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Hannah Arendt

AW: Hannah Arendt

Leider konnte ich den vorangegangenen Beitrag (siehe oben) nicht mehr auf seine korrekte Schreibweise hin überprüfen, das bitte ich zu entschuldigen.
 
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AW: Hannah Arendt

An Worte zu glauben, ist eine weit verbreitete Gewohnheit unter den Menschen. Sich auf Sachverhalte, Dinge und Menschen zu beziehen und einzustellen ist - zumindest in unseren Breiten in unserer bibelwörtlich geprägten Kultur -...
manni :)

Ich glaube das hängt irgendwie zusammen.
Es heist zumindest, dass wer sich selbst nicht kennt, sich auch nicht für andere interessieren kann. Selbstreflexion, oder so.

All das hat mit dem Snn sehr viel zu tun, denken ist eine Sache aber es in Worten auszudrücken, verleiht dem Denken eine andere Dimension, besonders der Dialog mit den Anderen. Dialog ist derAnfang zum Frieden zum Beispiel. Das ist doch Wort, in Worte gefasstes Denken.

Worauf Du angesprochen hast ist die herausragende und tiefenwirksame Methode des Zuhörens.​
munich...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Hannah Arendt

Ja ... Das Wort das dann gesprochen wird, ist Teil eines ganzen Menschenlebens (und damit des Menschengeschlechts etc...) und seiner ganzen Entwicklung und Erfahrung, hoffentlich auch seiner ganzen Weisheit, mit ein bisschen Glück und Dazutun. Eine Konzentration aus alle dem.


Aus dem Zen-Buddhismus sind mir Koans bekannt. Dies sind ganz persönliche Worte, die Zen-Meister ihren Schülern zum 'Entschlüsseln' mitgeben.

Wer die Wirkungen eines Koans ausprobieren möchte, kann es ja mit dieser Seite versuchen: http://www.zen-koan.de/.

manni :)
 
AW: Hannah Arendt

Guter Tipp, manni!

Zen-Koan... "Wilkommen. Hier sollen Sie..."

Die duzen mich noch nicht mal! Sind die etwa seriös?

Hehe!
Das "HINSEHEN", der "Ort des HINSEHENS", der Dir zufolge Kommunikation erst ermöglicht - bedeutet der nicht eine ganz einfache, platte Weisheit: "Ich weiß nur was, was ich sehe!" Kommt jemand anderes daher, hat bei anderem "hingesehen", und schon sind allerdings andere Mittel zur Verständigung nötig, als jenes bloße "Hinsehen"!

Die Dinge sind nicht so offensichtlich, als daß es der Verständigung durch Sprache nicht bedürfte.
 
KOANS statt Begriffe

Um die Plattheit "Ich weiß das, weil ich es gesehen habe." geht es dabei nicht. Die vermeintliche Tiefe der Begriffe lässt uns seit Jahrhunderten in der Regel nur derartiges merken. Menschen flüchten oft in Worte, mit denen sie glauben, sich verständigen zu können. Dieses Überzeugungsdenken lässt Kommunikation nur unter Menschen mit gleicher Überzeugung zu.

Mein HINSEHEN habe ich von einem anderen Philosophen gelernt, den man als philantropischen Physizisten oder als physizistischen Philantropen bezeichnen könnte. Der hat folgenden Satz geprägt: "HINSEHEN, HINSEHEN und nochmal HINSEHEN - bis zum Impuls des Handelns" Dieser KOAN verbindet sich mit einem anderen, der sich auf systematisches HINSEHEN bezieht: "BESCHREIBEN und BESCHREIBEND BLEIBEN bis zu einer Schlussfolgerung".

Folgendes könnte - unter der Einschränkung, dass KOANS gewöhnlich unauslotbar sind - z.B. damit gemeint sein. Hinsehen ist eine nie endende Beschäftigung. Sie meint - wie du bemerkst - also nicht, 'einmal gesehen, ich weiß Bescheid.' Andere Sichten auf den gleichen Gegenstand sind nämlich hier eine unerlässliche Bereicherung. Beide KOANS implizieren, die Einsicht in die UNUMGEHBARKEIT der individuellen Sicht und die UNMÖGLICHKEIT von "Objektivität". Der andere wird so nicht zum Gegner, weil es ja keinen gibt, der die WAHRHEIT kennt, sondern nur Menschen, die durch Hinsehen immer wieder neue Kriterien zum situativen Handeln finden möchten.

Auch hier ist die Sprache wichtig. Doch nicht mehr als 'Hammer der Argumente' - mit dem man anderen einen 'schlagenden' Beweis zu bringen sucht - sondern als Instrument des Aspektualisierens und Beschreibens, das dem Einigen dient.

manni :)
 
AW: Hannah Arendt

....

“Alles existiert für das Denken, wofür die Sprache ein Wort hat. Wofür die Sprache kein Wort hat, fällt aus dem Denken heraus.”

“Die Sache des Denkens: das Abwesende in Anwesendes zu verwandeln.”
...

