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spiritueller Hunger als Kind

Wirkliche Inhalte waren für mich als Kind natürlich die Weihnachtsgeschenke und bunten Ostereier, die ich im Glauben erhielt, ich erhielte diese Geschenke wegen der Geburt und des Todes mit nachfolgender Auferstehung eines Gottessohnes, der auch zur Erlösung meiner Sünden am Kreuz gestorben ist. Als Kind glaubt man zunächst blind!

Meine ersten Zweifel bekam ich schon recht früh und ganz konkret im Alter von etwa 12 Jahren, als ich mich fragte, was das für ein Gott ist, der von einem Vater das Töten und Verbrennen des eigenen Sohnes verlangt? Damals verspürte ich beim Anblick eines Bildes fast körperlich die Angst des Kindes Issak, der gefesselt auf einem Holzstapel lag, auf dem er von seinem Vater Abraham verbrannt werden sollte.

Danach war mein Glaube an den Gott Abrahams erloschen. Es blieb noch für kurze Zeit nur mein Glaube an Jesus, meinem Sündenerlöser. Doch noch vor meiner Konfirmation war dieser Glaube fast völlig erloschen. Ich war aber unbewusst doch so scheinheilig, nicht auf die Konfirmationsgeschenke zu verzichten und hatte ansonsten in der Schule in Religion immer eine 1 ;-)

Streber! :kuss5:
 
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Wirkliche Inhalte waren für mich als Kind natürlich die Weihnachtsgeschenke und bunten Ostereier, die ich im Glauben erhielt, ich erhielte diese Geschenke wegen der Geburt und des Todes mit nachfolgender Auferstehung eines Gottessohnes, der auch zur Erlösung meiner Sünden am Kreuz gestorben ist. Als Kind glaubt man zunächst blind!


Hm, ich hab das nicht geglaubt, bzw nicht wirklich mit Gott in Verbindung gebracht.
Außerdem habe ich ganz andere Inhalte gesucht als materielle Dinge.


Meine ersten Zweifel bekam ich schon recht früh und ganz konkret im Alter von etwa 12 Jahren, als ich mich fragte, was das für ein Gott ist, der von einem Vater das Töten und Verbrennen des eigenen Sohnes verlangt? Damals verspürte ich beim Anblick eines Bildes fast körperlich die Angst des Kindes Issak, der gefesselt auf einem Holzstapel lag, auf dem er von seinem Vater Abraham verbrannt werden sollte.


Die Sache mit Isaak fand ich auch nicht gut.
Ich konnte auch nicht verstehen, wieso Jehova das Opfer von Kain ablehnte, wieso Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden - bloß wegen einer blöden Frucht usw.


Danach war mein Glaube an den Gott Abrahams erloschen. Es blieb noch für kurze Zeit nur mein Glaube an Jesus, meinem Sündenerlöser. Doch noch vor meiner Konfirmation war dieser Glaube fast völlig erloschen. Ich war aber unbewusst doch so scheinheilig, nicht auf die Konfirmationsgeschenke zu verzichten und hatte ansonsten in der Schule in Religion immer eine 1 ;-)


Na ja, ich dachte damals, dass der Gott des NTs nicht derselbe sei, wie der des AT, denn niemand in meinem Umfeld hat jemals von Jehova gesprochen, immer nur von Gott - wenn überhaupt. Ich kenn das an sich nur von den ZJs.
Aber die Bibel war mir sowieso ziemlich egal, ich hatte meinen eigenen Vorstellungen und als ich zu denken anfing - auch so mit 11, 12 Jahren - stießen mir vor allem die katholischen Dogmen und die angeblichen Sünden auf.
 
Ich bin auf der Suche nach Menschen, die nicht religiös erzogen wurden, sich aber als Kind Gedanken um Gott gemacht haben, ihre Fragen aber nicht beantwortet bekamen.
Wie geht es euch heute damit, wie geht ihr mit Glaube um? Seid ihr religiös geworden oder habt ihr einen Groll auf alles was mit Gott zu tun hat?
von der konfession her evangelisch aber praktisch atheistisch . gott spielte keine rolle in meiner ursprungsfamilie - die kirche eher als serviceunternehmen für hochzeiten und beerdigungen. religion = tradition !

viel später erst bemerkt dass tief in mir eine spirituelle sehnsucht existiert - ein hunger nach etwas welches auch nicht ansatzweise durch real existierende kirchen gesättigt werden kann. dem philosophischen weg des existentialismus verdanke ich dass ich mir nun die götter schaffen konnte welche mir wirklich etwas zu sagen haben .
 
Ich wurde nicht religiös erzogen,ich durfte nicht einmal in den Religionsunterricht gehen.
Das hat mich aber neugierig gemacht und ich habe mir von den Nachbarskindern Gebete beibringen lassen.
Als ich diese zuhause stolz aufsagte,staunten alle und standen vor einem Rätsel.
Die Mär von der Geschicht:
Verbiete deinen Kindern nichts.
 
