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Braucht der Mensch Probleme?

  • Ersteller Ersteller lilith51
  • Erstellt am Erstellt am
Also ich hätt da mal gern ein Problem! - fällt mir grad ein. :weihnacht

Haben wir schon geklärt, was ein Problem überhaupt ist? Ich sehe schon einen Unterschied zwischen einer Aufgabe und einem Problem. Oder?
Irgendetwas tun zu müssen, weil sich eine Situation aus einer vorhergegangenen weiterentwickelt hat, scheint mir kein Problem zu sein.
Ein Problem ist es dann, wenn mit dem vorhandenen Wissen keine Lösung gefunden wird. Da stockt dann die Entwicklung, so lang, bis etwas Neues ins Spiel kommt, das dann eine mögliche Lösung in sich birgt.

Ja Robin, es ist eben manchmal ein Problem über Probleme zu schreiben. :zunge 5:

herzlich
lilith
 
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Hallo Lilith,

ich denke der Mensch braucht keine Probleme und deswegen macht und erzeugt er sie sich stets und ständig. Wozu? Na, damit er was zu tun hat, um ja nicht zu wesentlichen zu kommen. Die Probleme zu lösen die uns durch die Natur gegeben sind, sind nicht viele aber immerhin.

mfg marserion
 
Ein Problem ist ein Problem, wenn´s ein Problem ist.
- Wenn´s kein Problem ist, dann ist´s auch kein Problem!


Soviel zur Definition.

Aber ich will damit nur andeuten, dass eine Sache/Aufgabe dann zum Problem wird, wenn er ein Problem daraus macht.
Wie Lilith schon sagte meist dann, wenn der dazugehörige Lösungsansatz für den "Problembetrachter" nicht sichtbar ist / sprich, wenn er nicht weiß, wie er damit umgehen kann.
Sobald eine mögliche und evtl neue Vorgangsweise gefunden wurde, ist der jew. Mensch ja wieder am Tun und ein Problem zeigt sich erst wieder, wenn das Tun ins Stocken gerät.

Es geht darum zu erkennen, dass "Probleme" oder besser gesagt, "Aufgaben" in unser Leben, unsere Entwicklung gehören.
Anhand unserer Aufgaben und unseres Tuns können wir definieren, wer wir sind und wie wir gerade sind. Durch jede erlebt Situation und erfahrene Handlung und durch jedes gelöste oder ungelöste Problem wissen wir mehr über uns selbst.
Wenn es jetzt gelingt nicht über uns oder die jew. Problemlösung zu "urteilen", ist alles okay, finde ich.
Nur das Urteilen darüber, was wir nicht schon wieder übersehen oder gar falsch gemacht haben, schafft die Probleme.
Dann wird die Aufgabe nicht mehr als Aufgabe zur Eigendefinition gesehen - sondern als Problem hingestellt.
Und weiters wird damit gedanklich verknüpft, dass es "schlecht" ist, Probleme zu haben. Schlecht deshalb, weil es bedeutet, dass wir nicht fähig sind, ohne Probleme zu produzieren/bzw. zu vermeiden zu leben.
Und schon geht die "Aburteilung" von uns selbst wieder weiter.

Wenn wir erkennen, dass Änderungen bzw. neue Aufgaben in unser Leben gehören, dann hört auch die "Problemvermeidung" (die ja bekanntlich die meisten neuen Probleme schafft) auf.
Dann können wir uns unentwegt dem widmen, was wir tun wollen und worin wir gut sind. Um anderes brauchen wir uns nur dann kümmern, wenn es uns dazu drängt.
Und das alles stellt eben kein Problem mehr für uns dar.
Nämlich etwas mal so sein zu lassen, wie es ist - ohne sofort den richtigen Lösungsansatz parat zu haben und tätig werden zu müssen.

Bisschen vielschichtig, was ich meine. Hoffe es ist einigermaßen verständlich.
(Wenn nicht, macht´s mir auch kein Problem. Ich weiß ja, was ich meine. Aber das führt schon wieder zu weit!!!)

