Also ich verstehe dich schon richtig, ohne Schweiß kein Preis und wer nichts leistet braucht auch nichts zu erwarten, oder sind wir hier bei der Wohlfahrt gelandet? Da gebe ich dir absolut recht, doch ich denke wir reden hier etwas an einander vorbei.
Das war nicht das, was ich hier gesagt habe.
Es ist keine Frage der Gesellschaft, dass ein Haus nur dann da stehen und bewohnt werden kann, wenn es jemand erbaut hat.
Also IRGENDJEMANDES Schweiß ist geflossen, ansonsten kein Haus. Das ist eine 'natürliche' Gegebenheit, die kein Wille, keine
Idee und keine Politik aus der Welt schaffen kann.
Ich verstehe natürlich was du meinst, nur diese eierlegende Wollmilchsau, die so selbst versorgend und unerschöpflich ist, die existiert durchaus auf eine gewisse Weise, jedoch nur für die wenigsten, für eine elitäre, mächtigere Klasse von Menschen. Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch, dass diese Sau dabei von all jenen so unerschöpflich versorgt wird, die selbst keinen Anteil daran haben, sich jedoch wünschen dieses Luxus bekommen!
Wünsche kann sich jeder, und manche haben auch tatsächlich das Glück, dass sie nicht oder nur wenig schwitzen müssen/mussten, und doch Luxus genießen können. Sei es nun durch Erbschaft, Lotterie oder einfach im "richtigen" Land zu leben.
Sportler, Musiker und Schauspieler, vollbringen keine wichtige Leistung für den Zusammenhalt der Gesellschaft, Krankenschwestern, Polizisten, Elektriker, Bauern vollbringen hingegen die entscheidenden Leistungen, welche jedoch unverhältnismäßig entlohnt werden, im Gegensatz zu der Leistung derer die nichts bedeutendes für die Gesellschaft beitragen.
Das ist so nicht richtig.
Sportler, Musiker und Schauspieler können beispielsweise inspirieren und gerade Sportler wie ein Toni Sailer hat zum Zusammenhalt der Gesellschaft in Österreich in den 1950ern beigetragen. Und beispielsweise der Fussball-Weltmeistertitel Deutschlands 1954 hat Deutschland wieder mit Mut und Selbstwert geimpft.
Warum gibt es denn so viele Geschichten und Filme über Sportler, Musiker und Schauspieler, aber vergleichsweise wenige über Elektriker, Bauern, Insallateure, etc..?
Wieviele erinnern sich noch daran, welche Musik sie in der Jugend gehört haben und wieviel erinnern sich an ihren Heizungsableser und dessen Dienste?
Niemand wird auf Dauer höher entlohnt als er "bringt". Kein Sportler, kein Handwerker, kein Busfahrer.
Wieviel jemandes "Leistung" wert ist, ist nicht allgemeingültig festgelegt. Etwas ist in Geld genau so viel wert, wie jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. Und wenn ein gewisser Sportler 150 Millionen Jahresgage bekommt, dann ist offensichtlich jemand bereit, genau das zu bezahlen. Egal, was du davon halten magst.
Für viele stellt sich die Frage, ob der Wohlstand gerecht verteilt wird?
Die Frage an sich zeigt schon die falsche Voraussetzung, dass Wohlstand etwas "gottgegebenes" ist, das nur noch verteilt und konsumiert werden müsste. Aber nein, Wohlstand muss geschaffen werden. Und ja, der vorhandene Wohlstand verteilt sich nicht gleichmäßig, aber noch ungleichmäßiger ist die Schaffung von Wohlstand verteilt. Ein Sozialsystem versucht einerseits allen einen gewissen Wohlstand zukommen zu lassen aber gleichzeitig nicht die zu demotivieren, die ihn in überwiegendem Maße schaffen.
Wie wir wissen, das es der Kommunismus mit der Gleichmacherei übertrieben, und somit wurde nicht Wohlstand, sondern letztendlich Armut 'relativ gleichmäßig' verteilt.
Letztlich bekommt jede Leistung durch Geld einen neuen ihr zugesprochenen Wert, tatsächlich vergleichbar mit der wundersamen Vermehrung des Geldes durch Zinsen.
Nein, ganz im Gegenteil. Du vermischst hier Realwert und Nominalwert.
Geld ist nicht das was durch Leistung erbracht wird, sondern Geld ist das Mittel der Einen, welches Andere zur Leistung zwingt, für die Meisten daher zu einer unverhältnismäßigen.
Geld ist der GEGENWERT einer Leistung, nicht das, was durch Leistung "erbracht" wird.
Es gibt Geld ohne Leistung (z.B. Spielgeld) und ohne Leistung ohne Geld (z.B. unentgeltliche Tätigkeiten oder Wirtschaftssystem ohne Geld, rein mit Tauschhandel).
Du sagst es ja selber, letztlich muss immer jemand anders etwas Tun und die Leistung erbringen, damit die Sau auch immer Milch, Wolle und Eier für dich hergibt.
Nein, sagte ich nicht. Ich sagte, letztendlich muss immer IRGENDJEMAND (ich sagte nicht 'immer jemand anders' etwas tun und die Leistung erbringen.
