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Leid - subjektiv und/oder objektiv

EarlyBird

Well-Known Member
Registriert
1. Oktober 2009
Beiträge
28.942
Hallo alle! :)

Da ich mich vor kurzem mit einem Freund darüber unterhalten habe, was Leid jeweils für uns bedeutet und ich mal wieder feststellte, dass Leid offenbar individuell verschieden ist, würde es mich mal interessieren, was ihr genau darunter versteht. Wann fangt ihr an zu leiden? Ist Frust für euch schon Leid?
Und worunter leidet ihr am meisten?
Ich selbst leide, wenn es mir schlecht geht, ich aber nicht so richtig weiß, warum eigentlich. Sobald ich es in Worte fassen und jemandem mitteilen kann, wird es sofort besser. Außerdem leide ich, wenn ich etwas erwarte, was ich nicht kriegen kann. Natürlich auch, wenn ich krank bin, aber keine Zeit habe mich hinzulegen und auszukurieren, weil ich mich verpflichtet fühle.
Und ich leide besonders stark, wenn ich leide, mich aber keiner damit ernst nimmt.


LG

EarlyBird
 
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AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

...oje, da ist ja den Jammernden Tür und Tor geöffnet, sie geben vor immer
zu Leiden, kurioser Weise am meisten dann wenn sie mit allem abgefüllt sind.

Natürlich lässt sich Leid psychologisch betrachten auf die Seele bezogen aber
das geht nur individuell und persönlich.

Gesellschaftlich betrachtet wird doch ständig das Leid der völlig übersättigten
Mitteleuropäer groß geschrieben, es ist immer zu wenig.

Wage sogar zu behaupten, dass heute das Leiden in der Gesellschaft mehr in
den Vordergrund gestellt wird als es nach dem Krieg der Fall war, wir Leiden
am Überdruss.

gruß fluuu
 
AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

...oje, da ist ja den Jammernden Tür und Tor geöffnet, sie geben vor immer
zu Leiden, kurioser Weise am meisten dann wenn sie mit allem abgefüllt sind.

na - ich denke mann sollte unterscheiden zwischen leeid zeigen und innerlich zeigen - ist erstmal was völlig unterschiedliches.........

sicher kann leid so etwas wie eine soziale währung sein - ... mir geht es viel schlechter als dir .... ich bin krank nehmt bitte rücksicht..... usw. - und das betonte nach aussen hin zeigen als mittel zur unterstreichung der eigenen ansprüche dienen ..... aber das ist hier wohl nicht gemeint.

ich verstehe die frage bezogen auf die genaue definition was leid eigentlich ist.
ich denke nach oben hin ist es ziemlich klar - ich leide bei starken verletzungen, zahnschmerzen, scfhmerzlichen verlusten sozialer oder materieller art....
aber wie sieht es nach unten aus ... wo fangt da leid an ?
wenn ich fast am hinverhungern bin ist es wohl bestimmt leid, bin ich sehr hungrig ist es wohl auch noch leid. ist lust auf essen und gesteigerter appetit auch schon leid... ? wann leide ich unter übermüdung .... wann an schlaflosigkeit... ist leid objektiv festzulegen ?
 
AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

wenn ich fast am hinverhungern bin ist es wohl bestimmt leid, bin ich sehr hungrig ist es wohl auch noch leid. ist lust auf essen und gesteigerter appetit auch schon leid... ? wann leide ich unter übermüdung .... wann an schlaflosigkeit... ist leid objektiv festzulegen ?

Was Du hier erwähnst über Leid ist das was immer in der Zeitung steht und
die Medien verbreiten. Hungernde Menschen oder Erdbebenopfer leiden.
Daran kann der Einzelne im Westen zunächst nichts ändern, er kann
Weltschmerz haben und meinen wie schlimm alles ist, mehr nicht.

Bei Wikipedia steht:
"Leid ist eine Grunderfahrung und bezeichnet als Sammelbegriff alles, was
körperlich und seelisch belastet. Unter anderem werden die Nichterfüllung
von Bedürfnissen, Hoffnungen und Erwartungen, der Verlust von
nahestehenden Individuen, die Trennung von sozialen Gruppen, äußere
Zwänge und Begrenztheiten, Alter, Krankheit, Tod und Schmerzen als Leid
empfunden."

Nun ist nicht die Frage, wie stark leiden Andere, schlimm, sondern an was
leide ich ganz konkret und objektiv ohne mir etwas vor zu machen und wie
lässt sich das ändern.

Wenn ich wirklich daran leide, dass andere Menschen hungern müssen dann
gebe ich ab und heule nicht wie schlimm alles ist.
Ich würde dann noch sagen, nicht nur Geld und andere materielle Güter
Teilen sondern für die Seele auch Zuwendung, Wärme und Empathie.
So wird das Leid immer gelindert egal bei was.

Das Leid ist bei jedem Menschen sowohl subjektiv als auch objektiv
vorhanden, egal ob er der materiell ärmste oder reichste Mensch ist.
Wenn ein Milliardär Geld verliert und er ist nur noch Millionär dann leidet er.
Leid ist sozusagen universell, es betrifft jeden Menschen, es gehört zum
Menschsein dazu.
Nun ist die Frage, wie gehe ich damit um?

gruß fluuu
 
AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

...oje, da ist ja den Jammernden Tür und Tor geöffnet, sie geben vor immer
zu Leiden, kurioser Weise am meisten dann wenn sie mit allem abgefüllt sind.

Natürlich lässt sich Leid psychologisch betrachten auf die Seele bezogen aber
das geht nur individuell und persönlich.

Gesellschaftlich betrachtet wird doch ständig das Leid der völlig übersättigten
Mitteleuropäer groß geschrieben, es ist immer zu wenig.

