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Zweifel an der Wirklichkeit

gheinz

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18. Juni 2018
Beiträge
5
Ich habe versucht das Nachfolgende "wasserdicht" zu machen. Bin schon gespannt, wie mir das misslungen ist.;) Tut mir leid, falls ich unnötig kompliziert geschrieben habe. Habe lange gegrübelt, auch im Bekanntenkreis diskutiert: Zustimmung und Ablehnung! Ich bin schon neugierig!

Zweifel an der Wirklichkeit


Als Ausgangspunkt für die nachfolgenden Überlegungen ist hier der Begriff Wirklichkeit so verstanden, wie er im alltäglichen Leben verstanden wird, wie er beispielsweise für ein praktisches Handeln vorausgesetzt ist. Er entspricht in etwa dem Standpunkt eines erkenntnistheoretischen Empirismus, der meint, unsere unmittelbare Vorstellung von der Wirklichkeit auf Grund unserer Sinneswahrnehmung hätte sich seit langer Zeit praktisch bewährt und darf deshalb als richtig angesehen werden. Spekulationen, die Wirklichkeit könnte anders sein als sie erscheint, werden hier als unvernünftig zurückgewiesen.

Mit seinem Höhlengleichnis stellt Platon eine gegensätzliche Position zum Empirismus vor. Es wird durch dieses Gleichnis in Frage gestellt, ob die Wirklichkeit sich tatsächlich so verhält, wie sie uns erscheint. Platon und auch alle anderen idealistischen Erkenntnistheoretiker geben jedoch keine Antwort, wie denn die Wirklichkeit ihrer Meinung nach anders aussehen könnte. Um mit Hamlet zu sprechen, es verhält sich wie bei dem Land, "von dem kein Wanderer je zurückgekehrt" ist und wir deshalb keine Kenntnisse über die Verhältnisse darin besitzen. Nachfolgend versuche ich Antworten auf diese Rätsel zu geben. So ein Versuch darf als äußerst ambitioniert ansehen werden und sollte er gelingen, muss dies als einen, ja als den Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit ansehen werden, weil nun die Wirklichkeit erstmalig so gesehen wird, wie sie "wirklich" ist.

Die Methode, die dafür verwendet wird, ist die logische Schlussfolgerung. Durch sie kann die Notwendigkeit entfallen, das "unentdeckte Land" direkt zu bereisen. Als Ausgangspunkt wird ein Begriff ins Spiel gebracht, der einerseits von den bedeutendsten abendländischen (und östlichen) Erkenntnistheoretikern offensichtlich keine Beachtung (unter erkenntnistheoretischem Gesichtspunkt!) erfahren hat, bei näherer Betrachtung aber recht schnell zu Zweifeln Anlass gibt, ob die Wirklichkeit so erfahren wird, wie sie sich wirklich, tatsächlich darstellt. (Sollte ich mit meiner Behauptung recht behalten, muss dieser Widerspruch als in höchstem Maße erstaunlich angesehen werden!)

Der Begriff der gemeint ist, ist die Selbstsucht. Selbstsucht wurde bisher fast ausschließlich unter einem moralisch-ethischen Aspekt betrachtet, unter einem erkenntnistheoretischen Aspekt betrachtet, zeigt sich dass durch sie der Mensch zum einem parteiischen und damit befangenem Beobachter der Wirklichkeit wird. Es entstehen Zweifel, die Wahrnehmung könnte durch Subjektivismus verfälscht worden sein.

Es wäre wünschenswert, die Probe aufs Exempel machen zu können, indem man vorübergehend in einen Zustand der Selbstlosigkeit wechselt, um zu prüfen, ob sich die Wahrnehmung sich in diesem Zustand verändert. Dieser Weg ist jedoch offensichtlich versperrt. Glücklicherweise wurde jetzt ein Weg gefunden, nach Art eines Gedankenexperiments in diesen Zustand zu wechseln. Es ist dies der entscheidende Schritt, der es der Menschheit erstmalig ermöglicht, die Wirklichkeit in einer wahrhaftig wirklichen Weise zu erkennen. Dieses Gedankenexperiment ist auch recht einfach auszuführen. So wie es möglich war, ein Erkenntnisproblem darzustellen, indem ein Begriff vorgestellt wurde - die Selbstsucht - und wenige Sätze eines Kommentars hinzugefügt wurden, kann auf gleiche Art - wieder wird nur ein Begriff verwendet - eine ganz detaillierte Antwort auf die Frage nach der Wahrnehmung der Wirklichkeit im Zustand der Selbstlosigkeit gegeben werden.

