ska pastora schrieb:
je nach bewussseinslage, ist doch ein mensch erst fähig zu erkennen, dass wie du es nennst probleme progressiv sein können. es vielleicht anmaßend doch das problem an sich schafft man sich selbst. in wie fern man die möglichkeiten hat lösungsansätze für ein thema, dass unüberwindbar scheint entwickelt, ist von individuellen komponenten abhängig.seltsamer weise, haben menschen, mit einem geringeren intellekt nicht sofort ein problem, oftmals produzieren sie aus dem bauch herraus eine lösung, vielleicht ist dem " normalen" diese fähigkeit aus kindlicher einfachheit das richtige zu tun verloren gegangen. und wer ist dann eingeschränkt.......??? denn oft wird durch komplexe denkvorgänge gar erst ein problem geschaffen!
Hallo!
Ich finde das, ehrlich gesagt, überhaupt nicht stimmig. Denn das einfache Menschen keine Probleme haben sollen, bzw. diese aus dem Bauch lösen, ist eine recht grundlose Behauptung. SIe deckt sich überhaupt nicht mit dem, was ich beobachte. Sich in Probleme hineinzusteigern (denn das ist hier wohl gemeint), geschieht gerade auch bei einfachen Menschen.
Aber das sind sowieso nur Einzelaspekte des Themas.
Coeur froid hat versucht, das Thema auf das "Hässliche" oder die "Ambivalenz" herunter zu deklinieren, aber das ist auch nur eine Spezialbehandlung in normativer bzw. ästethischer Richtung.
Lilith propagiert eine Art "positive thinking" aber das scheint mir eher das Spezialgebiet dubioser Autoren oder des Dalaih Lama zu sein, der jetzt in der Bild-Zeitung 70 Thesen zum Glücklichsein verbreiten darf...
Wenn wir uns in diesem Thread ums Lösen privater Probleme unterhalten wollen, warum nicht, dann wird es aber schnell zum Psychogeplänkel.
Also Definitionen:
Der Unterschied zwischen Problem und Aufgabe scheint in der Tat zu verschwimmen. Meist ist jedoch die "Aufgabe" nur ein Euphemismus, um das Problem nicht zubennen oder die Aufgabe ist zumindest Teil einer Problemlösung. Jedenfalls enthält die Aufgabe vor allem den Handlungsteil des Problems. Die Frage bei der Aufgabe ist "Wie mache ich es?" beim Problem wird ein wird nach Ursachen gefragt. Anhand dieser unterschiedlichen Fragetypen sollte man es auseinanderhalten.
Der Mensch braucht eine Aufgabe. Sagt man. Und hat er keine was dann? Dann hat er eine Problem. Dieses Paradox zeigt doch schon den Kern. Und der Punkt ist, dass das Paradox eben nicht aufzulösen ist, weil man Probleme nur auf Kosten von Problemen lösen kann und sei es auf Kosten des Problems von Problemlösern ohne Aufgabe...
Das ist doch ein hochakutelles Problem angesichts von horrender Arbeitslosigkeit.
Aber es ist auch ein historisches Problem wenn man die marxistische Brille aufsetzt: Denn schon lange hatten Menschen Aufgaben, waren aber vom Problem entfremdet. Indem sie Produkte herstellten, die
sie nicht brauchten und zur Gewinnmaximierung beitrugen, von der
sie nichts hatten.
Ich glaube Walter sagte, der Mensch braucht Probleme wie Wasser und Brot. Ist das süffisant gemeint? Oder Abbildung der Realität?
Ich will mal vom Begriff des Problems wegkommen, weil er semantisch so vorbelastet erscheint, dass alle gleich über persönliche Probleme etc. diskutieren zu wollen scheinen.
Man könnte auch vom Reiz sprechen. Ein Organismus (und sinnbildlich auch die Gesellschaft) kommt ohne Reize nicht aus. Ohne Reize verfallen Sensibilität, Differenzierung. Es setzt Degenerierung ein. Der Grundreiz des Lebens besteht sicher in der Möglichkeit des Todes, das Problem liegt darin, ihn unwahrscheinlicher werden zu lassen und die Grundaufgabe, dafür Lösungsstrategien zu finden. Mit jeder Teillösung kommen aber neue, immer differenziertere Probleme und Aufgaben auf Organismus/Gesellschaft zu. Und plötzlich kommt ein neues Problem ins Blickfeld, das das Überleben zu verdrängen scheint:
Das Glück. Das Problem scheint, spätestens seid man es nicht mehr im Jenseits verortet, die Möglichkeit zu sein, glücklich zu werden. Meine These wäre nun: Das Glück ist nicht unsere Aufgabe. Das Glücksempfinden ist ein Ablenkungsmanöver, wenn man will ein "Trick" der Natur, um die Überlebenswahrscheinlichkeit zu sichern und denn Sensenmann ein wenig zu vergessen.
Auf diesen Feldern fände ich die Diskussion interessanter, persönliche Probleme können dazu natürlich in Relation gesetzt werden.
Zum Schluss noch einmal, um den Zusammenhang zwischen Reiz und Differnzierung zu zeigen:
Ist Landschaft schön? Gibt es schönere und hässlichere Landschaften?
Auf den ersten Blick eine banale Frage, natürlich sind Landschaften schön....!
Ich behaupte: Landschaft ist nur schön, wenn sie ein Problem darstellt. Vorher ist sie nämlich einfach nur da und selbstverständlich. Wenn man es recht bedenkt wird Landschaft erst schön, wenn sie entweder Bedrohung ist (Ehrfurcht der Indianer, feindliche Umwelt), wenn sie selbst bedroht ist (Umweltverschmutzung, Okupation) oder ein Problem der Ästhetik wird (Landschaft als Gegensatz zur schmutzigen Stadt, zur Hässlichkeit von Industrie und Architektur).