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Die normopathische Gesellschaft

Chris M

Well-Known Member
Registriert
2. November 2014
Beiträge
3.728
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Unter Normopathie wird eine Persönlichkeitsstörung des Menschen verstanden, die sich in einer zwanghaften Form von Anpassung an vermeintlich vorherrschende und normgerechte Verhaltensweisen und Regelwerke innerhalb von sozialen Beziehungen und Lebensräumen ausdrückt. Ein treibendes Moment hierbei ist das unter Aufgabe der eigenen Individualität übersteigerte Streben nach Konformität, das letztlich zu unterschiedlichen Beschwerdebildern und Symptomatiken führt und sich zu einem pathologischen Geschehen ausweiten kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Normopathie
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Wie soll man in einer Gesellschaft leben, in der das Wort normal nichts mehr bedeutet, weil das, was heute als normal gilt in Wirklichkeit eine mehr oder weniger pathologische Einstellung ist? Wie ist die normopathische Gesellschaft entstanden und wann hat das angefangen?

In meinem Empfinden war die Welt zuletzt in den 90er Jahren einigermaßen normal. Eine wirklich normale Gesellschaft habe ich jedoch nie erlebt. Ich bin in den Achtzigern und somit schon in eine Welt hineingeboren, in der gewisse Entwicklungen vielleicht bereits unumkehrbar waren, die wir heute in ihrer vollen Blüte erleben. Dennoch waren die 80er/90er Jahre verglichen mit heute ein Paradies. Das kann natürlich zum Teil auch Kindheitsnostalgie sein.

Mein Gefühl sagt mir folgendes: Ich bin normal. Die Welt ist verrückt. Das ist die Wahrheit.
(Dies ist selbstverständlich eine absolut überhebliche Aussage - aber sie entstammt meinem Gefühl, nicht meinem Intellekt, also ist sie authentisch und darf ausgesprochen werden).

Wieso sollte man auf Dauer so masochistisch sein, sich immer wieder in die Rolle dessen drängen zu lassen, der selber das Problem ist, in einer Gesellschaft, die doch angeblich die beste ist, die wir je hatten.

Ich will dazu mal folgendes festhalten: In unserer Gesellschaft werden unzählige Menschen schon bei ihrer Geburt traumatisiert, weil sie diese nicht auf dem natürlichen Wege durchleben können, sondern durch eine Kaiserschnitt-OP herausgerissen werden. Wenn diese Menschen nun später im Leben einen Schaden haben, sind sie dann daran selber Schuld oder liegt die Schuld in der Gesellschaft, die ihnen schon eine natürliche Geburt verboten hat?

Als Erwachsener bekommt man dann von der Gesellschaft Selbsthilfebücher angeboten, die jedoch selber aus der Normopathie heraus geschrieben wurden, also das grundlegende Problem auch nicht lösen können. Denn etwas auswendig lernen und nachmachen, das stärkt ja nur die Infantilisierung, die uns heutzutage vorgelebt wird.

Man sollte daher die Lösungsansätze für ein Leben in einer solchen Gesellschaft nicht im Außen suchen, sondern im Innern und dazu muss man erst einmal das Selbstvertrauen entwickeln, sich nicht sagen zu lassen, was gut oder schlecht für das Individuum ist, sondern dies alles selber aus der subjektiven Sicht zu bewerten und umzusetzen.

Die Welt kann nur pro Individuum verändert werden und wenn eine kritische Masse entsteht, dann wird sich der Rest von selbst ergeben. Die normopathische Gesellschaft wird sich von innen her auflösen und sich zu einer besseren transformieren, nicht durch äußere Einflüsse, denn dazu sind die seelischen Strukturen zu verhärtet.

Die normalen Menschen müssen sich im spirituellen Sinne vernetzen und sich zusammenschließen, um eine Zukunftsvision entstehen zu lassen, denn die gegenwärtige Gesellschaft befindet sich trotz ihrer Hochgeschwindigkeit im Stillstand, denn sie ist ein Hamsterrad.

Es muss dafür gesorgt werden, dass das Wort normal wieder die Bedeutung bekommt, die ihm zusteht und nicht die pervertierte Bedeutung behält, die es heute hat. In der normopathischen Gesellschaft sind die Unnormalen die Normalen, das ist logisch. Die angeblich Radikalen sind die Gemäßigten. Auch das ist klar.