Der Begriff der nun vorgestellt wird ist die Grenze. Als Kommentar dazu wird angegeben, dass es faktische Grenzen gibt, die gelegentlich auch als (subjektiv) bedeutsam erlebt werden können. Als allgemeine Regel kann gelten, dass faktische Grenzen auch als bedeutsam erlebt werden, wenn Selbstsucht involviert ist.

Wenn nun im Zustand völliger Selbstlosigkeit keine Grenzen als bedeutsam erfahren werden, wird statt dessen Grenzenlosigkeit, Unbegrenztheit erfahren. Die Erfahrungen werden in diesem Zustand als unzweifelhaft erlebt. Auf Grund der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Erfahrungen in diesem Zustandes könnte der Verdacht entstehen, dass es sich hierbei gleichfalls um eine Illusion handeln könnte. Solange aber keine Gründe für seine Entstehung angegeben werden können, muss so ein Zweifel genau als solcher angesehen werden: als unbegründeter Zweifel.

Das Ergebnis soll anhand von 3 Beispielen näher betrachtet werden:
  1. Die Grenzen des eigenen Körpers werden als bedeutungslos erfahren. Die besondere Beziehung zu demjenigen Teil des materiellen Universums der faktisch mein Körper ist, ist verloren gegangen. Der eigene Körper hat genauso viel oder wenig Bedeutung für mich wie ein beliebiger anderer Gegenstand. Der Zustand meines Körpers empfinde ich als bedeutungslos. Grundsätzlich wäre es möglich, den Übergang des Noch-Funktionierens in den Zustand des Nicht-mehr-Funktionierens zu beobachten (und dies als belanglos zu empfinden).
  2. Die Grenze zwischen dem subjektiven und dem objektiven Bereich wird nicht mehr erlebt. Der innere Bereich der eigenen Gedanken und die äußere Wirklichkeit sind nicht mehr unterscheidbar. Alles was existiert, ist durch meine Gedanken erschaffen; meine Gedanken sind alles was existiert.
  3. Mein Vermögen den status quo zu verändern ist unbegrenzt. Ich erlebe mich als grenzenlos mächtig; meine persönliche Macht ist unbegrenzt. Allerdings, da ich keine Zweifel habe, dass es so ist, habe ich kein Bedürfnis dies auszuprobieren; es sind auch keine Wünsche mehr offen die mich veranlassen würden, von meine Macht Gebrauch zu machen.
Wie gesagt, es handelt sich hier um das subjektive Erleben im Zustand der Selbstlosigkeit. Dass man das so erleben muss(!) ist logisch abgeleitet und deshalb kann das Erleben bei verschiedenen Individuen nicht unterschiedlich sein.
 
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Mir ist inzwischen aufgefallen, dass das entscheidende Resume noch fehlt. Ich habe das Ganze noch nicht auf den Punkt gebracht! Ich brauche dafür noch etwas Zeit (habe momentan nicht den Nerv dafür).

Bitte noch nicht antworten, damit noch alles einigermaßen zusammenhängend wird!
 
Ich habe versucht das Nachfolgende "wasserdicht" zu machen. Bin schon gespannt, wie mir das misslungen ist.;) Tut mir leid, falls ich unnötig kompliziert geschrieben habe. Habe lange gegrübelt, auch im Bekanntenkreis diskutiert: Zustimmung und Ablehnung! Ich bin schon neugierig!

Zweifel an der Wirklichkeit

Als Ausgangspunkt für die nachfolgenden Überlegungen ist hier der Begriff Wirklichkeit so verstanden, wie er im alltäglichen Leben verstanden wird, wie er beispielsweise für ein praktisches Handeln vorausgesetzt ist. Er entspricht in etwa dem Standpunkt eines erkenntnistheoretischen Empirismus, der meint, unsere unmittelbare Vorstellung von der Wirklichkeit auf Grund unserer Sinneswahrnehmung hätte sich seit langer Zeit praktisch bewährt und darf deshalb als richtig angesehen werden. Spekulationen, die Wirklichkeit könnte anders sein als sie erscheint, werden hier als unvernünftig zurückgewiesen.

