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Die Grünen

Walter

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3. Oktober 2002
Beiträge
5.013
Mavaho hat in einem USA-Thread gesagt:

mavaho schrieb:
Allerdings, eine Partei wie die Grünen hätten in den USA wie in fast allen europäischen Ländern auch keine Chance. Es fehlt dafür an beamteter Lehrerschaft.

Was für eine Aussage!
Kannst Du das auch statistisch belegen? Oder habe nur ich das Gefühl, dass sich diese Aussage mit der mich umgebenden Realität nicht ganz deckt?
Und noch eine Frage: was stört Dich denn an den Lehrern so?
 
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Die Wichtigkeit der Grünen besteht nicht darin, ob sie eine konkrete Chance haben, sich an der Macht zu beteiligen. (man könnte sich darüber streiten, ob die Grünen in Deutschland seit ihrer Regierungsbeteiligung mehr oder weniger bewirken als zuvor) Sondern darin, Themen in die Öffentlichkeit zu bringen, für die insbesondere die Amerikaner völlig unempfindlich sind (Umweltschutz, Todesstrafe, Waffenbesitz, Menschen- und Bürgerrechte usw.)
Im Wahlkampf der USA werden riesige Summen ausgegeben um unglaublich vereinfachte Statements und Meinungen unters Volk zu bringen. Wenn kleine Parteien eine Öffentlichkeit bekämen, würde sich das Meinungsspektrum differenzieren, neue Ideen kämen auf usw. In Deutschland hat sich das erwiesen. Auf Dauer verändert sich eine Gesellschaft nach meiner Meinung nur, wenn das Spektrum an Ideen ins öffentliche Bewusstsein gelangt, bis sie in alle gesellschaftlichen Bereiche eindringen.
 
Das Durchschnittseinkommen der Grünen Parteimitglieder ist höher als bei FDP-Mitgliedern. Dabei ist der Anteil von Beamten besonders gross. Einfach mal im Bundestagsbuch nachlesen.
Sie sind aus der Anti-Atombewegung enstanden. Ihr Verdienst ist sicherlich, manchen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben. Nachdem das Thema Atom weitgehend erledigt ist, kommt von dieser Seite nichts mehr Konstruktives und was heute von dieser Seite umgesetzt wird, ist meist ohne jeden Zusammenhang zu Ökonomie und Ökologie, blinder Aktionsmus, um seine Existenz zu rechtfertigen, kommen mir ein wenig vor wie Green Peace. Es war früher ein unkonventioneller Haufen, heute sind sie meistens in eine grüne Spiessigkeit hineingeraten, Gartenlaubenromantik auf Kosten der Wirtschaft.
Umweltschutz ist vernünftig und notwendig, allerdings haben die Grünen davon mangels technischem Sachverstand wenig Ahnung, genauso wenig wie von Wirtschaft, wie man an den Entscheidungen unschwer erkennen kann. Ein kreativer Haufen sind sie schon lange nicht mehr, eine Partei eben wie viele andere auch, immer auf der Jagd nach Minderheiten, die man noch bedienen könnte, um noch ein paar Wählerstimmen einzufangen. Wenn man heute einen Betrieb hat, dessen Energiekostenanteil über 30 % der Gesamtkosten liegt, ist es nicht mehr möglich, in Deutschland zu produzieren, den Grünen sei dank.
" Schickt Trettin als Umweltminister nach China, dann kommen die Arbeitsplätze nach Deutschland von ganz allein"
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo mavaho,

Du behauptest:

"Umweltschutz ist vernünftig und notwendig, allerdings haben die Grünen davon mangels technischem Sachverstand wenig Ahnung, genauso wenig wie von Wirtschaft, wie man an den Entscheidungen unschwer erkennen kann."


Hier möchte ich dich dann doch darum bitten, diese Unterstellungen anhand von konkreten Beispielen näher zu belegen. Ich selbst kenne einige sehr kompetente grüne Politiker. Ich wage zu vermuten, dass deine Vorstellungen darüber, was Grüne sind, nicht annähernd den aktuellen Gegebenheiten gerecht werden.