Der Feind ist jedoch nicht der einzelne, der ein Opfer des Weltzustandes wurde, ganz im Gegenteil, ihn gilt es zu befreien aus der Matrix. Der Feind ist der Zeitgeist als metaphysische Entität, als ganz real existierendes Dogma, das die Menschen beherrscht. Die geistige Welt besteht aus realen Wesenheiten, die uns auf allen Ebenen beeinflussen, das müssen wir wieder lernen.

Alles Gesagte ist wie immer mit einer Prise Salz zu genießen und sollte bitte nicht zu destruktiv verstanden werden. Wenn ich solche Texte schreibe ist es beinahe so, als ob ich sie channele, sie kommen also mehr aus dem Unterbewusstsein, daher ist ebenfalls kein Grund gegeben, irgendetwas davon persönlich zu nehmen. Letztendlich ist alles Gesagte in einem wohlwollenden Spirit verfasst und mit einer konstruktiven Zukunftsvision untermauert.

Someone must shout that we will build the pyramids
It doesn't matter if we really build them
We must fuel that wish
and stretch the corners of the soul
 
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Ja wunderbar. Ich mag die Normopathische Gesellschaft. Ich bin nach Meyer Briggs ein sogenannter ENTP-A. Ein assertive Debater. Ich ändere meine Meinungen ständig, trotz langen Phasen wo ich Themen und Meinungen besonders beleuchte.

Wenn mich jemand fragt: Wen wählst du denn? (mal angenommen ich wäre Deutscher, da ich mich mehr mit der deutschen als mit der österreichischen Politik beschäftige.)

Lautet meine Antwort so:
Die Linke. Aber eigentlich auch die AfD, wobei man eher Anarchie anstreben sollte und zugleich altehrwürdige Parteien wählen sollte um nicht zu viel Veränderung zu scheren.

Ich bin nicht Normopathisch sondern quasi das komplette Gegenteil. Ich bin Antinormopathisch. Hinterfragt wird alles, außer dass der Himmel blau ist.

Und Normopathen sind äußerst steuerbar. Ein paar Fake-News, und die ganzen Querdenker werden plötzlich, unlogischerweise vom Blitz getroffen. Zwar tot aber durch den Aluhut nicht ausspioniert.


Selbsthilfebücher
Selbsthilfe zur Selbsthilfe, jaja, das ist ein Verkaufsschlager für Burn-Out-orientierte Arbeiter. Aber sich selbst zu heißen, heißt in Wirklichkeit andere zur Heilung zu treiben.

Die Welt kann nur pro Individuum verändert werden
Nein. Also doch. Aber das Individuum müsste der Diktator der Welt sein um Veränderung zu stiften.
Diktatur?, fragte der Normopath.
Ja!, antwortete Ich.
Das ist doch unmenschlich und entspricht nicht meinen Werten!, erwiderte der Normopath.
Natürlich. Aber es hilft und bringt Veränderung.



Bekanntes Beispiel China. Antidemokratisch? Ja. Unmenschlich? Nein. Immerhin ist die Pandemie schon seit Monaten überstanden. Religion wird verbannt, die Bevölkerung wird effizient. Nicht gut für das Individuum. Aber sehr gut für das Kollektiv.
 
Ich bin in den Achtzigern und somit schon in eine Welt hineingeboren, in der gewisse Entwicklungen vielleicht bereits unumkehrbar waren, die wir heute in ihrer vollen Blüte erleben.

Hallo Chris M,
Ich bin ein paar Jahrzehnte älter als du und habe die negativen Auswüchse von der Systemisierung von menschlichen Leben somit auch länger verfolgen können.
Für mich beginnt das Abdriften ins Negativ schon wesentlich eher . Bis zur Aussagen von Hr. Willi Brand: Wir wollen mehr Demokratie wagen! war es noch in Ordnung. Was danach kam war Bevorteilung bestimmter Interessensgruppen, hauptsächlich aus monetären Interessen/ Wünschen welche die Individuen sprich Einzelmenschen aus dem Blick verlor. Nicht umsonst sind heute Menschen Humankapital der Wirtschaft und nicht mehr Mitarbeiter in Unternehmen zum Wohle der Menschen.
Bei heutigen Zeitgeist werden Rechte in Institutionen und Konzerne, menschliche Erschaffungen, verschoben und Pflichten an den Einzelmenschen durch Regeln und Gesetze. Nur es ist veränderbar denn es ist von Menschen erschaffen und nicht universell Vorhersehung, worauf Menschen keinen Einfluss nehmen können.