Mit seinem Höhlengleichnis stellt Platon eine gegensätzliche Position zum Empirismus vor. Es wird durch dieses Gleichnis in Frage gestellt, ob die Wirklichkeit sich tatsächlich so verhält, wie sie uns erscheint. Platon und auch alle anderen idealistischen Erkenntnistheoretiker geben jedoch keine Antwort, wie denn die Wirklichkeit ihrer Meinung nach anders aussehen könnte. Um mit Hamlet zu sprechen, es verhält sich wie bei dem Land, "von dem kein Wanderer je zurückgekehrt" ist und wir deshalb keine Kenntnisse über die Verhältnisse darin besitzen. Nachfolgend versuche ich Antworten auf diese Rätsel zu geben. So ein Versuch darf als äußerst ambitioniert ansehen werden und sollte er gelingen, muss dies als einen, ja als den Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit ansehen werden, weil nun die Wirklichkeit erstmalig so gesehen wird, wie sie "wirklich" ist.

Die Methode, die dafür verwendet wird, ist die logische Schlussfolgerung. Durch sie kann die Notwendigkeit entfallen, das "unentdeckte Land" direkt zu bereisen. Als Ausgangspunkt wird ein Begriff ins Spiel gebracht, der einerseits von den bedeutendsten abendländischen (und östlichen) Erkenntnistheoretikern offensichtlich keine Beachtung (unter erkenntnistheoretischem Gesichtspunkt!) erfahren hat, bei näherer Betrachtung aber recht schnell zu Zweifeln Anlass gibt, ob die Wirklichkeit so erfahren wird, wie sie sich wirklich, tatsächlich darstellt. (Sollte ich mit meiner Behauptung recht behalten, muss dieser Widerspruch als in höchstem Maße erstaunlich angesehen werden!)

Der Begriff der gemeint ist, ist die Selbstsucht. Selbstsucht wurde bisher fast ausschließlich unter einem moralisch-ethischen Aspekt betrachtet, unter einem erkenntnistheoretischen Aspekt betrachtet, zeigt sich dass durch sie der Mensch zum einem parteiischen und damit befangenem Beobachter der Wirklichkeit wird. Es entstehen Zweifel, die Wahrnehmung könnte durch Subjektivismus verfälscht worden sein.

Es wäre wünschenswert, die Probe aufs Exempel machen zu können, indem man vorübergehend in einen Zustand der Selbstlosigkeit wechselt, um zu prüfen, ob sich die Wahrnehmung sich in diesem Zustand verändert. Dieser Weg ist jedoch offensichtlich versperrt. Glücklicherweise wurde jetzt ein Weg gefunden, nach Art eines Gedankenexperiments in diesen Zustand zu wechseln. Es ist dies der entscheidende Schritt, der es der Menschheit erstmalig ermöglicht, die Wirklichkeit in einer wahrhaftig wirklichen Weise zu erkennen. Dieses Gedankenexperiment ist auch recht einfach auszuführen. So wie es möglich war, ein Erkenntnisproblem darzustellen, indem ein Begriff vorgestellt wurde - die Selbstsucht - und wenige Sätze eines Kommentars hinzugefügt wurden, kann auf gleiche Art - wieder wird nur ein Begriff verwendet - eine ganz detaillierte Antwort auf die Frage nach der Wahrnehmung der Wirklichkeit im Zustand der Selbstlosigkeit gegeben werden.

Der Begriff der nun vorgestellt wird ist die Grenze. Als Kommentar dazu wird angegeben, dass es faktische Grenzen gibt, die gelegentlich auch als (subjektiv) bedeutsam erlebt werden können. Als allgemeine Regel kann gelten, dass faktische Grenzen auch als bedeutsam erlebt werden, wenn Selbstsucht involviert ist.

Wenn nun im Zustand völliger Selbstlosigkeit keine Grenzen als bedeutsam erfahren werden, wird statt dessen Grenzenlosigkeit, Unbegrenztheit erfahren. Die Erfahrungen werden in diesem Zustand als unzweifelhaft erlebt. Auf Grund der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Erfahrungen in diesem Zustandes könnte der Verdacht entstehen, dass es sich hierbei gleichfalls um eine Illusion handeln könnte. Solange aber keine Gründe für seine Entstehung angegeben werden können, muss so ein Zweifel genau als solcher angesehen werden: als unbegründeter Zweifel.