Wage sogar zu behaupten, dass heute das Leiden in der Gesellschaft mehr in
den Vordergrund gestellt wird als es nach dem Krieg der Fall war, wir Leiden
am Überdruss.

gruß fluuu



Genau! Ich denke ebenfalls, dass man auch leidet, wenn man zuviel hat, nur weiß man dann nicht, warum man jammert, weil wir das nicht gelernt haben. Man leidet ja nur, wenn man Mangel hat!
Wenn einer jammert, dann geht es ihm irgendwo nicht gut, sonst würde er nicht jammern!
Es kann aber auch gut sein, dass man von dem Einen zuviel hat und von dem Anderen zu wenig. Das muss man im Einzelfall rausfinden, warum ein Mensch jammert. Es hilft aber ganz bestimmt nicht, wenn man den Leidenden verurteilt, weil man ihn nicht versteht!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

na - ich denke mann sollte unterscheiden zwischen leeid zeigen und innerlich zeigen - ist erstmal was völlig unterschiedliches.........

sicher kann leid so etwas wie eine soziale währung sein - ... mir geht es viel schlechter als dir .... ich bin krank nehmt bitte rücksicht..... usw. - und das betonte nach aussen hin zeigen als mittel zur unterstreichung der eigenen ansprüche dienen ..... aber das ist hier wohl nicht gemeint.


Stimmt! Wenn es darum ginge, würde ich von Erpressung und Tyrannisieren reden! Wobei auch bei solchem Verhalten sicher ein unerkanntes Leid zugrunde liegt.


ich verstehe die frage bezogen auf die genaue definition was leid eigentlich ist.
ich denke nach oben hin ist es ziemlich klar - ich leide bei starken verletzungen, zahnschmerzen, scfhmerzlichen verlusten sozialer oder materieller art....


Das sind aber bloß körperliche Schmerzen und es ist die Frage, wieviel man aushält. Manche können körperliche Schmerzen gut wegstecken und leiden nicht darunter. Die leiden dann unter was Anderem.


aber wie sieht es nach unten aus ... wo fangt da leid an ?
wenn ich fast am hinverhungern bin ist es wohl bestimmt leid, bin ich sehr hungrig ist es wohl auch noch leid. ist lust auf essen und gesteigerter appetit auch schon leid... ? wann leide ich unter übermüdung .... wann an schlaflosigkeit... ist leid objektiv festzulegen ?


Hm, ich denke, wenn man weiß, dass man sein Bedürfnis erfüllen kann, leidet man nicht mehr. Leiden tut man dann, wenn man glaubt, dass der Zustand ewig anhalten wird. Das kann auch ein altes Gefühl aus der Kindheit sein, wenn man z.B. nach Uhr gefüttert wurde, weil es für einen Säugling noch keine Zeit gibt, er kann noch nicht in die Zukunft schauen.


LG

EarlyBird :)
 
AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

Genau! Ich denke ebenfalls, dass man auch leidet, wenn man zuviel hat, ..............


EarlyBird :)

Da kann ich Dir jeder Zeit abhelfen:

meine Kontonummer gebe ich gerne zwecks Überweisung an mich "des Zuvielen" deinerseits bekannt; bei Sachgütern, in ausreichendem Handelswert, stelle ich gerne Transportmöglichkeiten in Aussicht.

:)
 
AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

Da kann ich Dir jeder Zeit abhelfen:

meine Kontonummer gebe ich gerne zwecks Überweisung an mich "des Zuvielen" deinerseits bekannt; bei Sachgütern, in ausreichendem Handelswert, stelle ich gerne Transportmöglichkeiten in Aussicht.

:)


Das tut mir jetzt aber leid, ausgerechnet davon hab ich im Moment zuwenig! :(
Ich könnte dir aber jede Menge Frust abtreten, zuviel Pflichtgefühl, Haus-, Garten- und handwerkliche Arbeiten, ein paar Kilos, Zukunftsängste, einen chronischen Erschöpfungszustand und einen Widerwillen gegen Kochen!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

ich verstehe die frage bezogen auf die genaue definition was leid eigentlich ist.
ich denke nach oben hin ist es ziemlich klar - ich leide bei starken verletzungen, zahnschmerzen, scfhmerzlichen verlusten sozialer oder materieller art....

da sprichst du was Wahres an. Ich leide schrecklich darunter, daß heutzutage die Rechtschreibung immer mehr den Bach runtergeht...

Der Rote Baron
 
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AW: Leid - subjektiv und/oder objektiv

Das mit dem Leid in der westlichen Welt ist so eine Sache, ein Mangel oder
Verlust an materiellen Gütern lässt sich nicht beklagen außer man Jammert
weil man kein Milliardär ist so wie Andere.

In der Menschheitsgeschichte steckt viel Leid und in der eigenen Geschichte
ebenfalls aber auch Freude, Liebe und Gewinn wie wahrscheinlich bei jedem
Mensch.
Habe das Leiden gelernt und kann es professionell betreiben oder anders
gesagt, kann anderen das Leid abnehmen und für sie durchleben, sie von
ihrem Leid erleichtern. Dafür ist unter anderem Psychotherapie geeignet
aber auch jede Form von Empathie und Solidarität.

Seelische Schmerzen haben immer mit Leiden zu tun völlig unabhängig von
materieller Fülle. So dominiert in der westlichen Welt trotz materiellem Besitz
der seelische Konflikt. Das Leid ist nicht der Verlust von Dingen sondern der
Verlust die Gefühle bewusst wahrnehmen zu können und sie produktiv für das
Dasein und das Miteinander einordnen zu können.

Wer übersättigt ist leidet an Völlegefühl so stark, dass er andere
Defizitgefühle nicht mehr wahrnimmt und sie bahnen sich ihren Weg...

gruß fluuu
 
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