Wie frei ist der menschliche Wille?

[Gerlind]

Wo ist da der Zusammenhang mit Willensfreiheit?

Den habe ich nicht hergestellt.
Habe ich aus der Frage nicht herausgelesen.
Kann man herauslesen, wenn man die zwei Frage zusammenhängend liest.

 

[anarfem]

"Wille" ist eigentlich nur ein "wollen". Die Wissenschaft macht daraus jedoch eine "Volition", die die Umseztung dessen was gewollt wird inbegreift. Das wäre zu unterscheiden, dass Volition nicht der umgangssprachliche "Wille" als "wollen" ist. Denn wollen kann jeder alles, nur umsetzen nicht. Insofern ist der Wille frei, jedoch nicht die Volition. Das berühmte kindliche "Ich will ein Eis!" sobald eine Eisdiele in Sicht ist.

Ich will das Universum endgültig zerstören. Dazu habe ich dem Universum den totalen Krieg erklärt. Das ist mein freier Wille. Von der Umsetzung ist dabei keine Rede. Jedoch ist die Aussage im ersten Satz nicht korrekt. Ich werde das Universum endgültig zerstören, sobald ich weiß wie.

In Vereinen und dergleichen Konstellationen ist das sehr bekannt: Jeder will dies und das, doch machen will keiner was. Deswegen werden diejenigen, die nur von "wollen" reden, nicht ernst genommen, sonder nur diejenigen die sagen: Ich werde!

 

[Chris M]

Ich will das Universum endgültig zerstören. Dazu habe ich dem Universum den totalen Krieg erklärt. Das ist mein freier Wille. Von der Umsetzung ist dabei keine Rede. Jedoch ist die Aussage im ersten Satz nicht korrekt. Ich werde das Universum endgültig zerstören, sobald ich weiß wie.

Das nenne ich mal eine klare Ansage.

Es erinnert mich an den Film "Engel des Universums", dort sagt ein Irrer im Irrenhaus: "Ich versuche, mich in die Quadratwurzel aus 2 zu verwandeln. Wenn mir das gelingt, habe ich das Geheimnis in der Hand, das die Welt vernichten wird".

Vielleicht wäre das ein Ansatz.

 

[anarfem]

Es geht dabei um Aktion-Reaktion. Wie reagiert "etwas", dem der totale Krieg und die endgültige Vernichtung erklärt wird. Das tangiert auch Wahrscheinlichkeit und einiges mehr. Ist sich das Universum sicher, dass ich es nicht schaffe, oder besteht eine Möglichkeit. Muss es zweifeln unvernichtbar zu sein? Oder ist es sich seiner sicher. und so weiter. "sobald ich weiß wie, werde ich".

 

[Chris M]

Es geht dabei um Aktion-Reaktion. Wie reagiert "etwas", dem der totale Krieg und die endgültige Vernichtung erklärt wird. Das tangiert auch Wahrscheinlichkeit und einiges mehr. Ist sich das Universum sicher, dass ich es nicht schaffe, oder besteht eine Möglichkeit. Muss es zweifeln unvernichtbar zu sein? Oder ist es sich seiner sicher. und so weiter. "sobald ich weiß wie, werde ich".

Interessant. Das erinnert mich sehr stark an Jed McKenna. Er sagt ja von sich selber, dass er das Universum vernichtet hat, wörtlich: "I thought the universe to death" ("Ich habe das Universum zu Tode gedacht").

 

[plotin]

Ich will das Universum endgültig zerstören. Dazu habe ich dem Universum den totalen Krieg erklärt. Das ist mein freier Wille. Von der Umsetzung ist dabei keine Rede. Jedoch ist die Aussage im ersten Satz nicht korrekt. Ich werde das Universum endgültig zerstören, sobald ich weiß wie.

.....In "dem Moment", in dem "ich mich selbst" zerstöre... "zerstöre ich auch mein Universum"!!.....

meint plotin

 

[Gerlind]

Sicherlich kann man das Weglassenwollen von Substantiven heroisch beschreiben.

 

[anarfem]

Das Weglassenwollen von Substantiven ist nicht heroisch (maskulin), sondern feminin. Auch weil: Insoweit "Hero" vom Wortstamm "ro" (enklitisch) abstammt, das eine Ableitung von "ra" (episch: ar [*archie]) ist und unter anderem "erst" (first) bedeutet. Siehe "Hera", Gattin von Zeus, dem ob-ersten Gott, also ob-erste Göttin — female, nicht feminin.

"zu Tode gedacht"
Es klingt eher danach, als wenn Jed McKenna es nur für sich totgedacht hat, jedoch nicht endgültig vernichtet. Davon abgesehen besteht vielleicht die Möglichkeit es durch Denken zu vernichten. Nebenbei bemerkt muss auch meine Wortwahl darauf achten "ver-nicht-en" anstatt "zerstören" zu verwenden, um im Gesamtkontext zu bleiben.

Selbstzerstörung zerstört Universum
Da wäre sie schon, die falsche Wortwahl. Auch mit "vernichten" verhält es sich wohl wie mit Jed McKenna, dass es mehr nur auf sich bezogen ist. Zumal Plotin nicht mehr ist, das Universum jedoch noch. Außer es spielt auf diese Philosophie an, dass alles Wahrnehmen nur virtuell, ein Traum ist, und mit dem Tod oder Aufwachen vorbei, vernichtet.

Bei meiner Sache geht es hingegen nicht nur um die Vernichtung von mir selbst, sondern allem. Alles zu nicht/s.

 

[Gerlind]

Das Weglassenwollen von Substantiven ist nicht heroisch (maskulin), sondern feminin. Auch weil: Insoweit "Hero" vom Wortstamm "ro" (enklitisch) abstammt, das eine Ableitung von "ra" (episch: ar [*archie]) ist und unter anderem "erst" (first) bedeutet. Siehe "Hera", Gattin von Zeus, dem ob-ersten Gott, also ob-erste Göttin — female, nicht feminin.

O.K.
Deine Aussage erfreut mich. Lässt mich denken.

 

[Gerlind]

„Befreier und Freudebringer. Wollen befreit: das ist die wahre Lehre von Wille und Freiheit“
Nietzsche im Zarathustra

Diese Aussage verstehe ich.
So ist es.