Denn Religionen mitsamt ihren Führern fehlt Geist und Tiefe, aber es wird noch werden, denn die Geschichte bleibt nicht stehen, selbst beim Rückwärtsgehen/ Rückwärtsentwicklung besteht die Hoffnung, dass Menschen (auch Atheisten) verstehen lernen, was Geist und Tiefe wirklich ausmacht.

So pauschal würde ich das nicht werten. Religionen geben einen Rahmen für das Handeln von Menschen vor und nicht alle Bestandteile dieser Rahmen sind schlecht. So sehe ich durchaus viel Geist und Tiefe im Buddhismus. Auch manche Aussagen in der Bibel lassen diesen Geist und Tiefe erkennen, aber leider wird an anderer Stelle dem widersprochen. Wenn Jesus etwa diesen weisen Rat gibt:

„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Matth. 7, 12)

…dann steht das im krassen Gegensatz zu seiner Androhung der Verdammnis der Menschen, die nicht an den Gott der Evangelien glauben können:

"Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird VERDAMMT werden." (Mark. 16, 15+16)
 
Die Sache mit Isaak fand ich auch nicht gut.

Auch diese sadistische Horrorgeschichte vom Befehl Gottes, den eigenen Sohn zu schlachten und zu verbrennen, sollte neben vielen anderen vor Sadismus strotzenden Geschichten als nicht jugendfrei gekennzeichnet werden. Die Absicht aber, die dahinter stand, ist m.E. das Einfordern von blinden Kadavergehorsam gegenüber denen da OBEN.

Ich konnte auch nicht verstehen, wieso Jehova das Opfer von Kain ablehnte, wieso Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden - bloß wegen einer blöden Frucht usw.

Als Kind konnte ich das so leider noch nicht erkennen. Aber es war keine Frucht, sondern das Verlangen nach der Erkenntnis, was sie SELBST als Gut und als Böse werten, die zum Rauswurf aus dem Paradies geführt haben soll. Auch durch diese Geschichte sollte blinder Kadavergehorsam gegenüber denen da OBEN erreicht werden.

Dass aber Gott das Opfern von Tieren zu seinen Ehren dem Opfern von Früchten des Feldes vorgezogen hat, also das Einzige nicht als gut genung gewertet hat, was der Ackerbauer Kain opfern konnte, konnte ich als Kind noch nicht als falsch erkennen. Aber diese Ablehnung wird verständlich, wenn man die endloslangen Opfergesetze in 2. Mos. Kapitel 25-30 und 35-40 und 3. Mos. Kapitel 1-9 liest. Man muss schon mehr als blindgläubig sein, um glauben zu können, dass eine Macht, die als allmächtiger Schöpfer der Himmel und der Erde ja fähig gewesen sein müsste, ein Universum mit hundert Milliarden Galaxien zu erschaffen, sich am Geruch erfreut hat, wenn das Fleisch oder die Innereien von ihm erschaffenen Geschöpfen verbrannt werden. Dass aber den Abzockerpriestern, die diese Opfergesetze erfunden haben, um von den Opfergaben wie die Maden im Speck leben zu können, lieber leckeres Fleisch essen wollten als die Früchte des kargen Ackerbodens, sollte allen klar werden ;-)

Na ja, ich dachte damals, dass der Gott des NTs nicht derselbe sei, wie der des AT, denn niemand in meinem Umfeld hat jemals von Jehova gesprochen, immer nur von Gott - wenn überhaupt. Ich kenn das an sich nur von den ZJs.

Das paradoxe ist, dass die Rachsucht des Gottes im AT zwar Menschen das Leben kosten kann, die Rachsucht des Gottes im NT aber bis hin zur Ewigen Pein im Feuer gehen soll, wie der Forderer der LIEBE zu den Feinden das laut Matth. 25, 41-46 den Menschen androht, die nicht die von ihm geforderte absolute Nächtenliebe geübt haben, die das Verkaufen allen Besitzes und Teilen mit den Armen einschließt.

Aber die Bibel war mir sowieso ziemlich egal, ich hatte meinen eigenen Vorstellungen und als ich zu denken anfing - auch so mit 11, 12 Jahren - stießen mir vor allem die katholischen Dogmen und die angeblichen Sünden auf.


Leider faszinierten mich als Kind die biblischen Geschichten, die mir besonders von unserem Religionslehrer anschaulich nahe gebracht wurde. Manche Kinder können diesen nach meiner Meinung berechnend zum kritiklosen Unterordnen unter die Gewalt derer da OBEN konstruierten Schauergeschichten selbst als Erwachsene nicht als solche erkennen. Schön, dass Dir das schon so früh gelungen ist :)
 
von der konfession her evangelisch aber praktisch atheistisch . gott spielte keine rolle in meiner ursprungsfamilie - die kirche eher als serviceunternehmen für hochzeiten und beerdigungen. religion = tradition !

viel später erst bemerkt dass tief in mir eine spirituelle sehnsucht existiert - ein hunger nach etwas welches auch nicht ansatzweise durch real existierende kirchen gesättigt werden kann. dem philosophischen weg des existentialismus verdanke ich dass ich mir nun die götter schaffen konnte welche mir wirklich etwas zu sagen haben .