Sie gibt es allerdings nicht für die Leistung her die du erbringst, sondern nur für Geld, auf das du Leistungsbezogen reduziert bist.
Pardon?
Das bedeutet das dein Wohlstand grundsätzlich von der Leistung anderer abhängig ist, wo ich das erste Problem sehe, gleichzeitig lebst du nicht von dem Wert deiner Leistung, sondern von dem Wert welcher dem Geld zugeordnet wird, hier ist auch das zweite Problem. Das meinte ich eigentlich damit!
Der Wohlstand des Einzelnen in unserer Gesellschaft ist auch von der Leistung anderer abhängig, aber nicht wegen des Geldes.
Niemand kann alleine, ohne dem Mitwirken anderer ärztlich versorgt, wohlgenährt, unterhalten, beschützt, etc werden.
Ich erinnere mich an meinen Chef damals in der Lehrzeit, er kam mit seinem neuen Lamborghini an, hat etwa ne halbe Million gekostet. Staunend kam ich vor sein Auto und betrachtete es. Da sagt mein Chef zu mir:" Junge, wenn Du immer ganz fleißig arbeitest und ganz viele Überstunden machst, dann kaufe ich mir nächstes Jahr den zweiten Lamborghini."
Ich kenne weder deinen Chef noch dich und schon gar nicht jene Situation.
Aber, man kann in seinem Leben ja selbst entscheiden, ob man Angestellter mit einem bescheidenen, aber sicheren Einkommen ist, von 8 bis 16 Uhr arbeitet und dann nicht mehr an die Arbeit denken muss oder ob man selbständig ist (und selbständig heißt auch erstens "selbst" und zweitens "ständig") und mehr als nur seine Schicht ableistet, dabei auch noch investieren und etliche Risiken eingehen muss, aber dafür auch die Chance auf den Lamborghini hat, wenn "die Sache aufgeht".
Die meisten blicken nur auf jene, bei denen die Sache aufgegangen ist, sehen den Lamborghini und sind voller Neid, weil sie selbst keinen haben.
Ja, es ist wie im Lotto. Wer gewinnen will, muss auch spielen und damit seinen Einsatz riskieren.
Hier entsteht dann auch das was wir als Neid kennen, oder auch als "soziale Ungerechtigkeit", die Reichen sollen dann mehr Steuern zahlen usw..
Ich verstehe natürlich das es uns so gesehen "gut" geht, verglichen mit anderen vielleicht, ist auch egal, natürlich ist es nur Meckern auf hohen Nivea, ich bin nicht gerade jemand der sich beschweren kann.
"Du sollt nicht begehren deines Nächsten Haus." ist älter als unsere Gesellschaft.
Dieses Begehren ist ein natürliches und hat auch seinen Sinn. Wer allerdings zu selbstgerecht und missgünstig ist,
bei dem artet jenes Begehren in etwas Destruktives aus. Wenn dem so ist, dann hat der Betroffene an sich selbst zu arbeiten
und nicht von der Gesellschaft zu verlangen, sich nach seinen persönlichen Verlangen auszurichten.
Sicher kennst du doch Georg Orwell Fram der Tiere? Da sind ja die Tiere mit den Verhältnissen auf ihrem Hof auch unzufrieden, verjagen den Bauern, vorauf sie dann versucht haben, auch andere Bauernhöfe zur Rebellion zu bewegen. Dort ging es den Tieren allerdings so gut, dass sie lieber bei ihrem Besitzer blieben und für ihn weiter arbeiteten. Diese Tiere waren in einer Art Komfortzone gefangen und konnten die großen Vorzüge bzw, den Wohlstand für alle nicht erkennen, die ihnen die Freiheit ermöglichte. Psychologisch sagt es über das heutige Verhalten von Menschen auch sehr viel aus.
Also ich habe den Inhalt der 'Farm der Tiere' anders in Erinnerung.
Dort rebellierten die Tiere und vertrieben den Bauern, aber das 'neue System' war nicht besser als das alte - in mehrerlei Hinsicht sogar noch schlechter. Es war eine Allegorie auf die Oktoberrevolution inklusive der Entwicklung hin zum Stalinismus.
Aber auch bei der französischen Revolution fand ähnliches Staat. Eine Revolution gegen Missstände in guter Absicht führte mittelfristig zu einer Schreckensherrschaft, die auch erst einmal überwunden werden musste.
Das heutige Verhalten spiegelt sich darin wieder, dass -tatsächlich vorhandene- Missstände lautstark kritisiert werden und deren Beseitigung gefordert wird, aber wie genau und was genau dann folgen soll, das hat sich noch keiner so richtig überlegt.
Ja, kritisieren und zerstören ist einfach. Etwas Besseres schaffen nicht mehr so sehr.
Ja, warum eigentlich nicht, sollte man ändern!
Na dann erzähl und doch einmal, wie genau das funktionieren soll, dass die Welt so beherrscht wird, dass sie so aussieht, wie wir es gerne hätten.
Global permanent angenehme 22 Grad wär doch schon einmal etwas feines zum Anfangen.