:jump1: Kathi
 
Ich glaube, der Mensch braucht nicht nur "Probleme" sondern schlicht: Das Hässliche. Kein schwarz, kein weiß, Ambivalenz. Alles andere wäre "steril" - und das Leben ist kein Hund, den man kastriert, wenn er bellt ;D
 
wenn die welt 'perfekt' wäre, dann gäbe es annäherungsweise auch keine probleme, je nachdem wie man perfekt definieren mag. das problem ist aber, selbst wenn wir annehmen, dass es eine perfekte welt geben würde, dass diese problemLOSE welt doch wieder eine veränderung mit sich bringt- und dadurch wieder neue probleme.
Beispielsweise der Marshalls Plan von den USA. Das Konzept Geld an andere Länder quasi zu verschenken, damit deren wirtschaft wieder boomt, nur um weiterhin kaufen, verkaufen, handeln, exportieren, importieren und bürokratieren zu können, ist ja eine sehr soziale idee. es ist jedoch keine freudnschaftbekennung der usa an die welt, sondern ein selbst hilfe akt. usa hat ihre ekonomie so aufgebaut, dass irgendwann die menschen nichts mehr brauchen- dinge wie sprich autos oder küchen, wo man eben noch geld verdienen kann. wenn die leute nichts mehr kaufen, dann fällt die wirtschaft zurück und der staat verliert einnahmen- und so werden die kassen lehr, und das land arm (sehr simplistisch, aber für diesen zweck hoffe ich ist es doch adequat). was passiert mit einem land wenn es arm ist? Kommunismus. Die usa, genauso wie viele andere Länder wollen ihn nicht.
Nur als beispiel was passieren kann, oder welche maßnamen ein land nehmen muss wenn es in seiner wirtschaft so ein fehlerloses verhalten etabliert hat, dass es zu gut ist um zu funktionieren.

2. "Wenn ich doch nur auch so einen schönen Rasen hätte wie Mr. X, dann..." " Wenn ich diesen Mann doch nur heiraten könnte, dann..." etc. wir menschen sind heute in einer gesellschaft wo uns manipulation so zum konsum und materialismus getrieben hat, dass wir praktisch nie satt werden können. wiel jede minute, durchschnittlich, sehen oder denken, riechen oder schmecken oder höhren etwas, was wir dann auf wollen. und jedes mal ertönt uns dieser satz im Kopf- wenn ich doch nur dies hätte, dann könnte ich dies viel einfacher erledigen, dies sähe besser aus, das wär cooler, schöner, beindruckender, hilfreicher, damit könnte alles viel schneller gehen, so mach ich meinen rücken nicht mehr kaputt......................................................
einen 'himmel auf erden' zu kreiren können ist machbar. man muss aber die hölle davor kennen. ohne zu wissen wie dreckig es einem gehen kann, wird man nie mit seinen materialen zufreiden sien können. man wird immer der meinung sein, dass es der andere besser hat. der andere hat sowieso immer grüneres gras wie ich, huh? man muss leiden um genißen zu können. man kann zwar genießen ohne zu leiden, aber ob man es versteht??
 
Mir fällt da ein, dass ich vor ca. 3 Jahren durch eine Bemerkung eines sehr lieben Freundes auf die Tatsache aufmerksam wurde, dass meine Probleme deswegen oft so schlimm erschienen, weil ich immer auf das schaute, was ich nicht habe und das nicht bemerkte, was ich schon habe.

Da wurde mir klar, dass ich den Kleinigkeiten, die mir fehlten, viel mehr Augenmerk schenkte und mir dadurch das Fehlende viel schwerwiegender erschien, weil ich die vielen Dinge die ich hatte, die vielen Menschen rund um mich, die für mich da waren, wenn ich sie brauchte, gar nicht wahr nahm.

Ich habe damals meine Sichtweise bewusst geändert. Wenn ich wieder einmal nur meinen Mangel sah, zählte ich alles auf, was ich schon hatte. Und siehe da, ich merkte wie reich ich bin. Die Dinge, die mir fehlten, waren auf einmal verschwindend klein und kein Problem mehr. (Dazu gehören solche "Kleinigkeiten" wie ein Lebenspartner, ein solides Einkommen, eine schöne Wohnung, gesunde Kinder etc.) Ich konnte wieder Lösungen sehen, die ich vorher nicht sah, als ich ein Problem mit der Sichtweise hatte.

