Hallo mario,
der Dualismus von 'Gut' und 'Böse' ist weder von der Natur, noch von Gott, wofern man an sein Dasein glaubt, gegeben, dieser Dualismus wurde vom menschlichen Verstand erzeugt, zur Bezeichnung von Zuständen und von Verhalten, die demjenigen, der diese Begriffe verwendet, dazu dienen, etwas darzustellen, was sich ihm entweder als förderlich oder aber als schädlich erweist. Das bedeutet, dass für jemanden etwas 'gut' sein kann, für jemand anderen kann es aber wiederum 'schlecht' sein. Saddam Hussein ist für seine Anhänger der 'Gute', für den Rest der Welt der 'Böse'. Die Konstruktion von Gut und Böse relativiert sich dann, wie Nietzsche mit seiner Schrift "Jenseits von Gut und Böse" erwiesen hat, wenn man die Dinge der Welt aus einer völlig objektiven, d.h. unabhängigen Sichtweise betrachtet.
Nun, warum kann nur das Böse sein, was Verstand hat? Dazu müssen wir obige Definition, so sie denn so genannt werden mag, etwas eingrenzen, indem wir sie etwas in Richtung der Objektivität rücken und weniger die Subjektivität betrachten. Sicherlich kann man auch schon das als 'Böse' ansehen, was jemand anderem schadet.
Demnach kann auch ein Tier, das keinen Verstand besitzt, böse sein.
Doch das Tier handelt aufgrund seiner Instikte und aufgrund des Willens. Der Mensch hingegen, dem ich mal unterschiebe, er besitze so etwas wie Verstand, hat neben Instikt und Willen etwas anderes. Es ist die Möglichkeit, anderen bewusst Schaden zuzufügen. Was den Menschen in dieser Hinsicht also vom Tier unterscheidet, ist, dass er im Bewusstsein handelt. Dieses Bewusste erst kann im engeren Sinne 'böse' sein.
Der Mensch handelt nicht aus Instinkt, sondern aus bewusster Absicht. Das Böse liegt noch einige Schichten tiefer im menschlichen Dasein, aber das in allen Kleinigkeiten zu beschreiben würde den Rahmen dieses kleinen Beitrags sprengen.
(Ein Mörder, der also besoffen wäre, wäre als solcher nicht "böse", weil er nicht im Bewusstsein gehandelt hat).
Mfg...