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Lieblingsphilosophen

cassie

New Member
Registriert
16. Februar 2005
Beiträge
170
hi ihr, ich wüsste mal gerne, ob ihr eigentlich Lieblingsphilosophen habt, und warum...
:autsch:
 
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Ich mag Hume sehr :> Vorallem wegen seiner "kalten Vernunft"-Theorie. Sonst noch wegen der zusammengesetzten Vorstellung und den Naturgesetzen (wir haben nie erfahren, WARUM ein Stein zu Boden fällt... wir wissen nur, dass er mit Gewissheit fallen wird). Mehr habe ich mich noch nicht mit Hume beschäftigt, aber irgendwie ist er mir am sympathischsten von allen Philosophen, die ich kenne. (Darwin ist aber auch irgendwie ziemlich nett *hihi*)

Welche Philosophen magst DU denn am meisten? Und wieso?
 
Die Frage finde ich ziemlich daneben, als ob man sicht aus dem ganzen Quark der Philosophie sein Lieblingsfischstäbchen aussuchen könnte oder sollte ...

Ums mal anders zu formulieren: Welche Philosphen mich beeinflußt und beeindruckt haben:

Nietzsche (die Idee des Übermenschen, als ein ständiges, in perspektivischem Sinne, sich Neu-Deuten und Neu-Erschaffen; der Ackzent auf das Dionysische, auf den Rausch, die Extase; das Nihilistische zu überwinden oder daran unterzugehen)

Camus, Sartre und der Existentialismus: Der Mensch ist zu dieser Existenz in Freiheit verurteil, es gibt keinen Ausweg, blinder Aktionismus führt zu nichts er überdeckt bestenfalls: die Hölle, das sind die Anderen.

Wittgenstein: Alles was gesagt werden kann, kann (und soll!) klar gesagt werden. Die meisten philosphischen Probleme sind Scheinprobleme, nämlich unterschiedlich gespielte Formen eines Sprachspiels

Schopenhauer und in neuerer Zeit der "radikale Konstruktivismus": Die Welt als Wille und Vorstellung. Es gibt keine objektive Wirklichkeit außerhalb unserer kognitiven Interpretation.

Und für alle die, die meinen, daß mein Abriß sehr knapp, klischeehaft und verkürzt wäre (womit sie durchaus Recht hätten) ein Zitat von einem, der kein Philosoph war und sein wollte, Franz Kafka:

"Das Zeichen einer beginnenden Erkenntnis ist der Wunsch zu Sterben"
 
Zuletzt bearbeitet:
"Lieblingsphilosophen" (womit ich die Philosophinnen nicht a priori ausgeschlossen haben möchte) sollten einen zum Lachen bringen.
Doch denke ich, dass die Motivation des Lachens (und natürlich auch die Qualität) durchaus variieren kann. Derrida, Deleuze oder Nietzsche (um hier eine kleine Auswahl vorzulegen) entlocken mir beispielsweise ein anderes Lachen als etwa aphex, der neuerdings auch zu meinen "Lieblingsphilosophen" zählt. Um nicht mit einem Zitat zu geizen:

"philosophisches. es gibt keine gedanken mehr zum erforschen."

Schön zeigt hier der eben genannte "Philosoph" auf, dass all das, was letztendlich erforscht wurde und werden kann, bereits durch den Horizont des Forschenden beschränkt ist. Weil dieser "Philosoph" selbstredend einen unvorstellbar weiten Horizont hat, der überhaupt nicht von ihm zu trennen ist - denn nur paradoxerweise hat er sich erweitert ("ich weiß nicht meinen wahren iq weil ich den iq 155 / test in einer phase machte in der ich alle paar minuten shit kiffte und lsd nahm um meinen geist zu erweitern."), denn eigentlich war er nie wirklich beschränkt ("das was dir drogen geben nehmen sie dir auch wieder.") -, darf man ihm gegenüber das Attribut des Strebsamen, das dem Prädikat "Philosoph" anhaftet, strenggenommen nicht wirklich zuschreiben: denn er ist bereits unendlich extensix/intensiv. Da er also kein "Philosoph" ist, sondern ein Geist (dessen Freunde natürlich ebenfalls Gespenster sind), verwundert es nicht, dass aus seinem Mund auch ein weiteres Bonmot stammt, das ich ebenfalls nicht vorenthalten möchte:

"kant , einstein , hawking und nietzsche halte ich für geistlos."

Das heisst übersetzt: Selbst wenn sich die Geister um Kant, Einstein, Hawking und Nietzsche scharrten bzw. gescharrt hätten, würden sie sie nicht wahrnehmen bzw. wahrgenommen haben, da sie sich für den Spuk nicht empfänglich zeigten. Da mich schon als Kind Gespenstergeschichten eher zum Lachen brachten, als gruselten, bin ich froh über jede Zeile des Geistes, auch wenn er als Geist natürlich nichts "Neues" schaffen kann ("ich verfasse aus prinzip keine neuen beiträge."). Auch wenn "Lieblingsphilosophen" per se etwas Gespenstisches anhaftet, so möchte ich doch die Qualität derjenigen, die gängigerweise genannt werden, von echten Gespenstern bzw. Geistern unterschieden wissen. Wie gesagt, das hat Auswirkungen auf die Qualität des Lachens!
 
cassie schrieb:
hi ihr, ich wüsste mal gerne, ob ihr eigentlich Lieblingsphilosophen habt, und warum...
:autsch:
Hallo Cassie !

Die Frage halte ich insofern für berechtigt, dass die Philosophie natürlich die Mutter aller Wissenschaften ist und demzufolge natürlich jeder denkende Mensch (einen) Lieblingsphilosoph(en) haben müsste.

