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Ist das Leben ein Kampf?

Hallo,

Die oben genannte Frage resultiert aus persönlichen Erfahrungen heraus. Ich musste mich schon immer sehr anstrengen, um etwas zu erreichen. Dafür bin ich aber bis jetzt sehr weit gekommen. :) Ich gehe daher aber meist verbissen an eine Sache heran und nehme alles sehr ernst. Mittlerweile frage ich mich: Ist das Leben notwendigerweise ein Kampf - gegen sich selbst und gegen andere? Also gegen die eigenen Gewohnheiten zB und gegen andere Menschen, die vielleicht Konkurrenten sind?


LG
eure Weltendenkerin
Nachdem die Welt nicht dazu da ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, muss man für ihre Erfüllung arbeiten bzw um die Erfüllung kämpfen. In unserer Wohlstandswelt führen die meisten Kämpfe für eines individuellen Wünsche Andere, aber ohne diese wäre es schnell vorbei mit unserer Existenz.
Das Leben ist ein universeller Ausnahmenzustand, für dessen individuelle Aufrechterhaltung permanent aktiv gesorgt werden muss.
 
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Nachdem die Welt nicht dazu da ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, muss man für ihre Erfüllung arbeiten bzw um die Erfüllung kämpfen.
Gewisse Bedürfnisse und Wünsche lassen sich aber auch durch Wohlwollen und friedliches Verhalten erzielen und müssen nicht zwangsläufig erkämpft werden.

In unserer Wohlstandswelt führen die meisten Kämpfe für eines individuellen Wünsche Andere, aber ohne diese wäre es schnell vorbei mit unserer Existenz.
Das Leben ist ein universeller Ausnahmenzustand, für dessen individuelle Aufrechterhaltung permanent aktiv gesorgt werden muss.
Und die aktive Sorge im Sinne von Arbeit kann auch sehr gut als Zusammenspiel funktionieren, indem man sich zusammen abspricht und im vorhinein bestimmte Bedingungen abklärt, so erspart man sich ein Gegenspiel und verbraucht weniger Energie. Es ist vieles eine Sache der Organisation, des Vorausschauenkönnens und auch des Vertrauens. Wer das nicht kann, der wird eben kämpfen müssen. Und gewiss, es kämpfen sehr viele.
 
Das klingt einleuchtend.

Der erste Teil des Satzes erinnert mich ein wenig an eine Werbung für eine Onlineseite mit Spielewetten. 😂 Wie heiß die noch einmal?
Diese Weisheit hatte schon der Philosoph Hans-Peter Wilhelm K. veröffentlicht, in den Worten
"Das ganze Leben ist ein Spiel, und wir sind nur die Kandidaten."
 
Gewisse Bedürfnisse und Wünsche lassen sich aber auch durch Wohlwollen und friedliches Verhalten erzielen und müssen nicht zwangsläufig erkämpft werden.
Dass wir heute weitgehend in Frieden leben ist nur möglich, weil dafür viele kämpften und es auch heute noch tun.
Und wie wir an der Ukraine sehen, ist dieser Kampf nicht immer erfolgreich.
Was du als Wohlwollen wahrnimmst, beispielsweise jemand gibt einem Hungrigen freiwillig und ohne Gegenleistung ein Butterbrot, ist zwar nicht selbst ein Kampf, aber das Butterbrot ist ja nicht von selbst entstanden, sondern musste der Natur abgerungen werden - mit den Methoden Ackerbau, Viehzucht und Verarbeitung der primären Güter. Der Kampf, der Natur das Butterbrot abzuringen hat also der Hungrige nicht selbst, sondern der Spender hat ihn für den Hungrigen geführt.
Derlei Kämpfe müssen ständig geführt werden - sei es Nahrungsbeschaffung, aber auch Kampf gegen die Kälte, Kämpfe gegen andere Lebewesen, seien es Fressfeinde, Konkurrenten und Nahrung oder Raum, Parasiten oder Keime.
Um die meisten Kämpfe müssen wir uns in der westlichen Zivilisation nicht selbst aktiv oder bewusst kümmern - aber ausgefochten müssen sie permanent werden.
Und die aktive Sorge im Sinne von Arbeit kann auch sehr gut als Zusammenspiel funktionieren, indem man sich zusammen abspricht und im vorhinein bestimmte Bedingungen abklärt, so erspart man sich ein Gegenspiel und verbraucht weniger Energie.
Natürlich, denn Kämpfe muss man nicht unbedingt alleine führen, sondern das geht oft auch in der Gemeinschaft.
Kämpfe umfassen ja nicht nur Kriege oder Konflikte zwischen Menschen.
Es ist vieles eine Sache der Organisation, des Vorausschauenkönnens und auch des Vertrauens. Wer das nicht kann, der wird eben kämpfen müssen. Und gewiss, es kämpfen sehr viele.
Natürlich, aber hier wendest du eine sehr eng gefasste Bedeutung von "Kampf" an, eben nur offensichtliche wie Kriege oder Streitereien.
Im Threadtitel "Ist das Leben ein Kampf ?" ist aber wohl eine umfassendere Bedeutung gemeint, ansonsten wäre die Fragestellung trivial.
 
