Chris M
Well-Known Member
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Woher kann ich wissen, was wahr ist? Gibt es überhaupt eine objektive Realität? Was sind die Maßstäbe, um zu beurteilen, ob etwas wahr oder falsch ist? Das einzige, was ich sicher weiß, ist, dass ich existiere. Kann ich darüber hinaus etwas sicher wissen? Mit genau derselben Gewissheit?
Selbstverständlich ist es das beste, sich diese Fragen überhaupt nicht erst zu stellen, sondern stattdessen einfach zu leben. Was aber, wenn man diese Fragen nicht ignorieren kann, wenn man das Gefühl hat, man müsse zuerst die Wahrheit über den Kosmos wissen, bevor man sich auf den Kosmos einlassen kann?
Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie sicher sich die allermeisten Menschen sind. Bei so ziemlich allen Themen. Natürlich beziehen sich meine Zweifel auch auf weltliche Themen, aber das soll hier nicht Thema sein. Hier soll es um das große Ganze gehen.
Der kompromissloseste Wahrheitsmensch ist Jed McKenna. Er sagt, dass man die Wahrheit nur erkennen kann, indem man sich einem Prozess der inneren Reinigung unterzieht. Es geht also nicht darum, die Wahrheit zu finden, sondern alle Unwahrheiten aus dem Weg zu räumen, bis nur noch die Wahrheit übrig bleibt.
Gerade vorhin habe ich einen Vortrag gesehen, in dem gesagt wurde, dass man sich gut überlegen soll, ob man die Wahrheit überhaupt wissen will. Aber wenn die Alternative eine Unwahrheit, also eine Lüge ist, dann ist doch die Wahrheit immer noch besser, auch wenn sie schlimm sein sollte.
McKenna sagt, dass die Wahrheit, die nach dem Eliminieren aller Unwahrheiten übrig bleibt, das nonduale Bewusstsein, das Nicht-Selbst ist. Es ist also nicht so, dass man nach der Wahrheitserkenntnis ein Buch schreiben könnte, indem man Punkt für Punkt die Wahrheit ausspricht, sondern man kann nur eine Anleitung geben, wie man in diesen Zustand der Wahrheitserkenntnis kommen kann.
Vielleicht sollte ich zur Klarstellung noch unterscheiden zwischen absoluter Wahrheit und relativer Wahrheit. Die absolute Wahrheit wäre der oben genannte Bewusstseinszustand, den man nicht mit Worten erklären kann, er wird als Erleuchtung bezeichnet. Doch dann bleibt immer noch die Frage übrig, was denn in unserer Welt vor sich geht, auch wenn sie eine Illusion sein sollte. Denn die Welt ist nun mal da, Illusion hin oder her, also muss ja auch irgendetwas objektiv in der Welt vor sich gehen, das wäre dann die relative Wahrheit.
McKenna ist zwar sehr pessimistisch, was die Wahrheitserkenntnis zu Lebzeiten betrifft, er schätzt, dass niemals mehr als ein Dutzend Erleuchtete zur gleichen Zeit auf dem ganzen Planeten leben, aber andererseits ist er sehr optimistisch, was die Erleuchtung jedes Einzelnen in der Zukunft betrifft, also nach dem irdischen Leben oder nach allen Inkarnationen. Sein Argument ist hier, dass die Wahrheit nun mal die Wahrheit ist, also wird sie sich irgendwann mit Sicherheit durchsetzen, weil die Lüge immer eine Illusion ist, also vergänglich. Man kann sein wahres Wesen nicht ewig "übersehen", irgendwann muss es durchschimmern.
Der eigentliche Twist bei McKenna ist der, dass er die Wahrheitserkenntnis zu Lebzeiten letztendlich gar niemandem empfiehlt. Und zwar deshalb, weil sie seiner Ansicht nach rein gar nichts bringt. Das führt wieder zu meinen einleitenden Worten zurück, wo ich sagte, dass es natürlich das beste ist, sich mit diesen Fragen gar nicht zu befassen und stattdessen einfach zu leben. Er sagt, dass man den Pfad zur Wahrheit nur antreten soll, wenn es nicht anders geht. Ansonsten sollte man das Thema Erleuchtung vergessen und sich stattdessen auf den Pfad zu dem begeben, was er Human Adulthood nennt, also menschliches Erwachsensein. Auch das ist ein Ausbruch aus der Maschine der Gesellschaft und der Illusion, aber kein ganz so radikaler wie die Wahrheitserkenntnis. Woher soll man aber wissen, ob man nun für den einen oder den anderen Pfad besser geeignet ist? Das ist auch schon wieder so eine Frage...