Das Ergebnis soll anhand von 3 Beispielen näher betrachtet werden:
  1. Die Grenzen des eigenen Körpers werden als bedeutungslos erfahren. Die besondere Beziehung zu demjenigen Teil des materiellen Universums der faktisch mein Körper ist, ist verloren gegangen. Der eigene Körper hat genauso viel oder wenig Bedeutung für mich wie ein beliebiger anderer Gegenstand. Der Zustand meines Körpers empfinde ich als bedeutungslos. Grundsätzlich wäre es möglich, den Übergang des Noch-Funktionierens in den Zustand des Nicht-mehr-Funktionierens zu beobachten (und dies als belanglos zu empfinden).
  2. Die Grenze zwischen dem subjektiven und dem objektiven Bereich wird nicht mehr erlebt. Der innere Bereich der eigenen Gedanken und die äußere Wirklichkeit sind nicht mehr unterscheidbar. Alles was existiert, ist durch meine Gedanken erschaffen; meine Gedanken sind alles was existiert.
  3. Mein Vermögen den status quo zu verändern ist unbegrenzt. Ich erlebe mich als grenzenlos mächtig; meine persönliche Macht ist unbegrenzt. Allerdings, da ich keine Zweifel habe, dass es so ist, habe ich kein Bedürfnis dies auszuprobieren; es sind auch keine Wünsche mehr offen die mich veranlassen würden, von meine Macht Gebrauch zu machen.
Wie gesagt, es handelt sich hier um das subjektive Erleben im Zustand der Selbstlosigkeit. Dass man das so erleben muss(!) ist logisch abgeleitet und deshalb kann das Erleben bei verschiedenen Individuen nicht unterschiedlich sein.
Bis auf den allerletzten Satz stimme ich weitestgehend zu. Der letzte Satz möge der erste Satz sein, der hier sachlich und funktionsbezogen kritisiert werden darf:

Falls man das so erleben < muss(!) >, weil es logisch abgeleitet sei, dann müsste dies aber bedeuten, dass die Logik demzufolge im subjektiven Vorrang der Beurteilung einer Wirklichkeit "über" allem Zweifel steht, wodurch < das Erleben bei verschiedenen Individuen > aber nur in einem gemeinsamem Kern < nicht unterschiedlich > sein kann!

Einer universalen Logik dürfen und sollten wir die Funktion einer integralen und differentialen Doppelwiderspruchsfreiheit aus einer Drittsicht (tertium datur) von Grenzerfahrung zubilligen.

Diese Grenzerfahrung existiert zweifellos als Umkehrfunktion. Aus der Mathematik und der Vorstellungsgeometrie wissen wir, dass hierzu entweder eine Rotation um den Nullpunkt (in gesättigen Quantensprüngen) erfolgen muss - oder hilfsweise der geistig linearisiert entrollbare "Flachwahrnehmungsraum als (falscher) F-Lachwahrnehmungsraum" ( = Damit leg'ste sogar die Neider nieder! :D) die Existenz einer Gravitationslogik außerhalb von Diametralität einer - in unmittelbarer Wahrnehmungsnähe - ausnahmsweise erlaubten Fehlervernachlässigung einer Nichtablenkung unterliegt - einschränkend bezogen aber nur auf unser irdisches Leben.

Zur objektiven und zugleich im subjektiv übertragenen Sinne vermag die Grenze einer Selbstsucht, wie es die Vorsokratiker schon über Thales von Milet, dem Berater der Ionier, erkannt zu haben schienen, hier mit dem Sprachbegriff "Fluss" am besten zu beschreiben sein, weil der Fluss - zumindest in meinen universalen Weltenmodellen eines (mehr-)einheitlichen (Sprach-)Bezugssystems einschl. einer (Sprach-)Bezugssystemantik - jedenfalls eine überaus bemerkenswerte Pentadiktion aller Ur-Funktionen zu beschreiben vermag und diese geistig zu bündeln erlaubt....

Ach ja, Willkommen hier im Denkforum, wo man genügend freien Denkeraum findet, sich - in der Senke wie in der Höhe -noch so richtig wundern zu dürfen!

Aber für mich ist das Wunder längst das Normale - in begreifbaren Norm-Idealen.