Dieses Suchen nach eigenen Antworten ist m.E. bei vielen Menschen gegeben, vielleicht bei allen. Deshalb gibt es auch so viele und in sich zudem vielfältig aufgesplitterte Religionen. Jeder Mensche, auch ich, schafft sich letztlich das Bild seines Gottes selbst. Sei es auch, dass er nicht an einen Gott glaubt oder wie ich an die Nichtfordernde Liebe Gottes ;-)
 
Auch diese sadistische Horrorgeschichte vom Befehl Gottes, den eigenen Sohn zu schlachten und zu verbrennen, sollte neben vielen anderen vor Sadismus strotzenden Geschichten als nicht jugendfrei gekennzeichnet werden. Die Absicht aber, die dahinter stand, ist m.E. das Einfordern von blinden Kadavergehorsam gegenüber denen da OBEN.


Wieso nicht jugendfrei?
Worüber soll man als Kind nachdenken, wenn man eine heile Welt vorgegaukelt bekommt?
Es nützt aber sowieso nichts, wie man am Beispiel Buddhas sehen kann.


Als Kind konnte ich das so leider noch nicht erkennen. Aber es war keine Frucht, sondern das Verlangen nach der Erkenntnis, was sie SELBST als Gut und als Böse werten, die zum Rauswurf aus dem Paradies geführt haben soll. Auch durch diese Geschichte sollte blinder Kadavergehorsam gegenüber denen da OBEN erreicht werden.


Es gehorcht zum Glück trotzdem nicht jeder.
Und wer 's tut, der täte es auch ohne Bibel, denn man muss die Erfahrung des Eingeschüchtertseins gemacht haben - Lesen alleine bewirkt das nicht.
Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, wie es von selbst dazu kommen sollte... :dontknow:


Dass aber Gott das Opfern von Tieren zu seinen Ehren dem Opfern von Früchten des Feldes vorgezogen hat, also das Einzige nicht als gut genung gewertet hat, was der Ackerbauer Kain opfern konnte, konnte ich als Kind noch nicht als falsch erkennen. Aber diese Ablehnung wird verständlich, wenn man die endloslangen Opfergesetze in 2. Mos. Kapitel 25-30 und 35-40 und 3. Mos. Kapitel 1-9 liest. Man muss schon mehr als blindgläubig sein, um glauben zu können, dass eine Macht, die als allmächtiger Schöpfer der Himmel und der Erde ja fähig gewesen sein müsste, ein Universum mit hundert Milliarden Galaxien zu erschaffen, sich am Geruch erfreut hat, wenn das Fleisch oder die Innereien von ihm erschaffenen Geschöpfen verbrannt werden. Dass aber den Abzockerpriestern, die diese Opfergesetze erfunden haben, um von den Opfergaben wie die Maden im Speck leben zu können, lieber leckeres Fleisch essen wollten als die Früchte des kargen Ackerbodens, sollte allen klar werden ;-)


Nun ja, dass ich es als falsch erkannt hätte, wäre zuviel gesagt.
Ich konnte es nicht verstehen und wusste nicht, ob es richtig oder falsch ist.
Heute verstehe ich natürlich besser, was dahinter steckt.


Das paradoxe ist, dass die Rachsucht des Gottes im AT zwar Menschen das Leben kosten kann, die Rachsucht des Gottes im NT aber bis hin zur Ewigen Pein im Feuer gehen soll, wie der Forderer der LIEBE zu den Feinden das laut Matth. 25, 41-46 den Menschen androht, die nicht die von ihm geforderte absolute Nächtenliebe geübt haben, die das Verkaufen allen Besitzes und Teilen mit den Armen einschließt.


Ja, ja, ja - du hast es wirklich schon oft genug erzählt - ich zumindest habe es schon längst zur Kenntnis genommen! :D
Aber man muss ja nicht alles glauben, was in der Bibel steht - sie wurde ja schließlich von Menschen geschrieben und dass Gott rachsüchtig sein soll und einen auf ewig verdammt, konnte ich sowieso nie glauben.


Leider faszinierten mich als Kind die biblischen Geschichten, die mir besonders von unserem Religionslehrer anschaulich nahe gebracht wurde. Manche Kinder können diesen nach meiner Meinung berechnend zum kritiklosen Unterordnen unter die Gewalt derer da OBEN konstruierten Schauergeschichten selbst als Erwachsene nicht als solche erkennen. Schön, dass Dir das schon so früh gelungen ist :)


Na ja - solange einen das Unterordnen nicht zwickt, erkennt man es natürlich auch nicht.
Vermutlich ist Unterordnen auch nicht per se schlecht, wenn es den Menschen tatsächlich dient.
Wobei ich lieber den Ausdruck "Einordnen" verwende - wegen der Gleichwertigkeit.
 
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viel später erst bemerkt dass tief in mir eine spirituelle sehnsucht existiert - ein hunger nach etwas welches auch nicht ansatzweise durch real existierende kirchen gesättigt werden kann. dem philosophischen weg des existentialismus verdanke ich dass ich mir nun die götter schaffen konnte welche mir wirklich etwas zu sagen haben .
Und welche Götter sind es nun, die dir wirklich etwas sagen?
 
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