Selbstverständlich ist es das beste, sich diese Fragen überhaupt nicht erst zu stellen, sondern stattdessen einfach zu leben. Was aber, wenn man diese Fragen nicht ignorieren kann, wenn man das Gefühl hat, man müsse zuerst die Wahrheit über den Kosmos wissen, bevor man sich auf den Kosmos einlassen kann?
Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie sicher sich die allermeisten Menschen sind. Bei so ziemlich allen Themen. Natürlich beziehen sich meine Zweifel auch auf weltliche Themen, aber das soll hier nicht Thema sein. Hier soll es um das große Ganze gehen.
Der kompromissloseste Wahrheitsmensch ist Jed McKenna. Er sagt, dass man die Wahrheit nur erkennen kann, indem man sich einem Prozess der inneren Reinigung unterzieht. Es geht also nicht darum, die Wahrheit zu finden, sondern alle Unwahrheiten aus dem Weg zu räumen, bis nur noch die Wahrheit übrig bleibt.
Gerade vorhin habe ich einen Vortrag gesehen, in dem gesagt wurde, dass man sich gut überlegen soll, ob man die Wahrheit überhaupt wissen will. Aber wenn die Alternative eine Unwahrheit, also eine Lüge ist, dann ist doch die Wahrheit immer noch besser, auch wenn sie schlimm sein sollte.
McKenna sagt, dass die Wahrheit, die nach dem Eliminieren aller Unwahrheiten übrig bleibt, das nonduale Bewusstsein, das Nicht-Selbst ist. Es ist also nicht so, dass man nach der Wahrheitserkenntnis ein Buch schreiben könnte, indem man Punkt für Punkt die Wahrheit ausspricht, sondern man kann nur eine Anleitung geben, wie man in diesen Zustand der Wahrheitserkenntnis kommen kann.
Vielleicht sollte ich zur Klarstellung noch unterscheiden zwischen absoluter Wahrheit und relativer Wahrheit. Die absolute Wahrheit wäre der oben genannte Bewusstseinszustand, den man nicht mit Worten erklären kann, er wird als Erleuchtung bezeichnet. Doch dann bleibt immer noch die Frage übrig, was denn in unserer Welt vor sich geht, auch wenn sie eine Illusion sein sollte. Denn die Welt ist nun mal da, Illusion hin oder her, also muss ja auch irgendetwas objektiv in der Welt vor sich gehen, das wäre dann die relative Wahrheit.
McKenna ist zwar sehr pessimistisch, was die Wahrheitserkenntnis zu Lebzeiten betrifft, er schätzt, dass niemals mehr als ein Dutzend Erleuchtete zur gleichen Zeit auf dem ganzen Planeten leben, aber andererseits ist er sehr optimistisch, was die Erleuchtung jedes Einzelnen in der Zukunft betrifft, also nach dem irdischen Leben oder nach allen Inkarnationen. Sein Argument ist hier, dass die Wahrheit nun mal die Wahrheit ist, also wird sie sich irgendwann mit Sicherheit durchsetzen, weil die Lüge immer eine Illusion ist, also vergänglich. Man kann sein wahres Wesen nicht ewig "übersehen", irgendwann muss es durchschimmern.
Der eigentliche Twist bei McKenna ist der, dass er die Wahrheitserkenntnis zu Lebzeiten letztendlich gar niemandem empfiehlt. Und zwar deshalb, weil sie seiner Ansicht nach rein gar nichts bringt. Das führt wieder zu meinen einleitenden Worten zurück, wo ich sagte, dass es natürlich das beste ist, sich mit diesen Fragen gar nicht zu befassen und stattdessen einfach zu leben. Er sagt, dass man den Pfad zur Wahrheit nur antreten soll, wenn es nicht anders geht. Ansonsten sollte man das Thema Erleuchtung vergessen und sich stattdessen auf den Pfad zu dem begeben, was er Human Adulthood nennt, also menschliches Erwachsensein. Auch das ist ein Ausbruch aus der Maschine der Gesellschaft und der Illusion, aber kein ganz so radikaler wie die Wahrheitserkenntnis. Woher soll man aber wissen, ob man nun für den einen oder den anderen Pfad besser geeignet ist? Das ist auch schon wieder so eine Frage...