:)

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldigung, dass ich hier zu schnell war...Aber das macht ja nichts, Sie sind ja nicht mit mir verheiratet... :lachen:

Lassen Sie sich durch "nichts" aus der Ruhe bringen! :)
Mir ist inzwischen aufgefallen, dass das entscheidende Resume noch fehlt.
Aber ich bitte Sie! Der (phantastisch) fehlende Fehler - hier als Resume - entspricht doch "nur" dem fehlenden Kernsalz in der Ur-Suppe des Lebens... :)

Hoffentlich sind Sie kein selbstsüchtiger Perfektionist, gönnen Sie sich alle Fehler der Welt und dann merken Sie vielleicht schon, dass man in der Ur-Logik Fehler "dann und nur dann" zu addieren oder mit sich selbst zu multiplizieren vermag, wenn sie schon definitiv gar keine Fehler mehr sind, weil sie klammheimlich ja schon "besetzt" wurden...

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat die Realität mit der Wirklichkeit zu tun,könnte man fragen,obwohl die Wirkungen ja auf der Hand liegen,nur tragen diese Hände Handschuhe:blume1:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit seinem Höhlengleichnis stellt Platon eine gegensätzliche Position zum Empirismus vor. Es wird durch dieses Gleichnis in Frage gestellt, ob die Wirklichkeit sich tatsächlich so verhält, wie sie uns erscheint.

Die Methode, die dafür verwendet wird, ist die logische Schlussfolgerung. Durch sie kann die Notwendigkeit entfallen, das "unentdeckte Land" direkt zu bereisen. Als Ausgangspunkt wird ein Begriff ins Spiel gebracht, der einerseits von den bedeutendsten abendländischen (und östlichen) Erkenntnistheoretikern offensichtlich keine Beachtung (unter erkenntnistheoretischem Gesichtspunkt!) erfahren hat, bei näherer Betrachtung aber recht schnell zu Zweifeln Anlass gibt, ob die Wirklichkeit so erfahren wird, wie sie sich wirklich, tatsächlich darstellt. (Sollte ich mit meiner Behauptung recht behalten, muss dieser Widerspruch als in höchstem Maße erstaunlich angesehen werden!)

Der Begriff der gemeint ist, ist die Selbstsucht. Selbstsucht wurde bisher fast ausschließlich unter einem moralisch-ethischen Aspekt betrachtet, unter einem erkenntnistheoretischen Aspekt betrachtet, zeigt sich dass durch sie der Mensch zum einem parteiischen und damit befangenem Beobachter der Wirklichkeit wird. Es entstehen Zweifel, die Wahrnehmung könnte durch Subjektivismus verfälscht worden sein.

Es wäre wünschenswert, die Probe aufs Exempel machen zu können, indem man vorübergehend in einen Zustand der Selbstlosigkeit wechselt, um zu prüfen, ob sich die Wahrnehmung sich in diesem Zustand verändert. Dieser Weg ist jedoch offensichtlich versperrt. Glücklicherweise wurde jetzt ein Weg gefunden, nach Art eines Gedankenexperiments in diesen Zustand zu wechseln. Es ist dies der entscheidende Schritt, der es der Menschheit erstmalig ermöglicht, die Wirklichkeit in einer wahrhaftig wirklichen Weise zu erkennen. Dieses Gedankenexperiment ist auch recht einfach auszuführen. So wie es möglich war, ein Erkenntnisproblem darzustellen, indem ein Begriff vorgestellt wurde - die Selbstsucht - und wenige Sätze eines Kommentars hinzugefügt wurden, kann auf gleiche Art - wieder wird nur ein Begriff verwendet - eine ganz detaillierte Antwort auf die Frage nach der Wahrnehmung der Wirklichkeit im Zustand der Selbstlosigkeit gegeben werden.

Der Begriff der nun vorgestellt wird ist die Grenze. Als Kommentar dazu wird angegeben, dass es faktische Grenzen gibt, die gelegentlich auch als (subjektiv) bedeutsam erlebt werden können. Als allgemeine Regel kann gelten, dass faktische Grenzen auch als bedeutsam erlebt werden, wenn Selbstsucht involviert ist.

Wenn nun im Zustand völliger Selbstlosigkeit keine Grenzen als bedeutsam erfahren werden, wird statt dessen Grenzenlosigkeit, Unbegrenztheit erfahren. Die Erfahrungen werden in diesem Zustand als unzweifelhaft erlebt. Auf Grund der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Erfahrungen in diesem Zustandes könnte der Verdacht entstehen, dass es sich hierbei gleichfalls um eine Illusion handeln könnte. Solange aber keine Gründe für seine Entstehung angegeben werden können, muss so ein Zweifel genau als solcher angesehen werden: als unbegründeter Zweifel.

