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Bedeutung von Hochzeit

AW: Bedeutung von Hochzeit.

@MissVerstehen

Ich vermute, dass die Institution der äußere, sichtbare gesellschaftliche Ausdruck einer inneren Haltung der Verpflichtung und Verbindlichkeit zwischen den Ehe-Partnern ist...:dontknow:
Die Formel der katholischen Trauungszeremonie: "Bis daß der Tod euch scheidet", ist aus meiner unmaßgeblichen Perspektive grausam und tyrannisch, wenn der Tod als biologisches Ende verstanden wird - und hat schon viel vermeidbares Elend/Leid über katholische Familien gebracht ...
Für mich würde diese Formel ihren machtförmig-tyrannischen Zug verlieren, wenn Tod als Ende der Liebe verstanden würde, wovon die katholische Kirche aber noch Lichtjahre entfernt ist, weil sie dann wahrscheinlich einen Teil ihrer Machtbasis gegenüber den Gläubigen verlieren würde ...
Dabei verstehe ich unter Liebe, ohne sie jemals definieren zu wollen/zu können, nicht das psychosomatische "Kribbeln im Bauch" (die sog. "Schmetterlinge"...), sondern eine Haltung, die sehend macht ...in bezug auf sich selbst wie den anderen (in Anlehnung an eine Vorlesung, die Carl Friedrich von WEIZSÄCKER 1946 an der Universität in Göttingen gehalten hatte).
Der blaue moebius
 
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AW: Bedeutung von Hochzeit.

Angesichts ehe- und familiendramatischem Mord und Totschlag halte ich das Wegrennen für die humanste Form, eine Verbindlichkeit zu lösen, die unerträglich geworden ist. :)
Na aber sicher!

Ich find´s nur schade, daß man sich nicht mehr verbindlich binden will, obwohl ich es - wie gesagt, verstehe.
 
AW: Bedeutung von Hochzeit.

@MissVerstehen

Ich vermute, dass die Institution der äußere, sichtbare gesellschaftliche Ausdruck einer inneren Haltung der Verpflichtung und Verbindlichkeit zwischen den Ehe-Partnern ist...:dontknow:
Die Formel der katholischen Trauungszeremonie: "Bis daß der Tod euch scheidet", ist aus meiner unmaßgeblichen Perspektive grausam und tyrannisch, wenn der Tod als biologisches Ende verstanden wird - und hat schon viel vermeidbares Elend/Leid über katholische Familien gebracht ...
Für mich würde diese Formel ihren machtförmig-tyrannischen Zug verlieren, wenn Tod als Ende der Liebe verstanden würde, wovon die katholische Kirche aber noch Lichtjahre entfernt ist, weil sie dann wahrscheinlich einen Teil ihrer Machtbasis gegenüber den Gläubigen verlieren würde ...
Dabei verstehe ich unter Liebe, ohne sie jemals definieren zu wollen/zu können, nicht das psychosomatische "Kribbeln im Bauch" (die sog. "Schmetterlinge"...), sondern eine Haltung, die sehend macht ...in bezug auf sich selbst wie den anderen (in Anlehnung an eine Vorlesung, die Carl Friedrich von WEIZSÄCKER 1946 an der Universität in Göttingen gehalten hatte).
Der blaue moebius
Ja, so ähnlich sehe ich das auch...:)

Für mich gibt es da verschiedene Stufen:

- Man lebt zusammen, solange es GUT geht
- Man lebt zusammen, auch wenn Probleme auftreten
- Man lebt zusammen und heiratet, und sagt damit: wir sind mehr als Lebensabschnittsgefährten, wir wollen es zusammen versuchen, bis zum Schluß (Tod), das ist auflösbar, aber nicht gewollt oder eingerechnet
- Man heiratet und verspricht die lebenslange Ehe, was auch echt im Desaster enden kann.

Was ich allerdings nie niemals erleben möchte, ist eine Schönwetterbeziehung. Ich persönlich finde Unverbindlichkeit in Beziehungsdingen irgendwie grausam.
 

Quidquid agis, prudenter agas et respice finem

MissVerstehen schrieb:
... Das Eheversprechen trennt meiner Meinung nach die Einstellung
"das ist mein Lebensabschnittspartner"
von
"mit diesem Menschen möchte ich alt werden".

Es macht die beziehung verbindlicher.


... weil man schwerer weglaufen kann. Das Gehen ist nicht so einfach.

Klar hat das mit der Institution zu tun. Aber eben nicht nur...

Und eben diese Verbindlichkeit wollen die 68er Werte-Demolierer und ihre Epigonen
durch eine ausufernde Beliebigkeit ersetzen.

Dass auf dem Schlachtfeld dieser Beliebigkeit dann viele seelische Krüppel zurückbleiben,
das wird zuerst einmal billigend in Kauf genommen,

aber dann bricht Heulen und Zähneknirschen über diese ach so verdorbene Welt aus,

dann herrscht das große Wehklagen über die rasante Zunahme von Depressionen und anderen
seelischen Leiden.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Bedeutung von Hochzeit.


