Wie jeder von uns weiß, oder wenigstens vortäuschen sollte zu wissen, wies Libet in den 1980’er Jahren nach, in welcher Reihenfolge menschliche Handlungsprozesse ablaufen: Nämlich erst die unterbewusste neuronale Vorbereitung, dann der bewusste Wille, dann die Handlung. Der ‚freie Wille’ wurde 'entlarvt'. Erst entscheidet das Hirn, dann bekommt der Inhaber eine nachträgliche Information, dass alles parat liegt, nun den Becher zu heben. Sämtliche dafür notwendigen Maßnahmen sind schon getroffen und die Hand greift zu, bei häufiger Versuchswiederholung auch daneben.
Nach langen (vielleicht deswegen) Versuchen kam Libet zu dem Ergebnis, dass ca. 0,2 Sekunden zwischen der Vorbereitung zu einer Handlung und der (angeblichen) freien Entscheidung liegen.
Das hob die ganze philosophische Frage nach dem ‚freien Willen’ auf ein anderes Niveau. Kausalität und Determinismus wurden Smalltalkbegriffe und eine Zeit lang war ein Spielzeug populär, welches ein Lichtsignal gab, bevor man den Knopf dafür drücken konnte.
Die etwas ernsthafteren Denker allerdings waren auch völlig aus dem Häuschen: Wenn der bewusste Wille zur Tat erst erscheint, nachdem das Gehirn die Handlung längst vorbereitet hat, ist er dann nicht entlarvt als einflussloses Erlebnissahnehäubchen? Und dann auch noch messbar entlarvt, im Labor, in Trippelblindversuchen, also wissenschaftlich nachweisbar als unexistent bewiesen! So ein Mist aber auch. Unsere ganze Kultur, unser Zusammenleben, unser Selbstverständnis beruht doch auf der stillschweigenden Vereinbarung der Verantwortlichkeit des Handelnden. Unsere persönliche Identität wurde in Frage gestellt!
Gott sein Schrank konnte Libet aber auch beweisen, dass eine vorbereitete Handlung immer noch bewusst abgebrochen werden kann.
Und dann wurde auch noch die Chaostheorie populär und rettete uns allen den metaphysischen Arsch. Denkprozesse, also physikalische Vorgänge, gehorchen nicht immer der Ursächlichkeit und produzieren etliches Unvorhersehbares. Ständig. Auf subatomarer Ebene sei alles möglich. Und hübsche Fraktale zum Bestaunen. Das ist Schönheit und die hat gefälligst wahr zu sein.
Das machte Heisenbergs Unschärferelation nebst EyGleichEmmaCeHochZwei zum Balzthema bei der intelektellen Selbstdarstellung einer tollen Tante gegenüber. Mann, muss das putzig ausgesehen haben, wo doch nur drei Leute auf der Welt Einstein verstanden haben. (Ich frage mich immer, wer verdammt denn der Dritte wohl sein mag. Achtung, das war ein geklauter Kalauer. Ich balzte lieber mit einer Gitarre. Kleine Mädchen feucht zu spielen ist erfolgsversprechender als der Versuch sie feucht zu labern, sorry, manchmal muss ich einfach betonen, was für ein netter Kerl ich doch bin. Ihr kommt ja nicht von selber dahinter.)
Ach so, meine Widerlegung der Unterstellung, alle meine Gedanken wären doch schon fertig, wenn sie bei mir ankommen.
Auch das mag so sein. Meinetwegen. Doch meine Hand denkt schneller als 0,2 Sekunden, wenn sie an eine heiße Herdplatte stößt. Wir denken nämlich nicht mit dem Hirn, sondern das bewusste Denken ist bloß Teil des Denkens vom Komplettsystem.
Deswegen ist es unwichtig, ob wir die Information über eine Handlung mit Verzögerung rein geblockt bekommen, sie aber trickreich um 0,2 Sekunden in die Zukunft verschieben. Das Komplettsystem ist und bleibt verantwortlich.
Und zu unser aller Freude, wissen wir, dass man das komplette System manipulieren kann. Man nennt es auch Erziehung. Und das Schöne daran ist: Man kann kultiviert sein WOLLEN, selbst als Ausländer, und sich selber beibringen, einfach etwas netter zu sein. Man nennt es auch Selbsterziehung.
