.
 
Wenn es dem Ende zugeht oder man sich zumindest dem Ende nahe fühlt oder gefühlt hat, sind manche Menschen dem Glauben eher zugetan, auch wenn sie es zu früheren Lebzeiten nie waren. Ob aus plötzlicher, tiefer Überzeugung oder eher aus Angst und dem Bestreben, sich mit "seinem" Gott gut zu stellen, für den Fall, dass es ihn doch geben sollte. Und da wäre es doch tröstlich, wenn man dem Tod nahe war und da "etwas war" anzunehmen, dass nach dem Tod auch etwas sein müsste. So wie man nicht nur in die Sahara fahren muss, um es wärmer zu haben, es reicht auch schon sich nur in Richtung der Sahara (ausgehend von Europa) zu begeben um es etwas wärmer zu haben. Aber, die Menschen vergessen dabei, dass sich "dem Tod nahe sein" zu "tot sein" nicht quantitativ, sondern qualitativ unterscheiden. So wie "sehr groß" und "unendlich groß" sich ebenso weniger quantitativ als qualitativ unterscheiden, auch wenn man sagen kann, dass "unendlich groß" größer sei als "sehr groß". Aber, so wie "unendlich" keine Zahl ist, ist der Tod bzw "tot sein" nichtnur faktisch kein Teil des Lebens, sondern schon per Definition.
Der Zustand, den man nach seinem Leben einnimmt (etwas paradox, denn schon alleine diese Formulierung setzt voraus, dass man nach dem Tod noch existierte) kommt rational betrachtet wohl dem am Nächsten, den man vor seiner Erschaffung hatte. Und, wie haben wird jene Zeit zwischen Urknall (oder was auch immer) bist zu unserer Bewusstwerdung erlebt ?
Insofern wäre die naheliegendste Vermutung, dass die Zeitspanne nach seinem Tod gleichartig "erlebt" wird. Diverse Theorien und Philosophien stoßen natürlich ebenso an dieses Problem und fabrizieren dann mehr oder weniger abstruse Geschichten, um irgendeine Antwort zu geben - denn ein einfachen "keine Ahnung" befriedigt den Gläubigen nicht und könnte dessen Zuspruch kosten.
 
Die Anzahl von Berichten einzelner Patienten macht hier nur bedingt Unterschied.
Es geht ja nicht um die Frage, ob die Patienten das "Licht am Ende des Tunnels" erlebt haben oder nicht, sondern ob dieses Licht nun tatsächlich etwas mit dem Jenseits zu tun hat, oder Erlebende nicht im Geringsten selbst beantworten kann, macht es keinen Unterschied ob das nun einer nicht kann oder eine Million nicht kann.

Deine Position (Sichtweise) ist nicht zu beanstanden, ist sie doch auch sie Sicht der meisten und wird somit auch die meiste Zustimmung finden.

..................ob es ein Erlebnis ist, das einfach eine Eigenschaft des lebenden Gehirns ist in einem Zustand der eben nicht alltäglich ist..........

Es geht mehr darum, dass, nach Lahmlegung des Gehirns, Fähigkiten entfaltet werden, zu denen das Gehirn, bei voller Funktion, gar nicht fähig wäre. Gerade bei außerkörperlichen Erfahrungen kommt es zu Wahrnehmungsformen, die die Möglichkeiten des Gehirns bei weitem übersteigen.
Die Problematik Bewusstseinsforschung (denn einzig und alleine darum geht es) wird von der Naturwissenschaft auch nie völlig entschlüsselt werden können, da die Ansatzpunkte falsch sind. Es ist ein philosophisches Problem, nur muss das im Abendland erst erkannt werden.
Bis dahin glaubt jeder was er will und das Gemütlichste ist dein Standpunkt, der erfährt den geringsten Gegenwind.
Helmfried
 
........................Ich sag ja "Licht am Ende des Tunnels" ist für mich esoterische Verklärung...............
.......................Denn die Nahtoderfahrung ist nicht so wesentlich für die Bewältigung des Lebens, es ist eine Erfahrung von vielen, aber nicht die einzig entscheidende.....................

Es ist schon erstaunlich, wie du (und Gleichgeschaltete) die Wirklichkeit verdrehen.
Übereinstimmend (von wenig Ausnahmen abgesehen) haben die Menschen, die ein Nahtoderlebnis hatten, berichtet, dass sich für ihr Leben alles geändert hat und dass sie seitdem viel bewusster leben.
Aber stell auch weiterhin deine niedlichen Thesen in den Raum, das ist einfacher, als sich mit der Problematik mal tiefgründig zu beschäftigen.
Helmfried
 
Zuletzt bearbeitet:
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Es geht mehr darum, dass, nach Lahmlegung des Gehirns, Fähigkiten entfaltet werden, zu denen das Gehirn, bei voller Funktion, gar nicht fähig wäre.
Ja, solche "verborgenen Fähigkeiten" sind eine angenehmen Vorstellung. "Ich bin göttlich, nur merkt es im Alltag niemand."
Die Erkenntnistheoretische Krux bei der Sache ist, dass diese Fähigkeiten, die offensichtlich ja nur bei "Schäden" zu Tage gefördert werden, empirisch nur von genau diesem "geschädigten" Gehirn wahrgenommen werden.
Das heißt, man postuliert Fähigkeiten in einem "verrückten" Zustand, in dem auch die Wahrnehmung "verrückt" spielt, und entwickelt daraus eine Theorie. Wird schwierig, diese irgendwie plausibel zu belegen.
Natürlich auch schwierig zu widerlegen, aber dieses "man wird nichts Belastbares darüber herausfinden" öffnet allerlei Dampfgeplaudere Tür und Tor, und da Menschen gerne glauben wollen, was ihnen angenehm ist,
werde auch viele auf diesen Glaubenszug aufspringen.
 
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