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Meine Moral - Kurzfassung

Die Gesetze spiegeln in meinen Augen nicht unsere "weite" Entwicklung wieder, sondern nur unser Bewußtsein für unsere Defizite. Das ist ja zumindest eine Entwicklung, aber ist es die richtige?

Ich fürchte, dass uns unsere Moral- und Regelwerke (die keiner mehr annähernd kennt, was ja auch bezeichnend ist), nicht vor dem Ende schützen werden. Es sind ja Ansätze da, wo Menschen "den Holzspan wieder handhaben lernen", aber ich werd das Gefühl nie los, dass hier auch nur "hinten" herumgedocktert wird, nach dem Motto: "Menschlichkeit muss man sich leisten können". Mit meinen kindlichen Monologen zu ursprünglicher Menschlichkeit verschon ich den Leser hier mal lieber.

Der simple Holzspan der 10 Moral-Gebote (ich verstehe dich hoffentlich nicht falsch?)
Nein, das hab ich nicht gemeint.

Viele Grüße
Bernd *nachdenklich*
 
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Bernd schrieb:
Die Gesetze spiegeln in meinen Augen nicht unsere "weite" Entwicklung wieder, sondern nur unser Bewußtsein für unsere Defizite. Das ist ja zumindest eine Entwicklung, aber ist es die richtige?
Defizite, ja klar. Die Tierwelt lebt in einem geschlossenen Kreislauf der Natur. Sie ist komplettversorgt. Das ist bei den Menschen anders. Sie müssen sich ihre Brötchen schon selber backen. Sie müssen ihren Naturkreislauf durch Arbeit schließen. Und durch den Aufbau einer kompletten Kultur - als ihre "zweite Natur". Dazu gehört auch die Gesellschaftsorganisation per Gesetz und funktionierender Strafverfolgung. Und die Erziehung vermittelt durch die Lebenserfahrung gewonnene intelligente Verhaltensweisen der Altvorderen, geronnen in der Moral. Das sind in der Tat Defizite, die durch das ganze Kulturleben (Arbeit einbegriffen) ausgeglichen werden. Aber das wir das geschafft haben, ist ein Vorteil für uns! So lässt sich nämlich (auch für den Menschen) leben! Und zwar nur so.

Gysi
 
Der Aufbau unserer Kultur als "zweite Natur"? *längere Zeit grübel*
Genau in unserer "zweiten Natur" seh ich eigentlich unseren falschen Weg. Tut mir Leid, da kommen wir zwei nicht überein.

Und die Erziehung vermittelt durch die Lebenserfahrung gewonnene intelligente Verhaltensweisen der Altvorderen, geronnen in der Moral.
Die Erziehung vermittelt intelligente Verhaltensweisen?*grübel*
Ich glaube, sie soll eher das, was wir nicht freiwillig lernen würden, gegen unsere Zweifel in uns hineindrücken und Zweifel unter-drücken. Wenn eine Kultur "Moral" vermitteln muss und sogar mit Prügel in uns hineindrückt, stelle ich die Kultur in Frage, nicht die Natur des Geprügelten.

Nein, also da klinke ich mich jetzt lieber aus. In meinen Augen "vermittelt" uns die Erziehung, dass wir die Kultur als "zweite Natur" brauchen und das auf manchmal grausame und anmaßende Weise. Was die Altvorderen nicht durch Selbsterkenntnis auflösen konnten und mit Vorbild, Liebe und Respekt weitergeben und wachsen lassen konnten, versuchen sie in einem Gerüst aus Moral und Regeln zu flicken.

Gut, ich respektiere deine Gedanken, aber wir werden so nicht zusammen finden.