Ich habe überhaupt den Eindruck, dass du sehr zu fixen Behauptungen neigst und hierbei leider weitgehend auf jegliche Begründungen/Beispiele verzichtest.

Viele Grüße,

Philipp
 
Philipp,

in Foren neigen viele dazu, um ihre Beiträge nicht in die Länge zu ziehen, nicht sofort etwas zu begründen oder mit Beispielen zu belegen. Man kann ja dann nachhaken, so wie Du es getan hast.
Man sollte aber auch nicht gleich von Unterstellungen reden, weil man mit einer Meinung nicht übereinstimmt.
Du hast übrigens auch nicht geschrieben, welche Politiker der Grünen sehr kompetent sind;-)

Ich kenne auch einen kompetenten Haushaltsrechtler, aber der ist nicht mehr bei den Grünen (der Name ist mir leider nicht präsent, obwohl er regelmäßig im Handelsblatt schreibt)

Aber den Herrn Trittin halte ich nun gar nicht für einen kompetenten Umweltminister. Beispiel: Forderung einer doppelten Maut für LKW
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich, Philipp, kann ich das begründen, um so mehr, als ich von dieser Art Umweltpolitik direkt betroffen bin, dazu etwa 120 Arbeitsplätze, die zur Zeit nach Tschechien abwandern. Das Problem ist das Volumen einer solchen Begründung. Dehalb nur ganz kurz: Energie muss muss umweltneutral erzeugt werden u n d preiswert sein. Legt man nur auf ersteres wert, bewirkt man wirtschaftliche Schäden, die den Nutzen überwiegen. Fakt ist, dass der Strompreis doppelt so hoch ist als in den umliegenden Ländern. Dadurch bedingt, wandern ganze Industriezweige ab. Es wird in spätestens zehn Jahren in Deutschland keine Aluminiumindustrie mehr geben. Es gibt wirkliche Alternativen, die leider auch von den Grünen aus politischen Gründen nicht umgesetzt werden.
Beispiel: Was wird nicht alles über Co2 erzählt. Warum jedoch haben wir bis heute keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn, weltweit als einziges Land. Was sind wir stolz auf die Einführung des KAT. Schon gewusst ? Der KAT wird bei allen Autos bei ca. 130 std/km abgeschaltet, da er ansonsten durch Überhitzung zerstört würde. Ab 130 km/std. fährt also jedes Auto ohne KAT. Es täte der Umwelt tatsächlich gut, sich mit 130 km/std. zu begnügen und kostet nicht einen einzigen EUR. Doch was ist Fakt ? Herr Rezzo Schlauch fährt Porsche.
Beispiel Mülltrennung: Es gibt Haushalte, wo der Platzbedarf für Mülltonnen die Fläche der Küche bereits übersteigt, niemand fragt mehr nach Sinn oder Unsinn, ist ja für die Umwelt. Fakt ist, der gesammelte Kunststoff wandert zur Verbrennung in die Hochöfen (Sauerstoffreduktion bei der Stahlgewinnung), bis auf die Pappe wird das Papier ebenfalls verbrannt, der Mischabfall wandert ebenfalls in die Verbrennung. Wozu fünf Mülltonnen ? Neimand weiss es, am Ende wandert alles in das gleiche Loch. Das Problem sind wiederum die dadurch unsinnigen Kosten, die Wirtschaft und Privat belasten, ohne dass die Umwelt etwas davon hat.
Der gleiche Unsinn sind diese Altglassammelcontainer. Für Buntglas gibt es in Mitteleuropa keinerlei industrielle Verwendung, es wird nach Russland und Bulgarien verschifft.
Ich könnte die Liste endlos fortführen. Ich meine natürlich die deutschen Grünen, andere kenne ich nicht, um diese zu beurteilen.
Was mich besonders ärgert ist, dass man uns mit Lügen abspeist und der Normalbürger mangels technischem Sachverstand dies nicht ohne weiteres durchschauen kann.
Beispiel: Die Grünen prahlen, dass 70 % des Zeitungspapiers aus Altpapier hergestellt wird. Der brave Bürger wird also in dem Glauben gelassen, er tue etwas für die Umwelt, wenn er Ppaier trennt. Verschwiegen wird, dass dieses Altpapier zu 85 % aus den USA kommt. Das deutsche Papier ist im Schnitt zu hochwertig(Hochglanzpapier etc.), also sehr kurzfasrig, damit nicht recycelbar, Pappe ausgenommen. Die Beispiele könnte ich beliebig fortsetzen.
Ich bezweifle nichtg, dass es auch bei den Grünen Leute gibt, die es besser wissen. Offensichtlich sind diese jedoch dort nicht am Drücker.
Es ist die Kostenbelastung für Wirtschaft und Privat, die das Problem darstellt. Dazu kommt eine Bürokratie, undurchschaubar, alleine 6000 neue Paragraphen, die mit Umweltschutz zu tun haben.
Die Umweltpolitik der Grünen hat kein Augenmass, sie ist zusammenhanglos, schadet der Wirtschaft und bewirkt, bezogen auf den Aufwand, sehr wenig, insgesamt eine Vergeudung von Zeit und Geld.
 