Ohne den totalen Überblick zu haben, möchte ich einmal ein paar hervorheben:

Sokrates wegen seiner Aussage:
Erkenne Dich selbst. Meiner Meinung nach eine klassische (=zeitlose Wahrheit)​

Diogenes wegen seiner Aussage:
Geh' mir aus der Sonne. (Er lebte in einem Fass; als Alexander der Große, der damals sicher mächtigste Mann der Welt davon erfuhr, besuchte er Diogenes und fragte, ob er was für ihn tun könne. Darauf antwortete Diogenes obiges; die Geschichte ist zwar umstritten, auf jeden Fall aber eine wunderbare und äußerst treffende Aussage bzw. Vorstellung vom Freiheitsgedanken)​

Immanuel Kant wegen seiner Aussage:
Gut ist der sittliche Wille. (Er war einer der wenigen mir bekannten Philosophen, die sich auch über die Definition von "gut" wagten.)​

Schließlich der selbstkritische Bertrand Russell, der da (sinngemäß) sagte:
Der Philosoph sucht eine schwarze Katze in einem dunklen Raum, die nicht vorhanden ist; der Theologe findet sie. (Philosophicum 2004, ORF 2, Dienstag, 23.05 Uhr).​

Liebe Grüße

Zeili
 
Hallo Cassie,

Es gibt für mich immer einen "momentanen" Lieblingsphilosophen. Je nach Alter und "Reifung" meiner Selbst.

Aber allgemein gibt es für mich 2 Philosophen:

1. Sokrates: aus bereits genannten Gründen und weil aus seinem Satz
"ich weiß, daß ich nichts weiß" eine ungeheure Weisheit ausgeht

2. Baruch de Spinozza: Weil sich viele Philosophen und Dichter (z.B.Goethe) von ihm haben beeinflussen lassen. Ich denke er hat erkannt was heute erst Bedeutung gewinnt. Er hat keine Zeigefingerphilosophie betrieben, er wollte die Menschen erkennen lassen wie sie von ihrer Natur her sind.

Schöne Grüße
Ilias2
 
Ich habe auch eher "momentane Lieblingsphilosopphen" , Ilias2

aber insgesamt finde ich Decartes sehr interessant, vor allem mir seiner Aussage: Cogito ergo sum

Deshalb würde ich ihn als meinen Lieblingsphilosophen bezeichnen.


Doch auch andere Philosophen könnte ich mal als meine "Lieblingsphilosophen" bezeichen!

cassie

p.s.: sorry, wenn einigen diese Frage nicht passt, aber geantwortet habt ihr ja trotzdem...
 
Zeilinger schrieb:
Diogenes wegen seiner Aussage:
Geh' mir aus der Sonne. (Er lebte in einem Fass; als Alexander der Große, der damals sicher mächtigste Mann der Welt davon erfuhr, besuchte er Diogenes und fragte, ob er was für ihn tun könne. Darauf antwortete Diogenes obiges; die Geschichte ist zwar umstritten, auf jeden Fall aber eine wunderbare und äußerst treffende Aussage bzw. Vorstellung vom Freiheitsgedanken)​

Schließlich der selbstkritische Bertrand Russell, der da (sinngemäß) sagte:
Der Philosoph sucht eine schwarze Katze in einem dunklen Raum, die nicht vorhanden ist; der Theologe findet sie. (Philosophicum 2004, ORF 2, Dienstag, 23.05 Uhr).​

Zu Diogenes:
Die Szene muss verfilmt werden! Als ich das mal gelesen habe... meine Güte, habe ich da gelacht. Da kommt der mächtigste Mann der Welt zu einem Menschen, der paar Kleider hat und in einer Tonne wohnt und fragt ihn, was er haben wolle und der antwortet ganz locker und entspannt "Geh mir aus der Sonne"... Genial! :> Wenigstens wurd' der Diogenes schön braun, weil Alexander d. Große ihm aus der Sonne gegangen ist... Hachja... *immernoch schmunzeln muss*

Zu Russel:
Wirklich schöner Spruch in dem auch ein Funke Wahrheit steckt!
 
hi

((interessant finde ich die auflistung von dionysos...))

speziell inspirieren mich:

nietzsche (seine werke sind sehr paradox. seine dichterisch symbolische sprache gleicht der bibel. es bedarf der interpretation: ERKENNE DICH SELBST)

camus (speziell finde ich seine art des schreibens: nobelpreis würdig! seine worte sind raional nicht zu leugnen! denke speziell an "die philosophie des absurden")

sartre (auch ein toller schrifsteller. philosophisch sehr interessante ansätzte.)

kirkegaard (angst. ein wichtiges thema. was ist nicht alles darauf zurückzuschliessen?)

emerson (naturphilosoph. er verzaubert die leser mit seinen worten über die natur.)

kafka finde ich auch gerade aufgrund seiner symbol-sprache sehr interessant!
dostojewski, goethe uvm...

liebe grüsse, esperanto
 
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Ilias2 schrieb:
Es gibt für mich immer einen "momentanen" Lieblingsphilosophen. Je nach Alter und "Reifung" meiner Selbst.

Aber allgemein gibt es für mich 2 Philosophen:

1. Sokrates: aus bereits genannten Gründen und weil aus seinem Satz
ich weiß, daß ich nichts weiß" eine ungeheure Weisheit ausgeht
(...)
dieser satz wird auch im esoterikforum auf und ab zitiert.
vielleicht kannst du, ilias, mir erklären, was dieser satzt so schlaues beinhaltet?

(soviel ich weis, ist dieser satzt in keinem der werke platons über sokrates zu finden!?)

lg, esperanto
 
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