Nun etwas was schon seit langen Jahren ein Leitspruch in meiner Familie ist: "Wer normal ist gehört nicht zu uns!"
Wir sind keine Systemobjekte sondern menschliche Subjekte! ;):cool:
 
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Ja wunderbar. Ich mag die Normopathische Gesellschaft. Ich bin nach Meyer Briggs ein sogenannter ENTP-A. Ein assertive Debater. Ich ändere meine Meinungen ständig, trotz langen Phasen wo ich Themen und Meinungen besonders beleuchte.

Früher nannte man das einen unentschlossenen Menschen, heute einen ENTP-A. Ein assertive Debater. ;)

Wenn mich jemand fragt: Wen wählst du denn? (mal angenommen ich wäre Deutscher, da ich mich mehr mit der deutschen als mit der österreichischen Politik beschäftige.)

Lautet meine Antwort so:
Die Linke. Aber eigentlich auch die AfD, wobei man eher Anarchie anstreben sollte und zugleich altehrwürdige Parteien wählen sollte um nicht zu viel Veränderung zu scheren.

Das kenne ich nur zu gut. Ich habe mich irgendwann dazu entschieden, nicht mehr in Parteien zu denken, sondern einfach mein eigenes Weltbild zu entwickeln.

Ich bin nicht Normopathisch sondern quasi das komplette Gegenteil. Ich bin Antinormopathisch. Hinterfragt wird alles, außer dass der Himmel blau ist.

Es gibt Leute, die sogar das und noch viel mehr hinterfragen. Gar die Existenz der physischen Welt überhaupt.

Aber das Individuum müsste der Diktator der Welt sein um Veränderung zu stiften.
Diktatur?, fragte der Normopath.
Ja!, antwortete Ich.
Das ist doch unmenschlich und entspricht nicht meinen Werten!, erwiderte der Normopath.
Natürlich. Aber es hilft und bringt Veränderung.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass autoritäre Systeme notwendigerweise zurückkehren werden. Wir werden ja gerade trainiert.

Nicht gut für das Individuum. Aber sehr gut für das Kollektiv.

Ich war mal eine zeitlang der Auffassung, dass das Borg-Kollektiv aus Star Trek die objektiv beste Daseinsform ist. Heute sehe ich das ... etwas anders. Aber es hat durchaus seinen Charme.
 
Bei heutigen Zeitgeist werden Rechte in Institutionen und Konzerne, menschliche Erschaffungen, verschoben und Pflichten an den Einzelmenschen durch Regeln und Gesetze. Nur es ist veränderbar denn es ist von Menschen erschaffen und nicht universell Vorhersehung, worauf Menschen keinen Einfluss nehmen können.

Es ist definitiv einer der größten Tricks des Zeitgeistes, dass er uns vorgaukeln will, dass all diese Entwicklungen die Folgen eines Naturgesetzes und somit unumkehrbar und - alternativlos - seien. Dies gilt es zu durchschauen und das ist schonmal ein großer Schritt.
 
Oh, das hab ich schon hinter mir ;)

Ich (zum Glück) auch. Aber ich sehe es als eine notwendige Entwicklungsstufe an. Man muss einmal eine Zeit lang NICHTS mehr glauben, wirklich nichts, also auch nicht, dass das Universum existiert, ansonsten bekommt man niemals ein Gefühl dafür, was Wissen überhaupt bedeutet.
 
Es ist definitiv einer der größten Tricks des Zeitgeistes, dass er uns vorgaukeln will, dass all diese Entwicklungen die Folgen eines Naturgesetzes

Guten Morgen, Chris M
der Zeitgeist ist eine von Menschen erschaffene Epoche, meist von nicht all zu langer Dauer aus kosmischer, universeller Sicht. Auch diese Wirtschaftsdiktatur (Mehr für immer weniger, kapitalistische Ideologie) wird dem Werden und Vergehen (Naturgesetz) anheim fallen, da inzwischen entartet, da nur noch Nehmen zählt, das Geben aber vergessen wird.
Darf ich dich fragen was für dich die Naturgesetze sind?
Für mich sind sie jedenfalls keine niedergeschriebene Regeln von Menschenkindern. Nur sind auch sie veränderbar, aber nicht durch uns kleinen Teile (Sternenstaubzusammensetzungen aus wissenschaftlicher Sicht, Teil oder Kinder Gottes aus religiöser Sicht) des Universums, die Macht haben wir nicht.
Wir können nur mit Ihnen arbeiten und wenn wir es zu sehr in die negative Richtung treiben erhalten wir die unschönen Quittungen , siehe Klimawandel durch Zeitgeist beschleunigt.
 
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