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Das Gute, das Böse - alles Hirngespinste

mario

New Member
Registriert
5. März 2003
Beiträge
19
:) :) Wirklichkeit ist.
Wirklichkeit ist niemals gut oder schlecht.
Auch Mord, Folter, Krieg gehören zur momentanen Wirklichkeit.
Mord, Folter, Krieg sind. Sie werden nicht dadurch schlecht, daß der Mensch ihnen das Etikett „schlecht“ aufklebt.
Ich bin in Frieden mit der Welt, so wie sie ist.
:mad: Was denkt ihr darüber?:confused:
 
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Wortspiele

Original geschrieben von mario
Wirklichkeit ist niemals gut oder schlecht.
Und - ein Stein ist niemals gut oder schlecht - sehr erhellend diese Feststellung.

Ich glaube, sogar den Schluß ziehen zu dürfen, daß selbst ein Kinderkarussell kaum jemals gut oder schlecht ist.

Gibt es diesbezüglich noch Vorschläge?
 
"Und - ein Stein ist niemals gut oder schlecht - sehr erhellend diese Feststellung."

De facto erhellend, denn die Frage ist ja, warum er weder böse noch gut sein kann. Vielleicht weil er keinen Verstand hat. Hätte als Dein Kinderkarussell einen Verstand, dann könnte es durchaus böse und gut sein.
Im Übrigen kann das dualistische Konstrukt vom "Guten" und vom "Bösen" niemals die Wirklichkeit sein, weil es nur deren Beschreibung und Produkt der subjektiven Empfindung des Individuums oder eines Kollektivs ist.

Mfg...
 
Gut oder böse - ein Verstandeskonstrukt

:) :) :) Hallo (du) Flegel, wieso meinst du, daß (nur) das, das einen Verstand hat, gut bzw. böse sein kann, wo du doch sagst, daß es sich bei dem Guten und Bösen um ein dualistisches Konstrukt (doch sicher des Verstandes!?) handelt? Das interessiert mich. Gruß Mario
 
Hallo mario,

der Dualismus von 'Gut' und 'Böse' ist weder von der Natur, noch von Gott, wofern man an sein Dasein glaubt, gegeben, dieser Dualismus wurde vom menschlichen Verstand erzeugt, zur Bezeichnung von Zuständen und von Verhalten, die demjenigen, der diese Begriffe verwendet, dazu dienen, etwas darzustellen, was sich ihm entweder als förderlich oder aber als schädlich erweist. Das bedeutet, dass für jemanden etwas 'gut' sein kann, für jemand anderen kann es aber wiederum 'schlecht' sein. Saddam Hussein ist für seine Anhänger der 'Gute', für den Rest der Welt der 'Böse'. Die Konstruktion von Gut und Böse relativiert sich dann, wie Nietzsche mit seiner Schrift "Jenseits von Gut und Böse" erwiesen hat, wenn man die Dinge der Welt aus einer völlig objektiven, d.h. unabhängigen Sichtweise betrachtet.
Nun, warum kann nur das Böse sein, was Verstand hat? Dazu müssen wir obige Definition, so sie denn so genannt werden mag, etwas eingrenzen, indem wir sie etwas in Richtung der Objektivität rücken und weniger die Subjektivität betrachten. Sicherlich kann man auch schon das als 'Böse' ansehen, was jemand anderem schadet.
Demnach kann auch ein Tier, das keinen Verstand besitzt, böse sein.
Doch das Tier handelt aufgrund seiner Instikte und aufgrund des Willens. Der Mensch hingegen, dem ich mal unterschiebe, er besitze so etwas wie Verstand, hat neben Instikt und Willen etwas anderes. Es ist die Möglichkeit, anderen bewusst Schaden zuzufügen. Was den Menschen in dieser Hinsicht also vom Tier unterscheidet, ist, dass er im Bewusstsein handelt. Dieses Bewusste erst kann im engeren Sinne 'böse' sein.
Der Mensch handelt nicht aus Instinkt, sondern aus bewusster Absicht. Das Böse liegt noch einige Schichten tiefer im menschlichen Dasein, aber das in allen Kleinigkeiten zu beschreiben würde den Rahmen dieses kleinen Beitrags sprengen.
(Ein Mörder, der also besoffen wäre, wäre als solcher nicht "böse", weil er nicht im Bewusstsein gehandelt hat).

Mfg...
 
Gedächtnis

flegel:
der Dualismus von 'Gut' und 'Böse' ist weder von der Natur, noch von Gott, wofern man an sein Dasein glaubt, gegeben, dieser Dualismus wurde vom menschlichen Verstand erzeugt, zur Bezeichnung von Zuständen und von Verhalten, die demjenigen, der diese Begriffe verwendet, dazu dienen, etwas darzustellen, was sich ihm entweder als förderlich oder aber als schädlich erweist
[...]
Demnach kann auch ein Tier, das keinen Verstand besitzt, böse sein.
[...]
flegel:
[...]
Das Böse liegt noch einige Schichten tiefer im menschlichen Dasein, aber das in allen Kleinigkeiten zu beschreiben würde den Rahmen dieses kleinen Beitrags sprengen.
(Ein Mörder, der also besoffen wäre, wäre als solcher nicht "böse", weil er nicht im Bewusstsein gehandelt hat).