Das ist mMn ein wichtiger Aspekt bei der Diskussion dieses Themas.

herzlich
lilith
 
je nach bewusstseinslage

je nach bewussseinslage, ist doch ein mensch erst fähig zu erkennen, dass wie du es nennst probleme progressiv sein können. es vielleicht anmaßend doch das problem an sich schafft man sich selbst. in wie fern man die möglichkeiten hat lösungsansätze für ein thema, dass unüberwindbar scheint entwickelt, ist von individuellen komponenten abhängig.seltsamer weise, haben menschen, mit einem geringeren intellekt nicht sofort ein problem, oftmals produzieren sie aus dem bauch herraus eine lösung, vielleicht ist dem " normalen" diese fähigkeit aus kindlicher einfachheit das richtige zu tun verloren gegangen. und wer ist dann eingeschränkt.......??? denn oft wird durch komplexe denkvorgänge gar erst ein problem geschaffen!
 
ska pastora schrieb:
je nach bewussseinslage, ist doch ein mensch erst fähig zu erkennen, dass wie du es nennst probleme progressiv sein können. es vielleicht anmaßend doch das problem an sich schafft man sich selbst. in wie fern man die möglichkeiten hat lösungsansätze für ein thema, dass unüberwindbar scheint entwickelt, ist von individuellen komponenten abhängig.seltsamer weise, haben menschen, mit einem geringeren intellekt nicht sofort ein problem, oftmals produzieren sie aus dem bauch herraus eine lösung, vielleicht ist dem " normalen" diese fähigkeit aus kindlicher einfachheit das richtige zu tun verloren gegangen. und wer ist dann eingeschränkt.......??? denn oft wird durch komplexe denkvorgänge gar erst ein problem geschaffen!
Ich finde diese Sichtweise sehr stimmig.
Das "Problem" bzw. die Aufgabe besteht nun darin, Problemlösungen in Verbindung von Hirn mit Bauch zu finden.
Dies ist ein weiterer Entwicklungsschritt, als wenn das "Problembewusstsein" noch unterentwickelter ist. Auf dieser Ebene lassen sich nun auch größere Aufgaben und "Problemstellungen" bewältigen.
Aber eben nur dann, wenn die Lösung nicht nur im Kopf stattfindet, sondern auch durch TUN ergänzt wird.
 
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ska pastora schrieb:
je nach bewussseinslage, ist doch ein mensch erst fähig zu erkennen, dass wie du es nennst probleme progressiv sein können. es vielleicht anmaßend doch das problem an sich schafft man sich selbst. in wie fern man die möglichkeiten hat lösungsansätze für ein thema, dass unüberwindbar scheint entwickelt, ist von individuellen komponenten abhängig.seltsamer weise, haben menschen, mit einem geringeren intellekt nicht sofort ein problem, oftmals produzieren sie aus dem bauch herraus eine lösung, vielleicht ist dem " normalen" diese fähigkeit aus kindlicher einfachheit das richtige zu tun verloren gegangen. und wer ist dann eingeschränkt.......??? denn oft wird durch komplexe denkvorgänge gar erst ein problem geschaffen!

Hallo!
Ich finde das, ehrlich gesagt, überhaupt nicht stimmig. Denn das einfache Menschen keine Probleme haben sollen, bzw. diese aus dem Bauch lösen, ist eine recht grundlose Behauptung. SIe deckt sich überhaupt nicht mit dem, was ich beobachte. Sich in Probleme hineinzusteigern (denn das ist hier wohl gemeint), geschieht gerade auch bei einfachen Menschen.
Aber das sind sowieso nur Einzelaspekte des Themas.
Coeur froid hat versucht, das Thema auf das "Hässliche" oder die "Ambivalenz" herunter zu deklinieren, aber das ist auch nur eine Spezialbehandlung in normativer bzw. ästethischer Richtung.
Lilith propagiert eine Art "positive thinking" aber das scheint mir eher das Spezialgebiet dubioser Autoren oder des Dalaih Lama zu sein, der jetzt in der Bild-Zeitung 70 Thesen zum Glücklichsein verbreiten darf...
Wenn wir uns in diesem Thread ums Lösen privater Probleme unterhalten wollen, warum nicht, dann wird es aber schnell zum Psychogeplänkel.
Also Definitionen:
Der Unterschied zwischen Problem und Aufgabe scheint in der Tat zu verschwimmen. Meist ist jedoch die "Aufgabe" nur ein Euphemismus, um das Problem nicht zubennen oder die Aufgabe ist zumindest Teil einer Problemlösung. Jedenfalls enthält die Aufgabe vor allem den Handlungsteil des Problems. Die Frage bei der Aufgabe ist "Wie mache ich es?" beim Problem wird ein wird nach Ursachen gefragt. Anhand dieser unterschiedlichen Fragetypen sollte man es auseinanderhalten.

