papstrede im bundestag

[Perivisor]

AW: papstrede im bundestag

"..die sich exclusiv gebende positivistische Vernunft, die über das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen kann, gleicht den Betonbauten ohne Fenster, in denen wir uns Klima und Licht selber geben, beides nicht mehr aus der weiten Welt "Gottes" beziehen wollen." (Hier würde ich "Gottes" durch "der Natur" ersetzen).
Auch dieser Satz der Papstrede ist weder dumm, noch platt, noch unwichtig.
Ich würde diesen Satz auch auf das Fernsehen beziehen, denn das Fernsehen ist heutzutage für viel zu viele Menschen das Fenster, ein virtuelles Fenster.
Typisch, wie häufig Leute mit dem Rücken zum wirklichen Fenster in die Glotze blicken.
Man könnte die Papstrede als Vorlage für eine Grundsatzdiskussion über unser heutiges weitgehend entmenschlichtes Leben nutzen. Aber wie hier im denkforum zu erleben war, hat kaum jemand Interesse daran. Man will sich nicht konkret mit Texten befassen, sondern seinen Unmut über Kirche, Kirchengeschichte, Papstwesen und die zur Unperson per Medien erklärte Figur des Papstes selber
loslassen.
Schade, denn eine solche Diskussion im Rahmen notwendiger Gesellschaftskritik wäre dringend.
Perivisor

 

[moebius]

AW: papstrede im bundestag

....
Schade, denn eine solche Diskussion im Rahmen notwendiger Gesellschaftskritik wäre dringend.
Perivisor

Die not-wendige und Not-wendende Gesellschaftskrtitik ist zu fast allen Jahrhunderten formuliert worden - für das 20. Jahrhundert beispielsweise von den Sozialphilosophen der Kritischen Theorie (Th.W. Adorno, M. Horkheimer, H. Marcuse, E. Fromm, W. Benjamin, J. Habermas,O. Negt, A. Schmidt, A. Honneth und vielen anderen ...)

moebius

 

[Perivisor]

AW: papstrede im bundestag

Die not-wendige und Not-wendende Gesellschaftskrtitik ist zu fast allen Jahrhunderten formuliert worden - für das 20. Jahrhundert beispielsweise von den Sozialphilosophen der Kritischen Theorie (Th.W. Adorno, M. Horkheimer, H. Marcuse, E. Fromm, W. Benjamin, J. Habermas,O. Negt, A. Schmidt, A. Honneth und vielen anderen ...)

moebius

Ich wiederhole mich jetzt, aber: egal !
Wer sich jemals wann und wo in elitären Zirkeln in typischer Fachsprache seiner Zunft gesellschaftskritische Gedanken gemacht und diese veröffentlicht hat, ist doch völlig wurscht und unwirksam.-
Mir geht es nicht um philosophisches Kauderwelsch, sondern darum, daß unsere Gesellschaft, also der Durchschnittsbürger und der unspezifisch gebildete Forist
endlich beginnen, ihre eigenen Situation zu durchdenken, zu analysieren und zu Änderungen ihres Verhaltens zu kommen.
Das Meckern über kaputte Umwelt, Kriege, Staatspleiten, Verkümmern von Sozialleistungen, medizinischer Versorgung, Aushungern der Kulturschaffenden,
zunehmende Brutalität im Umgang miteinander, Zunahme aller Formen von Süchten, Vereinsamung mitten im Trubel etc. etc. muß endlich überführt werden in eine konstruktive Analyse, die Änderungen selbstverständlich macht.
Die von Ihnen hier stets benannten Eierköpfe haben ihr tiefstgründiges Geschwafel etwa so verpackt, wie es in der modernen Kunst üblich ist: schrecklich und unverständlich, wenn man nicht spezialisierter insider ist.
Die Papstrede interessiert mehr Menschen, als irgendein Artikel von Adorno, Horkheimer oder Habermas.
Deshalb mein Bemühen, den Papst-Text zu benutzen.
Daß Sie das ablehnen, ist mir bekannt, macht aber nichts.-
Perivisor

 

[Blacksheep]

AW: papstrede im bundestag

@ Perivisor:
Ist es denn egal, WER etwas sagt? Für mich ist der Papst einfach nicht glaubwürdig, auch wenn er noch so kluge Worte fände. Alles nur Schall und Rauch.

 

[EarlyBird]

AW: papstrede im bundestag

Ich liebe Trotzköpfe! Das spricht für einen starken Eigenwillen.