Viele Grüße
Bernd
 
Bernd schrieb:
Die Erziehung vermittelt intelligente Verhaltensweisen?*grübel*
Ich glaube, sie soll eher das, was wir nicht freiwillig lernen würden, gegen unsere Zweifel in uns hineindrücken und Zweifel unter-drücken. Wenn eine Kultur "Moral" vermitteln muss und sogar mit Prügel in uns hineindrückt, stelle ich die Kultur in Frage, nicht die Natur des Geprügelten.
Ach ja, da habe ich die Erziehung und die Kultur ein wenig mit dem Weichzeichner gemalt... Über die Erziehung ist viel an Triebunterdrückung gelaufen, und jeder Totalitarismus ist auch eine menschliche/unmenschliche Kulturausprägung. Und all die Kriege, die Seuchen, der Hunger, der Hass, die ständigen Kämpfe, Krankheit, Angst, das ständige Suchen nach einem besseren Zusammenleben und mehr Lebensqualität. Das alles kann man radikal besser machen, klar.
Was ich nur zeigen wollte: Ohne Kultur (und Erziehung) läuft es für die Menschen nicht. Die Kultur ist unsere "zweite Natur" (Marx), weil wir von Ländern, Gesetzen, Moral, Erziehung, Bildung, Schulen, Arbeit, Gesellschaft, Infrastrukturen, Staat usw. fast so abhängig sind wie von der Natur. Und diese Abhängigkeit kannst du für die Menschen nicht abschaffen. Könnten wir für uns den Naturkreislauf - oder den Lebenskreislauf - ohne Kultur (Arbeit usf.) schließen, dann müssen wir zu unseren Brüdern, den Gorillas, auf die Bäume zurück. Das können wir nicht mehr und das wollen wir nicht. Oder? ;) Der Weg geht nicht mehr zurück. Er geht nur nach vorn, und wenn man genauer in unsere mögliche Zukunft schaut: Was da auf uns wartet, ist nmM spannender, als eine Kokosnuss... ;)

Gysi
 
persönlich

Meine Moral ist sehr einfach gestrickt:
Ich empfinde die Welt als Grenzenlos und daher bin ich immer mit dem ganzen verbunden.
In der Bibel ( in anderer Form steht das in allen Glaubendschriften):
Das was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, hast du mir getan:
Thats it!
Es gibt keine Grenzen, wir sind Alles und ein Teil zugleich. ( weil die zeit gibt es auch nicht ).
Ich bin ich selbst, meine Nächsten, Erde, Universum............Gott.
Was immer wir tun, tun wir Allem, in ironischer Konsequenz auch uns selbst.
Daraus ergibt sich eine sehr einfache Moral.............nicht leicht danach auch zu leben.
 
spiritsoul schrieb:
In der Bibel ( in anderer Form steht das in allen Glaubendschriften):
Das was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, hast du mir getan:
Thats it!
Hallo Spiritsoul. Ich teile mit dir die Orientierung an die Nächstenliebe. Aber wo steht dieser Satz (in seinem Sinngahlt) denn sonst noch geschrieben - z.B. im Koran? :dontknow:

Gysi
 
eigenliebe

Hallo Gisbert

So wie ich (ich gebe zu ich bin keine diesbezügliche Expertin ) z.B. den Buddismus und den Daoismus verstehe steht dort genau das. Auch die jüdischen Mystiker beschreiben die Alleinheit. Damit ist meine Belesenheit am Ende - so sorry - oder auch nicht.
Meinen Glauben hat mich das Leben gelehrt . Das Leben, das mir immer das Richtige zum richtigen Zeitpunkt geschenkt hat ( wenns auch manchaml etwas steinig war ).
So weit so gut - das nur zur Erklärung ( aber so wie ich es ahne, ist diese Erklärung in deine Richtung völlig unnötig - ich bestätige Dir somit deine als Frage getarnte Vermutung über meine Belesenheit )
Ich schweif aber schon wieder ab - nun denn weiter im Text:

Ich verstehe diesen Satz nicht unbedingt als Aufruf zur Nächstenliebe im herkömmlichen Sinn, weil es ja gar keinen Nächsten gibt. ALLES ist EINS . Es gibt keine Grenzen und daher auch nichts was nicht ich bin.
So gesehen ist es die pure Eigenliebe, oder die Liebe zu dem göttlichen Funken in Allem, der immer alles verbindet.
Ein herer Anspruch............und schon allein die Tatsache dass ich noch hier ( auf diesem wunderbaren Planeten ) bin beweist, dass ich immer wieder scheitere. Aber ich verlassen meinen Weg nicht. Manchmal bleibe ich stehen, manchmal muss ich ein Stück zurück, manchmal gehe ich gar seltsame Umwege................aber ich weiß immer wo ich hin soll/will.

So wie ich es glaube - und ich glaube an .......... ( unbenennbar ) - ist das ein "Wissen" das allen Menschen zugänglich ist. Eine Realität, die unabhängig von der Gesinnung existiert - weil wir alle Menschen sind. Und ganz explizit schließe ich NIEMAND aus, sondern ALLE ein.
Rein Theoretisch ein Kinderspiel - es im Leben so zu leben, allen Menschen mit dieser Liebe und dem Bewusstsein der Alleinheit zu begegnen - mal ein Kinderspiel, mal schier unpackbar ( für mich ). Das hängt aber, meiner Erfahrung nach, weniger von meinem jeweiligen Gegenüber ab, als von meiner Klarheit.