Gerne doch ! Kann jetzt aber sein, dass statt "Spiel" korrekter Weise "Quiz" stehen müsste - würde aber am Inhalt nicht viel ändern. :)
 
Dass wir heute weitgehend in Frieden leben ist nur möglich, weil dafür viele kämpften und es auch heute noch tun.
Das ist eine sehr einseitige Wahrnehmung.
Zwar wird uns historisch in unserer westlich-zivilisierten Gesellschaft hauptsächlich das Wissen vermittelt, dass wir Kriege führen mussten, um den Fortbestand einer bestimmten gesellschaftlichen Kultur abzusichern, aber es wurden diesbezüglich dennoch mehr Kriege geführt die auf Größenwahn einiger Tyrannen zurückzuführen waren und völlig irrational geführt wurden und schon gar nicht tat man es zum Wohle des Volkes. Man hätte vieles ganz anders organisieren können, hätte man den Menschen mehr Eigenständigkeit zugemutet und weniger die Autorität von außen übergestülpt, im Sinne einer Diktatur oder einer Monarchie. (...) Selbst im zweiten Weltkrieg, sprach sich Hitler gegen das Deutsche Reich aus (was ursprünglich scheinbar sein größtes Anliegen und Motiv gewesen war) indem er sagte: Wenn die Deutschen zu schwach sind, dann sollen sie eben untergehen. Das war pure Vernichtungsrhetorik. Von Napoleon usw. will ich erst gar nicht anfangen (...)

Außerdem gibt es weltweit zahlreiche kleine Völker die es sehr wohl geschafft haben, ohne Eroberung fremder Territorien, ohne Krieg, ohne Ausbeutung anderer und die sehr gut im kleinen Rahmen, friedlich miteinander leben konnten und nach wie vor können.

Nur weil sich global betrachtet größenwahnsinnige Ideologien vermehrt durchsetzen, heißt das nicht zwangsläufig das diese den einzig richtigen Weg bedeuten. Ich würde diesbezüglich eher gegenteiliges behaupten, dass man so vermehrt Leid schafft und Unselbständigkeit und sehr ungünstige Abhängigkeiten, die vermutlich irgendwann wieder ausarten werden. Das ist ein Teufelskreis aus dem man sich eigentlich herausmanövrieren sollte, sofern man ein friedliches Leben anstrebt.
 
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Das ist eine sehr einseitige Wahrnehmung.
Zwar wird uns historisch in unserer westlich-zivilisierten Gesellschaft hauptsächlich das Wissen vermittelt, dass wir Kriege führen mussten, um den Fortbestand einer bestimmten gesellschaftlichen Kultur abzusichern, aber es wurden diesbezüglich dennoch mehr Kriege geführt die auf Größenwahn einiger Tyrannen zurückzuführen waren und völlig irrational geführt wurden und schon gar nicht tat man es zum Wohle des Volkes. Man hätte vieles ganz anders organisieren können, hätte man den Menschen mehr Eigenständigkeit zugemutet und weniger die Autorität von außen übergestülpt, im Sinne einer Diktatur oder einer Monarchie. (...) Selbst im zweiten Weltkrieg, sprach sich Hitler gegen das Deutsche Reich aus (was ursprünglich scheinbar sein größtes Anliegen und Motiv gewesen war) indem er sagte: Wenn die Deutschen zu schwach sind, dann sollen sie eben untergehen. Das war pure Vernichtungsrhetorik. Von Napoleon usw. will ich erst gar nicht anfangen (...)

Außerdem gibt es weltweit zahlreiche kleine Völker die es sehr wohl geschafft haben, ohne Eroberung fremder Territorien, ohne Krieg, ohne Ausbeutung anderer und die sehr gut im kleinen Rahmen, friedlich miteinander leben konnten und nach wie vor können.

Nur weil sich global betrachtet größenwahnsinnige Ideologien vermehrt durchsetzen, heißt das nicht zwangsläufig das diese den einzig richtigen Weg bedeuten. Ich würde diesbezüglich eher gegenteiliges behaupten, dass man so vermehrt Leid schafft und Unselbständigkeit und sehr ungünstige Abhängigkeiten, die vermutlich irgendwann wieder ausarten werden. Das ist ein Teufelskreis aus dem man sich eigentlich herausmanövrieren sollte, sofern man ein friedliches Leben anstrebt.
Wie gesagt, du siehst bei "Kampf" anscheinend nur Kriege und Querelen unter Menschen.
Ich sehe den Begriff in Zusammenhang mit der Frage im Threadtitel weitreichender, denn die Frage "Ist das ganze Leben ein Krieg ?"
hier im Forum gefragt, wo wir höchstwahrscheinlich zeitlebens nie persönlich in einem Krieg verwickelt waren, als ebenso beliebig
und sinnleer wie "Ist das ganze Leben Apfelmus ?"
 
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