Das Dumme an längeren Beiträgen ist, daß man am Ende vergessen kann, was man am Anfang geschrieben hat.
 
Hallo Mario,

du hast Recht, Wertigkeiten wie z.B. Gut oder Schlecht sind nur aus unserer Perspektive als Lebewesen, welches von zahlreichen Gegebenheiten abhängig ist, möglich. Werte wie Gut oder Böse sind allein in unserer Vorstellung präsent, nicht aber ausserhalb derer, was du vermutlich als die Wirklichkeit bezeichnest.

Da wir aber die angenommene Wirklichkeit nicht absolut betrachten können, da sie für uns eben "nur" erfahrbar ist, werden wir eine endgültige Antwort, in unserer Daseinsform als menschliches Selbst, nicht erhalten.

Ich versuche zu abstrahieren:
Solche Werte sind für uns Lebewesen aber imens wichtig, da sie unser Verhalten gegenüber der gesamten Umwelt prägen. Wir erfahren, dass es Dinge gibt, die für unser Leben gefährlich sind, also schlecht. Ebenso gibt es Dinge, die uns wohlbekommen und das Leben fördern, also gut sind. Diese folgerung von Gutem und Schlechtem lässt sich nun beliebig fortführen, auch auf Bereiche, die nicht unmittelbar über Leben und Tod entscheiden, sondern vielmehr alltägliche Entscheidungsprozesse prägen. Wir entscheiden aber letztlich immer, ob wir etwas annehmen oder ablehnen. Die Entscheidungskriterien hierfür sind in einem komplexen Wertesystem untergebracht. Geprägt wird dieses Wertesystem meineserachtens in der Hauptsache von Genetischen- Erziehungs- und Gesellschaftsfaktoren.

Wir schaffen uns unsere Werte, da wir sie die absoluten Grundprinzipien unseres Handelns darstellen.

Viele Grüße,

Philipp
 
Re: Gedächtnis

Original geschrieben von Alzii
Das Dumme an längeren Beiträgen ist, daß man am Ende vergessen kann, was man am Anfang geschrieben hat.

Wo liegt das Problem, Alzi? Siehst Du einen Widerspruch. Wenn ja welchen?

mfg ...
 
Original geschrieben von mario
:) :) Wirklichkeit ist.
Wirklichkeit ist niemals gut oder schlecht.
Auch Mord, Folter, Krieg gehören zur momentanen Wirklichkeit.
Mord, Folter, Krieg sind. Sie werden nicht dadurch schlecht, daß der Mensch ihnen das Etikett „schlecht“ aufklebt.
Ich bin in Frieden mit der Welt, so wie sie ist.
:mad: Was denkt ihr darüber?:confused:


Also die anderen Poster haben sich mit Deinen Überlegungen , ob es zulässig ist, an die uns umgebenden Realität ethische(moralische) Anforderungen zu stellen, beschäftigt.

Meiner Meinung nach solltest Du uns zunächst definieren, was genau Du unter Wirklichkeit verstehst. Offenbar vernachlässigst Du die uns umgebende vom Menschen geformte und vom Menschen noch unbeeinflusste Natur. Sie ist auch Realität und an sie das moralische Konstrukt: gut- böse anzusetzen, ist schlicht ein Atavismus in frühmenschliche Zeiten.

Aber das meinst Du ja offenbar nicht,; das erkenne ich auch den Postings der anderen Antworter.

Auch ist Dir zu Genüge über das Standpunkthafte dieser Zuordnungen in Bezug auf das reale Handeln der Menschen mitgeteilt worden: Wat dem een sin Uhl is, is dem annern sin Nachtijal"

Mich interesssiert vor allem, wie Du so genügsam feststellen kannst, dass Du in dieser Welt zufrieden bist.

Kannst Du Dir diese Meinung leisten?
Bedrückt Dich Not und Elend nicht?:rolleyes:
 
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Schön....

Schön für Dich, wenn Du mit der Welt in Einklang bist. Aber eben nur für Dich. Das ist ja durchaus erlaubt, aber Manjanna hat da irgendwo recht. Wenn Du mit allem zufrieden bist, dann sind Mord und Totschlag doch eh egal, oder? Und daß so etwas zur Realität gehört, erfahren Viele erst, wenn sie auf die ein oder andere Art davon betroffen sind. (Was ich Dir natürlich nicht wünsche)

Grundsätzlich sind gut und böse reine Definitionssachen. Wenn ein Löwe eine Antilope reißt, hat die bestimmt Schmerzen. Übertragen wir das auf den Menschen, ist es Mord. Im Tierreich ist es normal, weder gut noch böse. Ich denke mit wachsendem Gehirn kann sich der Mensch die Frage nach gut und böse ruhig stellen. Dabei geht`s ja um die Frage welcher Zustand erwünscht ist und welcher nicht. Mann, lass uns doch Zeit, wir sind doch alle noch in der Entwicklung, oder? Irgendwann wird`s bestimmt Methoden geben ohne Mord und Totschlag, Gut und Böse auszukommen. Aber solange gehört`s eben zur Realität, also leb damit, sonst überrascht`s Dich irgendwann.

bis dann
Guardian
 
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