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Ist "Geist" was externes?

Nun, die Philosophie des Geistes und die Handlungstheorie sind vorwiegend theoretische Felder. Das bedeutet aber nicht, dass deren Modelle der Handlungsverursachung falsch sind. Was die Unbewiesenheit angeht: Wir befinden uns in der Philosophie und nicht in der Mathematik; hier gibt es keine strengen Beweise, sondern plausible oder weniger plausible Argumente. Die Behauptung, dass der Geist immateriell ist wird ja kaum weniger theoretisch oder bewiesener sein als die Behauptung, dass es mentale Verursachung gibt, oder?

Bei dem Vergleich mit den Genen muss ich ehrlicherweise zugestehen, dass ich ihn schlicht nicht verstehe.
Die handwerkliche Grundlage der Mathematik und der Philosophie ist die Logik.
 
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Korrekt, aber was soll man nun daraus folgern? Die Postulierung eines immateriellen Geistes ist erst einmal keine logische Schlussfolgerung, sondern allenfalls eine Intuition. In einem zweiten Schritt kann man dafür argumentieren, dass der Geist tatsächlich immateriell ist und hierfür wird man logisch schlüssige Ableitungen vollziehen müssen. Ein Beweis im strengen Sinne kann dies gleichwohl nicht sein. In der Philosophie gibt es (außerhalb der Logik, die ja - wie du richtig bemerkt hast - eine Grunddisziplin der Philosophie ist) keine Beweise in diesem strengem Sinne.
 
Korrekt, aber was soll man nun daraus folgern? Die Postulierung eines immateriellen Geistes ist erst einmal keine logische Schlussfolgerung, sondern allenfalls eine Intuition. In einem zweiten Schritt kann man dafür argumentieren, dass der Geist tatsächlich immateriell ist und hierfür wird man logisch schlüssige Ableitungen vollziehen müssen. Ein Beweis im strengen Sinne kann dies gleichwohl nicht sein. In der Philosophie gibt es (außerhalb der Logik, die ja - wie du richtig bemerkt hast - eine Grunddisziplin der Philosophie ist) keine Beweise in diesem strengem Sinne.
Ich will nicht ablenken, hoffe, dass du meinen Gedanken im Kontext unserer Diskussion verstehst. Unser Rektor war Professor für Mathematik und ließ es sich in der Regel trotzdem nicht nehmen, eine Erstsemester Vorlesung zu halten. Er erzählte da den neuen Studenten eine Geschichte, die sich an seiner Uni zugetragen hatte. Ein Student hatte eine Diplomarbeit geschrieben, welche die internationale Fachwelt sehr interessierte. Berühmte Mathematiker bis nach USA lasen die Arbeit und bestätigten die Ergebnisse. Daraufhin bekam der Diplomand ein Stipendium in einer renommierten US Uni, um dort zu promovieren. In seiner Doktorarbeit widerlegte er die Ergebnisse seiner Diplomarbeit.

Was ist Wahrheit?
 
Die Postulierung eines immateriellen Geistes ist erst einmal keine logische Schlussfolgerung, sondern allenfalls eine Intuition.
Naja, vielleicht Beides!
Als Schülerin hab ich die Bekannten verrückt gemacht, weil ich in der Mathematik (Logik) immer fragte warum ist das so.
Schlussendlich sagte mir ein Student: Der erste Schritt in der Mathematik (Logik) ist willkürlich! Das erleichterte mich.
Das mit der Intuition kommt mir näher.
 
Naja, vielleicht Beides!
Als Schülerin hab ich die Bekannten verrückt gemacht, weil ich in der Mathematik (Logik) immer fragte warum ist das so.
Schlussendlich sagte mir ein Student: Der erste Schritt in der Mathematik (Logik) ist willkürlich! Das erleichterte mich.
Das mit der Intuition kommt mir näher.
Die Prämissen sind das eigentlich Interessante.
 
Naja, vielleicht Beides!
Als Schülerin hab ich die Bekannten verrückt gemacht, weil ich in der Mathematik (Logik) immer fragte warum ist das so.
Schlussendlich sagte mir ein Student: Der erste Schritt in der Mathematik (Logik) ist willkürlich! Das erleichterte mich.
Das mit der Intuition kommt mir näher.

Natürlich kann man für die Immaterialität des menschlichen Geistes argumentieren und hierfür wird man sich der Logik bedienen müssen. Aber die Konklusion ("Der menschliche Geist ist eine immaterielle Entität") wird kein formallogischer Schluss sein. Mit "der erste Schritt in der Mathematik ist willkürlich" meinst du bestimmte die jeder Mathematik zugrundeliegenden Axiome. Das ist ein guter Punkt, denn Axiome werden gemeinhin als diejenigen Sätze verstanden, die vorausgesetzt werden müssen, ohne sie beweisen zu können. Sie sind insofern willkürlich, dass sie nicht aus vorangehenden Prämissen abgeleitet sind.

Hierzu Aristoteles: "Denn Mangel an Bildung ist es, wenn einer nicht zu unterscheiden vermag, wofür man sich nach einem Beweise umzusehen hat und wofür nicht."
 
Da meine physikalischen Fachkenntnisse sich in Grenzen halten, vermag ich keine sachgerechte Antwort auf diese sehr grundsätzlichen Fragen zu geben. Da müsstest du einen Physiker fragen.

Ich denke jedoch, dass es "die" Definition von Materie nicht gibt, da sie im Laufe der Geschichte immer anders definiert wurde. Für das Alltagsverständnis ist vermutlich die Definition der klassischen Physik am einflussreichsten gewesen, wonach Materie durch Volumen und Masse gekennzeichnet ist.

Den physikalischen Status von Licht und Schall zu bestimmen ist eine hochinteressante Sache, die aber ziemlich schnell ziemlich kompliziert wird. Meines Wissens nach ist Schall zumindest an die Existenz von Materie gebunden, da es keine Schallausbreitung im Vakuum gibt. Bei Licht sieht die Sache anders aus, da transversale Lichtwellen sich auch im materiefreien Raum ausbreiten können. Schwierige Fragen 😁
 
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Ich zitiere mal H.P.Dürr, Physiker, aus "Wir erleben mehr als wir begreifen".

"Wenn ich von Geist spreche, betone ich eher die Verbindung und wenn ich vom Körperlichen spreche, betone ich sozusagen die Getrenntheit und wir Menschen hängen irgendwo dazwischen. Die Materie ist die Kruste des Geistes, so drücke ich das dann manchmal ein bisschen grob und frech aus. Das bedeutet, dass der Geist sich sozusagen verdichten kann. Dann hat er die Erscheinungsform von Materie, so ähnlich wie ein Wellenpaket. Dann zeigt sich die geistige Eigenschaft weniger..."
 
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