Korrektur: Oswald Metzger ist Grüner

baerliner schrieb:
(...)

Ich kenne auch einen kompetenten Haushaltsrechtler, aber der ist nicht mehr bei den Grünen (der Name ist mir leider nicht präsent, obwohl er regelmäßig im Handelsblatt schreibt)

Ich habe gegoogelt und muß mich korrigieren: Ich meinte den Grünen Oswald Metzger, der seit 2002 nicht mehr haushaltspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag ist. Und bei vielen seiner Partei"freunde" wegen seiner offenen Kritik nicht gerade beliebt ist.

Mehr zu ihm:

http://www.oswald-metzger.de/portrait.asp?hmenuID=1
 
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Huhu Baerliner,

wenn jemand jemandem etwas unterstellt, dann nehme ich mir schon heraus, von einer Unterstellung zu sprechen. Ich empfinde dieses Wort nicht als besonders negativ belegt ;)

Zudem bin ich der Ansicht, dass man jede Behauptung nach Möglichkeit zumindest kurz begründen sollte, ansonsten ist ein konstruktiver Meinungsaustausch schlicht nicht möglich. Sicherlich kann man nicht alles umfassend erörtern, das verlange ich auch nicht, aber allein mit Behauptungen seine Meinung darzulegen ist wenig sinnig.

Nun zu einigen Argumenten von mavaho:

Die Grünen sind nunmal eine kleine Minderheitenpartei und das, was sie anstreben, können sie alleine nicht ohne Umschweife umsetzen. Schuld an der immer noch nicht durchgesetzten Geschwindigkeitsbegrenzung ist die enorm starke Auto-Lobby und nicht etwa, dass die Grünen intern keine Einigung hierrüber erzielen könnten. Mangelndes Fachwissen lässt sich daraus auch nicht ableiten. Die Politik ist in der Entscheidungsfindung immer auf Konsens angewiesen, so können nicht etwa die Grünen nach belieben z.B. Kernkraftwerke abschalten - ich weiß insofern nicht, was du von einer derart kleinen Partei diesbezügl. für Wunder erwartest.

Ich selbst kenne einige grüne Politiker, einer davon sitzt im Landtag. Diese fahren kein Porsche und mühen sich, auf eine Weise zu leben, die die Umwelt nicht unnötig belastet. Natürlich trifft dies nicht für jeden zu und auch bei den Grünen wird nicht immer die noble Einstellung zur Umwelt treibende Kraft sein, sondern persönliche Machtinteressen, das will ich nicht abstreiten.

Ich mag nur keine einseitig geprägten Ansichten und bei dir hatte ich den Eindruck, dass du die Grünen irgendwie zum Feindbild erklärt hast, was ja durchaus sehr gerne gemacht wird. Problematiken gibt es aber in jeder Partei zur Genüge, war daran liegt, dass überall Menschen vertreten sind und nicht etwa die Partei als Einheit agieren kann, auch wenn man das idealerweise vermuten möchte, sondern gerade innerparteilich immer nur Konsensentscheidungen möglich sind.

Viele Grüße,

Philipp
 
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