lg Spiritsoul
 
eigenliebe

Hallo Gisbert

So wie ich (ich gebe zu ich bin keine diesbezügliche Expertin ) z.B. den Buddismus und den Daoismus verstehe steht dort genau das. Auch die jüdischen Mystiker beschreiben die Alleinheit. Damit ist meine Belesenheit am Ende - so sorry - oder auch nicht.
Meinen Glauben hat mich das Leben gelehrt . Das Leben, das mir immer das Richtige zum richtigen Zeitpunkt geschenkt hat ( wenns auch manchaml etwas steinig war ).
So weit so gut - das nur zur Erklärung ( aber so wie ich es ahne, ist diese Erklärung in deine Richtung völlig unnötig - ich bestätige Dir somit deine als Frage getarnte Vermutung über meine Belesenheit )
Ich schweif aber schon wieder ab - nun denn weiter im Text:

Ich verstehe diesen Satz nicht unbedingt als Aufruf zur Nächstenliebe im herkömmlichen Sinn, weil es ja gar keinen Nächsten gibt. ALLES ist EINS . Es gibt keine Grenzen und daher auch nichts was nicht ich bin.
So gesehen ist es die pure Eigenliebe, oder die Liebe zu dem göttlichen Funken in Allem, der immer alles verbindet.
Ein herer Anspruch............und schon allein die Tatsache dass ich noch hier ( auf diesem wunderbaren Planeten ) bin beweist, dass ich immer wieder scheitere. Aber ich verlassen meinen Weg nicht. Manchmal bleibe ich stehen, manchmal muss ich ein Stück zurück, manchmal gehe ich gar seltsame Umwege................aber ich weiß immer wo ich hin soll/will.

So wie ich es glaube - und ich glaube an .......... ( unbenennbar ) - ist das ein "Wissen" das allen Menschen zugänglich ist. Eine Realität, die unabhängig von der Gesinnung existiert - weil wir alle Menschen sind. Und ganz explizit schließe ich NIEMAND aus, sondern ALLE ein.
Rein Theoretisch ein Kinderspiel - es im Leben so zu leben, allen Menschen mit dieser Liebe und dem Bewusstsein der Alleinheit zu begegnen - mal ein Kinderspiel, mal schier unpackbar ( für mich ). Das hängt aber, meiner Erfahrung nach, weniger von meinem jeweiligen Gegenüber ab, als von meiner Klarheit.

lg Spiritsoul

Gefällt mir wirklich sehr gut hier, deine Meinung. Aber wie kommt der Mensch zum göttlichen Funken, der Liebe sein soll, aber anscheinend nie etwas daraus wirklich wird?
Die Wirklichkeit hängt fest durch den Dualismus und deren daraus folgenden Moralvorstellungen.
Klarheit spürt man eher in der Phänomenologie und Logik.
 
...zum göttlichen Funken, der Liebe sein soll...

Es gibt keinen göttlichen Funken im Menschen. Der Mensch ist ganz Mensch. Und im Gebet zeigt er das. Wenn er einen göttlichen Funken hat, braucht er nicht beten. Im Gebet anerkennt sich der Mensch als Geschöpf, der von seinem Schöpfer abhängig ist.

Gott ist ewig. Der Mensch ist der Zeit unterworfen. (die Ewigkeit ist etwas anderes als eine endlose Verlängerung von Zeit)
Gott schafft Leben. Der Mensch schafft Artefakte, das sind tote Gebilde. Der Mensch kann nur oberflächlich gestalten.
Gott ist der Inbegriff der Wahrheit. Der Mensch lügt. Der Mensch kann höchstens an der Wahrheit partizipieren.
Gott ist treu und schließt einen Bund. Der Mensch bricht den Bund und ist treulos
 
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Es gibt keinen göttlichen Funken im Menschen. Der Mensch ist ganz Mensch. Und im Gebet zeigt er das. Wenn er einen göttlichen Funken hat, braucht er nicht beten. Im Gebet anerkennt sich der Mensch als Geschöpf, der von seinem Schöpfer abhängig ist.

Gott ist ewig. Der Mensch ist der Zeit unterworfen. (die Ewigkeit ist etwas anderes als eine endlose Verlängerung von Zeit)
Gott schafft Leben. Der Mensch schafft Artefakte, das sind tote Gebilde. Der Mensch kann nur oberflächlich gestalten.
Gott ist der Inbegriff der Wahrheit. Der Mensch lügt. Der Mensch kann höchstens an der Wahrheit partizipieren.
Gott ist treu und schließt einen Bund. Der Mensch bricht den Bund und ist treulos

Das ist grenzenlose moralisierende Dummheit...:D
 
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