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Ist "Geist" was externes?

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Der Geist ist doch immateriell, das Gehirn ist materiell.
Wir brauchen das Gehirn, um ihn (Energie )zu formen, aber er selber ist nicht materiell.
Sehe ich auch so.
Aber die Bezeichnung "extern" (im Titel) wirkt irgendwie so als würde der Geist von außen ins Gehirn eindringen.
Wie so eine übliche Seele-Idee.
Ich wüsste nicht wie ich mir so eine externe Beseelung vorstellen sollte.
Ich denke eher das mein Geist in meinem Gehirn entsteht und nicht von außen an die Tür klopft.
Aber wenn es keine einzigartige herumschwebende Seele gäbe und mein Geist auch nicht mein Gehirn ist sondern
nur etwas das entsteht weil mein Gehirn macht was es macht stellt sich eine weitere Frage:
Ich könnte mir theoretisch vorstellen das zwei Gehirne gleichzeitig machen was mein Gehirn macht.
Gibt es mich dann gleichzeitig zweimal, unabhängig voneinander?
Ist schwer vorstellbar und nicht wirklich mit unserem Ich-Gefühl vereinbar.
 
Sind Wellen Materie?
Ich sehe das einfach ausgedrückt so:
Was Grenzen hat (z.B. das Gehirn) ist Materie = Teilchen
Was unbegrenzt ist (z.B. der Geist) ist das Gegenteil von Materie = Welle

Der Geist oder die Welle kann aussen und innen sein, denn er durchdringt Grenzen.
 
Der Geist ist doch immateriell, das Gehirn ist materiell.
Wir brauchen das Gehirn, um ihn (Energie )zu formen, aber er selber ist nicht materiell.
Bei solch einer strikten ontologischen Trennung von Geist und Gehirn wäre ich vorsichtig. Ich möchte nicht behaupten, dass Geist und Gehirn gleichgesetzt werden können, aber ein klassischer Substanzdualismus scheint mir verfahren zu sein. Schließlich wäre dann schwer erklärlich, wie geistige Phänomene die Ursache für physische Phänomene sein können (z.B: Der Wunsch, ein Glas Wasser zu trinken verursacht den Griff zum Wasser). Das ist das berühmte Problem der mentalen Verursachung, das sich ergibt, sobald eine ontologische Trennung von Geist und Gehirn in diesem Sinne vollzogen wird.
 
Bei solch einer strikten ontologischen Trennung von Geist und Gehirn wäre ich vorsichtig. Ich möchte nicht behaupten, dass Geist und Gehirn gleichgesetzt werden können, aber ein klassischer Substanzdualismus scheint mir verfahren zu sein. Schließlich wäre dann schwer erklärlich, wie geistige Phänomene die Ursache für physische Phänomene sein können (z.B: Der Wunsch, ein Glas Wasser zu trinken verursacht den Griff zum Wasser). Das ist das berühmte Problem der mentalen Verursachung, das sich ergibt, sobald eine ontologische Trennung von Geist und Gehirn in diesem Sinne vollzogen wird.
Ich sitze gerade auf der Couch und greife zur Tasse Kaffee? Warum tu ich es gerade in diesem Augenblick und nicht 3 Sekunden später. Wer oder was bewirkte es?
 
Ich sitze gerade auf der Couch und greife zur Tasse Kaffee? Warum tu ich es gerade in diesem Augenblick und nicht 3 Sekunden später. Wer oder was bewirkte es?
Weil die dafür notwendigen mentalen Phänomene (gemäß der davidson`schen Handlungstheorie sind das Wunsch+Überzeugung) eben zu einem bestimmten Zeitpunkt ("gerade in diesem Augenblick") aktualisiert wurden und nicht drei Sekunden später. Wenn man an mentaler Verursachung festhalten möchte, dann wird man folgerichtig mentalen Phänomenen kausale Wirksamkeit zuschreiben müssen, nicht?
 
Weil die dafür notwendigen mentalen Phänomene (gemäß der davidson`schen Handlungstheorie sind das Wunsch+Überzeugung) eben zu einem bestimmten Zeitpunkt ("gerade in diesem Augenblick") aktualisiert wurden und nicht drei Sekunden später. Wenn man an mentaler Verursachung festhalten möchte, dann wird man folgerichtig mentalen Phänomenen kausale Wirksamkeit zuschreiben müssen, nicht?
Das ist pure Theorie, unbewiesen und erinnert mich an die Begründung "Gene", wenn jemand sehr lange lebt, obwohl er nach der gängigen Theorie extrem ungesund lebte.
 
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Das ist pure Theorie, unbewiesen und erinnert mich an die Begründung "Gene", wenn jemand sehr lange lebt, obwohl er nach der gängigen Theorie extrem ungesund lebte.
Nun, die Philosophie des Geistes und die Handlungstheorie sind vorwiegend theoretische Felder. Das bedeutet aber nicht, dass deren Modelle der Handlungsverursachung falsch sind. Was die Unbewiesenheit angeht: Wir befinden uns in der Philosophie und nicht in der Mathematik; hier gibt es keine strengen Beweise, sondern plausible oder weniger plausible Argumente. Die Behauptung, dass der Geist immateriell ist wird ja kaum weniger theoretisch oder bewiesener sein als die Behauptung, dass es mentale Verursachung gibt, oder?

Bei dem Vergleich mit den Genen muss ich ehrlicherweise zugestehen, dass ich ihn schlicht nicht verstehe.
 
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