Das Ergebnis soll anhand von 3 Beispielen näher betrachtet werden:
  1. Die Grenzen des eigenen Körpers werden als bedeutungslos erfahren. Die besondere Beziehung zu demjenigen Teil des materiellen Universums der faktisch mein Körper ist, ist verloren gegangen. Der eigene Körper hat genauso viel oder wenig Bedeutung für mich wie ein beliebiger anderer Gegenstand. Der Zustand meines Körpers empfinde ich als bedeutungslos. Grundsätzlich wäre es möglich, den Übergang des Noch-Funktionierens in den Zustand des Nicht-mehr-Funktionierens zu beobachten (und dies als belanglos zu empfinden).
  2. Die Grenze zwischen dem subjektiven und dem objektiven Bereich wird nicht mehr erlebt. Der innere Bereich der eigenen Gedanken und die äußere Wirklichkeit sind nicht mehr unterscheidbar. Alles was existiert, ist durch meine Gedanken erschaffen; meine Gedanken sind alles was existiert.
  3. Mein Vermögen den status quo zu verändern ist unbegrenzt. Ich erlebe mich als grenzenlos mächtig; meine persönliche Macht ist unbegrenzt. Allerdings, da ich keine Zweifel habe, dass es so ist, habe ich kein Bedürfnis dies auszuprobieren; es sind auch keine Wünsche mehr offen die mich veranlassen würden, von meine Macht Gebrauch zu machen.
Wie gesagt, es handelt sich hier um das subjektive Erleben im Zustand der Selbstlosigkeit. Dass man das so erleben muss(!) ist logisch abgeleitet und deshalb kann das Erleben bei verschiedenen Individuen nicht unterschiedlich sein.

@gheinz

Sei gegrüßt gheinz !

Da ich etwas in Eile bin habe ich keine Zeit zu den einzelnen Abschnitten Erläuterungen abzugeben. Aus diesem Grund fasse ich einige Hauptargumente aus deinem Text zusammen und versuche meinen Meinung dazu abzugeben.

Du behauptest Plato vertrat die Meinung die Wirklichkeit sei nicht so, wie sie uns erscheint und bekräftigst ebenfalls diese Ansicht. Jedoch muss berücksichtigt werden, dass nicht nur die Wahrnehmungen von der Welt sich von Individuum zu Individuum unterscheiden, sondern auch Differenzen sich im Individuum selbst befinden. Sicher hast du dich selbst schon in Phasen befunden in denen du andere ethische Grundüberzeugungen hattest, als welche die du derzeitig hast. Wo dir der Zustand der Selbslosigkeit nicht bekannt war hattest du sicher auch die Welt aus einer etwas anderen Perpektive wahrgenommen als jetzt mit diesem Hilfsmittel. Genau genommen wechseln die Ansichten, welche mit emotionalen Erleben einhergehen, sogar öfters über den Tag.

Die Ereignise in der Außenwelt prägen das derzeitge Empfinden, sowie die Ansichten bezüglich moralischer oder ethischer Fragen. Genauso kann sich in Folge philosophischer Reflektionen deine Meinung bezüglich des hohen Stellenwerts des Zustands der Selbstlosigkeit wortwörtlich in Luft auflösen und wie eine Seifenblase zerplatzen !

Du gehst von der Prämisse aus, der Zustand der Selbstsucht lasse sich überwinden und in den Zustand der Selbslosigkeit verwandeln. Subjektiv ist dies in gewisser Weise möglich. Wenn wir uns bewusst machen, dass Emotionen seien sie positiv oder negativ Konstruktionen unseres Gehirns sind und objektiv nicht existieren , so ist in einem intelektuellen Sinn bereits der Zustand der Selbslosigkeit erreicht. Ob dieser dann auch wahrgenommen und wertgeschätzt wird ist eine andere Frage und hängt auch mit der Biochemie sowie unterbewussten Vorgängen zusammen. Die Mediation dient beispielweise dazu, die oben beschriebene intelektuelle Weisheit auch Gefühlsmäßig zu erkennen.