Im östlichen Sprachgebrauch (z. B. Sanskrit) gibt es für Herz und Geist nur ein Wort, das weiß ich jetzt aber leider nicht auswendig. Was ich damit meine:

Wenn ich auch gelernt habe, dass das Herz nicht den Verstand kontrollieren sollte, aber sehr wohl der Verstand (die Vernunft) das Herz kontrollieren sollte, bevor man handelt, so ist trotzdem eine strikte Trennung der beiden meines Erachtens gar nicht nötig. Das Eine ohne das Andere ist ja nicht denkbar. Oder?

Brauchen wir noch mehr Regelungen? Ich meine nicht. Letztlich sollte es nur darum gehen, meine ich, das man sich selbst besser oder ganz gut kennen lernt, um auch diese Welt besser zu verstehen, sich darin wohler zu fühlen, ohne Angst zu leben und auch auf sich selbst vertrauen zu können.

Wie kann man sonst auf sich vertrauen, also vertrauensvoll leben, wenn man sich selbst nicht so recht kennt.

Das heißt nicht, dass man nicht immer wieder an den Punkt kommen darf, an dem man zu sich selbst sagt: "Ich kenne mich nicht" "Wer bin ich eigentlich" und noch einmal ganz von vorne anfangen - sich kennen zu lernen. Jeder Neuanfang ist wie ein neues Leben und kann so tragisch er anfangen kann um so wunderbarer werden.

Wenn ich also zum Thema Koan etwas wie folgt sagen darf: Es gibt keine Regeln, außer man macht sie.
:clown2:
 
AW: Hannah Arendt

Brauchen wir noch mehr Regelungen? Ich meine nicht. Letztlich sollte es nur darum gehen, meine ich, das man sich selbst besser oder ganz gut kennen lernt, um auch diese Welt besser zu verstehen, sich darin wohler zu fühlen, ohne Angst zu leben und auch auf sich selbst vertrauen zu können.

Wie kann man sonst auf sich vertrauen, also vertrauensvoll leben, wenn man sich selbst nicht so recht kennt.

Liebe tiefe Angelika!

Ich bin vollkommen deiner Meinung. Um vertrauensvoll leben zu können, sollte man sich einigermaßen kennen. Man muss ja nicht unbedingt Zugang zur ganzen Tiefe der eigenen Seele finden und die Quelle aller seiner Beweggründe analysieren können, aber es ist doch so, dass man bei einigem Verständnis mit größerer Zuversicht und Ruhe in die Zukunft blicken wird. Wozu sich von Angst und Ungewissheit einschnüren lassen?

Ich spüre es deutlich, wie sehr freie eigene Einsichten stärken und weiterhelfen, auch wenn sie die Anforderungen des Alltags nicht einfach sprengen werden. Aber der Alltag wird reicher, bunter, schöner. Die Seele, wie du sagst, vertrauensvoller.
Liebe Grüße - reinwiel
 
AW: Hannah Arendt

mwirthgen schrieb:
... Auch hier ist die Sprache wichtig. Doch nicht mehr als 'Hammer der Argumente' - mit dem man anderen einen 'schlagenden' Beweis zu bringen sucht - sondern als Instrument des Aspektualisierens und Beschreibens, das dem Einigen dient.

das dem Einigen dient...

das "Einige" wäre dann im Weiteren wohl kaum verhandelbar. Es gälte eine vorgegebene Orientierung, nach der jeder sich zu richten habe. Ob man die als "unauslotbare" Koans beschreibt oder simpel sagt, "Gott hat das so gewollt", ist unerheblich.

Solche für mich befremdliche Reformulierung des Heideggerschen Geltungsanspruches bleibt bei der Aussage: "Ich habe die Wahrheit erkannt, es gibt keine Wahrheit neben mir". Von Hannah Arendt wäre zu lernen, welche Skrupel ein denkender Mensch überwinden muß, bevor er derartigen Heilslehren anheimfallen kann.
 
AW: Hannah Arendt

Dazu gibt es einen nicht unwesentlichen Ansatz im Buddhistischen:
http://www.ichinen.de/downloads/johnson_itai.rtf. (Rede von Linda Johnson beim Treffen der Frauenabteilung in Florida, USA, am 6.6.99)

Gefunden unter: http://www.google.de/search?hl=de&q=Itai+Doshin&btnG=Suche&meta=lr=lang_de

Das Prinzip heißt hier "Itai Doshin". Und es handelt davon, wie verschiedene Menschen - einig im Geist handeln und so - alles - erreichen können.

Nicht zu verwechseln, mit dem Prinzip „Dotai Ishin“. Gleiches Äußeres, verschiedenes Herz - Geist.

Mit dem man fast so gut wie nichts erreichen können soll. Das glaube ich auch. Es geht ja darum die richtige Einstellung zu finden, sich im Kontext "einig" mit andern wieder zu finden.:fechten: und damit etwas mehr Glück für alle zu erreichen. Was einen Selbst nicht ausschließen sollte.

Das Wort. Wenn das Herz mit dem Sinn übereinstimmt und das Wort schöpft, wird gesprochen.:reden:
 
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