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Unsere Wirklichkeit ist eine Konstruktion

gheinz

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18. Juni 2018
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In dem YouTube Video „Die unheimliche Macht der Meditation | Gert Scobel & Ulrich Ott“ spricht der Meditationsforscher Ulrich Ott darüber dass unser gewöhnliches Alltagsbewusstsein (gemäß seien experimentellen Untersuchungen mit Hilfe eines Magnet-Resonanz-Tumographen) eine Konstruktion sei. Begriffe wie Innen/Außen, Vergangenheit/Zukunft, Ich/die Welt und das Körperbewusstsein werden in dem Moment des Aufwachens von Gehirn kreiert. Ich möchte nachfolgend nachweisen, dass man auch durch eine einfache rationale Überlegung herausfinden kann, dass es sich hierbei um Konstruktionen handelt und nicht um Wirklichkeit im eigentlichen Sinn. Diese Überlegung basiert auf 2 Erkenntnissen/Beobachtungen:

1. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass wir aufgrund unseres Egoismus (Selbstsucht, Selbstfürsorge, Selbstbezogenheit) keine objektiven Beobachter der Realität sind. Vielmehr sind wir parteiische, voreingenommene Beobachter. Es besteht daher die Möglichkeit, dass wir die Realität nicht so sehen, wie sie tatsächlich ist. Obwohl es nicht möglich ist, direkt in den Zustand der Selbstlosigkeit zu wechseln (in dem wir objektive, unparteiische Beobachter wären), gibt es glücklicherweise einen einfachen Weg - durch eine einfache logische Schlussfolgerung - herauszufinden, wie sich die Realität in diesem Zustand darstellen würde.

2. Hier ist der Ausgangspunkt die Erkenntnis, dass es als Folge unseres Egoismus (Selbstsucht, Selbstfürsorge, Selbstbezogenheit) subjektiv bedeutsame Grenzen gibt. Unter Verwendung einer einfachen Umkehrung können wir nun feststellen, dass es im Zustand der SELBSTLOSIGKEIT (wo es per definitionem keinen Egoismus gibt) es keine subjektiv bedeutsame Grenzen gibt; d.h. dass dieser Zustand als ein Zustand von Grenzenlosigkeit und Unendlichkeit angesehen werden kann. Weil wir im Zustand der Selbstlosigkeit die Dinge so sehen würden wie sie tatsächlich sind, folgt daraus: Es gibt tatsächlich keine bedeutsame Grenzen. Unser Egoismus lässt uns glauben, dass es Grenzen gibt und er ist auch derjenige der die oben erwähnten Begriffe konstruiert.

Man möge beurteilen in wie weit mir diese Ableitung gelungen ist und ich würde mich freuen dies in den Kommentaren nachlesen zu können.
 
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… es ist etwas vereinfacht , … „erfunden“ zu sein , … aber’s gibt auch m.E. „Ungereimtheiten“ :

… aber eher mehr als weniger , … & drum nähme man m.E. Teil „am Kollektiv“ : … des Pathos …

… der – be – welt – igung …



:)
 
1. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass wir aufgrund unseres Egoismus (Selbstsucht, Selbstfürsorge, Selbstbezogenheit) keine objektiven Beobachter der Realität sind. Vielmehr sind wir parteiische, voreingenommene Beobachter.

Ich würde es allgemein als Subjektivität bezeichnen und nicht als Egoismus. Wir sind alle Subjekte die sich auf eine Welt als Objekt bezieht - unsere Weltanschauung ist Subjekt in Beziehung auf ein Objekt. So ensteht Wechselwirkung - also das was auf uns w i r k t. Und ja, wir bestimmen diese Beziehung - jeder auf seine eigene Art, den sie hängt mit der Sinneswahrnehmung zusammen.

Es besteht daher die Möglichkeit, dass wir die Realität nicht so sehen, wie sie tatsächlich ist.

Diese Möglichkeit besteht nicht nur - es ist eine Tatsache das es so ist. Das weiß man längst seit Kant, Schopenhauer, usw. usf.

2. Hier ist der Ausgangspunkt die Erkenntnis, dass es als Folge unseres Egoismus (Selbstsucht, Selbstfürsorge, Selbstbezogenheit) subjektiv bedeutsame Grenzen gibt. Unter Verwendung einer einfachen Umkehrung können wir nun feststellen, dass es im Zustand der SELBSTLOSIGKEIT (wo es per definitionem keinen Egoismus gibt) es keine subjektiv bedeutsame Grenzen gibt;

Ich glaube nicht, dass Selbstlosigkeit mit der Aufhebung der Subjektivität einhergeht - das halte ich für unmöglich. Ich sehe hier eher eine subjektive Entität übergehen in den Beziehungsmodus der caritas die durch das Fremdwohl, den Verlust des Egoismus "erlebt" - ein durchaus erlösender Zustand (könnte man meinen). Die Grenzen der subjektiven Wahrnehmung sind dennoch vorhanden - wäre das nicht so, würde das bedeuten man hätte sich vollkommen aufgehoben - was praktisch gar nicht möglich ist - nicht mal in der Meditation - zumindest glaube ich nicht daran.

d.h. dass dieser Zustand als ein Zustand von Grenzenlosigkeit und Unendlichkeit angesehen werden kann.

Das einzige was hier vielleicht Ewigkeit erhält, wäre eine heroische Tat um die sich jeder überzeitlich erinnert - oder ein Werk, das nicht in Vergessenheit gerät.