Denn eine weitere Diskussion über den freien Willen, verkrafte ich nicht. Unbedingt frei würde doch bedeuten: Unbedingt. Unbeeinflusst. Niemandem zugehörig. Ungesehen (wegen Schrödingers Katze), Unkontrollierbar.
Unverständlich!
Nach langen (vielleicht deswegen) Versuchen kam Libet zu dem Ergebnis, dass ca. 0,2 Sekunden zwischen der Vorbereitung zu einer Handlung und der (angeblichen) freien Entscheidung liegen.
Das hob die ganze philosophische Frage nach dem ‚freien Willen’ auf ein anderes Niveau. Kausalität und Determinismus wurden Smalltalkbegriffe und eine Zeit lang war ein Spielzeug populär, welches ein Lichtsignal gab, bevor man den Knopf dafür drücken konnte.
Die etwas ernsthafteren Denker allerdings waren auch völlig aus dem Häuschen: Wenn der bewusste Wille zur Tat erst erscheint, nachdem das Gehirn die Handlung längst vorbereitet hat, ist er dann nicht entlarvt als einflussloses Erlebnissahnehäubchen? Und dann auch noch messbar entlarvt, im Labor, in Trippelblindversuchen, also wissenschaftlich nachweisbar als unexistent bewiesen! So ein Mist aber auch. Unsere ganze Kultur, unser Zusammenleben, unser Selbstverständnis beruht doch auf der stillschweigenden Vereinbarung der Verantwortlichkeit des Handelnden. Unsere persönliche Identität wurde in Frage gestellt!
Gott sein Schrank konnte Libet aber auch beweisen, dass eine vorbereitete Handlung immer noch bewusst abgebrochen werden kann.
Und dann wurde auch noch die Chaostheorie populär und rettete uns allen den metaphysischen Arsch. Denkprozesse, also physikalische Vorgänge, gehorchen nicht immer der Ursächlichkeit und produzieren etliches Unvorhersehbares. Ständig. Auf subatomarer Ebene sei alles möglich. Und hübsche Fraktale zum Bestaunen. Das ist Schönheit und die hat gefälligst wahr zu sein.
Das machte Heisenbergs Unschärferelation nebst EyGleichEmmaCeHochZwei zum Balzthema bei der intelektellen Selbstdarstellung einer tollen Tante gegenüber. Mann, muss das putzig ausgesehen haben, wo doch nur drei Leute auf der Welt Einstein verstanden haben. (Ich frage mich immer, wer verdammt denn der Dritte wohl sein mag. Achtung, das war ein geklauter Kalauer. Ich balzte lieber mit einer Gitarre. Kleine Mädchen feucht zu spielen ist erfolgsversprechender als der Versuch sie feucht zu labern, sorry, manchmal muss ich einfach betonen, was für ein netter Kerl ich doch bin. Ihr kommt ja nicht von selber dahinter.)
Ach so, meine Widerlegung der Unterstellung, alle meine Gedanken wären doch schon fertig, wenn sie bei mir ankommen.
Auch das mag so sein. Meinetwegen. Doch meine Hand denkt schneller als 0,2 Sekunden, wenn sie an eine heiße Herdplatte stößt. Wir denken nämlich nicht mit dem Hirn, sondern das bewusste Denken ist bloß Teil des Denkens vom Komplettsystem.
Deswegen ist es unwichtig, ob wir die Information über eine Handlung mit Verzögerung rein geblockt bekommen, sie aber trickreich um 0,2 Sekunden in die Zukunft verschieben. Das Komplettsystem ist und bleibt verantwortlich.
Und zu unser aller Freude, wissen wir, dass man das komplette System manipulieren kann. Man nennt es auch Erziehung. Und das Schöne daran ist: Man kann kultiviert sein WOLLEN, selbst als Ausländer, und sich selber beibringen, einfach etwas netter zu sein. Man nennt es auch Selbsterziehung.
Denn eine weitere Diskussion über den freien Willen, verkrafte ich nicht. Unbedingt frei würde doch bedeuten: Unbedingt. Unbeeinflusst. Niemandem zugehörig. Ungesehen (wegen Schrödingers Katze), Unkontrollierbar.
Unverständlich!