"Wünsche offen geäußert
sind nicht aufdringlich!"​

Wünsche sind NIE aufdringlich, egal ob geäußert oder nicht - aber die sie äußernden Menschen können es sein!

Ja und zur Zeit entscheidest Du Dich für den Tod der Kommunikation, einer Beziehung und damit der geistigen und spirituellen Entwicklung in Dir und damit für viele in dieser Gesellschaft. Was eine Menge Lebensfreude bremst. Und damit viel ausmacht.

Jeder lässt halt die Kommunikation sterben, die er sterben lässt!
Manchmal sogar FÜR die Lebensfreude!

Stillstand soll Rückschritt sein habe ich mal gehört.

Spielt so oder so keine Rolle, denn die Erde ist eine Kugel!

Das entscheidest ja eben Du so. Es trifft also Deine Sinne noch nicht. Sie scheinen schon abgestorben zu sein oder befinden sie sich noch im Zustand der Verpuppung?

Jeder denkt sich halt über den Anderen, was er sich so denkt! ​

 

[Perivisor]

AW: papstrede im bundestag

@ Perivisor:
Ist es denn egal, WER etwas sagt? Für mich ist der Papst einfach nicht glaubwürdig, auch wenn er noch so kluge Worte fände. Alles nur Schall und Rauch.

Es gibt gerade auch in der Philosophie Unholde, die in ihrem ganz persönlichen Umfeld richtige Schweine waren. Trotzdem hat man ihre Theorien diskutiert und ernstgenommen ( in entsprechenden Kreisen).
Ein Text, wie der der Papstrede kann für sich allein stehen. Wenn er Wahrheiten oder Anregungen zur Selbstkritik enthält, kann das jeder für sich nutzen - wenn er dazu bereit ist. Glaubwürdigkeit ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Was wissen Sie über das Wesen dieses Benedikt, seine Schwächen, seine Stärken ?
Verwechseln Sie nicht auch die gesamte Problematik von Kirche, Religion, Kirchengeschichte und Medienschelte gegen den Papst mit dem, was dieser vielleicht leisten könnte ?
Perivisor

 

[Timirjasevez]

AW: papstrede im bundestag

Wer sich jemals wann und wo in elitären Zirkeln in typischer Fachsprache seiner Zunft gesellschaftskritische Gedanken gemacht und diese veröffentlicht hat, ist doch völlig wurscht und unwirksam.-
Mir geht es nicht um philosophisches Kauderwelsch, sondern darum, daß unsere Gesellschaft, also der Durchschnittsbürger und der unspezifisch gebildete Forist
endlich beginnen, ihre eigenen Situation zu durchdenken, zu analysieren und zu Änderungen ihres Verhaltens zu kommen.
Das Meckern über kaputte Umwelt, Kriege, Staatspleiten, Verkümmern von Sozialleistungen, medizinischer Versorgung, Aushungern der Kulturschaffenden,
zunehmende Brutalität im Umgang miteinander, Zunahme aller Formen von Süchten, Vereinsamung mitten im Trubel etc. etc. muß endlich überführt werden in eine konstruktive Analyse, die Änderungen selbstverständlich macht.

"Wurschtheit und Unwirksamkeit" gesellschaftskritischer Überlegungen der von moebius genannten Intellektuellen mag ja als solche wahrgenommen werden, dann wird es aber der Rede Benedikts XVI. im Deutschen Bundestag nicht anders ergehen. Ob die Andersartigkeit des Forums nun Breitenwirkung verschafft, möchte ich doch arg bezweifeln.
Die Sprache und die Gedanken der Rede werden dies jedenfalls nicht erreichen.

Die von Ihnen hier stets benannten Eierköpfe haben ihr tiefstgründiges Geschwafel etwa so verpackt, wie es in der modernen Kunst üblich ist: schrecklich und unverständlich, wenn man nicht spezialisierter insider ist.

In diesem Sinne ist es auch Joseph Ratzinger, dem Theologie-Professor, nicht fremd, sein "tiefstgründiges Geschwafel" in der von Ihnen benannten Form zu verpacken. Ich empfehle dazu "Jesus von Nazareth. Bd. 1 - Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung" und "Bd. 2 - Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung".

Die Papstrede interessiert mehr Menschen, als irgendein Artikel von Adorno, Horkheimer oder Habermas.
Deshalb mein Bemühen, den Papst-Text zu benutzen.
Daß Sie das ablehnen, ist mir bekannt, macht aber nichts.-
Perivisor

Da trügt Ihre Wahrnehmung aber erheblich.
Sie sollten aus der Debatte hier keine so weitgehenden Schlüsse ziehen.