Weil wir im Zustand der Selbstlosigkeit die Dinge so sehen würden wie sie tatsächlich sind

wie kommt man auf so einen Gedanken? -- sehr fragwürdig

folgt daraus: Es gibt tatsächlich keine bedeutsame Grenzen. Unser Egoismus lässt uns glauben, dass es Grenzen gibt und er ist auch derjenige der die oben erwähnten Begriffe konstruiert.

Gerade die Grenzen sind das Bedeutsame nach dem principium individuationis - anders wären wir gar nicht zur Erkenntnis fähig, folglich auch nicht zur Selbstlosigkeit.
Aber es stimmt schon - es ist die Ambivalenz unseres menschlichen Daseins: dass wir einerseits durch das Individuationsprinzip getrennt von einander sind und gleichzeitig Unität aufweisen und eigentlich garnicht von einander zu trennen sind.
 
1. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass wir aufgrund unseres Egoismus (Selbstsucht, Selbstfürsorge, Selbstbezogenheit) keine objektiven Beobachter der Realität sind. Vielmehr sind wir parteiische, voreingenommene Beobachter. Es besteht daher die Möglichkeit, dass wir die Realität nicht so sehen, wie sie tatsächlich ist. Obwohl es nicht möglich ist, direkt in den Zustand der Selbstlosigkeit zu wechseln (in dem wir objektive, unparteiische Beobachter wären), gibt es glücklicherweise einen einfachen Weg - durch eine einfache logische Schlussfolgerung - herauszufinden, wie sich die Realität in diesem Zustand darstellen würde.
Ok, wer bestimmt denn, dass die Wirklichkeit nicht so ist, wenn wir individuell voreingenommen sind? Und wieso sollte sich die Realität nicht wirklich so sein wie wir sie individuell wahrnehmen? Muss die Realität statisch sein, oder kann sie auch einfach dynamisch von Beobachter zu Beobachter sein?
Eine logische Schlussfolgerung wäre, dass eine logische Schlussfolgerung außerhalb der Realität nicht möglich ist. Denn die Logik hängt an bzw. in unserer Wirklichkeit. Außerhalb ist das ungewiss. Beobachten können wir also nur von innen. Und das ist immer voreingenommen.
keine subjektiv bedeutsame Grenzen
Doch, den Tod. Der ist sehr bedeutsam. Da hört sogar die Selbstlosigkeit auf.
Es gibt tatsächlich keine bedeutsame Grenzen.
Es gibt die Grenzen des Liminalismus. Eine Schöpfung meinerseits. Dort wird die Grenze abstrahiert, zwischen Wirklichkeit und Leere. Dazwischen ist das Dazwischen. Das lässt sich noch halbwegs vorstellen. Die Leere hingegen ist die Grenze. Und nur von außen, kann Wirklichkeit vorurteilsfrei beobachtet werden. Oder?
Naja, man ist außerhalb der Wirklichkeit, eine Eigenschaft die Beobachtung beeinflussen kann. Welche Beobachtung möchten wir überhaupt anstellen?
 
"...es gibt keine bedeutsame Grenze"
Doch, den Tod. Der ist sehr bedeutsam. Da hört sogar die Selbstlosigkeit auf.

Ich denke nicht das der Tod Grenzen aufweist - höchsten vielleicht ein Sterbe-Prozess. Grenzen bewegen sich immer in der Sphäre des Wahrnehmbaren. Das Sterben kann man im Bewusstsein noch wahrnehmen, den Tod aber nicht. Der Tod ist ein Zustand, das streben "geschieht".

(man entziehe es der Grammatik: "ich sterbe" -> aktiver Prozess vs. "ich bin tot" -> Seinszustand)
 
"...es gibt keine bedeutsame Grenze"


Ich denke nicht das der Tod Grenzen aufweist - höchsten vielleicht ein Sterbe-Prozess. Grenzen bewegen sich immer in der Sphäre des Wahrnehmbaren. Das Sterben kann man im Bewusstsein noch wahrnehmen, den Tod aber nicht. Der Tod ist ein Zustand, das streben "geschieht".

(man entziehe es der Grammatik: "ich sterbe" -> aktiver Prozess vs. "ich bin tot" -> Seinszustand)
Naja, mit dem Tod hört das Denken und die Selbstlosigkeit auf und damit auch die Wirklichkeit aus subjektiver Perspektive.
 
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1. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass wir aufgrund unseres Egoismus (Selbstsucht, Selbstfürsorge, Selbstbezogenheit) keine objektiven Beobachter der Realität sind. Vielmehr sind wir parteiische, voreingenommene Beobachter.

Unsere Wahrnehmung ist keine laufende Kamera mit angeschlossenem Mikrophon und Echtzeit-Datenverarbeitung.
Das ist kein Egoismus, kein Gehirn könnte das leisten, selbst im einfachsten neurologischen Fall nicht.
Vielmehr berechnet das Gehirn laufend die wahrscheinlichste Variante einer eintreffenden Situation einer zum jeweiligen Zeitpunkt noch hypothetischen Zukunft und gleicht es laufend mit der Wahrnehmung ab.
Durch raffinierte Experimente lässt sich das auch beweisen; wäre es anders, dann könnten wir nicht einmal einen Ball fangen, den man uns zuwirft, er prallte uns an die Birne, noch bevor wir in der Lage wären, diesen zu ergreifen.
 
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