Quidquid agis, prudenter agas et respice finem



Und eben diese Verbindlichkeit wollen die 68er Werte-Demolierer und ihre Epigonen
durch eine ausufernde Beliebigkeit ersetzen.

Dass auf dem Schlachtfeld dieser Beliebigkeit dann viele seelische Krüppel zurückbleiben,
das wird zuerst einmal billigend in Kauf genommen,

aber dann bricht Heulen und Zähneknirschen über diese ach so verdorbene Welt aus,

dann herrscht das große Wehklagen über die rasante Zunahme von Depressionen und anderen
seelischen Leiden.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
Ich muß Dir mal in aller Klarheit zustimmen... "wichtig nicke"

Dieses Land rutscht von einem Extrem ins andere. In so vielen Dingen... ERziehung, BEziehung, Diktatur, Freiheit, ...
 
AW: Bedeutung von Hochzeit.

Hallo Neugier.

So ungefähr hat der Paartherapeut Hans Jelloushek es in Die Kunst als Paar zu leben formuliert, ein Kapitel darin:

Dafür brauchen wir doch nicht zu heiraten

Vielleicht gibt es den Text online ... ?
 
AW: Bedeutung von Hochzeit.

Hallo !

So etwas ähnliches hatten wir schon:

https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=46410&postcount=1

Hallo "Beziehungserfahrene" und Singles wider Willen !

Hier meine Theorie über die Voraussetzungen für das Funktionieren einer Partnerschaft:
1.) Er muss sie lieben
2.) er muss ihr das mitteilen*
3.) sie muss ihm diese Mitteilung glauben
4.) sie muss ihn lieben
5.) sie muss ihm das mitteilen
6.) er muss ihr diese Mitteilung glauben
7.) beide müssen die gleiche Auffassung von Liebe haben
8.) beider bisheriger unverzichtbarer Lebensstandard sollte beibehalten oder verbessert werden können
9.) wer wen zuerst liebt, sollte jedem egal sein.​
*Die Mitteilungen können natürlich auch so erfolgen, dass jemand eine Geste setzt und der andere dies als Zeichen von Liebe auffassen kann.

Vereinfacher können natürlich auch die ersten 6 Punkte dahingehend zusammenfassen, dass sie sagen: sie müssen sich gegenseitig - glaubhaft - lieben. Ich glaube aber schon, dass es in der Praxis detailliert abläuft.

Was meint Ihr dazu ? Liebe Grüße Zeili

Das gilt natürlich auch für eine Ehe.

Ja Zeilinger und wenn ich das lese dann sträuben sich mir sämtliche Nacken:haare: und es stellt sich mir die Frage wie jemand wirklich der Ansicht sein kann, dass das Wort Liebe und muss auch nur in irgendeiner Weise zusammenpassen kann. Die Liebe ist ein Kind der Freiheit und sobald ein muss darein geschmuggelt wird. Ist Zwang, Pflicht da und die Liebe verflüchtigt sich in die hinterste Ecke :weinen3:und heult sich die Augen aus dem Kopf, weil der Spaß an der Freude verloren gegangen ist.

Für Religiöse:
Ich glaube nicht, dass Gott die Qualität von zwischenmenschlichen Beziehungen nach Zertifikaten und Riten beurteilt. Liebe Grüße Zeili
Na da bin ich aber froh, dass Du wenigstens Gott diese Freiheit lässt. Aber wieso sperrst Du dich und Deine Partnerin in ein solches Zwangskostüm?

Ich meine die Bedeutung von Hochzeit hat noch viel damit zu tun, dass die Braut gekauft wurde und vom Besitz des Vaters in den Besitz des Mannes überging. Ich habe vor einiger Zeit darüber noch einen Film aus Tibet gesehen. Einerseits faszinierend wie selbstverständlich noch so eine Tradition gelebt wird. Aber auch welchen vorerst sicheren Rahmen so eine Tradition bieten kann. Andererseits wie wenig vorstellbar das in dieser Zivilisation ist.
Die Bedeutung von Hochzeit hat bei mir auch den negativen Beigeschmack behalten, dass meine Ma noch den "ehelichen Pflichten" unterworfen war. Heute wird es Vergewaltigung genannt und ist hier zu einer strafbaren Handlung geworden. Ich glaube auch diese Tatsache verbunden mit einer frühen Kindheitserinnerung hat mich ein ganz tiefes Misstrauen gegenüber der Ehe fassen lassen.
Auf eine Hochzeit gehe ich gerne und über eine schön gekleidete Braut freue ich mich auch.
:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
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AW: Bedeutung von Hochzeit

Ich mag "Doppel-Deutigkeiten" (Ironie, Witz, Humor ...) - und hasse "double binds"...
Gruß, der blaue moebius
 
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