 

[moebius]

AW: papstrede im bundestag

@ Perivisor:
Ist es denn egal, WER etwas sagt? Für mich ist der Papst einfach nicht glaubwürdig, auch wenn er noch so kluge Worte fände. Alles nur Schall und Rauch.

Und hier noch einige weitere kluge Papst-Worte, die er während seines Deutschland-Besuchs gefistel....äääähhhh....gesülzt hatte:

1) "Die Kirche öffnet sich der Welt. Die Weltlichkeit der Kirche beherzt abzulegen heisst nicht, sich aus der Welt zurückzuziehen."

(Im Konzerthaus Freiburg am 25. September)

2)"Freiheit braucht die Rückbindung an eine höhere Instanz. Dass es Werte gibt, die durch nichts manipulierbar sind, ist die Gewähr unserer Freiheit."

(Begrüßungszeremonie vor Schloß Bellevue am 22. September)

3) "Mit der Zusicherung meines Gebetes für Sie alle und für eine gute Zukunft unseres Landes sage ich ein herzliches Vergelt's Gott!. Der Herr segne Sie."

(Abschiedzeremonie am Flughafen Lahr am 25. September)

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Mein unmaßgeblicher Kurz-Kommentar:

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[Perivisor]

AW: papstrede im bundestag

"Wurscht- und Unwirksamkeit" gesellschaftskritischer Überlegungen der von moebius genannten Intellektuellen mag ja als solche wahrgenommen werden, dann wird es aber der Rede Benedikts XVI. im Deutschen Bundestag nicht anders ergehen. Ob die Andersartigkeit des Forums nun Breitenwirkung verschafft, möchte ich doch arg bezweifeln.
Die Sprache und die Gedanken der werden dies jedenfalls nicht erreichen.

In diesem Sinne ist es auch Joseph Ratzinger, dem Theologie-Professor, nicht fremd, sein "tiefstgründiges Geschwafel" in der von Ihnen benannten Form zu verpacken. Ich empfehle dazu "Jesus von Nazareth. Bd. 1 - Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung" und "Bd. 2 - Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung".

Da trügt Ihre Wahrnehmung aber erheblich.
Sie sollten aus der Debatte hier keine so weitgehenden Schlüsse ziehen.

Gut, auch ich hatte schon früher bemerkt, daß man die Papstrede nicht überbewerten soll. Das geschieht jetzt vielleicht etwas durch die hiesige Diskussion.
Dieses Forum schafft sicher nirgends eine Breitenwirkung.
Auch wir stellen einen spezifischen Cirkel dar.
Trotzdem kann man uns als vielleicht sogar repräsentatives Beispiel für Meinungen und Denkrichtungen ansehen.
Wenn Sie hier aus einem Buch von Ratzinger zitieren, ändert das doch nichts an seiner weitgehend verständlichen Rede vor dem Bundestag.
Perivisor

 

[Blacksheep]

AW: papstrede im bundestag

Es gibt gerade auch in der Philosophie Unholde, die in ihrem ganz persönlichen Umfeld richtige Schweine waren. Trotzdem hat man ihre Theorien diskutiert und ernstgenommen ( in entsprechenden Kreisen).
Ein Text, wie der der Papstrede kann für sich allein stehen. Wenn er Wahrheiten oder Anregungen zur Selbstkritik enthält, kann das jeder für sich nutzen - wenn er dazu bereit ist. Glaubwürdigkeit ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Was wissen Sie über das Wesen dieses Benedikt, seine Schwächen, seine Stärken ?
Verwechseln Sie nicht auch die gesamte Problematik von Kirche, Religion, Kirchengeschichte und Medienschelte gegen den Papst mit dem, was dieser vielleicht leisten könnte ?
Perivisor

Da gabs offensichtlich ein Missverständnis. Ich meinte durchaus den Papst als kirchliches Oberhaupt (und nicht als Privatmensch). Was er da sonst noch so tut, wie er mit seinem Kirchenvolk oder auch mit den Menschen, die außerhalb seiner "Oberhoheit" sind, umgeht, das widerspricht doch sehr vielen seiner Worte.
Und wie in moebius' Beispielen in seinem soeben geposteten Beitrag zu lesen, ergeben seine Worte manchmal nicht mal einen Sinn.