Im Schlusssatz stellst du die Behauptung auf, dass Erleben des Zustands der Selbslosigkeit sei unabhängig vom jeweiligen Individuum. Dies scheint zwar logisch einleuchtend ist aber fragwürdig. Schließlich hat jeder eine eigene Lebensgeschichte und eine eigene Perspektive der Welt. Ein Aborigenes wird sicher den Zustand der Sebstlosigkeit anders wahrnehmen, als ein Europäer der Selbstlosigkeit in Folge von Mediation erlebt.

Der anonyme Schreiber
 
Bis auf den allerletzten Satz stimme ich weitestgehend zu. Der letzte Satz möge der erste Satz sein, der hier sachlich und funktionsbezogen kritisiert werden darf:

Falls man das so erleben < muss(!) >, weil es logisch abgeleitet sei, dann müsste dies aber bedeuten, dass die Logik demzufolge im subjektiven Vorrang der Beurteilung einer Wirklichkeit "über" allem Zweifel steht, wodurch < das Erleben bei verschiedenen Individuen > aber nur in einem gemeinsamem Kern < nicht unterschiedlich > sein kann!

Ja, ganz genau so ist es. Überflüssig+ schlampig formuliert dieses "Wie gesagt..."! Am besten ganz vergessen oder "...es handelt sich hier um das subjektive Erleben von Grenzen im Zustand der Selbstlosigkeit... ".

Alle Bedenken jetzt ausgeräumt, auch für Dich Marco22?

Danke an alle! Habe mich sehr gefreut über die Antworten!

Grüße von gheinz
 
Mir ist inzwischen aufgefallen, dass das entscheidende Resume noch fehlt. Ich habe das Ganze noch nicht auf den Punkt gebracht! Ich brauche dafür noch etwas Zeit (habe momentan nicht den Nerv dafür).

Bitte noch nicht antworten, damit noch alles einigermaßen zusammenhängend wird!

Darf man JETZT schon antworten? :D

Ist das einzig Gemeinsame was auf dieser Welt im Zustand der Selbstlosigkeit verständlicherweise "fremd" in seiner universal brummigen Hintergrundstrahlung antwortet, (....damit < alles einigermaßen zusammenhängend wird > ) etwa nicht ein Kollektivaufbrummwissen als positives Nichtwissen, dessen genetische Wahrscheinlichkeit seiner Existenz in Gemeinsamkeiten bei rund 0,1% Wahrscheinlichkeit und 99,9% 'Falschscheinlichkeit' liegt?:rolleyes:

Bitte nicht bezüglich dieser "Gegenüberstellung in der Gegenwart" erschrecken, natürlich ist diese Individualgenetik mit 99,9% Wahrscheinlichkeit bestimmbar, wodurch aber nur beweisbar wäre, dass das Individuum (in seiner ganz entzückenden Falschheit) einheitlich doch tatsächlich existiert. :D

Das ist immerhin für die Bestätigung von Existenzphilosophie schon mal bedeutsam: "Hurra, wir leben noch"!
:sekt:
Bleibt zu hoffen oder zu fürchten, dass das Kollektividuum mit seiner 0,1% Wahrscheinlichkeit in der "gemeinsamen Wahrgenetik einer Entschlüsselung" sicher nicht mehr lange auf sich warten lässt?.....;)

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Ja, ganz genau so ist es. Überflüssig+ schlampig formuliert dieses "Wie gesagt..."! Am besten ganz vergessen oder "...es handelt sich hier um das subjektive Erleben von Grenzen im Zustand der Selbstlosigkeit... ".

Alle Bedenken jetzt ausgeräumt, auch für Dich Marco22?

Welche Bedenken ? Ich wusste von Anfang an, dass vom inhaltlichen deine Anschauungen bezüglich dieses Themas Käse sind, der von jeder Seite stinkt !
 
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Bedenken gilt es zu lenken!

@Marco22 : ....wusste bislang gar nicht, dass über die Datennetze des Internet inzwischen auch schon Gerüche über (geheime?) Tonfrequenzen übermittelt werden können, um den Leser geil oder abweisend zu machen, wozu dann nicht nur Käsegeruch sondern doch auch "Phero-Mnene als Pheromone" gehören sollten, - Du (bewusst) tollpatschiger Popelforscher wusstest das doch sicher schon ?...;)

Vielleicht solltest Du Dich doch besser lieber seriös mit dem Kerl Popper statt mit Popel unseriös beschäftigen?....:D

 
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