Der Mensch braucht eine Aufgabe. Sagt man. Und hat er keine was dann? Dann hat er eine Problem. Dieses Paradox zeigt doch schon den Kern. Und der Punkt ist, dass das Paradox eben nicht aufzulösen ist, weil man Probleme nur auf Kosten von Problemen lösen kann und sei es auf Kosten des Problems von Problemlösern ohne Aufgabe...
Das ist doch ein hochakutelles Problem angesichts von horrender Arbeitslosigkeit.
Aber es ist auch ein historisches Problem wenn man die marxistische Brille aufsetzt: Denn schon lange hatten Menschen Aufgaben, waren aber vom Problem entfremdet. Indem sie Produkte herstellten, die sie nicht brauchten und zur Gewinnmaximierung beitrugen, von der sie nichts hatten.
Ich glaube Walter sagte, der Mensch braucht Probleme wie Wasser und Brot. Ist das süffisant gemeint? Oder Abbildung der Realität?
Ich will mal vom Begriff des Problems wegkommen, weil er semantisch so vorbelastet erscheint, dass alle gleich über persönliche Probleme etc. diskutieren zu wollen scheinen.
Man könnte auch vom Reiz sprechen. Ein Organismus (und sinnbildlich auch die Gesellschaft) kommt ohne Reize nicht aus. Ohne Reize verfallen Sensibilität, Differenzierung. Es setzt Degenerierung ein. Der Grundreiz des Lebens besteht sicher in der Möglichkeit des Todes, das Problem liegt darin, ihn unwahrscheinlicher werden zu lassen und die Grundaufgabe, dafür Lösungsstrategien zu finden. Mit jeder Teillösung kommen aber neue, immer differenziertere Probleme und Aufgaben auf Organismus/Gesellschaft zu. Und plötzlich kommt ein neues Problem ins Blickfeld, das das Überleben zu verdrängen scheint:
Das Glück. Das Problem scheint, spätestens seid man es nicht mehr im Jenseits verortet, die Möglichkeit zu sein, glücklich zu werden. Meine These wäre nun: Das Glück ist nicht unsere Aufgabe. Das Glücksempfinden ist ein Ablenkungsmanöver, wenn man will ein "Trick" der Natur, um die Überlebenswahrscheinlichkeit zu sichern und denn Sensenmann ein wenig zu vergessen.
Auf diesen Feldern fände ich die Diskussion interessanter, persönliche Probleme können dazu natürlich in Relation gesetzt werden.

Zum Schluss noch einmal, um den Zusammenhang zwischen Reiz und Differnzierung zu zeigen:
Ist Landschaft schön? Gibt es schönere und hässlichere Landschaften?
Auf den ersten Blick eine banale Frage, natürlich sind Landschaften schön....!
Ich behaupte: Landschaft ist nur schön, wenn sie ein Problem darstellt. Vorher ist sie nämlich einfach nur da und selbstverständlich. Wenn man es recht bedenkt wird Landschaft erst schön, wenn sie entweder Bedrohung ist (Ehrfurcht der Indianer, feindliche Umwelt), wenn sie selbst bedroht ist (Umweltverschmutzung, Okupation) oder ein Problem der Ästhetik wird (Landschaft als Gegensatz zur schmutzigen Stadt, zur Hässlichkeit von Industrie und Architektur).
 
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